Die NATO will mit neuen Berufsbildern zukünftig dafür sorgen, dass dem Kriegsbündnis nicht die kreativen Ideen ausgehen, um Russland zu provozieren.
Gemeinsam mit den deutschen Mainstream-Medien laufe man derzeit Gefahr, in der Bevölkerung unglaubwürdig zu wirken, wenn nicht laufend frische Köpfe an neuen, spektakulären Provokationsideen bastelten, so der NATO-Sprecher Gerd Schuss in Berlin exklusiv gegenüber dem Satire Quickie.
Gesucht werden ab sofort kreative junge Menschen bis 25 Jahre, die Freude daran haben, in folgenden Berufsbildern im NATO-Hauptquartier in Brüssel ausgebildet zu werden:
Schönfärber/in der eigenen Kriegsverbrechen und Kriegshetzer/in
In dieser spannenden Funktion schreibst Du Texte wie:
„Ohhh, wir haben ein volles Krankenhaus bombardiert? Das war ein bedauerlicher Unfall — am Bomber waren die Halterungen nicht gewartet, weswegen wir auch unbedingt 125 weitere Milliarden für das Militär brauchen, damit so etwas zukünftig nicht mehr passiert. Von jedem Mitgliedsland, natürlich!“
Gestalter/in für visuelles Drohnen-Marketing
Du entwirfst mit Deiner ganzen Fantasie visuelle Werbekampagnen für Drohnenkriege nach dem Motto:
„Wenn einem so viel Gutes widerfährt, das ist schon einen NATO-Drohnenangriff wert. Denn in der NATO liegt der Geist des Weinens.“
Texter/in für antirussische Spaltungskommunikation
Wenn Du gerne Zwietracht säst, bist Du in dieser Ausbildung goldrichtig. Du arbeitest den großen Fernsehredaktionen direkt zu und schreibst deren Nachrichten in direkter Abstimmung mit der Rüstungsindustrie.
Du schreibst beispielsweise so geniale Sätze wie diesen in Deine Artikel und hilfst uns damit ungemein weiter:
„Wie gemeinhin bekannt, tragen die russischen Soldaten an den Grenzen Waffen. Ja, WAFFEN. Das ist ein klares Indiz dafür, dass die vorhaben, anzugreifen, zu morden und zu brandschatzen. Die schauen auch schon immer so aggressiv drein. Zum Beweis haben wir Fotos — da, schauen Sie! Zur Verteidigung unserer Werte von Freiheit, Frieden und Demokratie hat sich die NATO daher entschieden, 100.000 Soldaten zu einem ‚Manöver‘ an die russische Grenze zu verlegen. Es darf nicht sein, dass der Russe das dritte mal in der Weltgeschichte die ganze Welt zu erobern und Europa und Schutt und Asche zu legen vermag!“
Grundsätzlich seien für alle drei Ausbildungen eine Freude an Ballerspielen, ein hohes Maß an Empathielosigkeit und der Hang zu völligem Realitätsverlust von den jungen Bewerbern erwünscht aber nicht zwingende Voraussetzung für den Eintritt in eine NA(h)TO(d)-Karriere. Denn: „Was nicht passend ist, machen wir uns passend“, so Sprecher Schuss weiter.
Um auf die neuen Berufschancen aufmerksam zu machen, will die NATO neben dem Internet auch auf klassische Werbung hetzen, pardon setzen. In einem Werbeflyer, der dem Satire Quickie vorliegt, steht:
„Wir sind ein führender Anbieter im Bereich weltweiter Kriegshandlungen. Unsere tödlichen Produkte und Dienstleistungen stürzen ganze Länder in Schutt und Asche. Wir planen schon heute, damit uns morgen nicht die Feinde ausgehen. Deswegen suchen wir Dich für unser engagiertes Zerstörungs-Team. Wenn Du höllischen Spaß daran hast, kreativ daran mitzuwirken, unseren Planeten in Schutt und Asche zu legen, bewirb Dich noch heute beim führenden Kriegstreiber! Damit aus dem NATO-Doppelbeschluss bald schon ein NATO-Doppelbeschuss wird. Bewerbungen bitte an: russenbashing@nato.com.“
Zum Schluss noch eine wichtige Randbemerkung: Allen, die jetzt beim Lesen wieder denken „Oh, schon wieder der Rubikon — diese elenden Putin-Versteher!“ sei versichert: der Satire Quickie weiß, dass auch die Russen nicht immer alle Waffen im Schrank haben.
In diesem Sinne:
Mach, was wirklich zählt: Mach beim Krieg nicht mit!
War ja hier schließlich alles nur ein Spaß.
Wenn Sie für unabhängige Artikel wie diesen etwas übrig haben, können Sie uns zum Beispiel mit einem Dauerauftrag von 2 Euro oder einer Einzelspende unterstützen.
Oder senden Sie einfach eine SMS mit dem Stichwort Manova5 oder Manova10 an die 81190 und mit Ihrer nächsten Handyrechnung werden Ihnen 5, beziehungsweise 10 Euro in Rechnung gestellt, die abzüglich einer Gebühr von 17 Cent unmittelbar unserer Arbeit zugutekommen.