Im Münsteraner Solibro Verlag ist soeben eine lesenswerte Zitatensammlung erschienen: „TREFFER. VERSENKT. Bemerkenswerte Zitate bemerkenswerter Persönlichkeiten“. Zu Wort kommen in dem Coffee-Table-Book über 120 Persönlichkeiten, die von Theodor W. Adorno bis Frank Zappa und von Sophokles bis Hans-Georg Maaßen reichen. Wir finden in dem Buch Äußerungen zu Freiheit und Demokratie, zu Presse und Journalismus genauso wie zu Corona und Kontrolle. Weitere Themenpaare sind Politik und Gesellschaft, Patriotismus und Nationalstaat, Faschismus und Sozialismus, Islam und Migration sowie Emanzipation und Feminismus. Nigel Calder und Michael Klonovsky äußern sich neben anderen auch zum Klimaschutz.
Autor André Lecloux (geboren 1963 in Berlin), der die Aussprüche und Äußerungen zusammengestellt hat, bezeichnet sich selbst als „überzeugten Liberalen und Menschenfreund trotz langer Lebenserfahrung“. Sein Freiheitsdrang sei ausgeprägt, so Lecloux weiter, und sein Wertekompaß konservativ. Das ist in Zeiten von Grundrechtseinschränkungen, Wokeness und Diversitätswahn sicher nicht die schlechteste Mischung. Oder wie Thomas Mann in dem Buch sagt: „Ich bin ein Mensch des Gleichgewichts. Wenn das Boot nach links zu kentern droht, lehne ich mich automatisch nach rechts. Und umgekehrt.“
Zitatensammlungen gibt es viele. Gerade jetzt, in Kriegs-, Notstands- und P(l)andemiezeiten, wird ausgiebig zitiert. Was will der Solibro Verlag mit seiner Zusammenstellung erreichen, warum hat der Verlag dieses Buch gemacht? In der Pressemitteilung heißt es:
„Angesichts des augenscheinlichen Verfalls demokratischer, freiheitlich-aufklärerischer Maßstäbe allerorten ist es Zeit, der zunehmend neofeudalistischen Attitüde der Volksvertreter und der wissenschaftsfernen moralisch-ideologischen Agitation selbsternannter, vermeintlicher Vertreter der ‚Zivilgesellschaft‘ etwas entgegenzusetzen, das sich nicht so leicht vom Tisch wischen lässt. Möge das Feuer im Leuchtturm der Aufklärung niemals ausgehen.“
Wem das zu überladen klingt, der greife gleich zum Buch, denn glasklar auf den Punkt bringen es die Zitate selbst. Weitere Kostproben. Besonders wohltuend erscheint uns Jean Cocteau: „Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.“ Paul Valéry entlarvt mit einem einzigen Satz das mitunter brutale Vorgehen der Staatsmacht gegen die Andersdenkenden: „Wer den Gedanken nicht angreifen kann, greift den Denkenden an.“ Jean-Claude Juncker gibt seinen Polit-Kolleginnen und -Kollegen die Anleitung dazu: „Wenn es ernst wird, müssen wir lügen.“
Wer dieses Buch aufmerksam liest und die Zitate auf sich wirken läßt, vor dem erscheinen meterhoch die gegenwärtigen und vergangenen Falschaussagen der Politik, die Hetze und die Propaganda der Medien sowie die Willkür der Justiz. Das dient einem als Standortbestimmung und schärft den Blick.
Einen Kritikpunkt gibt es jedoch. Noam Chomsky und Henry Kissinger sind in dem Buch mit Zitaten vertreten, die auf beide Akteure ein positives Licht werfen. Diese Meriten verdienen sie nicht. Wir wissen, auf welcher Seite Chomsky und Kissinger stehen.
Auch Herbert Grönemeyer hat jeglichen Kredit verspielt. Er sagt: „Da liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat!“ Grönemeyer hat zuletzt deutlich zum Ausdruck gebracht, welche Gesellschaft ihm vorschwebt.
Das alles soll jedoch Lecloux‘ Leistung und seine Sammlung nicht schmälern. Dieses Buch ist nicht nur für diejenigen geeignet, die bereits erkennen, was gerade in dieser Welt geschieht, sondern auch für diejenigen, die das noch nicht glauben können, die noch zweifeln. Die einen werden sich nach der Lektüre bestätigt fühlen, die anderen werden klarer sehen.
Hier können Sie das Buch bestellen: „TREFFER. VERSENKT. Bemerkenswerte Zitate bemerkenswerter Persönlichkeiten“
Wenn Sie für unabhängige Artikel wie diesen etwas übrig haben, können Sie uns zum Beispiel mit einem Dauerauftrag von 2 Euro oder einer Einzelspende unterstützen.
Oder senden Sie einfach eine SMS mit dem Stichwort Manova5 oder Manova10 an die 81190 und mit Ihrer nächsten Handyrechnung werden Ihnen 5, beziehungsweise 10 Euro in Rechnung gestellt, die abzüglich einer Gebühr von 17 Cent unmittelbar unserer Arbeit zugutekommen.