Gestern noch Viren und heute wieder der Russe. Das primäre Feindbild ist mittlerweile wechselhafter als das April-Wetter.
Das Thema „Corona“ war noch nicht beendet, da brach der Ukrainekrieg über die Welt herein. So zumindest in der Berichterstattung der Leitmedien. Völlig unter den Tisch fällt die Tatsache, dass der Krieg in der Ukraine nicht am 24. Februar 2022 begann, sondern seine Vorgeschichte mindestens acht Jahre zurückgreift. Seit dem Maidan-Putsch im Februar 2014 herrscht in der Ukraine ein erbitterter Bürgerkrieg. Erst mit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch der russischen Armee erhielt der Krieg eine länderübergreifende Dimension.
Diese wichtige historische Einordnung nimmt der Friedensforscher Daniele Ganser im Interview mit Jens Lehrich vor. Daneben wird die Frage erörtert, die in den Alternativmedien etliche Macher wie Rezipienten umtreibt: War Putins völkerrechtswidriger Einmarsch wirklich alternativlos?
In diesem Kontext verurteilt Ganser die Doppelzüngigkeit des Westens. Die dort massenmedial verbreitete Empörung über den Völkerrechtsbruch sowie den Verstoß gegen das UNO-Gewaltverbot erweckt den Eindruck, als hätte der Westen selbst derlei nie getan. Dabei ist das Gegenteil der Fall, wie der Historiker in seinen Büchern ausführlich dargelegt hat.
Abseits der ganzen geopolitischen Gemengelagen kommen beide Gesprächspartner auf den Aspekt der Menschlichkeit zu sprechen. Kugelhagel und Bombenregen in der Ukraine und anderorts dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass über diesen Kriegswolken immer noch die Sonne der Menschheitsfamilie scheint. Auch wenn sie derzeit verdeckt ist und damit wie abwesend erscheint. Die Friedensarbeit im Kleinen — also die Friedensstiftung bei sich selbst und im unmittelbaren Umfeld — kann bewirken, dass die Sonnenstrahlen der Menschheitsfamilie mehr und mehr die finstere Wolkendecke dieser Tage durchbrechen.
Ganser ist nicht nur in der Theorie ein Friedensforscher. Zum Ende des Gesprächs beschreibt er die Methoden und Techniken praktischer Friedensarbeit.
Wenn Sie für unabhängige Artikel wie diesen etwas übrig haben, können Sie uns zum Beispiel mit einem Dauerauftrag von 2 Euro oder einer Einzelspende unterstützen.
Oder senden Sie einfach eine SMS mit dem Stichwort Manova5 oder Manova10 an die 81190 und mit Ihrer nächsten Handyrechnung werden Ihnen 5, beziehungsweise 10 Euro in Rechnung gestellt, die abzüglich einer Gebühr von 17 Cent unmittelbar unserer Arbeit zugutekommen.