Herakleitos und die Weltordnung
Der griechische Philosoph Herakleitos hat sich zur Weltordnung laut der ihm zugeordneten Aussagen in den zusammengestellten „Fragmenten“ so geäußert:
„Diese Weltordnung, dieselbe für alle Dinge, hat weder einer der Götter noch einer der Menschen geschaffen, sondern sie war immer und ist und wird sein: immerlebendiges Feuer, aufflammend nach Maßen und verlöschend nach Maßen.“
Was spricht aus seinen Worten? Und warum fehlt das Attribut „Neue“ vor „Weltordnung“? Ein kleiner, hier nicht völlig unangebrachter Zeitgeist-Scherz, der gleichzeitig gar nicht zum Lachen ist. Wir wissen, was droht unter der Bezeichnung „New World Order“. – Worauf bezieht Herakleitos den Begriff „Weltordnung“, auch wenn hier die Übersetzung des altgriechischen Wortes „Kosmos“ ins Deutsche sicherlich mehrere Begriffe zulässt? Ist hier nur von der Ordnung in der Natur die Rede, oder bezieht „Weltordnung“ die menschliche Kultur mit ein, die ihn bekanntlich doch eher betrübte, ja abstieß? Er spricht von allen Dingen, für die sie gelte.
Bemerkenswert ist, dass der große Denker der Antike gleich mehrere kolossale Aussagen tätigt und es ihm gelingt, in einem Satz, so kann man es interpretieren, einen ganzen Weltzyklus zu umreißen. Mit „Welt(ordnung)“ kann hier ein Gestirn oder ein größerer Zusammenhang, eine Galaxis, gemeint sein; der Satz ist allgemein im Geiste der ewigen Philosophie formuliert. Es scheint so, als hätte Herakleitos ein ganzes Bild vom Werden und Vergehen des Gestirnes, der Welt oder größerer lebendiger Gebilde, gar des Kosmos selbst, vor Augen und könnte aus diesem Bild eine Summe ziehen.
Die Aussage ist in ihrer Unbedingtheit erstaunlich und erinnert daran, dass Tiefenerkenntnis der Weltvorgänge und des eigenen Seins keine Frage von äußerlichen Experimenten, naturwissenschaftlichem Denken und naturwissenschaftlich-ideologischem Wähnen und schon gar keine Frage von Statistiken, Modellen oder höherer Mathematik war noch ist.
„Ich suchte und erforschte mich selbst.“, heißt es ebenfalls bei Herakleitos. Diese mögliche grundsätzliche Einstellung des Menschen zu sich selbst gilt immer wieder neu und natürlich in den jeweiligen historischen Umständen und Zeitgegebenheiten auf je verschiedene Weise. Der Kern des Ansatzes der unmittelbaren Selbsterkenntnisbemühung bleibt unverändert. Der unmittelbare Zugang zum Geist des Ganzen, zu Sinn und wirklicher Struktur des Weltprozesses ist für den Menschen grundsätzlich immer gegeben. Jetzt, in diesem Moment.
Liegt der Schlüssel für das Verständnis und die Verwirklichung einer natürlichen geistig-kosmischen Weltordnung im Bejahen der individuellen menschlichen Seele als integralem Part der Weltseele, des tragenden metaphysischen Grundes allen Lebens?
Ist die Weltgeschichte ein zielorientierter, letztlich geordneter Prozess?
Die Weltgeschichte als globale Naturgeschichte und als globale Kulturgeschichte kann als eine sich sukzessiv manifestierende, sich immer wieder ankündigende und verzögernde, sich nur unter größten Mühen durchsetzende Verwirklichung einer natürlichen geistig-kosmischen Weltordnung interpretiert werden. Sie manifestiert sich von der Bildung des Gestirns über die Heranreifung der Naturreiche bis zum Menschen und seinen Hochkulturen und entwickelt sich, dauerhaft im Weltvollzug, bis zur vollen Entfaltung. Sicher, ein Gedanke kaum ermessbaren Horizontes, aber er ist in meinem Empfinden doch denk- und nachvollziehbar. Helmut Krause hat ihn im „Vom Regenbogen und vom Gesetz der Schöpfung“ in unnachahmlicher Weise in das neuzeitliche Denken eingebracht.
Wenn diese Interpretation des Weltgeschehens als Ganzes stimmte oder stimmt, dann ist gemessen an den gegenwärtigen Realitäten ein Prozess der Erneuerung von Menschenbild und Kosmologie wie ein fundamentaler Umbruch in den tatsächlichen nationalen, trans- wie internationalen politischen Kräfteverhältnissen früher oder später im Bereich des Möglichen, ja unter dieser Prämisse sogar unvermeidbar und unumgänglich.
Die Gegenwart steht ja deutlichst im Dienst einer Unordnung aller Verhältnisse und der Herabziehung des Menschen in die Niederungen bloßer Existenzsicherung und ablenkender Beschäftigung.
Nur das scheinfreie Funktionieren des Menschen im technokratisch durchgestylten postdemokratischen Raum soll übrigbleiben, solange man seiner, des jeweiligen Menschen, noch bedarf ... Diese Unordnung kann und soll überwunden werden; sie entspricht kaum ansatzweise der nach Herakleitos doch in den Dingen liegenden (und wirkenden) Weltordnung.
Sind wir Zeugen und Beteiligte solch eines widersprüchlichen, schmerzhaften, langwierigen Werdens, das in einem nicht näher bestimmbaren Prozedere auf eine durchgreifende, sinnvolle Ordnung hinausläuft durch einen Umschlag des Weltgeschehens auf der Höhe mit konventionellen Methoden unlösbarer Konflikte? Ist dieser Umschlag ohne dystopisch anmutende Begleiterscheinungen einer grundsätzlichen Reinigung der irdischen Sphären denkbar?
Was wir nicht wissen können
Wir können nicht wissen, ob, auf welche Weise genau und wann sich ein großer Wandel vollzieht, der die „Winterreise der Menschheit“ beendet. Ein nachfolgender „Großer Frühling“ eines Neubesinnens und -beginnens steht vielleicht – in historischen Maßstäben gedacht oder buchstäblich – unmittelbar vor der Tür. Im Moment sieht es so aus, als trennten uns noch bittere und lehrreiche Erfahrungen, Jahre, vielleicht Jahrzehnte von einem Tag x höherer Ordnung. Aber das kann immer auch prüfende Täuschung sein. Vielleicht wissen wir ahnend im tiefsten Winkel unserer Seele, ob, wann und wie es dennoch möglich und „soweit ist“. Das, was mich schreiben lässt, kommt aus diesem „unwissenden Wissen“, wissenden Nicht-Wissen(-können), letztlich aus einer Tiefenüberzeugung, die die Hoffnung auf Besserung und Überwindung des Status quo gar nicht aufgeben kann und will.
Wir können so einen geschichtlichen Moment nicht exakt bestimmen. Wir können ihn für möglich halten, ihn in Betracht ziehen. Wir können ihn wie einen Fixpunkt für uns bewahren durch allen Alltag und durch alle Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen hindurch. Wir sind auf ihn bezogen, wir beziehen uns auf ihn, fast so, als hätten wir gar keine Wahl. Wir können für ihn wirken, und viele Menschen tun das ja bewusst und unbewusst: immer zuvorderst in sich selbst, in der Familie, in den Freundschaften, im Beruf und in der je mitgestalteten Öffentlichkeit − so die Möglichkeit dafür noch gegeben ist. Dieser erd- und kulturgeschichtliche Moment des Einsetzens der vollen Wirksamkeit der natürlichen geistig-kosmischen Ordnung in Bezug auf die Menschheit steht in Beziehung zu den individuellen Entwicklungsschritten des Menschen, zu seiner vom Ganzen anvisierten und gemeinten Bewusstseinshöhe, die vorbereitend auf tiefere Erkenntnisse – neue Plateaus des Daseins – so oder so zu gehen sind, wenn es so etwas wie eine Erlösung des Bewusstseins des Menschen in höhere Daseinsweisen nach vielen Verkörperungen und entsprechenden schöpferischen Leistungen gibt.
Die Frage nach einer umfassenden und gerechten Weltordnung liegt nicht erst seit der aufgekommenen und noch nicht breit genug geführten Diskussion über das Ende einer letztlich unipolaren, „regelbasierten Ordnung“, und den Beginn einer zumindest potentiell multipolaren Weltordnung in der Luft. Letztere könnte sich unter den gegenwärtigen Verhärtungen der Positionen schnell als neue Blockbildung manifestieren. Darüber hinaus gilt auch für diese das grundsätzliche Problem, dass sie auf dem weltweit durchgesetzten Standard des Industrialismus und den Entwicklungen der Mega-Technik aufsetzt, auf der Basis einer letztlich nihilistischen Naturwissenschaft und einer willfährigen Politik der Machtbewahrung der steuernden Personen im Hintergrund des Zeitgeschehens. Diese Allianz der Kontrahenten und Player steht unausgesprochen felsenfest.
Die Orientierungen der UNO in der Agenda 2030 zeigen deutlich, dass es einen gemeinsamen Nenner der weltweit agierenden Macht-Eliten, vermittelt durch Politik, Wirtschaft und Medienmacht, gibt, der letztlich so gut wie überall auf dem Planeten akzeptiert ist:
Eine Totaldigitalisierung der Lebenskultur unter Umnutzung respektive Missbrauch aller emanzipatorischen und gesellschaftsharmonisierenden Impulse soll die nächste „Kulturstufe“ ermöglichen, die zu Recht als Versuch der unumkehrbaren Versklavung der gesamten Menschheit eingeordnet wird, auch über die transhumanistischen „Perspektiven“.
Weltregierung wird hier als eine Perversion der so nötigen echten Ordnung der Verhältnisse weiter vielfältig vorbereitet, wenn man davon absieht, dass sie im Prinzip permanent besteht. Geld regiert die Welt, so heißt es. Welche Instanz, welches Prinzip aber regiert das Geld? Welchem Geist wird hier gedient?
Die Frage nach einer global in gerechter Weise funktionierenden politischen – das Miteinander sinnvoll organisierenden – Ordnung ist eine grundlegende Frage. Diese begann sich, wenn man so will, praktisch mit den Eroberungen der Kolonialmächte am Beginn der sogenannten Neuzeit zu stellen. Wer regierte, regiert die (je bekannte) Welt als Ganzes? Diese Frage stellte sich in Fortsetzung der frühen „Weltreiche“ Rom, China und anderer bis zu den bekannten Phänomenen der Vorherrschaftswechsel im anglo-amerikanischen Raum des letzten Jahrhunderts und im Zuge einer nie dagewesenen wissenschaftlich-technischen Weltbemächtigung. Zuletzt und bis in diesen historischen Moment hatte und hat die westliche Sphalanx mit ihrer imperialen Großmacht an der Spitze, die explizit im verbliebenen Machtbereich und implizit durch die Wirtschaftsstrukturen – bei allen zu Recht betonten Unterschieden – weltweit noch „das Sagen“. Bei gleichzeitigem permanentem Machtverlust. (Hier steht in Frage, ob die aktuellen realen Machtverhältnisse jenseits aller medial vermittelten Schattenspiele überhaupt hinreichend in nationalstaatlichen Kategorien beschreib- und veränderbar sind. Konzern-, Oligarchen- und Deep-State-Kulturen weisen in eine andere Richtung.)
Die Frage nach einer Welt-Ordnung ist ebenso eine politische wie eine ur-philosophische Frage. Sie reicht in den Weltenbau an sich hinein und in seine Fundamente hinab und hinauf, wenn man irdisch-manifeste, sichtbare und metaphysische, „unsichtbare“ Ordnung zusammendenkt. Nur das halte ich für sinnvoll, so sehr sich auch letztere dem bewussten Wahrnehmen und Erinnern des Einzelnen entziehen mag. Die Welt, der Kosmos, das Universum ist ein Ganzes, das sich in verschiedene Sphären, an denen wir in unterschiedlichen Graden teilhaben, differenziert. Sie stehen miteinander in Beziehung. Daher kann man zu Recht fragen, und das ist der Grundtenor meines An- und Besinnens in diesem Text: Kann die natürliche geistig-kosmische Weltordnung, die allem Werden zugrunde liegt, sich auch „politisch“ im Sinne einer schöpfungsgemäßen Weltverwaltung und -steuerung manifestieren? Was und auch wer hält die Welt im Innersten wie im Äußersten zusammen? – Und wer und was steuert sie wie am besten in ihrer unaufhaltsamen arche-teleologischen Entwicklung? In welcher Form? Mit welcher Autorisierung?
Nomen est Omen
So wie das Pandemie-Regime P.H.E.I.C. der WHO lautlich-namentlich (und sachlich) an „Fake“ – Falschnachricht – erinnert, so die Bezeichnung der von offenbar größenwahnsinnigen Akteuren der Weltgesundheitsorganisation WHO. an die Frage nach dem „Wer“ (Who). Ja: Wer hat das Sagen, wer sollte es haben, wer wird es haben, dauerhaft? Wer ist wer? Wer bestimmt den Kurs der Menschheit, dauerhaft? Bei aller Anmaßung und bei aller Falschspielerei der Kräfte, die an einer wie auch immer genau organisierten „Weltregierung“ ein Interesse haben – die Frage nach einer entsprechenden schöpferischen Lösung der Welt-Organisation bedarf ganz sicher einer fundamental gedachten und durchsetzbaren Antwort. Wir kommen um die Machtfrage nicht herum. Sie ist eine essenzielle Frage, an der sich alles entscheidet.
Natur- und Kulturgeschichte als ein lebendiger Zusammenhang
Wer bereit ist, die Kulturgeschichte als eine fortgesetzte Naturgeschichte mit menschlichen und menschheitlichen Mitteln aufzufassen bereit ist, der kann für ihre bewusste Gestaltung die Ordnungsprinzipien ansetzen, die sich bereits in der Natur als Ganzes wie in den Naturreichen selbst manifestieren. Friedrich Wilhelm Schelling beispielsweise hat das getan in seinem Denken über die Natur als „aufgeschlagenem Buch für die Geschichte unseres, des menschlichen, Geistes“. Friedrich Schiller formulierte sinngemäß: Was die Pflanze unbewusst ist, ein lebendiges Wesen eingeordnet in die natürliche geistig-kosmische Welt-Ordnung, das werde der Mensch bewusst. Denn der Mensch hat die Wahl, wen oder was er als Leit-Stern seines Tuns und Lassens setzt: die göttliche, kosmische Ordnung in ihrer unvorstellbaren Intelligenz und Lebendigkeit, die ihm vorausgeht und ihn ermöglicht und trägt, dessen Mitarbeiter er werden und sein kann – oder sich selbst als von dieser Ordnung entfremdete Wesenheit in einer grundsätzlich akosmischen Orientierung, die unter anderem in die destruktiven Scheinperspektiven à la Transhumanismus mündet und die Erscheinungswelt verabsolutiert.
Von der Bejahung einer lebendigen und zugleich hoch geordnet verlaufenden Geschichte der Naturreiche ausgehend gibt es die Möglichkeit, die natürliche geistig-komische Welt-Ordnung anzunehmen, die sich bis ins Reich des Menschen – und dort dann in bewusstem Vollzug – manifestiert.
Dies ist denkbar als echte, im Schöpfungsplan angelegte Möglichkeit. Mir erscheint dieser Zusammenschluss als sinnvoll und anstrebenswert.
So gesehen kann man die Weltgeschichte – als wirkliche übergreifende Welt-Geschichte – als den Jahrtausende währenden Prozess beschreiben, der die Erreichung und Erfüllung einer hier gleichzeitig vorausgesetzten natürlichen geistig-kosmischen Weltordnung vollzieht. Wie konfliktbeladen oder desaströs, zahlreiche Um- und Abwege vollziehend auch immer. So gesehen ist der Mensch ungeheuer bedeutsam für den Weltprozess. Auf sein Werden läuft es hinaus, auf seine Kämpfe, Niederlagen und Siege kommt es an. Mit und in ihm entscheidet sich das Schicksal der Welt.
Der Weltprozess als Ganzes erscheint so als ein Sinn-orientiertes Geschehen, ein Ringen um Bewusstsein, Bewusstseinssteigerung und letztlich Bewusstseinsbefreiung im Sinne einer höheren Evolution über den Menschen in seiner sichtbaren Form hinaus und die Widerspiegelung dieses Vorganges in der Organisation und Leitung der menschlichen Kultur. Der sichtbare Mensch erscheint als eine in der seelischen Evolution erreichte Ausgangsform und Möglichkeit zu einem Aufstieg aus der Materie-Gebundenheit des sich entwickelnden Bewusstseins, der, kulturell gedacht, eine entsprechende gesamtgesellschaftliche Atmosphäre und Orientierung auf diesen Entwicklungsprozess hin nach sich ziehen kann und letztlich unbedingt erfordert.
Eine sachgerechte politische Form für die „Pflanzstätte der Geister“
Johann Wolfgang von Goethe nannte die Erde eine „Pflanzstätte für Geister“. Dass diese auch eine politische Verfasstheit hervorbringen kann, ja sogar benötigt, scheint mir gerade in Betrachtung der aktuellen wie vergangenen Großkonflikte der Menschheit einmal mehr offensichtlich. Dass diese politische Verfasstheit grundsätzlich völlig anderer Qualität sein müsste, als das, was wir bisher in der Weltgeschichte mit wenigen, Möglichkeiten eher andeutenden, denn umfassend verwirklichenden kurzzeitigen Ausnahmen, erfahren haben, ist aus dieser hier vorgeschlagenen Betrachtungsweise und den politischen Realitäten einsehbar – und als Sehnsucht und Tiefenwissen vieler Menschen latent immer präsent. Diese Perspektive lässt sich mit den heutigen Begriffen, etwa dem der Politik, nur unzureichend überbrückend beschreiben.
Vielleicht, hoffentlich, stehen wir welt-, kultur- und naturgeschichtlich vor einem qualitativen Sprung, dem noch einmal die machtvollen Abwehrkräfte der nihilistischen, kleingeistigen und widernatürlichen Welt-Unordnung alle verfügbaren Barrieren in den Weg legen wollen und bei Strafe des eigenen Untergangs auch müssen.
Vielleicht entpuppt sich diese hier geäußerte Hoffnung auf direktem Wege aber auch als Fata Morgana zu uns noch verborgenem Zweck. In jedem Fall wissen wir: Wir Menschen leben kollektiv und individuell gesehen zumeist weit unter unseren Möglichkeiten in Sachen Gerechtigkeit, Schöpfertum und gesellschaftlichem Frieden im Einklang mit allen Wesen der Natur und sich vertiefender Seins- und Selbsterkenntnis.
Zwei Prinzipien liegen miteinander im Widerstreit in Welt und Mensch – der evolutive Impuls und der involutive Gegen-Impuls. Das sich entfaltende, das Bewusstsein letztlich befreiende Wollen und das regressive, chaotische Potenzial wirken in einem ewigen Ringen im Kosmos und je konkret in der Welt. So sah es beispielsweise der Philosoph Zarathustra, ebenso Jacob Böhme. Und auch der Philosoph Helmut Krause legte aus seiner bis dato unerreichten Schau die kosmisch-seelischen Zusammenhänge dar. Die gegenwärtige „weltpolitische Situation“ ist prägnanter Ausdruck des genannten Widerstreites.
Die natürliche geistig-kosmische Weltordnung im Lebensvollzug
Die Frage nach der natürlichen geistig-kosmischen Weltordnung in Bezug auf die menschliche Kultur ist gerade keine Frage der äußeren Organisation, des besseren Konzeptes allein. Sie bezieht sich in fundamentierendem Rückgriff auf den lebendigen Vollzug dieser Ordnung in jedem einzelnen Menschen – als lebendiger Prozess und als je dynamischer Status quo mit authentischer sozial-kultureller Verankerung und Manifestation in der Gegenwart und einer möglichen und hoffentlich eintretenden Zukunft. Ihr Omega-Punkt ist gelebte kosmische Verantwortung des Menschen, die in der Philosophie der All-Lebendigkeit ihre Begründung findet. So vertrat sie Giordano Bruno, und in der Jetztzeit trägt der Philosoph Jochen Kirchhoff sie überzeugend und beispielhaft vor. Der Mensch ist kein Zufallsprodukt des Werdens, sondern in seinem sich fortschreitend erlösenden Potential eine Seinsnotwendigkeit und wichtige, integrale und integrierende Figur des göttlichen Planes. Ohne ihn kommt es nicht zur Erfüllung von Sinn und Zweck der Welt.
Worauf wollen und können, ja müssen wir gemeinsam zukünftig bauen? Tradierte Religionen und materialistisch-naturwissenschaftlicher Geist werden es allem Anschein nach nicht sein können. Neben den in diesen Geistesbewegungen enthaltenen auch hilfreichen Gestaltungen: Das Trümmerfeld vieler ihrer Resultate ist schier unübersehbar. Ihre Erkenntnisansätze haben zu großen Teilen versagt.
Daher ist es erlaubt zu fragen: Was hat Halt und Bestand vor den Völkern und vor der Geschichte und auch eine gewisse Unhintergehbarkeit? Ist eine global akzeptierte, bejahende transzendentale Grundhaltung zum Lebendigen denkbar, die kulturell in voller Blüte wirksam werden kann im Sowohl-als-auch von seelischer Bindung, sowohl an die je eigene Kultur als auch an die Menschheit als Ganzes?
Letztlich kann nur eine die bestehende Inweltkrise thematisierende und bewältigende Haltung und eine lebendige Welt-Ordnung samt ihrer ausführenden Organe, die Spezifika der Völker in ihrer auch geomantisch bestimmten Gewordenheit wahrenden und weiterentwickelnden Landesverwaltung, die global integriert ist, die Grundprobleme bisheriger Macht-Politiken bewältigen, ad acta legen. Wenn sich der Einzelne auf den einzigen wirklichen Weg, den es gibt, macht, wird die entfaltete natürliche geistig-kosmische Weltordnung vorweggenommen, angedeutet. Es ist der Weg der eigenen authentischen Gestaltwerdung, des nicht-destruktiven Wirkens im Dienst des schöpferischen Planes. Das geht über die zuweilen abgeschmackte und zwielichtige, weil an den Wahnsinn des Systems angepasste, Figur des „nützlichen Mitgliedes der Gesellschaft“ weit hinaus.
Die Sinn- und Transzendenzfragen stellen
In dieser Einsicht der unumgänglichen, angestrebten vollständigen Selbstwerdung des Einzelnen und der ihr entsprechenden notwendigen Ausrichtung der Gemeinwesen in der Zukunft spiegelt sich die Notwendigkeit für jeden, sich den Sinn- und Transzendenz-Fragen menschlicher Existenz lebenstauglich zu stellen. Die Todesangst und Todesverleugnung, ein so sehr eigentliches Thema der Corona-Krise, kann verwandelt werden in Respekt vor dem Urphänomen des Sterbens und des Wiedergeborenwerdens und in einen würdigen Umgang mit dem Kommen und Gehen in einer Kultur des Dialoges und der echten Sozialität. Dies ist ein unmittelbarer Beitrag für die Gesundung und den Erhalt von Gestirn und Natur und den Aufbau von lebenswerten Gesellschaften.
Es gilt ganz sicher auch: Ohne eine überzeugende Sinn- und Transzendenzorientierung durch die und in den führenden Persönlichkeiten der Völker und ohne eine authentische und bewusst vertiefte Innerlichkeit, Innenweltkultur von vielen Bürgern ist keine Friedensordnung der Völker möglich beziehungsweise aufrechtzuerhalten. Diese Orientierung muss nicht marktschreierisch oder romantisierend daherkommen. Sie ist innere Entscheidung und Lebenspraxis auch ohne viele Worte. Und ganz im Gegenteil: Sie äußert sich gerade in den die Realitäten wirklich annehmenden, ehrlichen und fairen Analysen des Gewordenseins von politischen Konflikten, wie sie vielfach vorgetragen werden, wenn auch selten in den Mainstream-Medien.
Die fast immer latent imperiale Stoßrichtung neuzeitlicher Politik, nach innen oder nach außen oder in beide Richtungen gleichzeitig, beruht letztlich auf machtförmiger materialistischer Weltanschauung – der Verabsolutierung der Erscheinungswelt und des Versuches, darin waren und sind die bisherigen Eliten geübt, sie zu kontrollieren, so sehr sie über herausgestellte Werte oder religiösen Impetus abgesichert und verkauft werden soll. Der Mensch ist hier der Faktor, den es „im Griff“ zu behalten gilt, denn er kann die machtvollen Illusionen der jetzigen allgemein in Anwendung befindlichen akosmischen Bewusstseinsverfasstheit potentiell jederzeit durchbrechen.
Der Grundtenor in der politischen Sphäre weltweit ist unbestreitbar ein eher dissonanter, Konflikte produzierender. Ausnahmen bestätigen die Regel, wenigstens für kurze Zeit. Die Grundspannungen manifestieren sich früher oder später „wie gehabt“. Man kann, sehr verkürzt natürlich, von prinzipieller und permanenter Machtpolitik-Unordnung sprechen.
Dem kann man versuchsweise eine „Ordnung der Naturreiche in einem Reich des Lebendigen“ gegenüberstellen – mit einem verantwortungsbewussten Entwicklungswillen des Menschen für alle Lebewesen und für sich selbst. In dieser fallen die weltlich-politische und geistig-seelische Führung oder Orientierung, nach-aufklärerisch, in eins, weil das Weltlich-Politische dann das Geistig-Seelische bewusst voraussetzt und integriert, ja möglichst ungebrochen widergespiegelt wird.
Planet und Land mir liebe Heimstatt genannt
Kann und soll uns der jeweilige irdische Lebensort in seiner konkreten politischen Gestalt nicht auch echter, geliebter Oikos (=Heimstatt) werden, statt weiter zum niedergehenden Unort der „Winterreise-Durchreisenden“ zu verkommen? Bekommt die irdische Heimat gerade in deutschen Landen doch noch uneingeschränkte und erhebende Bedeutung für jeden einzelnen Menschen, so sehr wir im Letzten des Gewahrwerdens und Realisierens der eigentlichen Heimat, des geistig-seelischen Kosmos, auch bedürfen? Wir sind Deutsche, Europäer, Weltbürger – und auch kosmische Bürger – zugleich.
In diesem Zusammenhang sollte der pure Wechsel von einer „unipolaren“ zu einer „multipolaren“ Ordnung unter den jetzigen global gegebenen Bedingungen der Vormacht des „Megatechnischen Pharaos“ und der mit ihm entstandenen weltweit um sich greifenden Technokratie mit Vorsicht betrachtet werden.
Bei aller verständlichen Sympathie für diejenigen, die dem unipolaren Machtanspruch trotzen. Die Sphäre der Finanzoligarchen bleibt weltweit prinziell unangetastet. Meinem Dafürhalten nach sollte sich unser Blick öffnen für den notwendigen qualitativen Wandel der Geo-Politik in Gaia-Demeter-Politik, die die Erd- und Kosmosverbundenheit und die Transzendenz-Orientierung des Menschen zum Ausdruck bringt.
Was eben Augenmaß und Realitätssinn, Kompromissfähigkeit und Vermittlung von politisch wirkenden Menschen gerade einschließt und erfordert. Nur ein Wissen und Können im Bereich der je nationalen wie konkret regionalen, ortsbezogenen Bedürfnisse, Potentiale und Erfordernisse könnte den Erfolg einer „Transzendental-Politik“ zugunsten echter menschlicher Entwicklung und Naturmitentwicklung ermöglichen und sichern. Praktische Kompetenz, menschliche Integrität, Bodenhaftung und „träumerischer Realismus“ sind und bleiben unabdingbar. Grüne Allüren der weltfremden Versimplifizierung der Lebenszusammenhänge im Dienste durchsichtiger Interessen Dritter kämen dabei nicht zum Tragen.
Die weltpolitische Instanz und Kapazität des Menschen
Anzustreben ist und bleibt die weitere Entwicklung, Entfaltung und Erlösung der weltpolitischen Instanz und Kapazität des Menschen sowie seiner intelligent gestaltenden Fürsorgefähigkeit für die gesamte planetarische Schöpfung. Gaia-Demeter-„Politik“ meint also in diesem Zusammenhang eine echte und a priori gerechte Erdengüterverwaltung, eine Erdgartenpflege und -hege mit der dafür nötigen regional-geomantisch gestützten und verwurzelten Organisation. Dazu bedarf es eines entsprechenden Bewusstseinsklimas und unter anderem auch ein zu entwickelndes ganzheitliches Energieverständnis, das die rastlose massive Vernutzung von Wesensäußerungen der Erde wie Erdöl, Erdgas und Kohle sowie die technologische Hochrüstung beendet und durch intelligente und schöpfungsverständige Formen der Energiegewinnung und entsprechendem Technologiebetrieb ersetzt. Das ist natürlich nur eines von vielen Themen echter Transformation jenseits einer echten Zeitenwende eines globalen Umbruchs in der angedeuteten Richtung.
Im Moment ist das natürlich ein Wunschtraum. Aber wie lange währt dieser Moment noch? Und was kommt nach diesem Moment? Erwachen wir aus dem „falschen Leben“ in den eigentlich gemeinten Mensch- und Erdentraum, der den heiligen Gral der schöpferischen Fülle in unserem Bewusstsein in seine Rechte setzt? Werden wir geweckt werden? Unsanft? Es ist kaum anders vorstellbar.
Die Anwandlungen des WEF und vieler in ähnlicher Weise arbeitender Akteure erinnern zumeist in absurder Verkehrung an das Eigentliche einer sinnvollen und gerechten Welt- und Menschheitsführung bei voller Verwirklichung der Selbstbestimmungsrechte des Einzelnen wie der Völker im Rahmen des Lebensgesetzes der Erde; insofern möge die spielerische Umnutzung der Abkürzung WEF in World Evolution Forum noch einmal die entgegengesetzte Richtung schöpfungsorientierter Regierung andeuten. Diese ist nur in grundsätzlicher Kenntnis des Entwicklungssinnes der Schöpfung denkbar. Das WEF handelt diesem Sinn in vieler Hinsicht zuwider.
Die Herrschaft der nihilistischen Naturwissenschaft beenden
Gaia-Demeter-Politik, organisierte, gelebte Verantwortung für die Erde und das kosmische Umfeld, ist nur von einer hohen Integration des Menschseins zunächst in Einzelnen, dann in möglichst vielen, zu leisten. Zu den Voraussetzungen zählen die Desavouierung und Beseitigung der Herrschaft des naturwissenschaftlich-technischen Paradigmas zugunsten einer wirklichkeitsorientierten Weltbetrachtungs- und Lebensweise, die sich völlig neu und doch traditionsbewusst formieren muss im Lichte des lebendigen Kosmos und seiner Gesetze. Wirklichkeitsorientiert meint hier: die geistige Welt bejahend und ihr Primat anerkennend, zumindest gedanklich, wenn der Weg der Erfahrung ihres Primates noch ungegangen ist.
Die echte Selbstverwirklichung der Völker
In diesen Prozess gehören die Beendigung aller imperialen Machtsphären-Ansprüche und der bewusste, kraftvolle Verzicht der Völker, Konflikte aus der Vergangenheit zu verstetigen. Das ermöglicht die nachhaltige Besinnung auf eine dauerhafte echte Selbständigkeit und Selbstbestimmung der Völker in einem lebendigen Kooperationsgefüge. Die Selbstbewusstheit im Sinne einer echten selbst erkennenden und selbst verwirklichenden Haltung und Praxis ist der Schlüssel im Leben des Einzelnen wie im Leben der Völker. Und diese Selbstbewusstheit ist ohne „realistischen Transzendenzbezug“ nicht zu haben. Hier haben wir enormen Nachhol- und Entwicklungsbedarf bei der Überwindung des die alt-religiösen Dogmen nachvollziehbarer- und richtigerweise abwehrenden modernen Atheismus in der Folge der Aufklärung und der traditionell naiven, nicht gedanklich-philosophisch verarbeiteten Aneignungsweise der Zusammenhänge der metaphysischen Wirklichkeit durch viele Menschen mit „paranormalen Erfahrungen“.
Das Bewusstseinsklima umfassender Lebensbejahung
Nur in einem und durch ein Bewusstseinsklima der umfassenden Lebensbejahung über die Erscheinungswelt hinaus ist die Bewältigung der Bewusstseinskrise der Menschheit zu leisten. Nur in einem und durch ein in jedem Menschen von ihm selbst zu erarbeitenden Bewusstseinsklima der umfassenden Lebensbejahung über die Erscheinungswelt hinaus ist das in tieferem Sinne gelingende Leben des Einzelnen möglich. Der weltpolitische Rahmen, in dem die Menschheit handelt, muss das mittel- und langfristig widerspiegeln.
Es bedarf der lebendigen Beispiele in persona und auch der dementsprechend Führungsbefähigten am rechten Ort und zur rechten Zeit für die in diesem Sinne gelingenden gesellschaftlichen Umbruchprozesse naher oder ferner Zukunft und zu bewältigender Gegenwart. Es ist hoch interessant zu beobachten, wie gerade in den jetzigen Krisen nach und nach verschiedene Menschen hervortreten, die aufzuklärende Themen bearbeiten und hilfreiche Orientierungen bieten. Als gäbe es eine Art übergeordneter „Stimmführung“ der Wahrheitsfindung, eine unsichtbare Partitur für die je nötigen Impulse für Widerstand und Lösung.
Die Rolle der einzelnen, die Geschicke bestimmenden Persönlichkeit in der Geschichte ist groß: einmal in Bezug auf die geistigen Weichenstellungen bis zum Status quo der Jetztzeit und einmal in Bezug auf Lenkung und Leitung der Geschicke von Gestirn und Menschheit in der Zukunft unter Beachtung der Gesamtbewusstseinsgeschichte des Gestirns bis zum „Ende aller Tage“, dem natürlichen Verlöschen des menschlichen Lebens, und des Zieles von Menschheit und Gestirn.
Die Weltseele als geistige Heimat des Menschen
Es bedarf der philosophischen Begründung einer auf die Schöpfungsverwaltung hin orientierten Politik, die dann im bisherigen Sinne keine mehr ist. Hier kommt unter anderem die Brahman-Atman-Vorstellung, die Vorstellung, die Giordano Bruno in entsprechender Weise in seinem Gedanken vom Enthaltensein der Weltseele in der Seele des Einzelnen als ganze Weltseele herausarbeitete, in ganz besonderer Weise zum Tragen.
Es werden wahrscheinlich in erster Linie besonders menschlich attraktive, eher Transzendenz-kompetente, -orientierte und im praktischen, realistischen Lebensbezug überzeugende Persönlichkeiten sein, die über die natürliche Fähigkeit zu echter, auf die langfristigen Ziele der Menschheit ausgerichtete Kooperationsfreude und -fähigkeit verfügen und diese beispielhaft vorleben. Es kommt auf die Persönlichkeiten an, in denen sich die (bewusstseins-)geschichtlich erwachsenen Aufgaben bündeln und mit denen sich Menschen und Völker identifizieren können und wollen. Sie werden überall auf dem Planeten zu finden sein. Die Bewusstseinsentwicklung ist in Einzelnen überall auf der Welt über das „rationale Fenster“ hin zum „integralen Menschen“ bereits vorangeschritten.
Die entwickelte schöpferische Persönlichkeit muss sich durchsetzen
Man kann und muss die derzeitigen, ja in vieler Hinsicht bewusst induzierten Krisenpolitiken auch so deuten: Sie stellen neben den Auswirkungen der Umsetzungen der bekannten machtpolitischen Ziele und Aktivitäten der „Eliten“ den Versuch dar, die Entwicklung und Entfaltung dieser neuen Persönlichkeiten zu erschweren, also echter Menschlichkeit, sachlicher Kompetenz, Transzendenz-Orientierung und Führungskraft fähiger, so gesehen „integraler“ Menschen. Die bekannte strukturelle Undurchlässigkeit der jetzigen Machtstrukturen für wirklich Sinn-politisch agierende Menschen – Ausnahmen bestätigen die Regel – ist unter den jetzigen Umständen der Matrix des Mangels an politischer Souveränität und des im Konkreten überall waltenden Materialismus nicht behebbar. Zugleich sind auch die meisten politischen Strukturen als Hebel verdeckter Interessen missbraucht, ihre ursprünglich verlautbarten Ziele bis zur Unkenntlichkeit und Unwirksamkeit entkräftet, ja verstümmelt. Die UNO ist dafür nur ein Beispiel.
Die sich weiter entfaltenden Konflikte des gegenseitigen machtförmigen Missbrauches in nationaler und internationaler Politik bringen im Gegenzug der durch sie ausgelösten Prozesse möglicherweise dennoch gerade die Persönlichkeiten hervor beziehungsweise machen sie sichtbar und für einen Teil der Bevölkerungen auch in ihrer Wegweiserrolle und Führungsfähigkeit akzeptierbar, die in der Lage sind, die Brücke zu einem Verständnis höherer, eben natürlich kosmisch-geistiger Ordnung lebendig zu sein, zu vermitteln. Der Kairos des Umbruchs – der Moment der echten Möglichkeit – mag sich noch, immer mehr oder ganz und gar verhüllen. Gleichwohl ist er innerlich und symbolisch gesprochen als ein Klang des Übergangs, eine alles ergreifende Kolossal-Musik, vernehmbar. Als nicht aufgebbare Möglichkeit, für die wir, jeder und jede auf ihre eigene, unverwechselbare Weise, leben und wirken können.
Kosmos, Mensch und Erde wirken zusammen
Der Vorgang hin zu einer real wirksamen und manifesten natürlichen kosmisch-geistigen Welt-Ordnung auf der Erde erscheint und ist nur denkbar in einem Zusammenwirken der Kräfte des Kosmos und der diese Welt-Ordnung bewusst oder unbewusst ersehnenden Teile der Menschheit, einem Hand-in-Hand von Menschen und „Göttern“. Das liegt in der natürlichen geistig-kosmischen Weltordnung mitbegründet. Ohne diese Verbindung ist sie nicht denkbar und nicht lebbar, wenngleich die Verbindung zwischen höheren Intelligenzen und Menschheit seit Langem abgerissen zu sein scheint und der Erneuerung harrt.
Mich selbst sehe und erlebe ich als einen Menschen mitten in diesem Prozess, der um Klarheit und Orientierung und das ihm gemäße Wirkungsfeld ringt. Dieses Werden ist in meinem Erleben ein neben viele schöne Facetten des eigenen Seins hervorbringendes auch ein schwieriges und widersprüchliches Werden, das angelegte Stärken in mir zum Vorschein und zur Anwendung bringt – und auch, in gewisser Weise und letztlich zum Glück gnadenlos – alle Schwächen, Abspaltungen und „charakterliche Baustellen“. Es gibt viel zu tun auf dem Weg echter Menschwerdung, auf den ich mich wie viele Menschen gemacht habe.
Das hier im Text zur Kenntnis gebrachte Denken betrachte ich insofern als die Kenntlichmachung und Unterstreichung einer Grundüberzeugung für mich selbst und für Andere. Ausformulierter Text ist ja immer eine Art Wegmarke – dieser hier in besonderer Weise. Er mag für manchen Leser unbefriedigend sein, weil wenig Sachlich-Konkretes zur Sprache gekommen oder nur angedeutet ist. Ich versichere, dass es mir nicht anders geht; dennoch lohnt die Auseinandersetzung mit dem Grundgedanken der natürlichen geistig-kosmischen Weltordnung in ihrer vollen Entfaltung und Verwirklichung durch den Menschen, eben bis in dessen politische Organisation auf dem Planeten hinein.
Die Durchsetzung der geistig-kosmischen Weltordnung bis in das Menschenreich hinein bedarf – im Gegensatz zur vorherrschenden gegenwärtigen Machtpolitik in allen ihren Spielarten, von demokratisch bis autokratisch und technokratisch – tatsächlich jedes Einzelnen und der Bemühungen um seine je volle schöpferische Blüte.
Eine weitere Vernutzung und Unterdrückung menschlicher Potentiale wie der seelischen Kräfte der Naturreiche kann und will sich die Schöpfung nicht leisten.
Der Kosmos bedarf der entwickelten, wirklichen Friedens fähigen Menschheit und der „heiligen Gaja-Demeter“, der heilenden, erneuerten Erde. An deren Verwirklichung können wir, gegen jeden Anschein von der Unverrückbarkeit der Verhältnisse, nach Maßgabe des je individuellen Vermögens mitwirken. Ohne uns Menschen kommt die Erde nicht zur Erfüllung. Und ohne sie kommen wir nicht voran auf unserem Bewusstwerdungsweg, der auch nach einer adäquaten „politischen“ Organisation verlangt.
Quellen und Anmerkungen:
Literaturempfehlungen:
Helmut Krause: „Vom Regenbogen und vom Gesetz der Schöpfung“
Giordano Bruno: „Die Vertreibung der triumphierenden Bestie“
Zarathustra: „Das Rufen des Zarathustra“
Tommaso Campanella: „Der Sonnenstaat“
Thomas Morus: „Utopia“
Friedrich Hölderlin: „Friedensfeier“
Friedrich Wilhelm Schelling: „Von der Weltseele“
Jochen Kirchhoff: „Das kosmische Band“, „Was die Erde will“
Wolfram von Eschenbach: „Parzival“
Ernst Jünger: „Der Weltstaat“
Hannes Möhring: „Der Weltkaiser der Endzeit“
Oswald Spengler: „Der Untergang des Abendlandes“
Daniele Ganser: „Imperium USA“
Matthias Bröckers: „Vom Ende der unipolaren Welt-Ordnung“
Ulrike Guerot und Hauke Ritz: „Endspiel Europa“
Ulrike Kirchhoff: „Jahreszeiten-Essays“
Uli Fischer Essays: „Der geistige Klimawandel“ und „Die Kugel rollt“
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