Die Hoffnung ist eine mächtige Triebfeder. Sie hält uns in Krisenzeiten aufrecht und lässt uns schier Unmenschliches ertragen. Menschen überlebten verloren in Eis- und Sandwüsten, verschüttet in Bergwerken, sie traten heraus aus Folterkammern und Vernichtungslagern, sie überwanden Diktatoren. Aber wie weit kann Hoffnung die Realität verändern, bevor die Realität uns unumkehrbar verändert?
Stell dir vor
Einige Diktatur-Erfahrene haben schon sehr frühzeitig erkannt, dass die Corona-Einschränkungen nur so lange gelten, wie wir sie mitmachen. Es ist die alte Frage in neuem Gewande: Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.
Wenn genügend Leute behaupten, der Krieg ist zu Ende, dann ist er irgendwann zu Ende. Es entsteht ein neues Konzept, auch wenn anfangs noch weiter gekämpft wird. Das neue Konzept verändert die Realität, wenn es von genug Leuten getragen wird.
Wer deshalb sagt, wir können Corona in dieser Woche beenden, ist natürlich ein Träumer. Aber nur so lange er/sie allein bleibt. Teilen genug Leute dieses Konzept, entwickelt sich die Macht des Faktischen.
Stell dir vor, es ist Corona und keiner macht mit.
Die Stimmung kippt
Selbst die althergebrachten Medien teilten mit, es gebe keine Mehrheit für die Corona-Maßnahmen mehr; der Gesundheitsminister wankt, die CDU gilt als angeschlagen. Bei den jüngsten Landtagswahlen hat sich das zwar nicht voll abgebildet. Allerdings hat der extrem hohe Anteil von Briefwahlstimmen den Machthabern geholfen. In Österreich wurden Briefwahlunterlagen schon mal „vorsortiert“, in den USA summarisch ausgefüllt und nachgelegt.
Eigentlich haben doch viele gemerkt, dass trotz ständiger Verschärfungen bei Masken, Testen und Impfen die Lage angeblich dramatisch bleibt. Jede „Lockerung“ beinhaltet Verschärfungen und Einschränkungen. Nichts wird zurückgenommen.
Nirgends ein Hoffnungsschimmer, dass man in naher Zukunft ohne Maske, Test oder Impfpass noch irgendwohin gehen kann.
Stell dir vor, du könntest ohne Maske aus dem Haus gehen und Menschen treffen, einfach in eine Menge eintauchen.
Dämonen um uns
Bilden sich genug Leute etwas ein, wird es zur akzeptierten gesellschaftlichen Normalität. Unsere Vorfahren waren sich sicher, dass um uns ständig unsichtbare Kräfte wirken. Regen und Wind, Donner und Blitz waren Manifestationen dieser Kräfte und wurden als göttlich verstanden. Diese Mächte konnten als gute Feen Wünsche erfüllen und unverdientes Glück bringen oder als Dämonen Tod und Krankheit. Die Kirche nahm diese Konzepte auf und instrumentalisierte sie für ihre Zwecke. Heilige wirkten Wunder und Teufel verführten die Menschen zum Bösen. Bis weit in unsere Zeit glaubten sich die Menschen von unsichtbaren Mächten umgeben, die unser Leben bestimmten und jederzeit eingreifen konnten. Es war klug, sich diese Mächte gewogen zu halten, zum Beispiel durch Einhalten der Regeln oder Opfergaben.
Lange schürte die frühe Kirche die Hoffnung auf einen baldigen Weltuntergang mit seinem Jüngsten Gericht, das der schreienden Ungerechtigkeit ein Ende bereiten würde.
Nachdem aber selbst die erste Jahrtausendwende ereignislos verstrich und das beschworene Massensterben ausblieb, reagierte die Kirche mit Verfolgungswellen — gegen Ungläubige, Gottesleugner, Freigeister und vor allem Frauen, die als Hexen verleumdet wurden.
Allgemein setzte sich das Konzept durch, dass Teufel durch die Nacht flögen, um willigen oder auch schlafenden Frauen beizuliegen. Immer öfter wurden von Strenggläubigen Frauen gesichtet, die durch die Luft ritten, um ihren ausufernden Sexualtrieb auszuleben.
Die Kirchenmänner steigerten sich in immer wildere Fantasien hinein und die Bevölkerung folgte ihnen. Unzählige Frauen mussten diesen Wahn in Folterkammern und auf dem Scheiterhaufen büßen.
Wie wurde das Ganze beendet? Nicht durch Bischöfe und Fürsten, die Lockerungen erließen, sondern weil sich nicht mehr genügend Opfer und Häscher fanden.
Der Glaube an das Konzept erodierte. Das Licht der Aufklärung vertrieb die Schatten des Wahns (1).
Verliert das Konzept an Kraft, ändert sich nicht gleich die Wirklichkeit, aber die Chancen darauf werden ungleich größer.
Die Kirche führt übrigens heute noch Teufelsaustreibungen durch. Wenn der exorzierende Priester dabei von seinem Eifer übermannt wird, kann das gelegentlich auch zum Tod der Frau führen, wie 1976 in Klingenberg (2).
Bei den meisten Menschen würde man mit diesem Konzept von wirkmächtigen Hexen und Teufeln heute allerdings als Fall für die Psychiatrie gelten.
Der Viruswahn
Inzwischen haben andere Konzepte den Hexenwahn ersetzt. Unsere Vorstellungen wurden erneut verändert. Wiederum dürfen die Dogmen nicht hinterfragt werden.
Viren, mit denen wir seit Jahrtausenden in einem mehr oder minder fragilen Gleichgewicht leben und gegen die sich unser Immunsystem bei guter Abwehrlage behaupten kann, werden nun als Gefahr für Leib und Leben dargestellt. Jeder Mensch sei ein Gefährdeter. Jeder Atemzug stoße giftige Aerosole aus. Jeder Kontakt näher als zwei Meter Entfernung bedeute Lebensgefahr.
Dies gilt allerdings nur für die Allgemeinbevölkerung. Wie schon beim Hexenwahn sind die selbst ernannten Eliten eigentümlich unbeteiligt (3).
Das macht Hoffnung. Wenn es unserer Obrigkeit möglich ist, mit ihrem Gefolge in enger räumlicher Nähe den ganzen Tag ohne Maske verbringen zu können, ohne dem tödlichen Virus anheimzufallen, besteht auch für uns gemeinen Leute wohl die Chance, dass wir dieses Joch abstreifen können. Auch wir können ohne Maske, Abstandsregeln und Einschränkung der Bewegungsfreiheit überleben.
Stell dir vor, Corona-Regeln gelten nicht für dich. Noch bist du ein Träumer. Aber deine Träume verändern die Welt, wenn du sie öffentlich machst.
Stell dir vor, du bist frei.
Quellen und Anmerkungen:
(1) https://www.dw.com/de/hexenverfolgung-damals-und-heute/a-54472004
(2) https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/neues-im-exorzismusfall-anneliese-michel-art-9378929
(3) https://www.youtube.com/watch?v=j0jYrYvGjPU; https://www.youtube.com/watch?v=A3yNBG7SJzA; https://www.youtube.com/watch?v=Dmw38kUVGdw
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