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Wie Dreck behandelt

Wie Dreck behandelt

In England ist eine Debatte über massenhafte sexuelle Gewalt gegen Mädchen entbrannt. Vielfach wird ein Zusammenhang mit dem kulturellen Hintergrund der pakistanischen Täter gesehen.

Die Tatsachen sind klar: Muslimische Männer mit Migrationshintergrund haben weiße englische Mädchen missbraucht, in großem Stil und über einen langen Zeitraum. Daten gibt es dazu in mindestens 50 englischen Städten/Bezirken, vermutlich fand die Taktik aber in gesamt England statt: Junge, gutaussehende Männer wurden von Hintermännern auf ein vernachlässigtes junges Mädchen angesetzt; sie überschütteten es mit Aufmerksamkeit und Geschenken, erklärten ihnen die Liebe und begannen es dann sexuell auszubeuten, herumzureichen und zu prostituieren. Die Mädchen wurden körperlich misshandelt, gebrochen, die Eltern wurden bedroht. Wer zur Polizei ging, stieß dort auf Desinteresse. Systematisch. Die Presse weigerte sich, zu berichten.

Das Verhalten der britischen Institutionen macht fassungslos. Zum Beispiel schaffte es ein zwölfjähriges Mädchen, das unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden war, seinen Peinigern zu entkommen und sich in eine Polizeistation zu flüchten — um von dort abgewiesen zu werden. Es solle erst mal wieder nüchtern werden und dann zurückkommen, sagten die Polizisten und schickten das Kind zurück auf die Straße, wo die Zuhälter schon mit laufendem Motor warteten und es gleich wieder mitnahmen. Und so etwas passierte nicht nur an einem Ort, nicht nur in einem Jahr, sondern in vielen Polizeistationen.

Auch in Krankenhäusern konnten die Mädchen nicht mit Hilfe rechnen. In einem Post beschreibt eine Pflegerin, in deren Krankenhaus sie wieder und wieder mit solchen geschändeten Mädchen zu tun hatten, über all die „Awareness“-Plakate („awareness“, deutsch Sensibilisierung, Achtsamkeit), die dort hingen. Trans-Awareness und LGBTQ-Awareness und Black-Lives-Matter-Awareness und Ramadan-Awareness und, und, und. Aber zu den Vergewaltigungen von weißen Töchtern alleinerziehender Sozialhilfeempfängerinnen haben sie geschwiegen. Jahrzehntelang. Da gab es keinerlei Awareness. Denen wurden die schlimmsten Verletzungen verbunden, Abtreibungen vorgenommen, und dann wurden sie wieder zurückgeschickt auf die Straße. Mit dem Vermerk „Kinderprostituierte“.

England ist geschockt: 250.000 Mädchen? Überall verteilt in England und die Mittelschicht hatte keine Ahnung von dem Ausmaß, von der Methode?

Natürlich war in den Zeitungen immer wieder eine Notiz zu lesen. Wie im deutschsprachigen Raum auch. Noch am 7. Januar 2025 wurde in Wien ein siebzehnjähriger Syrer freigesprochen, der eine Zwölfjährige vergewaltigt hatte. Es sei nicht zweifelsfrei erwiesen, dass für den jungen Mann die Ablehnung des Kindes erkennbar war, nur weil es klar und deutlich „Nein“ gesagt habe. Schließlich sei sie freiwillig mit ihm in ein Parkhaus gegangen und habe ihn dort geküsst. Die Vorsitzende des Schöffenrates bemerkte dazu:

„Es passiert oft, dass man erst ‚Nein‘ sagt und sich dann durch Zärtlichkeiten überzeugen lässt.“

Zärtlichkeiten also? Dieser Täter war übrigens nur der Erste — das Kind wurde später von einer ganzen Gruppe von Männern missbraucht. Die Strafe? Zur Wiedergutmachung überreichte der junge Mann dem Mädchen im Gerichtssaal einen 100-Euro Schein. Wie einer Prostituierten. Und blieb auf freiem Fuß (1).

Über diesen einen Vorfall haben viele Zeitungen berichtet, zu krass ist das junge Alter, die Aussage mit der „Zärtlichkeit“ und der überreichte Hunderter. Wäre das Kind vierzehn gewesen und die Richterin hätte vier Monate auf Bewährung gegeben — der Fall hätte es vermutlich nicht mal in die Lokalpresse geschafft. Aber obwohl viele Zeitungen über diesen speziellen Fall berichteten, eine Methode hinter den Vorgängen wurde in der Berichterstattung nicht im Ansatz erkennbar.

Hat man den Grooming-Skandal im Hinterkopf, fallen viele Dinge auf: Gut integriert ist der Täter laut Beschreibung, spricht ausgezeichnet deutsch. Der Täter wird als „unbescholten“ beschrieben (2). Das Mädchen habe eine „Ich-Schwäche“, die der Täter ausgenutzt habe, so ihr Anwalt. Es wird nirgendwo explizit erwähnt, aber der Eindruck ist deutlich: Das Kind kam aus prekären Verhältnissen. Es begann mit Liebesgesäusel. Sie konnte sich nicht wehren. Und wurde später weitergereicht zu weiterem sexuellen Missbrauch. Methode?

All die Leute, die über diese Notiz gestolpert sind, in der Bild, im Stern, in der Welt: Haben sie verstanden, was sie da gelesen haben? Oder geht es ihnen wie den Leuten in England, die die einzelnen Ereignisse nie wirklich zu einem Gesamtbild fügen konnten? Weil ihnen die Fakten vorenthalten wurden? Weil die Journalisten sie nicht sehen wollten?

In England tobt jetzt die Frage der Deutung. Die Tatsachen sind klar, aber die Perspektiven sind unterschiedlich:

Julie Bindel, eine linke, feministische Journalistin, war die Erste, die über den Grooming-Skandal schrieb. Sie hat sich ein Leben lang mit männlicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen beschäftigt. Prostitution, Missbrauch, Sexismus, das sind ihre Themen. Und unter dieser Perspektive betrachtet sie auch die Vorkommnisse. Ihre These:

Wenn man es Männern ermöglicht, Mädchen sexuell auszubeuten, und die Täter wissen, dass ihnen dafür keinerlei Strafverfolgung droht, so führt das zu Vergewaltigungsringen. In jeder Gesellschaft, gleich welcher Ethnizität. Den Rassismus-Vorwurf sieht sie — wenn überhaupt — eher andersherum.

Aus Polizeiprotokollen geht hervor, dass diese die Opfer regelmäßig als P*ki-Schlampen oder P*ki-Flittchen bezeichnete (2). Die Mädchen seien für die Polizei unwichtiger Müll gewesen, eben weil sie sich mit Ausländern eingelassen hatten. Sie hätte die Hände nicht in den Schoß gelegt, weil sie Angst vor Rassismusvorwürfen hatte, sondern weil sie fand, die Mädchen seien selbst verantwortlich, wenn sie mit solchen dunkelhäutigen Männern rumzögen.

Zudem hätten die britischen Institutionen die Mädchen als Kinderprostituierte geführt, als ob die Kinder aus freien Stücken heraus beschlossen hätten, sich missbrauchen zu lassen. Täter kamen in den Berichten gar nicht vor, nur Mädchen, die sich selbst prostituieren.

Insgesamt ist Bindels Eindruck, dass den Mädchen die Schuld an ihrer Lage gegeben wurde. Kinder aus schwierigen Verhältnissen. SozialSchwache. Desinteressierte Eltern. Mädchen, die sich mit den falschen Jungs einlassen. Die Drogen nehmen. Und dann eben „abrutschen“. Der aktive Part vonseiten der pakistanischen Männer habe die Polizei wenig interessiert. Schlampen halt und ein Schulterzucken. Für Bindel also vornehmlich ein Vergehen von Männern an Mädchen in einer sexistischen Gesellschaft. Anschauen muss man ihrer Meinung nach, wie die britischen Institutionen so versagen konnten. Warum Zeitungen, warum Richter, warum Ärzte weggeschaut haben. Wie man Zehntausende von Mädchen Vergewaltigern überlassen konnte, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Weil sie aus der Unterschicht kamen. Weil sie weiblich waren. Weil sie sich nicht wehren konnten.

Ganz anders Ayaan Hirsi Ali, eine Somalia-stämmige Islamkritikerin. Sie sieht die Gruppenvergewaltigungen als ein typisch islamisches Problem. In einem Interview mit Bari Weiss nennt sie als das Grundproblem die selbstmörderische Empathie von westlichen Institutionen mit Islamis (3).

Ihrer Schilderung nach würde ein Imam von Männern niemals sexuelle Selbstkontrolle fordern — es sei an den Frauen, sich zu bedecken und nur unter männlichem Schutz das Haus zu verlassen. Die Ehre der Männer, der Familie hänge davon ab, die eigenen Töchter und Schwestern zu tugendhaftem Verhalten anzuhalten und sie zu schützen. Ein echter Mann, so Hirsi Ali, würde es nach islamischer Lesart niemals dulden, dass eine weibliche Verwandte angegriffen würde. So etwas könne zu Mehrgenerationen-Fehden führen. Männer, die aus islamischen Ländern kommen, würden die westlichen Männer als Schlappschwänze ohne Stolz wahrnehmen. Und die Frauen als Schlampen. Warum auch schauen sie Männer an? Wieso kleiden sie sich so? Und wieso sind die Männer so ehrlos?

In islamischen Ländern sei es üblich, ungeschützt herumlaufende Frauen anzugehen, wie das auch auf der Kölner Domplatte passiert ist. Schuld daran seien nach dieser Sichtweise die Frauen selbst. Oder deren Väter.

Es stelle für Männer kein moralisches Problem dar, dreckige, Schweinefleisch essende, ungläubige Mädchen zu missbrauchen. Das Erleben, dass sie in England schalten und walten konnten, wie sie wollten, hätten die Immigranten aus muslimischen Ländern laut Hirsi Ali als eine unglaubliche Schwäche von westlichen Männern wahrgenommen. Und als moralisch niederstehend. Sie würden sich als Muslime den westlichen Memmen moralisch vollkommen überlegen fühlen. Hirsi Ali betont, dass nicht alle Muslime so denken. Aber doch eine sehr große Anzahl von Immigranten.

Hirsi Ali zieht damit völlig andere Schlüsse aus dem Skandal als Bindel: Es sei ein Unding, dass der Westen nicht eintrete für Frauenrechte und von Immigranten nicht nachdrücklich Assimilation fordere. Dass jeder Mensch im Westen, der islamische Täter verurteile, sich heute fürchten müsse, als Rassist oder Nazi beschimpft zu werden. Und dass es kein Wunder sei, dass es ausgerechnet Elon Musk war, der sich getraut habe, das Problem zu benennen. Weil er in den USA sitzt und nicht fürchten muss, von politisch Korrekten in England niedergemacht zu werden. Niemand sonst hätte das wagen können in England, meint sie.

Liest oder hört man Interviews mit Betroffenen, so erzählen sie, dass es ihre weiße Hautfarbe war, die die Täter anzog. Die Bezeichnung für zwangsprostituierte Mädchen hatte immer das Adjektiv „weiß“ vorneweg gestellt. Anders als die Polizei, die sie als P*ki-Schlampen und P*ki-Flittchen bezeichnete, wurden sie von den Tätern eben als weiße Schlampen oder weiße Flittchen bezeichnet. Das war offenbar wichtig. Immigranten, die es den Weißen mal so richtig geben konnten. Aber auch, dass sie als unwert, ungläubig und schmutzig bezeichnet wurden, kommt immer wieder vor in den Berichten. Sie seien eben deshalb nichts wert, weil sie nicht rein, keusch und jungfräulich seien und auch kein Kopftuch trügen. Außerdem, so wurde ihnen erzählt, würde sich der Vater um sie kümmern, wenn sie wertvoll wären. Manche der Mädchen waren erst neun Jahre alt, als der Missbrauch begann. Und sie schämten sich für das, was ihnen angetan wurde.

Diese drei Perspektiven — Männer, Islamis oder Migranten — schließen sich gegenseitig nicht aus.

Die Frage, warum so viele Pakistanis zu Tätern wurden, kommt zusammen mit der Frage, warum die britische Polizei die Täter so lange gewähren ließ.

Ob es daran lag, dass sie Angst davor hatten, als Rassisten benannt zu werden, oder ob ihnen die Unterschichtmädchen einfach nicht wichtig genug waren oder auch eine Mischung aus dem Ganzen: Sicher ist es kein Zufall, dass alle Täter männliche Migranten muslimischer Herkunft waren und die Opfer zum allergrößten Teil weibliche Engländerinnen. Es ist einfach nur unglaublich.

Besonders schockierend an dem Interview mit Hirsi Ali ist, dass sie mehrmals weitere europäische Länder benennt, in denen islamischen Männern in ihrem Treiben nichts entgegengesetzt würde: Holland (Hirsi Ali war Niederländerin, bevor sie die US-Staatsbürgerschaft annahm), Schweden und — Deutschland.

Ist so etwas tatsächlich möglich in Deutschland? In großem Stil? Grooming in Sozialvierteln, großes Schweigen bei der Polizei und in den Medien? Und wir sitzen gemütlich am Frühstückstisch, beißen in unser Brötchen und schütteln entsetzt den Kopf über das, was da vorgefallen ist bei den Engländern? Eine Viertelmillion Mädchen? Und keiner will etwas gemerkt haben? Und dann trinken wir einen guten Schluck Kaffee. Bei dieser Vorstellung kann einem richtig schlecht werden.


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Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.welt.de/vermischtes/kriminalitaet/article255064202/Freispruch-in-Wien-Syrer-muss-fuer-Missbrauch-von-zwoelfjaehrigem-Maedchen-100-Euro-Wiedergutmachung-zahlen.html; https://wien.orf.at/stories/3287900/
(2) Dass es bei diesem netten, unbescholtenen jungen Mann noch Vorfälle mit Kreditkartendiebstahl gab, kommt nur in einer Zeitung zum Tragen.
(3) Das * steht für ein „a“. Mit diesem wäre es ein rassistisches Schimpfwort, das in England dem N-Wort gleichkommt.
(4) https://www.youtube.com/watch?v=Vt_Hb_UYG5k

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