Die Sache mit der Wissenschaft
Die Veränderungen, die wir in den letzten Monaten beobachten und erfahren mussten, sind so fundamental tiefgreifend und teilweise mehr als nur latent bedrohlich, dass das Ringen um Sachlichkeit allen Beteiligten schwerzufallen scheint. Angst ist dabei der größte Feind der sachlichen Auseinandersetzung. Umso gefährlicher ist es, wenn — wie jetzt — Angst zur Basis einer omnipräsenten Corona-Informationsflut und sogar zum Leitfaden moralisch richtigen Handelns erhoben wird. Selbst Wissenschaftler und Virologen, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu Wort kommen, verbreiten mit einer panikbelasteten Sprache oft nichts anderes als Angst. Dabei sollten gerade sie als Mediziner wissen, dass Angst und der daraus resultierende körperliche Stress nicht nur extrem schädlich für das Imunsystem sind, sondern auch die Fähigkeit einschränken, klar und rational zu denken.
Sucharit Bhakdi fiel seit seinem ersten Auftritt in der Öffentlichkeit dadurch auf, dass er so gar keine Panik verbreitet. In seinem Ende März veröffentlichten offenen Brief an Angela Merkel wirkte er nicht nur emotionsbesfreit und tiefenentspannt, sondern regte auch mit seinen nüchtern wissenschaftlichen Fragen zu einem unaufgeregten Diskurs an, sodass eine Neubewertung der Lage möglich wird.
Denn ständige Neubewertungen sind die Grundlage jeglichen wissenschaftlichen Handelns.
Eine Hypothese wie: „Das Virus ist eine Bedrohung nationaler Tragweite“ gilt nur so lange, bis sie durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegt und somit falsifiziert wird. In der empirischen Wissenschaft ist es sogar so, dass die Falsifizierbarkeit, also die Möglichkeit, sie auch zu widerlegen, als ein grundlegendes Merkmal jeder guten Theorie gilt. Kritischen, die Hypothese überprüfenden Fragen wie denen von Sucharit Bhakdi Gehör zu schenken, ist also nichts Revolutionäres oder Ketzerisches, sondern Teil des ganz normalen wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses.
Zumal Bhakdi zu den anerkannten Koryphäen auf dem Gebiet der Mikrobiologie zählt. Er ist emeritierter Professor der Universität Mainz, wo er als Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie über 20 Jahre das Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene leitete. Neben seiner grundsätzlich neutralen fachlichen Herangehensweise betont er immer wieder seine Unabhängigkeit. Er vertrete weder seine noch die Interessen anderer.
„Corona: Fehlalarm?“
Als wissenschaftlich unsinnig bezeichnet er im Interview mit Jens Lehrich hingegen so einiges, was im Moment passiert. Vor allem „das Hochfahren von Testungen, wenn eine Epidemie zuende geht“, sei für einen realistischen Blick auf das Geschehen völlig fehl am Platz. Zudem beschreibt der Begriff Covid-19 nicht die Infektion, sondern die Erkrankung. Es könne also auch sein, dass Menschen, die coronapositiv getestet wurden, schon Antikörper gebildet haben und genau deshalb nicht krank werden. Auch die Debatte um einen Impfstoff empfindet er als völlig absurd und sagt:
„Die Vorstellung, dass man einen Impfstoff gegen diesen Erreger entwickelt, ist geradezu laienhaft, dass es wehtut.“
Angesprochen auf die Maskenpflicht, tritt Bhakdi zum ersten Mal aus seiner Rolle des emotionslosen Mediziners heraus und beginnt, von seiner schwer an Krebs erkrankten Schwiegermutter zu erzählen, die trotz allem noch relativ fit gewesen sei, bis sie vor einigen Wochen mit Maske in einen Supermarkt ging, Atemnot bekam, kollabierte, sich weigerte, ins Krankenhaus eingewiesen zu werden und schließlich entschied, sie wolle zu Hause sterben. Dies sei der Punkt gewesen, an dem er und seine Frau Karina Reiss, ebenfalls Medizinerin, beschlossen hätten, ein Buch zu schreiben.
Dieses Buch mit dem Titel „Corona: Fehlalarm?“ behandele die Fragen nach Impfstoffen, Immunität, Maskenpflicht und Co. und sollte eigentlich am 1. Juni 2020 als E-Book an den Start gehen. Doch dann, wenige Stunden vor Veröffentlichung, meldete sich Amazon und erklärte, man wolle „Corona: Fehlalarm?“ nicht als E-Book ins Programm aufnehmen. Begründung: Die Menschen sollten sich bei dieser Thematik an die anerkannten Autoritäten wenden. Der eigentlich buddhistische Bhakdi wirkt empört, während er das erzählt.
Dass der milliardenschwere US-Konzern Amazon seine eigenen Interessen vertritt, ist eigentlich nichts Ungewöhnliches. Er gilt schließlich als der größte finanzielle Gewinner der Coronakrise. Nebenbei soll laut der US-Börsenaufsicht SEC auch die Bill and Melinda Gates Foundation im ersten Quartal 2020 über 60.000 Amazon-Aktien im Wert von über 100 Millionen US-Dollar eingekauft haben (1).
Trotzdem wäre es für Bhakdis Buch ein harter Schlag, hier nicht gelistet zu sein, gerade in der aktuellen Situation, in der man einen Buchladen nur mit Maske betreten darf. Denn Amazon ist gut in den Buchmarkt integriert – beziehungsweise, hat den Buchmarkt gut integriert, und zwar ins Internet. Mit Tochterfirmen wie Abe Books, The Book Desposity, Amazon Books, Audible und der Produktionsreihe Amazon Kindle ist der Konzern absoluter Marktführer im E-Book-Geschäft.
Mittlerweile ist „Corona: Fehlalarm?“ doch bei Amazon vorbestellbar und ab dem 28. Juni erhältlich, und zwar als Taschenbuch, das nun nicht mehr zu stoppen sein dürfte, was man unter anderem daran erkennen kann, dass es sich seit seiner Listung auf Platz 1 der Bestseller in der Kategorie Bücher hält. Ein Schuss, der wohl nach hinten losging. Das Rubikon-Interview mit Prof. Dr. Bhakdi ist ein kleiner Vorgeschmack des Buches.
Quellen und Anmerkungen:
(1) https://t3n.de/news/gates-stiftung-kauft-massig-1284498/ und
https://www.focus.de/finanzen/boerse/investieren-wie-der-computer-millliardaer-apple-amazon-und-alibaba-bill-gates-lieblinge-finden-sie-in-diesen-etfs_id_12040034.html
Das Buch „Corona: Fehlalarm?“ist außerdem bei den Buchkomplizen bestellbar.
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