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Schreiben als Denkprozess

Schreiben als Denkprozess

Michael Sailers Corona-Blogbeiträge liegen nun in Buchform vor. Der erste von drei Bänden trägt den Titel „Was ist passiert? — Notate aus Zeiten von Lüge und Krieg“.

Vorneweg: Ich bin ein Fan von Michael Sailers Blog, auf den ich leider erst zum Ende der unsäglichen Coronazeiten stieß. Hätte ich seinen Blog schon früher gelesen, hätten mir seine Notate schon zu Anfang der trüben Zeiten manch Lichtlein aufgesteckt, Verunsicherung, Trauer und Wut begreiflich und begrifflich werden lassen. Umso mehr freut es mich, dass Michi Sailers Blogbeiträge nun in Buchform erscheinen und es mir möglich ist, alle damals versäumten Notate am Stück nachzulesen.

Der Mensch vergisst, erinnert sich falsch, verschiebt Zeitebenen. Dem beugen Sailers Corona-Notate, beginnend mit dem 11. März 2020, vor, denn sie sind kein Rückblick, sondern sie sind in der Zeit entstanden — und somit als echte Zeitzeugnisse sowohl Chronologie, Logbuch, Nachschlagewerk als auch Tagebuch. Geschrieben, als man nicht wissen konnte, was noch alles kommt, aber in der Ahnung, dass es schlimm werden könnte.

Michael Sailers Sprache ist geschliffen scharf und doch immer wieder poetisch, sein Zynismus erfrischend. Jeder Artikel schlürft sich bei allem Corona-Grauen genussvoll. Wortschöpfungen fordern immer wieder zum Lachen heraus: die „Fantastmillionen“, die „Impfektion“ und das „Datengeschwurbel“.

Es ist eine Reise in dunkle Zeiten, auf die man sich mit dieser Lektüre begibt. Überraschend dabei, wie früh Michael Sailer erkannte, nämlich bereits Ende März 2020, dass an dem Corona-Narrativ etwas ganz und gar nicht stimmt. Sailer machte sich im Zeitraffer schlau, in Themen wie Mikrobiologie und Virologie, und ist bewundernswert bewandert in Statistik, deren absurden Missbrauch im Sinne von magischem Denken er seziert: „Jede Zahl zählt!“ Nein, dem Michael Sailer konnte kein Gesundheitsminister, ob Jens Spahn oder Karl Lauterbach, und auch kein Chefvirologe Christian Drosten oder ein Lothar Wieler des Robert-Koch-Instituts ein X für ein U vormachen. Von Anfang an nicht.

In Sailers Buch ist die rasante Entfaltung des gesamten Corona-Komplexes nachzulesen — und was dieser mit einem kritischen, vernunftbegabten Menschen anzustellen vermochte. Von den scheiternden Versuchen, mit sachbezogenen Argumenten gegen den Corona-Wahn und dessen Widersprüche anzugehen, bis hin zu der Einsicht, dass gerade diese Widersprüche gewollt und Teil des Corona-Komplexes waren und sind.

Sailers Notate spiegeln den Lernprozess eines mutig Suchenden, der wissen will. Fast möchte man für die Lockdowns dankbar sein, haben sie doch Michael Sailer die direkten Gesprächsmöglichkeiten gekappt und somit zur schriftlichen Kommunikation gezwungen.

Als Kulturschaffender und Künstler war Michael Sailer existentiell von den Lockdowns und den Nonsens-Maßnahmen betroffen — auch die vergifteten Staatshilfen sind somit Thema, die einen Markus Söder und dessen Statements zur Zielscheibe machen.

Wie man heute weiß, hatte der Wahnsinn System, was sich anhand der Notate-Lektüre vor dem Leser auffächert, wenn Sailer beispielsweise am 23. März 2021 anmerkt: „Das ist jetzt wirklich ein Intelligenztest: Wer es schafft, sich an Ostern vier Tage lang bei zwanzig Grad und Sonnenschein zu Hause einzusperren und im eigenen Stickmief herumzusitzen, der hat eine evolutionäre Sackgasse erreicht, aus der auch rückwärts kein Weg mehr herausführt.“ Die Stimmungslage in jenen Tagen der Ausgangssperren wird von Sailer eindrücklich am 25. März 2021 beschrieben:

„Heute flutet ein Ozean von sehnsüchtigen Beschwörungen des seligen Vorvorjahres die Kanäle der Kommunikation, die nicht mehr unter Bäumen, am Biergartentisch, auf Spazierwegen, am Isarstrand, Kneipentresen oder sonstwo fließen, sondern ausschließlich als Endlosstrom von 1-0-Bleeps durch die Elektrowüste hinein in die Wohnzellen zu den vereinsamten Einzelwesen, die da drinnen zwischen Bildschirm und Display einem verschwendeten Jahr nachtrauern, dem inzwischen schon wieder ein verschwendetes Vierteljahr gefolgt ist. #2019 ist der Hashtag aller Wunschträume — ach, könnte man dorthin zurück!“

Sailer erzählt von den unfruchtbaren Dialogen, die er mit „Impfgläubigen“ führte, von der Spaltung im Freundeskreis, dem Unvermögen, mit Argumenten durchzudringen — Erfahrungen, die der Leser mit ihm teilt.

Sailer zerlegte im Dezember 2020 den unerträglichen Irrwitz der Regeln, wie etwa, wer sich mit wem in einer Wohnung aufhalten darf und wie viele Personen sich treffen dürfen, während „man sich ja auch mit hundert Leuten in die U-Bahn quetschen, aber nicht nachts spazieren gehen“ darf. „Verfrühter Vorsatz: Ich warte jetzt einfach, bis es ‚plopp!‘ macht und die Dummheit platzt. Kann nicht mehr lange dauern, sie vibriert schon und riecht käsig.“

Nein, nichts platzte, denn die Propaganda wirkte, auch wenn sie „völlig aus dem Gleis vernünftigen Denkens“ fiel. Sie muss „funktionieren wie ein Nieselregen im August, dem man selbst mit Regenschirm nicht entgeht, samt Sturmintermezzo. Sie muß im kleinen wie im großen immer und überall da sein, das Leben auskleiden und durchdringen und allgegenwärtig ihre Sporen verbreiten.“

Menschen, die propagandistischen Unsinn verbreiten, beispielsweise die Behauptung, dass Jugendliche nach der ersten Impfdosis gut geschützt sind, wirft Sailer (August 2021) an den Kopf: „Nein, das ist gelogen! Es gibt dazu keinerlei Studien, Daten oder sonst irgend etwas. Es ist frei erfunden.“ Ja, man konnte das alles schon damals wissen!

Wie Corona-Irrsinn und Gender-Wahnsinn zusammengehen, stellt Sailer sarkastisch dar:

„Ist dieser Propaganda-Neologismus ‚Mutante‘ eigentlich nicht diskriminierend? Oder war ‚Mutant‘ diskriminierend? Müßte das nicht Mutant:innen heißen? Und heißt der Onkel in Zukunft auch ‚der Tant‘? Oder die Tante dann ‚Mu‘? Oder was wird das noch alles mit diesem Hauruck-Neusprech? So was muß man sich doch vorher überlegen, Herr Doktor Seltsam! Ach, und von ‚der Vakzine‘ fange ich erst gar nicht an.“

Dank dem Autor erfährt man: „Die Vermögen der Milliardäre des Planeten Erde sind übrigens seit Beginn der ‚Corona‘-Sanktionen um 68 Prozent gewachsen. Ende Juli [2021] belief sich das der Weltbevölkerung entrissene Raubgut auf 13,5 Billionen Dollar. Also 13.500.000.000.000.“ Und: „Manchmal wünsche ich mir, ich könnte (wie viele Facebook-‚Freunde‘) einfach alles ausblenden: Fakten, Überlegungen, Gedanken. Einfach glauben. Schaffe ich nicht, sorry.“

In den Notaten beschäftigt sich Sailer mit den Theorien des Quantenphysikers Anton Zeilinger, nach dessen Theorie alles Information ist und nichts davon verloren geht, ebenso wie mit der Biographie des „Great Reset“-Co-Autors Thierry Malleret, der laut Michael Sailer die Zeichen der Zeit beziehungsweise den Zeitgeist in Buchform gegossen hat. Es gilt: Es stand darin alles geschrieben, für den, der wissen wollte.

Fazit:

„Die Welt ist wahlweise Narrativ (als Konsumprodukt: Iß deine ‚World Flakes‘ oder verhungere informational!) oder Abstraktum (Zahlen, Fakten, Daten). Das ‚Erleben‘ verengt sich auf den Konsum von vorgefertigter Unterhaltungsware, für die man bezahlt. Sobald diese ‚Welt‘ eine gewisse Schwelle der Dominanz erreicht, verschwindet die tatsächliche Welt. Man ‚weiß‘, daß es ‚Corona‘ gibt, man muß es nicht sehen, spüren, hören, tasten, erleben.“

Der Corona-Wahnsinn hält einen „gefangen in der Unwirklichkeit des (N)irgendwo“, so etwa, wenn „Die ‚Tagesschau‘ meldet, daß das Robert-Koch-Institut ‚Tests für geimpfte Infizierte‘ fordert und dafür Unterstützung von ‚Ärztevertretern‘ erhält“.

Michael Sailer hat mit seinen Notaten den Beginn einer neuen Epoche dokumentiert, in der wir große Veränderungen erleben werden. Und bemerkt: „Der Schlüssel ist die Sprache. Der Schlüssel zum Verständnis dessen, was passiert und was sich verändert.“

Auch heute noch veröffentlicht Michael Sailer seine Zeit-Notate auf seinem Blog — und das ist gut und wichtig. So wie es aussieht, steht zu befürchten, dass die Coronazeiten in Kriegszeiten übergehen, welche die Menschen in die nächste Angstspirale treiben. Dem setzt Michael Sailer seinen Optimismus entgegen, der Ranga Yogeshwar auf dessen Satz „Wir werden uns Stück für Stück einige, aber nicht alle Freiheiten zurückholen“ antwortet: „Und spätestens hier muß mit dem ‚wir‘ endgültig Schluss sein. Weil wir sie uns nämlich alle zurückholen, die Freiheiten, wenn nicht mehr.“ Ja, möchte man anfügen, auch die Freiheit von Angst.

Merke: „Wer nicht mitmacht, erlebt das Paradoxon der Freiheit in (oder inmitten) der Unfreiheit.“

Jetzt gilt es, auf die Veröffentlichung von Band zwei und drei der Notate zu warten, in denen auch Trauer und Verzweiflung Themen sein werden und in denen gekonnt in Worte gefasst sein wird, was in den Jahren ab 2022 mit uns passierte und welchen Zumutungen wir alle ausgesetzt waren und sind.

Dieses Michi-Sailer-Buch von Anfang bis Ende zu lesen, ist einfach ein Muss!


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Walter van Rossum im Gespräch mit Michael Sailer

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Quellen und Anmerkungen:

Der Schriftsteller Jürgen Roth über Michael Sailers „Was ist passiert?“: „Dies ist ganz gewiß das bedeutendste Buch, das seit 2020 geschrieben wurde, in Etappen und in der Etappe. Es zeichnet nach, wie der Raum des Politischen vernichtet und wie dergestalt alles, was wir mit einem halbwegs menschlichen Umgang zu verbinden gedenken (oder gedachten), zerstört, zerbombt, zerfaselt wurde. Es ist ein Dokument der Fassungslosigkeit, der Depression und des Trotzes, ein Zeugnis der Unbeugsamkeit.“

Sailers Blog

Michael Sailer auf Radio München

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