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Triumph des Teufels

Triumph des Teufels

Solange wir der Kriegsagenda der Mächtigen folgen, herrscht nicht Jesus in unseren Köpfen und Herzen, sondern dessen größter Widersacher.

Was hat denn der verdammte Teufel für ein großes Interesse an uns armen Würstchen? Ihm könnten wir doch scheißegal sein. Sind wir aber offenbar nicht. Was macht der mit uns, wozu braucht der uns? Was haben die verdammten Teufel dieser Welt für ein riesiges Interesse an uns armen Seelen? Im Grunde weiß das jeder, jeder Alki, jeder Abhängige: Der Teufel lebt vom Zerstören. Er hat eine unstillbare Lust zu töten. Er lebt von unserer Energie. Er lebt von unserer Liebe. Das hält ihn am Leben. Er lebt von unserer Anhaftung. Das Böse ernährt sich vom Guten wie die Nacht vom Tag. Die Macht weidet sich an den Ohnmächtigen. Der Teufel lebt von unserem Blut!

Darum: Haltet Abstand, hört ihr! Verdammt noch mal! Haltet Abstand! Er ist wieder da. Ignoriert ihn und seine Worte! Ihr werdet sonst verbluten. All eure Liebe versickert im Sand.

Genauso schrie mein Meister, ausgemergelt, erschöpft, ganz außer sich, seinen Teufel an: Hau ab! Und die Haare standen ihm zu Berge, wie wenn er den Schwefel hatte riechen können, dieses Tödliche jeder Macht. Hau ab! Sofort! Da war erst mal Ruhe.

Woher hatte der junge Rabbi aus Palästina seine Erfahrungen, dass Teufelswesen, Leute auch mit einer irren Macht, oft mit massiven Angstpsychosen, dass die dir alle Kraft aus Körper, Geist und Seele ziehen können? Sie stürzen sich wie die Vampire auf die Gesunden und saugen sie aus. Sie machen einen fertig! Fragen Sie da mal Ihren alten Arzt und Apotheker, besser aber die Psychos in den Kliniken, was da abgeht. Abgrenzung ist angesagt. Austrocknen! Nicht Kampf!

Warum beknie ich euch damit?

Was ist denn anders, wenn diese angstgestörten Kriegsbesoffenen, Machtbesoffenen, bewaffnet bis an die Zähne, sich auf uns stürzen wie der Teufel auf die arme Seele? Was ist da anders? Mit all ihren teuflischen Mittel der Sprache und Propaganda, der Verachtung, der Ausgrenzung und Denunziation, der Versuchung und Verlockung, Würstchen hier und Sold da? Was wollen die von uns, wenn sie sich über uns hermachen wie der Spiegel über uns Lumpenpazifisten!? Uns vernichten? Unschädlich machen von Volksschädlingen? Was will die Macht von den Ohnmächtigen? Was?

Wir jedenfalls sind Abend für Abend mehr und mehr entrüstet, erledigt, müde bis zum Umfallen und können nicht mehr. Keine Nachrichten mehr, bitte! Keine neuen Opfertoten! Wir haben fertig.

War da was? Was passiert da? Was geht da ab? Der Teufel, mal in Prada, mal in Tarnanzügen?

Wo sind unsere Kräfte? Wo sind sie geblieben? In packenden Parolen und Transparenten? Gut investiert in Wut und im ewigen Kampf der Guten gegen die Bösen? Ach, hört mir auf!

Es ist alles Unsinn!
Ein riesiger Irrtum!
Alles falsch!

Die Damen und Herren Kriegstreiber in Politik, Presse, Funk und Fernsehen hatten wieder einmal ihre Befriedigung, als sie sich im Namen der Macht an uns rieben und rieben. Ihr Blutdruck stieg, als sie uns niedermachten. Ihre Seelen waren längst zum Teufel. Jetzt sind sie seine Influenzer.

Als wenn das alles nicht verrückt genug wäre! Aber das Schlimmste, das Verrückteste ist, dass wir diese Vampire der Macht auch noch retten wollen! Ja, retten, heilen! Wir wollen sie, oft mit unserer letzten Kraft, überzeugen. Wir wollen ihnen helfen, wir wollen sie belehren; ja, wir wollen sie kurieren von dieser blutigen Krankheit zum Tode. Statt dass wir uns mit letzter Kraft um uns kümmern auf unseren Kreuzzügen, Demonstrationen, Friedensmärschen und demonstrativ unser Leben feiern und tanzen, geht unsere negative Post ab nach Berlin, Washington, Moskau und Jerusalem.

Da ist also bei uns kein Jesus-Wissen mehr, das uns vor diesen Kriegs-Macht-besessenen warnt. Vorsicht, Schwestern und Brüder! Haut ab! Da läutet auch keine Kirche mehr Sturm: ihr Kinder Gottes, zurück in die Katakomben, wo wir zuhause sind! Der wahnsinnige Siegesteufel stochert schon in euren Adern! Das Virus der Macht infiziert eure Hingabe an die Liebe und verwandelt sie in blutige Opferbereitschaft

Ach, komm, Herr Jesus! Komm wie versprochen und lehre uns!

Der aber sitzt derweil im Schatten einer römischen Kaserne irgendwo am Straßenrand und doch ganz bei sich, schaut eine ganze Weile schon auf ein paar seltene lila Lilienblüten und, wenn wir Glück haben, auch gleich auf uns. Sieht uns, spürt unsere Erschöpfung, unsere Angst, unsere Trostlosigkeit und erzählt leise vom Wesen des Lebens, von Widerstand und Ergebung, von den Quellen des Lebens und wie man mit bestem Wissen und Gewissen alles und alles und am Ende sich selbst verliert, sein ganzes Leben verliert.

Der Meister macht dann bei seinen Worten eine Pause für uns und all das, was da jetzt alles an Bildern aus unseren Seelen aufsteigt, dieses alte, wilde Wissen aus Generationen. Diese Bilder! Diese Berge von Toten, wo kommen die her, diese nie enden wollenden „Warums“, diese Tränen?

Das macht mein Meister hier nicht zum ersten Mal. Und auch nicht zum letzten Mal. Immer, wenn es für ihn in beinharte oder sogar tödlich ausgehende Konfrontationen geht, wendet er sich fast lautlos von den Todesangstanbetern ab. Raus aus der Konfrontation mit der Macht und Gewalt. Mal duckt er sich weg und spuckt vor sich in den Staub und lässt die Wut der Herren ins Leere laufe. Dann wiederum dreht er nur ein winziges Senfkorn zwischen den Fingern und spricht über die von selbst wachsende Macht der Ohnmacht, die von irgendwoher kommt, aber gewaltig wie ein Wind oder Wasser in die Wüste, aber eben nicht von ihm und nicht von uns. Mit unserer Macht ist nichts getan. Aber sie kommt. Wachet und betet. Sie kommt!

Und dann, an seinem eigenen Ende, krallt der junge Rabbi sich selbst in seiner Todesangst wehrlos in den steinharten Boden eines alten trockenen Olivengartens, nur um nicht allein zu sein. Sein Gesicht ganz nah bei Mutter Erde. Den Himmel in seinem Rücken. Handfester Trost und ewiger Grund für alle Tränen.

Und ich höre sein ohnmächtiges Wimmern bis heute:

Lasst die Finger von den Kriegstreibern. Hört nicht auf ihre ÖRR-Prediger, haltet euren Kindern die Ohren zu, wenn die Angstpropheten des Untergangs wieder durchs Land und in die Schulen gehen, um wieder und wieder einmal die Kinder abzurichten und abzuholen! Nur damit sie den Herren dieser Welt ihr dreckiges Geld aus dem ewigen Feuer des Moloch holen sollen, um dabei zu verbrennen, sinnlos, lieblos, hoffnungslos! Zu Tausenden! Zu Millionen! Der Moloch! Der alte grausame Gott der Mächtigen mit ihrem Opferkult. Er und die Seinen sind die größten und mächtigsten Blutsauger.

Es gibt ihn immer und allezeit. Es geht ihm immer um Macht aus Blut! Meidet ihn! Meidet die Herren, meidet seine grünbraun befleckten Priester und seine bejubelten Kardinäle bei den Vorbeimärschen der ausersehenen Opfer! Schaltet das Radio ab, den Fernseher, die Zeitung! Schaltet ab und gesundet in der Stille!

Stille

Da wartet tief unten in der Stille eine Liebe in dir. Eine Stimme, ein Stimmchen, ein Funke des Lebens, etwas Ewiges. Versprich ihr, bei ihr zu bleiben. Versprich es. Niemand muss es hören. Nur du, Gotteskind!

Stille und ein Seufzen

Wann, ja, wann hört endlich diese spirituelle Tragödie auf, dass wir diesen tiefen Weisheitslehrer aus Nazareth, diesen Radikalen aus dem Westjordanland auf immer höhere Altäre abschieben, Altäre, die bis in den Himmel reichen? Weit, weit weg, damit ja keiner mehr hört, was er denn wirklich lehrte? Wann hört das auf in den Kirchen und frommen Kreisen, dass das jeweils Heilige — das Land, die Nation, der sogenannte Friede und was auch immer heilig sein soll — Blutopfer haben will, einen Isaak, einen Jesus, all die Propheten und Märtyrer und alle, die ihnen immer auf die Altäre der Herrschenden folgen!? Blut, Blut, Blut! Tod, Tod, Tod! Wann hört das auf!?

Merkt ihr denn gar nichts? Das ist doch auch eine Strategie des Teufels, dass wir von der himmlischen Verpackung Jesu so fasziniert sind, dass wir seine Inhalte nicht einmal mehr kennen, geschweige denn davon leben und sie untereinander teilen wie Brot. Stattdessen ergreifende Monstranzen, aber des Teufels! Es ist Betrug! Es ist Betrug an unseren Seelen! Betrug an unseren Kindern! Missbrauch an unseren Kinderseelen.

Darum lasst die Toten ihre Toten begraben, lasst die Kriegsverrückten und Kriegsverzückten ihre Trommeln rühren. Ihr werdet sie nicht stoppen. Denn wo ihr sie denkt, doch stoppen zu können, überleben ihre alten Waffen in euren Händen. Es ist dasselbe Virus, das in unseren Blutbahnen zirkuliert. Das Virus der Macht. Das Virus, das die Liebe tötet.

Nicht durch euch und euren Zorn werden sie geheilt, sondern durch etwas, das in euch und durch euch auf einmal auflebt. Das ist der Punkt. Das ist das Amen.

Wer nicht hören will, kann ja fühlen und dann mit der Seele die Segel setzen und die neue Welt sehen: Schaut die Vögel unter dem Himmel. Sie säen nicht, sie ernten nicht, aber das Leben ernährt sie trotzdem. Beten die Pflanzen etwa oder der Schmetterling? Sie alle nicht! Sie denken nicht daran, das Fremde auszurotten. Sie leben ihr Leben und sind ein Teil des Göttlichen.

Und endlich: Ihr überschätzt eure Wirkung. Ihr wollt Ergebnisse unbedingt vor dem Morgengrauen, noch zu euren Lebzeiten, zu eurer Zeit. Was für eine Maßlosigkeit! Euer Leben ist wie ein Tag oder wie eine Nacht oder wie Gras, das bald welk wird und verdorrt.

Kommt runter, kommt runter! Wer jetzt auf die Knie geht, ist nah bei den lehrenden Pflanzen und entkommt den Verrückten. Umgang wird abfärben. Ferien vom Ich.

Das lehrte der Meister in der Stille. Und das lehre ich als sein Schüler.


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