Es könne nicht sein, dass man als unter 50-Jähriger dem Staat jahrelang auf der Tasche liege, aber am Ende keine Gegenleistung bringe, so Christian Gräff weiter. Gräff betreibt seit vielen Jahren mit seinem Bruder Andreas den erfolgreichen Online-Organhandel Amazorgan, die einzige Organplattform weltweit mit 30 Tagen Rückgabegarantie.
Der neue Perso-rganspendeausweis sei wie eine Zehnerkarte im Freibad so konstruiert, dass man ihn mit einer kleinen Metallzange abknipsen könne. Für ein Jahr Hartz-IV-Bezug müsse sich der „Arbeitsverweigerer“ (CDU-Sprache) zukünftig wahlweise von seinen Haaren, einer Niere, einem Teil der Lunge, einem Stückchen Bauchspeicheldrüse oder von etwas anderem trennen.
Um ganze zehn Jahre Hartz-IV zu beziehen, müssten die Schmarotzer (ebenfalls CDU Sprache) sich mit dem zehnten und letzten Stempel schließlich bereit erklären, den eigenen Körper freiwillig der Wissenschaft oder, wovon man im Regelfall ausgehen dürfe, der Futtermittelindustrie – Pedigree Pal – zur Verfügung zu stellen. „Keine Leistung mehr ohne Gegenleistung“, das sei das christliche Grundprinzip demokratischer Unions-Politik, so Gräff mit einem Lächeln im Gesicht. Das gebe dann endlich auch all den Armen und Bedürftigen im Land ihre Würde zurück. Denn alles sei freiwillig. Wer essen wolle, spende eben seine Organe – aber niemand werde dazu gezwungen!
Doch das ist lange noch nicht alles: Um den Haushalt weiter zu entlasten, hat die CDU noch weitere Konzepte in der Schublade. So sollen ab 2020 Rentner, die es nicht geschafft haben, bis zu ihrem 70. Lebensjahr zu sterben, keine Rente mehr bekommen. Sie müssten begreifen, dass es irgendwann auch mal gut sei, so ein Sprecher der Christlichen Union, der sogar fordert, das alte Lied von Udo Jürgens umzutexten auf: „Mit 66 Jahren da hört das Leben auf.“
Einwände gegen diese drastischen Eingriffe kamen allerdings umgehend vom ZDF, das nun um seine Kernzielgruppe fürchtet. Auch der Verband deutscher Pharmaunternehmen protestierte in einer eilig verfassten Stellungnahme. Gerade die 70- bis 90-Jährigen seien meist chronisch krank und damit eine hervorragende Einnahmequelle, auf die man in Zukunft unter keinen Umständen verzichten könne.
Und da sage nochmal einer, die Pharmaindustrie würde keine Menschenleben retten.
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