Am 13. April 1945 forcierte der Bergisch Gladbacher Bürger Karl „Charly“ Vollmann mit seinem beherzten Handeln die Kapitulation seiner Heimatstadt und verhinderte somit ihre desaströse Bombardierung durch das amerikanische Militär, welche unmittelbar bevorstand (1). 80 Jahre später gilt es von offizieller Seite, diese Heldentat konsequent zu ignorieren, schließlich herrscht in Deutschland ein tyrannischer Taurus-Testimonial mit der im Hintergrund von BlackRock, Goldman Sachs & Co. per Staatsstreich (2) errichteten Zeitenwende-Kriegswirtschaft, welche Deutschland mit Schulden („Sondervermögen“) in Billionenhöhe endgültig zu strangulieren intendiert.
Nicht en vogue
Bei der Planung der Gedenkveranstaltung für Charly Vollmann wurden Vertreter der Stadt und lokaler Institutionen kontaktiert. Niemand zeigte Interesse, dabei wurde noch 2016 der Platz direkt neben dem Bergisch Gladbacher Rathaus nach ihm benannt (3). Besonders bezeichnend war die Absage von Mark vom Hofe, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bergischen Geschichtsvereins: „Vielen Dank für Ihren Hinweis auf den Jahrestag. Wir haben gestern im Vorstand Ihre Anregung besprochen, sehen aber aufgrund anderer schon länger geplanter Projekte im Frühjahr und Frühsommer keine Möglichkeit, eine weitere Veranstaltung zu planen. Wir werden aber den Jahrestag zum Anlass nehmen, auf Charly Vollmanns Wirken hinzuweisen durch entsprechende Pressemitteilungen.“ Dies erfolgte offensichtlich nicht (4), wobei Absicht hierbei nicht als Unterstellung abgetan werden sollte. Schließlich weiß vom Hofe nur zu gut, dass auch Verschweigen und Vergessen eine wirkmächtige Form medialer Berichterstattung ist.
Seine Vita auf Wikipedia beeindruckt (5). Als Journalist arbeitete er unter anderem für den Kölner Stadtanzeiger und den Westdeutschen Rundfunk, wo er sich bis zum stellvertretenden Redaktionsleiter von „Gesellschaft aktuell“ emporarbeitete. Sein journalistisches Selbstverständnis hatte wie so oft in dieser Branche nichts mit politischer Neutralität gemein. Er verschrieb sich vielmehr schon in jungen Jahren dem Umwelt- und Naturschutz in Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Neben seinen führenden Ämtern beim Rheinisch-Bergischen Naturschutzverein (RBN) und der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) mit über 300.000 Mitgliedern brachte er es über seine Arbeit im kommunalen Naturschutzbeirat bis in den Vorstand und später in den Rat der „Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen“.
Wie zu erwarten, kam vom Hofe zu Beginn der Corona-Plandemie 2020 aus dem Jubilieren gar nicht mehr heraus und schrieb euphorisch (6):
„Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen und des sonnigen Wetters hat es die Menschen ab Mitte März hinaus in die Natur regelrecht ‚getrieben’: Aus Spaziergängen wurden Wanderungen durch das Bergische Land, aus Wochenendtrips ins nahe Holland Fahrradtouren an den Rhein. Das Klima hat dies dankend angenommen: Kaum noch Flugzeuge am Himmel, viel weniger Autos auch in den Spitzenzeiten unterwegs, weil auf einmal das vielfach in den Unternehmen und den Führungsetagen geschmähte Home Office (…) zur Bürotätigkeit der Zukunft wurde, keine Staus mehr, mehr Fahrradverkehr.“
In grünkapitalistischem Duktus hieß es weiter:
„Wir müssen die zukünftige Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Das größte Potential angesichts des Klimawandels und den damit verbundenen trockenen, heißen Sommern bietet die Photovoltaik. Statt auf Erdgas und manchmal noch Heizöl zu setzen, sollte allen Baugenehmigungen, die zukünftig erteilt werden, eine Verpflichtung beiliegen, Sonnenenergie zu nutzen.“
Der Artikel verhehlte weder die Schadenfreude des Autors über das böswillig herbeigeführte Leiden der Menschen unter den sinnlosen Grundrechtseinschränkungen noch über die Entbehrungen des heraufziehenden Verbots- und Verpflichtungszeitalters. Das Pamphlet schloss weise: „Gegen Corona gibt es vielleicht (…) einen Impfstoff, gegen den Klimawandel müssen wir uns selbst helfen.“
Interessanterweise schwieg vom Hofe zu der auf Corona folgenden Kriegs- und Aufrüstungsinszenierung der globalen Eliten. Dabei hätte er es sich wie viele Klimalobbykollegen auch bei diesem Thema maximal einfach machen können: Investitionen in Waffen und Rüstung sichern immer und überall den Frieden auf der Welt und sind deshalb grundsätzlich als klimaneutral zu betrachten. Folgerichtig haben die USA bereits bei der Klimakonferenz in Kyoto 1997 durchgesetzt, dass der militärisch-finanzielle Komplex bei der CO2-Bilanzierung unberücksichtigt bleiben wird. Kritiker sind somit auf Schätzungen angewiesen, um den CO2-Ausstoß des Militärbetriebs, der Rüstungsindustrie und der realen Kriegsereignisse zu quantifizieren. Diese schwanken zwischen 5 und 10 Prozent der weltweiten CO2-Bilanz des Menschen (7).
Hätte vom Hofe sich in der Öffentlichkeit ebenso gegen Aufrüstung und Mobilmachung wie gegen private Schottergärten und Gewerbegebiete eingesetzt, hätte er möglicherweise die ganze Wucht der tiefenstaatlichen Cancel Culture zu spüren bekommen — genau wie sein guter Freund und Mitautor Wolfgang Bittner. Da sich dieser nämlich kontinuierlich für Verständigung und Frieden einsetzte, wurde er nach Beginn des Krieges in der Ukraine vom Hetzportal T-Online umgehend den „bekannten Verschwörungsideologen und ‚Querdenkern‘“ zugerechnet. Weiterhin zählte das Desinformation verbreitende ukrainische Zentrum gegen Desinformation Bittner zu den über 70 öffentlichen Personen in Deutschland, die russische Propaganda betreiben (8). Dieser Kontext erklärt, warum sich Honoratioren wie vom Hofe im Umfeld kriegskritischer Veranstaltungen derzeit ungern blicken lassen.
Vollmanns Vermächtnis
So blieb es circa 40 heimatverbundenen Bürgern überlassen, im Rathaussaal von Bergisch Gladbach die gerade noch rechtzeitig initiierte Kapitulation ihrer Stadt vor 80 Jahren durch individuelle Rede- und Musikbeiträge zu würdigen (9). Dabei wurde besonders herausgestellt, dass Charly Vollmann zum Wohle seiner Vaterstadt selbstlos und hochriskant handelte. Hätten sich nämlich im Stadtinneren noch Wehrmachtssoldaten aufgehalten, wäre er wohl erschossen worden. Doch Vollmann wusste, was er zu tun hatte, und dass eine sofortige Kapitulation zugleich Befreiung und Neuanfang bringen würde. Längst waren ihm die schrecklichen Folgen unsinniger Durchhalteparolen nur zu gut bekannt, schließlich starb jedes zweite deutsche Weltkriegsopfer in Hitlers letztem Jahr von Mitte 1944 bis Mitte 1945, obwohl die militärische Lage vollkommen aussichtslos war (10).
Eine derart systematische Verzögerung von Verhandlungen und Waffenruhe war auch im Russland-Ukraine-Krieg von Beginn an zu beobachten. In aller Offenheit definierte der stellvertretende US-Verteidigungsminister für internationale Sicherheitsfragen Chas Freeman die westliche Kriegsstrategie mit der Zielsetzung, „die Kämpfe zu verlängern, anstatt ihr Ende und einen Kompromiss zu beschleunigen“.
Man könne die Strategie der US-Regierung im Ukraine-Krieg auf den Punkt bringen, „bis zum letzten Ukrainer“ zu kämpfen. In Deutschland etablierte sich in der Folgezeit der nicht zu hinterfragende Appell: „Die Ukraine muss den Krieg gewinnen.“ Aufgeben war nie eine Option.
Lob der Kapitulation
Es stimmt ja auch: Kapitulieren bringt selten Positives. Es sei denn natürlich, der Gegner gibt auf. Der Leser möge sich diesbezüglich ein abruptes Ende der global-kapitalistischen Herrschaft mit Zentralbanken, Finanzkonglomeraten, Kriegen, Terroroperationen, Massenfluchtbewegungen, grünwoken Kulturrevolutionen, Klimalügen, Enteignungen und digitalen Totalüberwachungsmaßnahmen vorstellen. Im Idealfall wird dieser Moment in Deutschland mit der bedingungslosen Kapitulation einer sich hinter Brandmauern und gekaufter Justitia verbarrikadierenden Parteiendiktatur einhergehen. Ganz normale Bürger werden dann das Ruder zum Wohle ihrer geliebten Region herumreißen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…
Jesus Christus zeigte in seinem Wirken, dass jeder Kapitulierende von seinen Mitmenschen Anerkennung und Verständnis verdient. Stärke, Liebe und Vernunft können gerade bei denjenigen dann in Gänze sichtbar werden, die sich ergeben.
So gilt es, sich im Alltag immer wieder zu fragen, ob man wirklich mit jedem Opponenten einen erbitterten Kampf austragen muss oder ob man diesem auch aus dem Wege gehen kann. Wie soll beispielsweise ein verbaler Schlagabtausch zielführend sein, wenn Herzen und Ohren für die Worte der Gegenseite mit aller Macht verschlossen bleiben?
Im beruflichen Kontext kann ein endgültiges Abstandnehmen von großen Karrierezielen die Lebensqualität erhöhen und einen davon abhalten, sich permanent anbiedern und verbiegen zu müssen. Viele Menschen berichten davon, dass ein temporärer Rückzug aus dem Hamsterrad des Geldverdienens die weiseste Entscheidung ihres Lebens war, da sie dadurch eine gesündere Perspektive auf den Arbeitsalltag entwickelten.
In Projekten gilt oft das Pareto-Prinzip. 80 Prozent des perfekten Ergebnisses sind bereits in 20 Prozent der maximalen Zeit zu erreichen. In wieweit jeder danach noch seinem Perfektionismus frönen darf, ist situativ zu entscheiden. Jedoch ist die Gefahr gerade im kreativen Bereich groß, dass ein Ergebnis durch zu langes „Feilen“ verschlechtert wird. So wurde der Hip Hop Gruppe „A Tribe Called Quest“ ihr angeblich unfertiges Album vom Management heimlich abgenommen, weil es in Wirklichkeit längst perfekt war. Die Künstler sahen dies kurze Zeit später auch selbst ein.
Generell sollte besser die Reißleine gezogen werden, bevor weiter unten der böse Aufprall erfolgt. Aufzugeben heißt nicht zwangsläufig zu versagen. Es bedeutet vielmehr sich selbst und die Realität zu akzeptieren. Zu hochgesteckte Ziele bleiben eben unerreichbar, hartnäckige Süchte nie vollständig besiegbar. Jede persönliche Kapitulation und Enttäuschung können Chancen bieten, sich mit sich selbst besser zu arrangieren.
Auch zwischenmenschlich lohnt sich ein Einlenken. Familienmitglieder haben sich gegenseitig nicht ausgesucht und es ist auch keine besonders enge Beziehung erforderlich, doch sollte gerade bei Blutsverwandten möglichst oft der Grundsatz gelten: „Du hast Recht und ich meine Ruhe.“
Eine Ehe wird eher halten, wenn sich beide Seiten gleichermaßen gut auf Manipulation und Kapitulation verstehen.
Doch spätestens während einer Scheidung sind die Fronten nicht selten maximal verhärtet. Die getätigten Investments in Paragraphenreiter und gegenseitige Existenzvernichtung wären in die Zukunft der gemeinsamen Kinder sicher besser angelegt gewesen. Jedoch war keine Bereitschaft zu Verhandlung und Kompromiss vorhanden.
Zum Abschluss sei noch unbedingt all jener Menschen gedacht, die sich beispielsweise aufgrund unheilbarer Erkrankungen dazu entschieden haben, ihr Leben selbstbestimmt aufzugeben. Stellvertretend sei an Wolfgang Herrndorf erinnert, der in seinem Buch „Arbeit und Struktur“ den schweren Weg von der ersten Diagnose bis zu seiner Kapitulation vor Schmerz, Leid und maximaler Pflegebedürftigkeit eindrucksvoll festhielt.

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Quellen und Anmerkungen:
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_August_Vollmann
(2) https://multipolar-magazin.de/meldungen/0228
(3) https://in-gl.de/2016/05/17/charly-vollmann-erinnert-sich-wie-bergisch-gladbach-davon-kam/
(4) https://bgv-rhein-berg.de/
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_vom_Hofe
(6) https://in-gl.de/2020/06/02/schnell-und-lokal-handeln-das-hilft-gegen-corona-und-gegen-den-klimawandel/
(7) https://www.infosperber.ch/politik/welt/wer-krieg-und-aufruesten-nicht-bekaempft-kann-klima-nicht-retten/
(8) https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Bittner
(9) https://www.afd-rbk.de/gedenken-an-karl-charly-vollmann-der-mann-der-bergisch-gladbach-rettete/
(10) https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article192612805/Zweiter-Weltkrieg-Jedes-zweite-Opfer-starb-in-Hitlers-letztem-Jahr.html