Wer hätte vor 12 Monaten gedacht, dass wir innerhalb der Weltgesellschaft in diesem Jahr eine ungeheure Mutation erleben würden ─ vom Homo sapiens zum Homo coronicus, einem gleichgeschalteten, angstgesteuerten Wesen mit maskenbedingt vorgewölbter Mundpartie und einem krampfhaften Vermeidungsverhalten, wenn sich Artgenossen nähern? Wir befinden uns auf dem Weg in einen Transhumanismus, der vorerst ohne Cyborgimplantate auskommt. Den Suggestionen journalistischer und wissenschaftlicher Hofschranzen folgend, wollen viele den Menschen alten Typs überwinden, wollen mehr als menschlich sein und sind gerade deshalb dabei, weniger als das zu werden. Transhumanismus ist wie Prähumanismus vor allem eines: inhuman.
Das Virus ist nicht inexistent, nein. Wie ein Luftballon, der im Originalzustand ein schlaffes, kleines Ding ist, wurde auch Corona nur groß, weil man sehr viel Luft hineingeblasen hat ─ ein Gasgemisch aus Behauptungen, Fantasien und Ängsten.
Viele dieser Aufbläser sind Journalisten wie wir. Sie tragen willfährig das große Gerücht weiter, das Gespinst einer historischen Bedrohung, die es angeblich notwendig macht, dass die Weltgesellschaft aus Angst vor dem Tod Suizid begeht. Sie tun es, teils weil sie wirklich an die große Corona-Erzählung glauben, teils weil sie meinen, von Berufs wegen daran glauben zu müssen ─ vielleicht aus Angst, ihre journalistische Existenz zu verlieren, sofern sie nicht aufhören, Journalisten zu sein.
Wer sich jetzt präventiv vor der im Aufbau befindlichen Diktatur duckt, beschleunigt jedoch eben dadurch den Prozess ihrer Etablierung. Umgekehrt hätte entschlossenes, mutiges Handeln aller, denen schon in der Frühphase die ganze Hysterie spanisch vorkam, vielleicht das Schlimmste verhindern können. Die abwartende Zaghaftigkeit und Entscheidungsschwäche eines Großteils auch der politisch wachen Menschen hatte wesentlichen Anteil an der Misere.
Eine Ära der Verdunklung
„Aufklärung“ steht als Bezeichnung für eine historische Epoche wie einen Bewusstseinsprozessen der „Aufhellung“ noch immer in hohem Ansehen. Derzeit erleben wir allerdings das Gegenteil: eine kollektive Verdunklung des Zeitgeists, „Disenlightenment“. Schon Erlerntes und vorschnell als selbstverständlich Betrachtetes geht in einem rapiden Prozess verloren: so etwa Meinungspluralität, differenziertes und kritisches Denken, der Respekt vor Freiheit und Individualität. Stattdessen triumphieren Zwangsherrschaft, Schwarze Pädagogik, Gleichschaltung und die dramatische Reduktion von Komplexität auf das der Staatsmacht und dem politisch-pharmazeutischen Komplex Genehme. All dies geschieht interessanterweise unter Berufung auf die Wissenschaft. Und es geschieht unter dem unablässigen Kopfnicken von Intellektuellen ─ auch solchen, die sich vormals als Liberale, Sozialisten oder gar Anarchisten verstanden haben.
Was derzeit geschieht, ist, dass sich viele Menschen sehenden Auges in einen Zustand der Geistesverdunkelung hinabsinken lassen, begleitet auch von wachsendem ethischen Orientierungsverlust. Kaum jemand mehr lässt sich anrühren von den Tränen eines misshandelten Kindes hinter der verordneten Maske, die seinen Atem blockiert und seine Selbstvertrauen erstickt. Kaum einer schaut auf die Opfer, die hilflos internierten Alten, die in Depression und Isolation Getriebenen, die tausendfach Gemaßregelten, Erniedrigten und Beleidigten. An diesem Punkt wäre eine radikale kollektive Umkehr dringend vonnöten. Diese basierte auf glasklarer Analyse des Istzustands ─ und dann auf der Entschlossenheit, die aktuelle destruktive Entwicklung nicht nur zu stoppen, sondern einen Gegentrend einzuleiten.
Worte als Game Changer
Eine wesentliche Rolle kommt dabei der Sprache ─ dem gesprochenen und geschriebenen Wort ─ zu. Wo das Problem nicht so sehr auf dem Gebiet des Faktischen zu finden ist, sondern vielmehr in einer irreführenden „Erzählung“ begründet liegt, sind Worte die Game Changer. In Goethes Künstlerdrama „Torquato Tasso“ finden wir diesen interessanten Gedanken:
„Die Dichter sagen uns von einem Speer,
Der eine Wunde, die er selbst geschlagen,
Durch freundliche Berührung heilen konnte.
Es hat des Menschen Zunge diese Kraft.“
Das Wort kann im einen Fall verletzen, im anderen heilen. „Des Menschen Zunge“, die Sprache also, war das Gift, das die Krankheit unserer Epoche ausgelöst hat ─ und sie kann, richtig angewandt, zum Heilmittel werden. Wir brauchen eine kraftvolle Gegenerzählung, die „das ganze verkehrte Wesen“ (Novalis) vertreibt. Die Elemente dieser Erzählung müssen alle, die wachen Sinnes sind, erst noch gemeinsam entwickeln. Nur eines darf dabei nicht geschehen, dass die Freiheit im Wertekatalog einer zu schaffenden menschlicheren Welt fehlt. In den Worten von Marius Müller-Westernhagen: „Freiheit ist die einzige, die fehlt“. Wenn dieser ganze schmerzvolle Irrsinn irgendeinen Sinn gehabt haben soll, dann vielleicht den, dass vielen Menschen der Wert der Freiheit erst im Moment ihres Verlustes wieder stärker bewusst geworden ist.
„Dem Rad in die Speichen greifen“
Viele von uns sind unzufrieden darüber, was sie bewirken können und bisher bewirkt haben. Nach kurzem Aufflammen des Protests verkriechen sie sich wieder in ihren Resignationshöhlen. Die Frage muss jedoch umgekehrt gestellt werden: Wie sähe die Welt jetzt aus, wenn es uns nicht gäbe? Wie weit wäre der Coronawahn gediehen ohne die vielen Menschen, die in Elternversammlungen, beim Lebensmittelhändler oder im heimischen Wohnzimmer im verzweifelten Meinungskampf gegen eine Mehrheit von Corona-„Normalen“ standzuhalten versuchen? Wie sähe es aus ohne die Grundrechtsdemonstrationen, die Querdenker, die unbeugsamen nonkonformen Wissenschaftler wie Dr. Wolfgang Wodarg und Dr. Sucharit Bhakdi, ohne tapfere Ärztinnen, Richter, Lehrerinnen und Video-Influencer, denen es manchmal doch gelingt ─ in den Worten von Dietrich Bonhoeffer ─ „dem Rad in die Speichen zu greifen“?
Und ich füge hinzu:
Wo stünden wir jetzt ohne die aufrechten „alternativen“ Medien wie KenFM, NachDenkSeiten, Neulandrebellen, Multipolar, Hinter den Schlagzeilen und Rationalgalerie? Ich füge hinzu: Wo stünden wir ohne den Rubikon?
Die Bedeutung einer freimütig geäußerten Minderheitenmeinung ist größer, als die relativ geringe Anzahl ihrer Leser es vermuten ließe. Es ist der Effekt eines in der Nacht entzündeten Streichholzes, das noch in weiter Ferne gesehen werden kann ─ nicht weil dieses Holzstäbchen besonders groß wäre, sondern weil der Kontrast zum umgebenden Dunkel ihm Leuchtkraft verleiht. Minderheitenmeinungen rauben den Mehrheitsnarrativen den Nimbus des Selbstverständlichen und Allgegenwärtigen. Sie eröffnen überhaupt erst die Chance, zu vergleichen, zu wägen und eine Entscheidung zu treffen ─ etwas, was in einer Demokratie selbstverständlich sein sollte, es aber, wie wir in Coronatagen schmerzvoll erfahren, längst nicht mehr ist. Nur eine sichtbare und kraftvoll vorgebrachte Gegenmeinung kann die „kritische Masse“ erreichen, kann die Situation kippen lassen und Minderheiten in Mehrheiten verwandeln.
Wir sind wichtig
In der Summe bedeutet das: Wir sind wichtig. Und auch Sie sind wichtig. Das ist kein Größenwahn. Es der Versuch einer realistischen Einschätzung mit Blick auf das weithin verdorrte Feld möglicher Mitstreiter. Ich wäre froh, wenn es anders wäre. Wenn das, was ich und meine tapferen Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu sagen versuchen, quasi die Spatzen von den Dächern pfiffen. Dieses Streichholz in der Dunkelheit ─ es kann enorme Wirkung entfalten, aber es hat den Nachteil, dass es eben auch ziemlich leicht gelöscht werden kann. Die „Gegenpartei“ weiß das, und sie tut jetzt schon alles, was im Rahmen des Legalen möglich ist, um die ohnehin kleine Flamme des Widerstands auszutreten. Zugleich versucht sie, den Rahmen des Legalen immer weiter zu ihren Gunsten zu verschieben ─ bis eine Situation entsteht, in der „die“ fast alles dürfen und „wir“ fast nichts.
Wenn unabhängiger Journalismus nicht mehr möglich ist ─ und er steht schon jetzt unter massivem Beschuss ─, dann kann das bedeuten, dass der letzte Damm bricht, der uns noch vor der Repressionsflut schützt.
Von einem solchen Zustand sind wir nicht mehr weit entfernt. Wenn ich behaupte „Wir sind wichtig“, dann belege ich das auch damit, dass die Versuche, uns zu unterdrücken, immer massiver und perfider geworden sind. Wenn man jemanden nicht fürchtet, warum muss man dann versuchen, sie oder ihn zum Schweigen zu bringen? Nur wer sich getroffen fühlt, jault auf. Daran gemessen, müssen die Beiträge im Rubikon extrem treffend gewesen sein.
Der Zensur-Amoklauf
Ein Beispiel: Dem vielen Leserinnen und Lesern durch seine Video-Interviews bekannten Flavio von Witzleben wurde kürzlich von seiner Universität eine Anstellung verweigert, obwohl eine mündliche Zusage schon vorlag. Flavio wurde nach einer Intervention des Präsidiums, aber auch auf Wunsch einer Mehrheit der Studierenden, die ihn im Rahmen einer regelrechten „Kampfsitzung“ abkanzelten, nicht in den Universitätsdienst übernommen.
Der Grund: Er arbeitet für den Rubikon, das „Verschwörungsmagazin“. Eine Freiheit der Lehre und Respekt vor abweichenden Meinungen sähe anders aus. In einem gesunden, freiheitlichen Gemeinwesen würden Talente wie Flavio gefördert und für sein kritisches Engagement geschätzt werden. In Corona-Deutschland jedoch wird jeder, der den erlaubten, regierungsnahen Meinungskorridor verlässt, gnadenlos gedeckelt.
Auf YouTube wurden die Kanäle von Rubikon, KenFM, SNA sowie viele kritische Blogbeiträge, unter anderem von Gunnar Kaiser, gelöscht. Noch auf YouTube präsente Beiträge werden zudem zwangsweise mit Links zu „korrekten“ Corona-Informationen angereichert. In Talkshows talken, in großen Medien schreiben ohnehin nur noch ähnlich Denkende nach dem Motto „Maßnahmen-richtig-Finder unter sich.“ Es ist nicht „verboten“, sich kritisch zu Corona zu äußern ─ so lange man nicht erwartet, außerhalb schon als staatsfeindlich markierter Außenseitermedien Gehör zu finden. Und solange man keine überhöhten Karriereerwartungen im Medienbereich hat.
Vorboten der Diktatur
Der „Lockdown light“ seit Anfang November, der für seine Opfer nie wirklich leicht zu tragen war, ist seit 16. Dezember zur Freude aller Hardliner jetzt wieder richtig „heavy“. Alle Maßnahmen vom März und April sind wieder in Kraft ─ ergänzt durch ein paar „Sahnehäubchen“, etwa eine spätabendliche und nächtliche Ausgangssperre in Bayern und einigen außerbayerischen Städten. Eine beispiellose Demütigung und Entrechtung der betroffenen Bürger, zumal ein Abendspaziergang nicht einmal eingefleischten Corona-Phobikern gefährlich vorkommen sollte. In Mannheim sind „grundlose“ Spaziergänge schon jetzt verboten:
„‚Ein Spaziergang zu reinen Erholungszwecken ist im Zeitraum der Ausgangsbeschränkungen nicht gestattet‘, so Ralf Walther, Leiter der Stabsstelle Presse und Kommunikation der Stadt Mannheim, am 7. Dezember gegenüber Multipolar.“
Das Online-Magazin berichtete auch noch über einen anderen bedenklichen Vorgang:
„Mehrere Politiker und Funktionäre, die sich lautstark und entschieden dem Regierungskurs entgegengestellt haben, starben in den vergangenen Wochen spontan und unerwartet, so Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann am 25. Oktober, Mittelstandspräsident Mario Ohoven am 31. Oktober und der Hamburger Dehoga-Chef Franz Klein am 21. November.“
Zufall?
Erstickter Protest
Querdenker-Demos haben im Vergleich zu den beiden großen Demonstrationen im August generell deutlich weniger Zulauf. Es ist davon auszugehen, dass die Propaganda ─ zum Beispiel zum „Sturm auf den Reichstag“ ─ gewirkt hat. Seit den Ereignissen von Leipzig am 7. November, als die Polizei angeblich „zu lax“ mit Demonstranten umging, werden Demos oft schon kurz nach Beginn wegen Verstoßes wegen Hygieneregeln aufgelöst, wenn sie nicht von vornherein verboten werden. Wasserwerfereinsatz ist mittlerweile Usus.
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) erklärte das Verbot einer geplanten Demo in Bremen am 5. Dezember für rechtmäßig. Das Urteil gilt als „wegweisend“ und ist das erste vom Obersten Gericht ausdrücklich betätigte Verbot dieser Art. Laut „Querdenken“-Anwalt Markus Haintz gab das BVerfG zur Begründung an, das Versammlungsrecht sei zwar ein hohes Gut, jedoch gegenüber dem Recht auf körperliche Unversehrtheit nachrangig. Haintz argumentiert, dass man mit einer solchen Begründung über kurz oder lang jedes Grundrecht aushebeln könne.
Impfverweigerer sind die neuen Aussätzigen
Es herrscht eine kollektiv eher depressive, ratlose Stimmung in der Bevölkerung. Naturgemäß wächst zwar der Unmut, wachsen Existenzängste und „Corona-Müdigkeit“, diese können vom System jedoch bisher durch den Hinweis auf gestiegene Infektionszahlen aufgefangen werden. So mancher Corona-Angepasste hat sich nach fast einem Jahr massiver Angstmache radikalisiert. Er lässt seine vielleicht unterschwellig gefühlte Wut auf eine Staatsmacht, die ihn sukzessive entrechtet, an den wenigen Nonkonformen aus.
Eine „Durchimpfung“ der Bevölkerung ab Anfang 2021 wird von den Medien als weitgehend selbstverständliches Zukunftsszenario verkauft. Anzunehmen ist, dass die besondere Härte der Maßnahmen in den Wintermonaten die Menschen in die Impfzentren treiben soll. Eine Impfpflicht wird weiterhin verneint ─ wie auch ein zweiter Lockdown noch im Sommer als unwahrscheinlich galt. Lothar Wieler sagte am 15. Oktober bei einer Pressekonferenz:
„Also, wir gehen davon aus, dass im nächsten Jahr Impfstoffe zugelassen werden. Wir wissen nicht genau wie die wirken, wie gut die wirken, was die bewirken, aber ich bin sehr optimistisch, dass es Impfstoffe gibt, ja.“
Der Bild-Kolumnist Nikolaus Blome forderte explizit die Diskriminierung von Impfunwilligen:
„Ich hingegen möchte an dieser Stelle ausdrücklich um gesellschaftlich Nachteile für all jene ersuchen, die freiwillig auf eine Impfung verzichten. Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen.“
Konformitätsdruck und Demonstrantenbeschimpfung
Sogar auf Ärzte und Apotheker wird Druck ausgeübt, gegenüber Kunden die Risiken der Covid-19-Impfungen nicht anzusprechen, wie die Seite Corona-Transition berichtete. In einem Schreiben an die Ärzteschaft mahnte der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper:
„Damit die Impfaktion, die ja auf Freiwilligkeit beruht, erfolgreich sein wird, muss eine hohe Akzeptanz und Impfbereitschaft in der breiten Bevölkerung erreicht werden. Wir möchten Sie deshalb bitten, bei Ihrer täglichen Arbeit mit den Patientinnen und Patienten die Vorbehalte, die sicherlich aufgrund der noch dürftigen Informationslage zu den neuartigen Impfstoffen in gewissem Maße nachvollziehbar sind, im Rahmen Ihrer Beratungsfunktion zu reduzieren. Nur durch eine hohe Impfakzeptanz kann das Virus wirksam bekämpft und eingedämmt werden.“
Abgesehen davon, dass dieser Versuch, Medizinexperten entgegen ihrer professionellen Verantwortung im Sinne einer impfbejahenden Haltung zu beeinflussen ─ wir können davon ausgehen, dass Politiker selbst nicht ganz an die Ungefährlichkeit der Covid-19-Impfungen glauben.
Angela Merkel lobte, wie einige Länder Asiens aus der Krise herausgekommen seien ─ durch bessere Einhaltung der Regeln und den Verzicht auf Demos beziehungsweise deren Verbot:
„Wo kommen wir da raus, wo kommt China raus, wo kommt Südkorea raus, wenn die alle immer viel besser die Masken tragen und nicht so viele Querdenker-Demos haben, sondern derweil schon wieder einen wirtschaftlichen Aufschwung?“
Wir sehen also, wohin die Reise geht. Auch Herbert Reul, CDU-Innenminister Nordrhein-Westfalens, stellte in einer Talkshow bei Maybrit Illner seinen grundsätzlichen Widerwillen gegen Demonstranten zur Schau: „Die allermeisten Menschen gehen nicht auf die Straße, die allermeisten Menschen verhalten sich ordentlich.“ Sie würden keinen „Krach machen“ und seien deshalb „sehr vernünftig“. Bei solchen Ordnungshütern wünscht man sich viel mehr Menschen, die sich „unordentlich“ verhalten.
Die Diktatur, die nicht „Diktatur“ genannt werden will
Die Lage ist, wie wir an diesen Beispielen gesehen haben, brenzlig. Man kann sich natürlich mit Händen und Füßen dagegen wehren, in diesem Zusammenhang das Wort „Diktatur“ ins Spiel zu bringen.
So wie die berühmte Comicfigur Obelix mit dem Satz „Ich bin nicht dick“ unliebsame Kritik von sich abzuwehren suchte, möchte die Diktatur nicht gern „Diktatur“ genannt werden.
Wer demokratisch anspruchslos und mit einem System zufrieden ist, in dem Journalisten derzeit nicht inhaftiert werden, in dem es keine staatlich organisierten Pogrome gegen Minderheiten und keine Massenvernichtungslager gibt, der mag weiterträumen. Wichtig bleibt aber, nicht nur „die Anfänge zu wehren“ ─ den Anfang haben wir längst verschlafen ─, sondern spätestens jetzt, auf einer mittleren Eskalationsstufe, mit allen verfügbaren Kräften gegenzusteuern.
Die zwar durchschaubare, jedoch nicht so leicht zu bekämpfende Strategie des Gegners müssen wir mit einer entschlossenen Gegenstrategie beantworten. Nichts wäre für die jetzt anstehenden Auseinandersetzungen schädlicher als die Annahme, es gäbe gar keinen Anlass zu kämpfen. Fast ebenso schädlich ist aber auch die Befürchtung, wir hätten ohnehin schon verloren.
Das „Corona-Establishment“ mit seiner Schläue und seinen Machtmitteln zu unterschätzen, könnte sich rächen. Wenn wir es umgekehrt jedoch überschätzen, erschaffen wir einen Mythos der Allmacht und Unangreifbarkeit, der den Widersacher in ein irreales, gottähnliches Licht taucht, uns selbst jedoch lähmt und entmutigt. Hilfreicher ist der Gedanke: Es wird schwer, aber wir können es schaffen ─ „wenn die Gemeinschaft zusammenhält“, wie es im Film „Der Herr der Ringe ─ die Gefährten“ heißt.
Plan B für unabhängigen Journalismus
Eine plausible und vorausschauende Strategie hat unser Herausgeber Jens Wernicke entwickelt. Er wird sie in seinem Artikel „Die Zukunft beginnt jetzt“ demnächst darlegen: Human und freiheitlich fühlende Menschen sahen sich in der Vergangenheit von den „Schachzügen“ der Gegenseite regelmäßig überrumpelt. Weil die Feinde der Freiheit offenbar Heerscharen von „Strategen“ in ihren Reihen haben, die ─ gut bezahlt und dabei skrupellos ─ tagein, tagaus über Verschlechterungen unserer Lebenssituation nachgrübeln und uns bisher meist einen Schritt voraus waren.
Ein Magazin, das die Mächtigen regelmäßig herausfordert, braucht im übertragenen Sinn ein „schnelles Pferd“. Konkret gesprochen: technische und rechtliche Schutzmaßnahmen, die auch bei massiven Angriffen standhalten. Ich will die Aussagen von Jens Wernicke hier nicht vorwegnehmen.
Als hauptberufliche Journalisten und Medienschaffende im „alternativen“ Spektrum waren wir im ersten Coronajahr zwar besonders gefordert und belastet ─ wir haben aber den Vorteil, dass uns nicht ganz so leicht ein Gefühl totaler Hilflosigkeit ergreift. Was kann jemand beitragen, der nicht die Möglichkeit hat, sein Geld mit „Coronakritik“ zu verdienen? Viele fühlen sich durch ihren Broterwerb, durch Haushalt und Familie schon erschöpft genug. Mal einen Link weiterleiten, mal in einem Tischgespräch gegen das herrschende Narrativ anreden, selten auch mal eine Demonstration besuchen, wenn die nächste Großstadt nicht zu weit entfernt ist ─ das ist alles, was viele meinen, tun zu können. Und vielen genügt das nicht, weil ihnen ihr Beitrag gemessen an der Größe der historischen Aufgabe klein vorkommt.
Den Helfern helfen
Hier bietet sich eine mögliche Lösung an:
Helfen Sie den Helfern. Unterstützen Sie die Kämpfer, jene, die ihr Leben so organisiert haben, dass sie dem Einsatz für Demokratie und Freiheit mehr Zeit widmen können als Sie.
Diesen Menschen fehlt es oft nicht an Idealismus und weiterführenden Erkenntnissen ─ es fehlt ihnen schlicht an Geld. Bezogen auf unsere eigene Situation: Ohne die bisher zum Glück stetig eingegangen Spenden unserer Leserinnen und Leser hätten wir es nicht bis hierher schaffen können. Ohne dass diese Spenden künftig weiter und möglichst noch reichlicher fließen, werden wir unsere wichtige Aufgabe aber auch in Zukunft nicht so erfüllen können, wie es die derzeit sehr beängstigende Gesamtlage erfordert.
Wir danken im Voraus. Für Ihren Zuspruch, Ihre Unterstützung und Ihre Spenden.
Übrigens können Sie uns auch unterstützen, indem Sie eines unserer inzwischen zahlreichen mutigen Bücher erwerben ─ für sich oder zum Verschenken, ganz egal.
Bitte unterstützen Sie auch die das gesamte nächste Jahr andauernde „Corona-Aufklärungsoffensive“ des Rubikon-Verlages und bestellen das am 29. Januar 2021 erscheinende erste Buch dieser Kampagne „Meine Pandemie mit Professor Drosten: Vom Tod der Aufklärung unter Laborbedingungen“ von Walter von Rossum zum Subskriptionspreis von 18 statt später 20 Euro vor.
Das Rubikon-Team wünscht Ihnen ein nicht zu rohes Fest und „trotzdem“ ein wenig Freude, Erholung und Gemeinschaft, außerdem uns allen ein glücklicheres und freieres Jahr 2021. Denn dass es von diesem Punkt aus eigentlich nur noch aufwärts geht, ist leider keineswegs sicher.
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