Emanuel Richter war von 2000 bis 2020 Professor für Politische Systeme am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen. Zuvor lehrte und forschte er an der University of California, Irvine. Darüber hinaus ist er regelmäßig als Kommentator in der politischen Berichterstattung des Fernsehsenders Phoenix tätig. 2020 erschien sein Buch „Seniorendemokratie. Die Überalterung der Gesellschaft und ihre Folgen für die Politik“.
Nach Japan ist Deutschland weltweit das Land mit dem höchsten Durchschnittsalter: Zwar entscheidet sich glücklicherweise immer noch jeder Einzelne für oder gegen Kinder, allerdings sind die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dafür in den letzten Jahren immer schlechter geworden. Dazu kommt, dass junge Menschen durch die Klimathematik und zweifelhafte Geschlechterbilder immer stärker davon abgehalten werden, Nachwuchs zu bekommen.
Dazu kommt eine Art spätrömische Dekadenz: Selbstverwirklichung steht bei vielen Angehörigen der Generationen X und Y ganz oben auf der Agenda – da bleibt nicht viel Zeit für Kinderbetreuung und auch die Notwendigkeit der Fortpflanzung erscheint ihnen in der postmodernen, westlichen Gesellschaft nicht mehr notwendig. Während in den Großstädten KiTaplätze Mangelware sind, zeigt sich die andere Kehrseite dieser Medaille vor allem auf dem Land: In manchen Gegenden Deutschlands sieht man kaum noch Menschen unter vierzig Jahren, es fehlt zunehmend an Angestellten, Fach- und Pflegekräften. Über all diese Entwicklungen und das Konzept der „Seniorendemokratie“, was eine mögliche Gerontokratie verhindern soll, darüber geht es in diesem Podcast.
Sven Brajer und Aron Morhoff im Gespräch mit Emanuel Richter
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