Religiösen Menschen wird vorgeworfen, für sämtliche Kriege der Menschheitsgeschichte verantwortlich zu sein. Wie viele Christen und Muslime zogen doch in Glaubenskriege! In Böttchers Buch „Herr Sturm und die Farbe des Windes“ stellt der Protagonist allerdings fest, dass dies nicht stimmt: Hätten die Menschen wirklich an die Botschaft ihrer Religionen geglaubt, hätten sie das Heilige wirklich erkannt und gefühlt, so wären sie nicht fähig gewesen, in den Krieg zu ziehen. Spirituelle Menschen erkennt man vielleicht daran, dass sie niemanden von ihren Erkenntnissen überzeugen müssen. Sie sind frei von Dogmen.
Machthungrige Menschen verdrehten religiöse Botschaften und machten daraus Ideologien, die sich dazu aufschwangen, die einzig richtige zu sein. Verhaltensweisen und Aussagen von „nichtgläubigen“ Menschen — gerade Politikern — aus den modernen Industrienationen des Westens zeichnen sich ebenfalls dadurch aus. Jens Böttcher sagt:
„Der Westen ist jetzt auch so eine Art Religion. Aber keiner weiß, was das ist. Keiner kennt das Dogma. Außer, dass jemand sagt: Das ist werteorientiert. Aus meiner Perspektive als gläubiger Christ würde ich sagen: Sag mir mal, was für Werte du meinst. Ich kann dir sagen, welche ich meine. Und zwar wieder Bergpredigt: Ich kann dir sagen, dass Pazifismus das einzige ist, was uns auf Dauer in eine bessere Welt führt.“
Im Manova-Exklusivgespräch erzählt Jens Böttcher von seinen Erkenntnissen, die wie Balsam für die Seele wirken.
Elisa Gratias im Gespräch mit Jens Böttcher
Redaktionelle Anmerkung: Das Buch ist derzeit leider ausverkauft und der Autor auf der Suche nach einem neuen Verlag dafür. Als E-Book ist es auf jensboettcher.net erhältlich.
Von Jens Böttcher sind seither zwei weitere Bücher erschienen: „Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte“ und „Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst“.
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