Der totalitäre Faschismus ist kein Relikt vergangener Tage, sondern schnürt sich immer enger um die letzten freiheitsliebenden Menschen, und das global. Überall wird die Freiheit beschnitten, werden die Gesellschaften geschlossener und die digitale Zwangsapparatur ausgebaut, all das, um einer kleinen Klasse von Kapitalisten die absolute Dominanz über alle Menschen zu ermöglichen. Doch dieser totalitäre Faschismus ist eine Form des Kapitalismus im Endstadium. Das System, wie wir es kannten, steht vor dem absoluten Zerfall. Während einige wenige Reichtum und Macht immer weiter monopolisieren, wird der Rest von uns einem diktatorischen Zwangsregime unterworfen und ausgebeutet. Die alte, gemütliche Welt, die wir kannten, ist unwiederbringlich verloren und einem geistesgestörten Hyperkapitalismus gewichen.
Doch auch diese Gesellschaft, die Anfang 2020 ihr Leben aushauchte, war alles andere als normal. Schon damals beherrschten wenige Superreiche die Welt, formten sie nach ihrem Willen und unterwarfen die breite Masse unter eine „Arbeite und konsumiere“-Ideologie, die nur dazu diente, die kapitalistische Maschinerie am Laufen zu halten. Mit ihrem Zusammenbruch trat der faschistische Totalitarismus wieder offen zutage. Diesem System zu entkommen, es zu stürzen, ist nun die primäre Aufgabe all derer, die das Kommende nicht nur überleben, sondern auch in Freiheit und Selbstbestimmung leben wollen. Vielmehr noch kann sich durch diesen forcierten Zusammenbruch ein Wandel in Gang setzen, der eigentlich schon seit Jahrzehnten überfällig ist.
Flucht
Wie aber entkommt man einem globalen Phänomen des zunehmenden Totalitarismus? Wie stürzt man eine allmächtige, kapitalistische Maschinerie, die zu diesem faschistischen Regime geführt hat? Die Antwort darauf mag enttäuschen: Es gibt kein Patentrezept. Allerdings können wir aus der Geschichte lernen und adaptieren, was andere Menschen unter totalitären Regimen getan haben.
In der gegenwärtigen Zeit ist eine physische Flucht höchst verlockend. Während Deutschland, gemeinsam mit einigen anderen Ländern, den Totalitarismus immer weiter verfeinert, ganz so, wie man es von diesem Land gewohnt ist, scheint es in anderen Ländern freier zuzugehen. Warum also nicht auswandern? Diese Flucht bietet aber nur eine kurzfristige Erleichterung.
Ja, es mag in Dänemark, Norwegen, Schweden freier zugehen. Doch zu welchem Preis? Die digitale Überwachungsarchitektur ist dort schon weiter fortgeschritten. Zudem würde man ein Leben als heimatloser Vertriebener führen.
Und wer weiß, wie lange der Frieden anhält? Der ökonomische Zusammenbruch, der sich am Horizont schon lange ankündigt und der zu einer Verelendung der Massen führen könnte, ebenso wie zu einer ungeahnten Macht einiger weniger Großkapitalisten, ja zu einem Finanzfeudalismus, wird auch an diesen Ländern nicht spurlos vorbeigehen. Die Flucht in ein anderes Land ist daher keine Option, denn vom globalen Finanzkapitalismus ist kein Land unabhängig.
Verlockender noch als die Flucht in ein anderes Land ist der Rückzug ins Private. Alkohol, Netflix, Amazon, all das bietet gute Ablenkung von dem gegenwärtigen Totalitarismus. Der Konsum ermöglicht ein Gefühl von Sicherheit in einer unsicherer werdenden Welt. Doch auch hier ist es ein trügerisches Gefühl. Denn der private Konsum ist abhängig von der globalen Ökonomie. Fällt diese in sich zusammen, kommt der Konsum zum Erliegen, die Ablenkung fällt weg, und der dünne Schleier, der das persönliche Elend bisher bedeckt hat, wird hinfortgerissen. Flucht in den Konsum ist zudem ein Zeichen von Unreife. Die Begegnung mit dem Unangenehmen wird vielmehr vermieden, immer in der Hoffnung, dass der Sturm vorüberzieht. Das aber wird nicht passieren.
Natürlich kann man sich dem System auch anpassen. Man kann die Maske tragen, sich seinen Impfausweis holen, der offiziellen Propaganda jedes Wort glauben und sich unterwerfen. Dies ist genau die Strategie, welche die Mehrheit der Menschen derzeit verfolgt, welche die Mehrheit in totalitären Regimen immer verfolgt. Alexander Solschenizyn schreibt dazu in seinem Werk „Der Archipel Gulag“: „Es fehlte uns an Freiheitswillen. Und vorher noch – an Einsicht in die wahre Lage der Dinge. Wir (…) fanden Freude daran, wieder gefügig zu sein. Wir haben alles Weitere einfach verdient.“ Von dieser Anpassung erhoffen sich die Menschen eine möglichst zügige Rückkehr zu etwas, das sie als „normal“ bezeichnen können, und sei es auch nur die „neue Normalität“, die sie ein Stück unfreier, ein Stück fremdbestimmter zurücklässt als die „alte Normalität.“
Die Strategie der Anpassung und Unterwerfung bietet in den sich abzeichnenden Umwälzungen aber keine Sicherheit. Kommt der ökonomische Zusammenbruch, die totale Machtergreifung des Kapitals, dann ist es egal, wer einst ein treuer Anhänger der Regime war und wer nicht. Die Katastrophe wird uns alle gleichermaßen treffen. Auch für totalitäre Regime der Vergangenheit war Anpassung kein Garant für Sicherheit. Solschenizyn beschreibt in seinem Werk ebenso, wie treue Regimeanhänger in die Fänge der Geheimdienste gelangten und ihre Leben in Haft und Gulag fristeten. Die Mehrheit klammert sich aber an diese vermeintliche Sicherheit der Anpassung, zumeist aus Verkennung der wirklichen Situation.
All diese aufgezeigten Wege sind eine Form der Flucht. Flucht aus dem Lande, Flucht in das Private, in den Konsum oder aber Flucht in das Regime. Eine solche Flucht bietet aber keine Lösung der Probleme, sie bewirkt keine Veränderung zum Positiven, sondern stellt eine Selbstverleugnung des Individuums dar, eine Vermeidung der Konfrontation und des Lebens der eigenen Vorstellungen und Ideale. Es ist letztendlich eine Form des Todes des Individuums und eine Art, sich den herrschenden Zuständen auszuliefern. Dies ist aber genau das, was die Mehrheit derzeit und zu allen Zeiten in totalitären Regimen tut.
Ein möglicher Weg
Glücklicherweise brauchen wir diese Mehrheit nicht. Die Mehrheit war immer und zu allen Zeiten konform mit der Macht, hat sich unterworfen und angepasst. Dennoch gab es im Laufe der Geschichte große Umwälzungen. Alles, was benötigt wird, ist eine kritische Masse, die sich der Macht entgegenstellt, die ein anderes Leben nicht nur einfordert, sondern auch aktiv gestaltet. Hier sind wir gefragt, denn das ist genau der Ansatz, den zu verfolgen wir zumindest versuchen können. Dieser könnte dabei zweiteilig ausfallen. Während die einen sich dem derzeit noch herrschenden System bewusst in den Weg stellen, können die anderen ein paralleles System aufbauen, das auf anderen Idealen aufbaut.
Parallele Gesellschaften erfüllen dabei zunächst zwei Zwecke: Sie bilden Orte der Freiheit, an denen das totalitäre Regime keine Macht hat, und sie bilden die Grundlage für eine neue Gesellschaft, welche die totalitäre zunehmend überflüssig macht und, nach ihrem Niedergang, ersetzen kann.
Anknüpfen kann man hier an die Erfahrungen, wie die Menschen sie in der Diktatur der Tschechoslowakei gemacht haben. Vaclav Havel, späterer tschechischer Ministerpräsident, beschreibt in seinem Buch „Die Macht der Machtlosen“, dass solche parallelen Gesellschaften an die realen Bedürfnisse der Menschen anknüpfen können und sich im Laufe der Zeit genau deswegen selbst organisieren. Sie benötigen keine politische Ideologie, keine „Sekten“, sondern einfach Menschen, die das herrschende System opponieren.
Die Parallelgesellschaft ist dabei eine dezentrale, herrschaftslose Welt, die dem zentralistischen Totalitarismus entgegengesetzt ist. Sie bietet die Möglichkeit, sich von der Partizipation in dem totalitären System freizumachen und sein Leben selbstbestimmt in die Hand zu nehmen. Dabei gründet sie sich auf Prinzipien, die von Menschlichkeit geprägt sind, ist jedem zugänglich und bedarf eines hohen Maßes an Flexibilität. Denn natürlich werden solche parallele Gesellschaften von der herrschenden, autoritären Macht nicht unbemerkt bleiben. Doch Totalitarismus ist immer ein Ausdruck des Niedergangs und der Verzweiflung der Herrschenden. So wie das herrschende System untergeht, werden die parallelen Strukturen stärker und widerstandsfähiger.
Herrschaftslosigkeit ist ein wichtiger, wenn nicht sogar der zentrale Aspekt dieser parallelen Gesellschaft. Denn ein auf Macht und Herrschaftswillen aufgebautes System hat uns die totalitären Zustände eingebracht. Macht ist immer auf Selbsterhalt ausgerichtet und trachtet früher oder später nach einem Ausbau, einer Vereinnahmung. Auch parallele Strukturen könnten in diese Falle tappen. Daher benötigen wir keine Verwaltung, keine Regierung, keinen Anführer. Wir dürfen uns lediglich bestimmen lassen von den Bedürfnissen der Menschen und der Überlegung, wie diesen am besten Rechnung zu tragen ist.
Ein historisches Vorbild kann dabei auch Katalonien im Jahre 1936 sein. Als der General Franco mit seinen Soldaten nach und nach ganz Spanien unterwarf, waren es die Katalonier, die sich ihm entgegengestellt haben. Sie befreiten Katalonien von der Herrschaft nicht nur Francos, sondern auch der republikanischen Regierung und schufen so eine Zone der Freiheit, in der es keine Hierarchien, keine Herrschaft gab. Dort haben sich freie Menschen zu einer Gemeinschaft der Gleichwertigkeit zusammengetan.
Zum ersten Mal bestellten die Bauern die Äcker, die ihnen nun kollektiv gehörten, die Arbeiter in den Fabriken produzierten an ihren eigenen Maschinen. Sogar unter kapitalistischen Gesichtspunkten stellte das einen enormen Erfolg dar, denn die Effektivität dieser Fabriken wurde unvorstellbar gesteigert. Zudem waren Männer und Frauen vollkommen gleichberechtigt. Ebenso wie Männer, arbeiteten Frauen in allen Bereichen und verteidigten Katalonien gegen die Truppen Francos. Wenn wir also Parallelgesellschaften aufbauen, dann orientieren wir uns doch an den Kataloniern von 1936.
Wie also bildet man eine parallele Gesellschaft? Gerade in dem möglicherweise totalen Zusammenbruch, der sich ankündigt, ist es wichtig, die grundlegende Versorgung zu ermöglichen. Man müsste also Wege finden, Nahrung anzubauen und zu verteilen. Dazu können Genossenschaften gebildet werden, alternative Gemeinschaftsläden, die vorrangig für die von der Gesellschaft Ausgestoßenen zugänglich werden. Das Prinzip einer solidarischen Landwirtschaft ist schon länger etabliert.
Es könnte sein, dass nun die Zeit dafür gekommen ist, dieses auszubauen. Auch Selbstversorgung ist ein Mittel, die sich abzeichnende Krise zu überstehen. Gleichzeitig muss eine Gesundheitsversorgung hergestellt werden, die diesen Namen verdient und nicht an Bedingungen wie Impfpässe anknüpft. Hier besteht die Möglichkeit, nicht nur auf schulmedizinische Heilungsmethoden zurückzugreifen, sondern ein komplementäres, allumfassendes Gesundheitssystem aufzubauen.
In Zeiten, in denen Menschen nur unter bestimmten Bedingungen an Kunst und Kultur teilnehmen dürfen, können wir auch hier einen Ersatz schaffen. Warum sollten wir uns darum bemühen, an einer Gesellschaft partizipieren zu wollen, die uns offenbar nur unter inakzeptablen Bedingungen haben will?
Schaffen wir unsere eigene Kultur. Kunst, Kino und Theater, Musik und religiöse Zeremonien müssen nicht von zentralen Instanzen veranstaltet werden. Jeder, der eine Räumlichkeit zur Verfügung hat, die einige Menschen fasst, kann Veranstalter solcher werden. Werden wir alle dezentral Kunst- und Kulturschaffende. Veranstalten wir Konzerte, Kinoabende, Vorträge, ja, unsere eigene Bildung.
Ein wichtiger Aspekt ist derjenige diskriminierungsfreier Arbeitsplätze. Immer mehr Arbeitnehmer werden dem Zwangssystem durch absurde 3G- oder 2G-Regeln unterworfen und finden sich somit vor der Entscheidung wieder, sich zu fügen und sich damit potenziell tödlichen Geninjektionen auszusetzen oder die Lebensgrundlage zu verlieren. Hier sind Unternehmer, Händler und andere Arbeitgeber gefragt, Arbeitsplätze anzubieten, die auf solche Diskriminierung verzichten. Auch eine dezentrale Versorgung erfordert tatkräftige Hilfe. Hier könnten neue Arbeitsplätze oder ganz andere Formen der Versorgung entstehen, die auf feste Arbeitsplätze überhaupt nicht mehr angewiesen sind.
Dies könnte geschehen, indem Vereine oder Genossenschaften gegründet werden, die all diese dezentral betriebenen Höfe, Läden und Unternehmen formal führen. In diesen könnte jeder, der an diesen Strukturen partizipieren möchte, angestellt werden und dann nach seinen eigenen Interessen mal hier, mal dort aushelfen. Eine Vergütung ist durch die übergeordnete Genossenschaft oder den Verein gewährleistet, unabhängig davon, welche Tätigkeit man im Einzelnen ausübt. Diese muss daher nicht zwingend vorgeschrieben werden. Auch andere Rechtsformen sind denkbar. Der Träger all dieser Betriebe ist dabei nur formeller Natur, dient der Sicherheit des Einzelnen und der Organisation. Die Unabhängigkeit aller Beteiligten muss weiter gewährleistet sein.
Die Organisation solcher parallelen Gesellschaften geht dabei am besten lokal. Stadtviertel, Städte, Dörfer können sich zusammenschließen und selbstermächtigt handeln. Dass es dabei zu Zusammenstößen mit der herrschenden Macht kommen kann, sollte dabei jedoch jedem klar sein. Auch hier ist Solidarität untereinander wichtig. Eine überregionale Vernetzung zum Austausch von Ideen und Erfahrungen, zur Erschaffung regionaler Ausweichmöglichkeiten oder zu größeren Spendenaktionen ist dabei jedoch eine nützliche Ergänzung zur lokalen Organisation.
Viele der hier genannten Aspekte gibt es bereits, doch sie sind oft noch rudimentär. So gibt es diskriminierungsfreie Unternehmen, impffreie Jobbörsen und das Netzwerk menschlich wirtschaften. All das muss ausgebaut und ergänzt werden.
Doch hinsichtlich des totalen Finanzcrashs, der sich abzeichnet und nicht mehr ganz ausgeschlossen scheint, ist noch eine andere Überlegung notwendig: Wie gehen wir mit Geld um? Momentan lässt sich noch Bargeld benutzen, um der Überwachung zumindest zum Teil zu entkommen.
Doch wenn es stimmt, dass die Inflation bereits im Anmarsch ist, wie einige Ökonomen schon länger behaupten, und wenn dann die Währungen durch digitale Zentralbankenwährungen ersetzt werden sollen, dann nützen all die parallelen Strukturen nichts. Denn dann ist es möglich, das Ausgeben von Geld an Bedingungen zu knüpfen oder einzelne Menschen, Vereine oder Genossenschaften vom Geldstrom abzuschneiden. Auch in Blockchainwährungen ist keine echte Alternative zu sehen, da diese nur digital existieren und bei einem größeren Blackout nicht zugänglich sind.
Möglich wäre also die Schaffung einer eigenen, parallelen Währung, die demokratisch ist. Doch warum halten wir uns überhaupt an dem Geld, diesem überkommenen Machtmittel, fest? Schaffen wir eine Gesellschaft, die ganz ohne Geld auskommt, stattdessen auf Freiwilligkeit und Selbstbestimmung basiert.
Ideen für freie, parallele Gesellschaften gibt es viele, nur an der Umsetzung hapert es noch oft. Längst schon ist es an der Zeit, das alte, überkommene, kapitalistische System hinter uns zu lassen und stattdessen ein Leben in echter Freiheit zu führen. Der derzeitige totalitäre Faschismus dient uns somit als Katalysator für eine längst überfällige Entwicklung, indem er uns unsere Unfreiheit und Abhängigkeit drastisch vor Augen führt.
Ziviler Ungehorsam
Der zweite Aspekt des Widerstands ist der des zivilen Ungehorsams. In der derzeitigen Situation sind große Demonstrationen sinnlos. Sie erfüllen keinerlei Nutzen, außer dem totalitären System genau jenen Vorwand zu liefern, den es braucht, noch repressiver, noch gewalttätiger und übergriffiger zu werden. Gleichzeitig erzeugen Demonstrationen für die Staatspropaganda verwertbare Bilder, welche die gehorsame Masse gegen die Freiheitskämpfer aufwiegelt.
Wo man aber in seinem Leben mit den Ungerechtigkeiten, dem Zwang und der Gewalt des Systems konfrontiert ist, da ist ziviler Ungehorsam notwendig. Werfen wir die Masken weg und weigern uns, sie überhaupt wieder aufzusetzen. Verweigern wir jede Gentherapie, jeden Test.
Setzen wir uns der Maschinerie des Wahnsinns entgegen und streuen kräftig Sand in ihr Getriebe. Das ist auch über juristische Wege möglich, indem wir immer wieder die Zwangsmaßnahmen rechtlich zu Fall bringen, die Apparatur lähmen.
Ziviler Ungehorsam ist aber auch durch Funktionsträger, Beamte und Angestellte möglich, die mit der Umsetzung des Totalitarismus betraut sind. Es ist jederzeit möglich, dem eigenen Gewissen Folge zu leisten, Anordnungen zu verweigern und nicht umzusetzen. Dies ist immer mehr geradezu ein Gebot. Denn auch diejenigen, die jetzt noch dienstbare Erfüllungsgehilfen des Systems sind, bleiben von dessen Kollaps nicht verschont. Sie bleiben dann ebenso auf der Strecke, wie alle anderen auch und ihre Pflichtbesessenheit in Bezug auf die Umsetzung des totalitären Systems wird ihre Mitmenschen nicht unbedingt dazu ermutigen, ihnen zu helfen.
Den Dienst verweigern und die Arbeit niederlegen bringt selbstverständlich Konflikte mit sich. Die Gefahr, den festen Job zu verlieren, ist sehr groß. Doch man sollte sich die Frage stellen, ob man diesen Job unter diesen Bedingungen überhaupt mit sich verantworten kann. Will ich mein ganzes Leben lang die Maske tragen? Will ich andere Menschen unterdrücken und schikanieren? Wie viel Sinn ergibt es, sich an die sinkende Titanic zu klammern?
Ein wirksames Mittel im Kampf gegen totalitäre Systeme sah Hannah Arendt, führende Denkerin auf diesem Gebiet, in der Spontaneität. Totalitäre Systeme sind starr und basieren auf der totalen Kontrolle über die Menschen und ihr Verhalten. Sie gründen sich auf Vorhersehbarkeit und Planbarkeit. Spontaneität und auch Kreativität stehen dem entgegen. So können spontane und kreative Antworten auf totalitären Zwang den Totalitarismus lähmen und hilflos machen.
Du befindest dich aus fadenscheinigen Gründen in Quarantäne und wirst vom Gesundheitsamt belästigt? Gut, dann suche dir die Nummer des Beamten heraus und rufe ihn proaktiv an. Alle paar Minuten. Auch nachts, privat. Erzähle ihm von deinen Wehwehchen, deinen persönlichen Problemen, deinem Stuhlgang. Irgendetwas wird dir schon einfallen. Erfinde einfach etwas.
Aktionen wie diese alleine bringen das System zwar nicht zu Fall, doch sie lassen die Akteure des Totalitarismus sich an der Gegenwehr aufreiben. Davon abgesehen können sie auch für Spaß und lustige Anekdoten sorgen. Werde also kreativ und spontan, leiste Gegenwehr, wo immer es möglich ist, und während all das läuft, bauen wir gemeinsam eine freie Gesellschaft auf, die Politiker, Wirtschaftslobbys, Finanzkonzerne und Pharmaindustrie vollkommen überflüssig und letztendlich auch machtlos macht.
Wie sich unsere Zukunft gestaltet, entscheidet sich in den gegenwärtigen Zeiten. Dabei liegt die Wahl bei uns. Enden wir in einer dystopischen, digitalen Diktatur, oder erschaffen wir eine freie, selbstbestimmte Gesellschaft ohne anmaßende Macht- und Wirtschaftsstrukturen? Das Ergebnis hängt von uns ab.
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