Facebook, Google und Twitter haben inzwischen Milliarden von Datensätzen gesammelt, mit denen sich Personen eindeutig und in Echtzeit identifizieren lassen. Mit dem Verkauf dieser Daten unter anderem an die Werbewirtschaft verdienen die Konzerne Milliarden von Dollar, woraus ihnen gewichtige politische Macht erwächst (1). An der Oberfläche sichtbar wurde diese Macht beispielsweise, als Mark Zuckerberg bei seinem letzten Besuch in Berlin wie ein Staatsgast empfangen wurde.
Wir machen was mit unserem Geld
Facebook und Google haben Großes vor mit dem verdienten Geld. So will Facebook beispielsweise den Bürgern in der dritten Welt freies Internet bringen. Schaut man genauer hin, ist es wie zu erwarten kein freies, sondern nur ein kostenfreies Angebot, für das die Bürger mit ihren persönlichen Daten bezahlen. Auch die Milliarden Bürger in der Dritten Welt sind Konsumenten! Da auch sie auf dumme Gedanken in Bezug auf den Zustand der Demokratie in ihren Ländern kommen können, ist es sinnvoll, ihnen ein Internet anzubieten, in dem der Zugang zu vielen Seiten und bestimmten Angeboten von vornherein eingeschränkt ist. Dann ist Zensur gar nicht mehr nötig.
Google hingegen will beispielsweise ganze Stadtteile, unter anderem in Toronto, in Smart-Cities umgestalten, in denen Arme nichts zu suchen haben. In diesen Städten werden die Bürger durch das umfassende Angebot von auf Big Data gestützten Diensten umfassend entmündigt und überwacht. Demokratische Mitbestimmung ist dort entbehrlich.
Beeinflussung des Denkens, Zensur und Überwachung
Die Liste könnte noch um Vieles verlängert werden, beispielsweise mit der Zusammenarbeit von Google mit dem US-amerikanischen Militär . Sehr viel wichtiger ist aber anderes. Durch die „kreative“ Gestaltung der Timeline bei Facebook und der Suchergebnisse bei Google wird dafür gesorgt, dass bestimmte Meinungen vorherrschenden werden.
Leider erlauben sich dennoch Leute, dazu gehören die Autorinnen und Autoren des Rubikon, Fragen tief und kritisch zu durchdringen und die Ergebnisse über das Internet zu veröffentlichen. In den letzten Monaten war zu beobachten, dass Facebook, Google und Twitter damit begonnen haben, dies massiv zu behindern, obwohl die veröffentlichten Erkenntnisse keineswegs rechtswidrig sind. Bei Facebook erfolgt das durch die Sperrung von Artikeln und Accounts, YouTube, dass Google gehört, verwendet die gleichen Verfahren. Bei der Suche sorgt Google über die Beeinflussung der Reihenfolge der Suchergebnisse dafür, dass Inhalte aus dem Internet verschwinden, weil sie nicht mehr zu finden sind. Twitter hat das perfide Shadowbanning erfunden und wendet es an.
Ergänzt wird das durch die von Edward Snowden offengelegte, umfassende Überwachung der Bürgerinnen und Bürger, für die Facebook, Google und Twitter den Diensten ihre Daten bereitstellen oder auf Anforderungen übergeben. Das alles untergräbt die Demokratie in den (noch) demokratisch verfassten Staaten.
Reicht das noch nicht?
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Sie einen Kredit nicht bekommen haben, oder die begehrte Wohnung an jemand anderen gegangen ist? Warum Sie hunderte von Bewerbungen geschrieben haben, ohne erfolgreich zu sein? Warum bei Ihnen per Post oder beim Surfen im Internet Werbung für Kleinkindernahrung und -bekleidung eingegangen ist, obwohl Sie noch nichts von der Schwangerschaft ihrer minderjährigen Tochter wussten? Warum Sie bei der Krankenkasse oder einer Kfz-Versicherung nur ungünstige Angebote bekommen? Warum Sie Waren teurer angeboten bekommen als Ihr von Hartz IV lebender Bekannter? Bedanken Sie sich bei Facebook, Google und Twitter! In deren gesammelten Daten, die zum Teil vor mehreren Jahrzehnten erhoben wurden und ihnen nicht zugänglich sind, finden sich die Antworten (1).
Da will ich nicht länger mitmachen!
Sich der durch die Aussicht auf Milliardengewinne getriebenen Sammelwut der IT-Konzerne vollständig zu entziehen, ist nur schwer möglich; auch weil sie, wie kürzlich bei der Sammlung von Geodaten über das Smartphone durch Google bekannt geworden ist, hinter dem Rücken der Nutzerinnen und Nutzer erfolgt.
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Quellen und Anmerkungen:
(1) Weiterführende Informationen dazu finden sich unter http://crackedlabs.org/en/corporate-surveillance.
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