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Fürsorgliche Wölfe

Fürsorgliche Wölfe

Die Unterstellung, der Mensch sei dem Menschen ein Wolf, dient als Selbstrechtfertigung von Tätern und verkennt unsere soziale Natur.

Die Aussage „Homo homini lupus“ stammt aus der Komödie „Asinaria“ (Eseleien) des römischen Dichters Titus Maccius Plautus (circa 254 bis 184 v. Chr.). Im Originaltext von Plautus sagt der Kaufmann zu Leonida: „Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit.“ Diesen Satz hat Artur Brückmann (1928 bis 2009) wie folgt übersetzt: „Denn der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, kein Mensch. Das gilt zumindest so lange, als man sich nicht kennt.“

Wer also nur den Beginn des Satzes zitiert, lässt eine entscheidende Aussage beziehungsweise Einschränkung weg, möglicherweise in voller Absicht. Das könnte auch auf den englischen Staatstheoretiker und Philosophen Thomas Hobbes (1588 bis 1679) zutreffen, der „Homo homini lupus“ in der Widmung seines Werkes „De Cive“ an William Cavendish, den Grafen von Devonshire, verwendete. Das Verhältnis der Menschen untereinander sieht Hobbes äußerst positiv, wie aus dem folgenden Zitat hervorgeht. Die Feststellung, der Mensch sei dem Menschen ein Wolf, bezieht Hobbes auf das Verhältnis zwischen einzelnen Staaten:

„Nun sind sicher beide Sätze wahr: Der Mensch ist ein Gott für den Menschen, und: Der Mensch ist ein Wolf für den Menschen; jener, wenn man die Bürger untereinander, dieser, wenn man die Staaten untereinander vergleicht. Dort nähert man sich durch Gerechtigkeit, Liebe und alle Tugenden des Friedens der Ähnlichkeit mit Gott; hier müssen selbst die Guten bei der Verdorbenheit der Schlechten ihres Schutzes wegen die kriegerischen Tugenden, die Gewalt und die List, das heißt die Raubsucht der wilden Tiere zu Hilfe nehmen.“

Auch Arthur Schopenhauer (1788 bis 1860) schrieb in seinem bekannten Werk „Die Welt als Wille und Vorstellung“ über die Rolle des Menschen im allgegenwärtigen Kampf in der Natur:

„Die deutlichste Sichtbarkeit erreicht dieser allgemeine Kampf in der Thierwelt, welche die Pflanzenwelt zu ihrer Nahrung hat, und in welcher selbst wieder jedes Thier die Beute und Nahrung eines andern wird, (...) bis zuletzt das Menschengeschlecht, weil es alle anderen überwältigt, die Natur für ein Fabrikat zu seinem Gebrauch ansieht, dasselbe Geschlecht jedoch auch (…) in sich selbst jenen Kampf, jene Selbstentzweiung des Willens zur furchtbarsten Deutlichkeit offenbart, und homo homini lupus wird.“

Wie nähern wir uns jetzt der Antwort auf die Frage, ob der Mensch des Menschen Wolf ist — indem wir auf unsere persönlichen Erfahrungen zurückgreifen oder indem wir bei Verhaltensforschern und Neurowissenschaftlern nachlesen?

Jeder denkt nur an sich selbst

Kommen wir zunächst zu der Vorstellung, jeder Mensch sei ein Egoist. Welche Bedeutung eine bestimmte Auffassung in der Gesellschaft hat, lässt sich auch an der Zahl der Bücher ablesen, die sich mit einem bestimmten Thema befassen. So ergab die Recherche nach Büchern, in deren Titel Egoist vorkommt, zahlreiche Publikationen. Die vermutlich bekannteste ist das Buch von Josef Kirschner „Die Kunst, ein Egoist zu sein“, das im Jahr 1998 erschien (1).

Kirschner stellt in seinem Buch die provokante Grundthese auf:

„Wir alle sind Egoisten, aber nur wenige verstehen es, das Beste für sich daraus zu machen. Die meisten Menschen passen sich lieber der Mitwelt an. Sie tun alles, um geliebt, gelobt und anerkannt zu werden. Damit machen sie sich zu Marionetten allgemeiner Verhaltensklischees und verzichten darauf, ihr eigenes Leben zu leben.“

Dabei sei es gar nicht so schwer, sein Leben selbst zu bestimmen, sich seine Wünsche zu erfüllen, statt sie zu unterdrücken, und sich gegen äußere Widerstände durchzusetzen.

Seit frühester Jugend würden wir mit den falschen Botschaften gefüttert, so Kirschner, die lauteten:

  • Denke nicht an dich. Nimm Rücksicht auf die anderen. Wir sitzen alle in einem Boot.
  • Nur wenn du anderen hilfst, wird auch dir geholfen.
  • Im Interesse der Gemeinschaft musst du die eigenen Interessen zurückstellen.
  • Sei immer für andere da, sie werden es dir danken.

Stattdessen müssten wir erkennen:

  • Wer immer Rücksicht auf andere nimmt, ohne an sich selbst zu denken, wird ausgenutzt.
  • Nachgiebigkeit wird als Schwäche ausgelegt und verleitet andere dazu, uns weiter auszubeuten. — Niemand hilft uns, wenn er nicht selbst dabei einen Vorteil sieht. Und sei es nur der, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Mit einem Paukenschlag veränderte Charles Darwin (1809 bis 1882) im Jahr 1859 mit seinem Bestseller „Über die Entstehung der Arten“ das Bild vom Menschen. Darwin hat die Diskussion, ob der Mensch eher ein Egoist oder ein Altruist ist, ganz entscheidend beeinflusst. Er war der Überzeugung, dass das Verhältnis sowohl zwischen Individuen als auch zwischen Arten von einem fortwährenden, gegeneinander gerichteten Kampf ums Überleben bestimmt ist.

Sein Einfluss reicht bis in die heutige Zeit. So lachen beispielsweise Menschen mit Darwins Meinung über Altruisten und verspotten sie: Sie litten an einem „Helfersyndrom“, sie gehörten zu den „Gutmenschen“. Übermäßiger Hilfe liege eine Störung zugrunde, die als pathologischer Altruismus bezeichnet wird.

Es mag Menschen geben, die ihre eigenen Bedürfnisse total missachten und deren Hilfe ein Übermaß angenommen hat, sodass sie sich letztlich selbst schaden. Doch das dürfte eher die Ausnahme als die Regel sein, wenn Menschen sich gegenseitig helfen und unterstützen.

Inzwischen haben etliche Biologen Darwins Theorie vom immerwährenden Kampf in der Natur widersprochen. Beispielsweise schreibt die amerikanische Biologin Lynn Margulis dazu:

„Begriffe wie Wettstreit, Kosten, Nutzen sind im Zusammenhang mit wissenschaftlicher Biologie sinnlos. Solche Begriffe gehören zu Banken und auf den Sportplatz“ (2).

Und auch Joachim Bauer, Medizinprofessor und Psychotherapeut, kritisiert Darwin: „Nicht der Kampf ums Dasein, sondern Kooperation, Zugewandtheit, Spiegelung und Resonanz sind das Gravitationsgesetz biologischer Systeme“ (3).

Ein Blick auf unsere nächsten Verwandten

Bevor wir uns ausführlicher den Untersuchungsergebnissen zu menschlichem Verhalten widmen, schauen wir einmal bei unseren nächsten Verwandten nach, den Schimpansen. Frans de Waal, Professor für Primatenverhalten und Direktor des Living Links Center in Atlanta, USA, hat das Verhalten von Primaten jahrzehntelang erforscht und seine Beobachtungen in Büchern festgehalten. Er schreibt:

„Unsere Art hat beides, eine soziale und eine selbstsüchtige Seite. Doch da letztere zumindest im Westen meist im Vordergrund steht, möchte ich mich auf die Rolle der Empathie und der sozialen Verbundenheit konzentrieren“ (4).

„Ich denke, dass die Empathie zum einem Erbe gehört, das so alt ist wie die Säugetiere“, so de Waal (5).

Frans de Waal hat bei Primaten häufig Verhaltensweisen beobachtet, die wir von hilfsbereiten Menschen kennen. Beispielsweise trug ein kleiner Schimpanse tagelang den Säugling einer älteren Artgenossin, weil sich diese am Bein verletzt hatte. Nach einer heftigen Auseinandersetzung zwischen zwei männlichen Schimpansen dauert es nicht lange, bis ein Artgenosse den Verlierer in den Arm nimmt und ihn tröstet.

Zudem hat der Forscher bei Primaten ähnliches Verhalten entdeckt, das wir von Menschen kennen: Ebenso wie wir Menschen meiden auch sie undankbare Artgenossen wie etwa Schnorrer und wählen die netten, hilfsbereiten (6). Wir werden sehr ärgerlich, wenn wir viel Mühe investieren und dann von jemandem übers Ohr gehauen werden, der so tut, als ob er mitzieht, uns aber in Wirklichkeit nur ausnutzt (7).

Das ist nicht nur bei Affen und Menschen so, sondern ebenfalls — wer hätte das gedacht — bei Fledermäusen. Wer bei der nächtlichen Jagd erfolgreich war, gibt denjenigen etwas ab, die leer ausgegangen sind. Jedoch nur solange sich die Gefütterten in einer anderen Nacht genauso verhalten.

Und Frans de Waal zitiert Adam Smith’ ersten Satz aus dem Buch „Theorie der ethischen Gefühle“:

„Mag man den Menschen für noch so egoistisch halten, es liegen doch offenbar gewisse Prinzipien in seiner Natur, die ihn dazu bestimmen, an dem Schicksal anderer Anteil zu nehmen, und die ihm selbst die Glückseligkeit dieser anderen zum Bedürfnis machen, obgleich er keinen anderen Vorteil daraus zieht als das Vergnügen, Zeuge davon zu sein“ (8).

Dass wir uns mit anderen freuen oder mit ihnen mitleiden, kennen sicher viele aus eigenem Erleben. Wir freuen uns über ihre Freude und sind traurig über ihre Traurigkeit. Wir weinen beispielsweise mit, wenn unser Bruder gefallen ist, sich das Knie aufgeschürft hat und deshalb in Tränen ausbricht.

Wenn wir jemanden leiden sehen, werden unsere Schmerzschaltkreise ebenfalls so heftig aktiviert, dass wir die Zähne zusammenbeißen und die Augen schließen. Manchmal entschlüpft uns sogar ein „Au“, wenn sich jemand anderer wehtut. Auch wissen wir, wie ansteckend Lachen ist. Das ist ein weiteres Beispiel unserer primatentypischen Empfänglichkeit für die Befindlichkeit anderer. Die einzige Ausnahme solch empathischen Verhaltens sind die sogenannten Soziopathen, deren Anteil je nach Autor auf 5 bis 7 Prozent geschätzt wird.

Als einer der Ersten hat Menzius (372 bis 290 v. Chr.), auch Mengzi genannt, ein chinesischer Weiser und Anhänger des Konfuzius, die Rolle der Empathie im menschlichen Leben erörtert. Menzius verstand Empathie als Teil der menschlichen Natur und erhielt daher auch den Beinamen „Lehrer des Mitgefühls“ (9).

Erkenntnisse der Neurowissenschaft

Bei der Suche nach den Gehirnstrukturen, die empathisches Verhalten ermöglichen, haben Neurowissenschaftler sogenannte Spiegelneurone entdeckt. Diese befinden sich nicht nur im Gehirn von Menschen und Affen, sondern auch bei Elefanten, Delfinen und Walen. Zwei Delfine wurden beispielsweise dabei beobachtet, wie sie einen dritten, bewusstlosen in ihre Mitte nahmen und das Tier so hoch hielten, dass sein Blasloch über die Wasserlinie kam (10).

Die empathischsten Tiere sind vermutlich Elefanten, von denen man weiß, dass sie auch ein enormes Gedächtnis haben. Dass auch Hunde und Katzen für die Stimmungen ihrer Besitzer empfänglich sind und die Vierbeiner deren Gemütsverfassungen gut erkennen können, ist bekannt. Und umgekehrt gilt dasselbe: Auch wir können die Stimmungen unserer Katze oder unseres Hundes deuten.

Eine interessante Frage für Psychologen ist, ab welchem Alter wir mit unseren Mitmenschen mitempfinden können. Wichtig war dabei die Überlegung, ob uns ein empathisches Verhalten angeboren ist oder ob wir es von unseren Mitmenschen „lernen“. So versuchte die Psychologin Carolyn Zahn-Waxler zu bestimmen, in welchem Alter Kleinkinder damit beginnen, Familienangehörige zu trösten, die aufgefordert wurden zu weinen. Ihr Ergebnis: bereits als Einjährige!

Wer immer noch an der Tatsache zweifelt, dass tröstlicher Körperkontakt zu unserer Biologie als Säuger gehört, negiert damit alle psychologischen Erkenntnisse. Auch die Tatsache, dass Neugeborene innerhalb kurzer Zeit sterben, wenn sie „nur“ ernährt werden, aber niemand sie berührt, streichelt und auf den Arm nimmt.

„Vielleicht sollten wir uns endlich von der Vorstellung verabschieden, dass Individuen im Geiste eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufmachen, bevor sie sich entschließen, jemand anderem zu helfen oder nicht“ (11).

Wer sieht, dass ein Kleinkind in einen Bach oder Teich fällt, springt kurz entschlossen hinterher, um es vor dem Ertrinken zu retten. Das geschieht reflexartig, ohne dass sich der Helfer vorher Gedanken macht, ob das eine gute Idee ist oder nicht.

Auch der Niederländer Rutger Bregmann hat sich mit menschlichem Verhalten beschäftigt und schreibt: „In Notsituationen kommt das Beste im Menschen zum Vorschein“ (12).

Er führt die Aussagen vieler Ökonomen ad absurdum, indem er anhand zahlreicher Beispiele aufzeigt: Die Mehrheit der Menschen verhält sich altruistisch, hat Sinn für Gerechtigkeit und handelt nach gemeinschaftlichen Zielen. Das Maß an Vertrauen und Kooperation unter ihnen übertrifft die Vorhersagen ökonomischer Modelle.

„Könige und Diktatoren, Gouverneure und Generäle glauben, dass die einfachen Menschen egoistisch sind, weil sie selbst es so oft sind“ (13).

Der wichtigste Glücksfaktor

Gelingende Beziehungen sind unentbehrlich für uns Menschen und unser wichtigster Glücksfaktor. Nicht Geld, Erfolg oder Ruhm sind entscheidend für unser Wohlbefinden, sondern die Zeit, die wir mit Freunden und Angehörigen verbringen. Werden Menschen gegen ihren Willen dauerhaft ausgegrenzt und isoliert, verlieren sie alles Interesse am Leben, verweigern die Nahrung, werden krank und sterben. Das gilt in gleicher Weise für Tiere (14).

Neurobiologen bestätigen, dass wir aus ihrer Sicht auf soziale Resonanz und Kooperation angelegt sind. Antrieb für alle unsere Handlungen sei es, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben (15).

Die Freude, die wir nach einer gelungenen zwischenmenschlichen Aktion empfinden, ist eng mit einem physiologischen Prozess verknüpft. Gleichzeitig erhöht sich der Oxytocin-Spiegel, des Glückshormons (16), das Stress und Angst reduziert (17). Wen verwundert es da, dass das höchste Maß an Glück nicht in den reichsten Ländern zu beobachten ist, sondern in den Ländern, in denen das Vertrauen zwischen den Bürgern am größten ist (18).

Zu Krieg und Militarismus äußert sich Frans de Waal eindeutig: Auch der Militarismus basiere auf der Annahme, dass der Mensch eine kriegerische Spezies ist und dass das Spiel von Angriff und Verteidigung mit Waffen untrennbar zum Menschlichen gehört. Im Gegenteil dazu ist de Waal der Meinung, dass andere zu töten „eher ein Ergebnis von Hierarchie und Befehlsbefolgung als von Aggression und Mitleidlosigkeit“ sei. Wer im Krieg einen Menschen tötet, gerät auf tiefster Ebene in Konflikt mit seiner Menschlichkeit, so der Forscher.

Einfluss des Neoliberalismus

Zum Schluss bleibt eine wichtige Frage: Wer hat ein Interesse daran, dass wir an den Egoismus als Wesenskern des Menschen glauben?

Laut Mattias Desmet, belgischer Psychologe an der Universität Gent, fehlen den meisten Menschen in unserer heutigen Gesellschaft ernsthafte, bedeutungsvolle Beziehungen, sie sind sozial isoliert. Das hat nichts mit physischer Isolation zu tun, sondern beschreibt ein Gefühl von Einsamkeit und die fehlende Fähigkeit, langfristig Bindungen zu anderen Menschen aufzubauen.

Der jahrzehntelange Neoliberalismus habe dafür gesorgt, dass die Menschen einander als unerwünschte Konkurrenten ansehen. Der enthemmte Wettbewerb habe die Menschen vereinzelt, in dem Arbeit, Geld und Konsum die wichtigsten Triebfedern der Gesellschaft wurden; sie lebten meistens nebeneinander her oder arbeiteteten sogar gegeneinander.

So erwähnt Desmet, dass in den Jahren vor der Coronakrise in Großbritannien ein Ministerium für Einsamkeit gegründet worden ist, das sich mit dem extrem gewordenen Phänomen beschäftigen sollte. Dies sei notwendig geworden, weil die Regierung eine „Einsamkeitsepidemie“ festgestellt hatte. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung hatten angegeben, dass sie über keine bedeutungsvollen Kontakte verfügten oder diese sich auf Onlinekontakte beschränkten.

In einem Wirtschaftssystem, das Rücksichtslosigkeit belohnt, gedeihen egoistische Menschen — Schlangen in Nadelstreifen — prächtig. Es gibt sie überall, häufig in einflussreichen Positionen. Frans de Waal warnt: Wir scheinen uns einer absolut unsolidarischen Gesellschaft immer weiter anzunähern. Dabei müsste schon die Tatsache, dass unser gesamter Wohlstand ausschließlich durch Zusammenarbeit entstanden ist, uns demütig werden lassen und uns dazu animieren, den Gemeinsinn, der für uns überlebenswichtig ist, zu pflegen und weiter auszubauen.

Im Internet kursiert seit Jahren eine Parabel. Niemand weiß, woher sie ursprünglich stammt. Ich denke, sie illustriert eine simple, aber tiefe Wahrheit:

„Ein Großvater sagte einst zu seinem Enkel: ‚In mir findet ein Kampf statt, ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Einer ist schlecht, böse, habgierig, eifersüchtig, arrogant und feige. Der andere ist gut — er ist ruhig, liebevoll, bescheiden, großzügig, ehrlich und vertrauenswürdig. Diese Wölfe kämpfen auch in dir und jeder anderen Person.‘ Der Junge dachte einen Moment nach und fragte dann: ‚Welcher Wolf wird gewinnen?‘ Der alte Mann lächelte. ‚Der Wolf, den du fütterst.‘“ (19).


Quellen und Anmerkungen:

(1) Josef Kirschner: „Die Kunst, ein Egoist zu sein.
Das Abenteuer, glücklich zu leben, auch wenn es anderen nicht gefällt (2000)
(2) Joachim Bauer: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus
kooperieren, Seite 124
(3) Ebenda, Seite 130
(4) Frans de Waal: Das Prinzip Empathie. Was wir von der Natur für eine bessere
Gesellschaft lernen können (2009), Seite 5
(5) Ebenda, Seite 296
(6) Ebenda, Seite 228
(7) Ebenda, Seite 236
(8) Ebenda, Seite 11
(9) Ebenda, Seite 284
(10) Ebenda, Seite 169
(11) Ebenda, Seite 154
(12) Rutger Bregman: Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Menschheit (2020), rororo,
Seite 23
(13) Ebenda, Seite 24
(14) Joachim Bauer: Prinzip Menschlichkeit. Warum wir von Natur aus
kooperieren, Seite 37
(15) Ebenda, Seite 34
(16) Ebenda, Seite 46
(17) Ebenda, Seite 61
(18) Frans de Waal: Das Prinzip Empathie. Was wir von der Natur für eine bessere
Gesellschaft lernen können (2009), Seite 285
(19) Rutger Bregman: Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Menschheit (2020), rororo,
Seite 28


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