Herr Nieswandt, was war Ihre Motivation für diesen Film?
Im Januar 2021, als die Impfungen losgingen, habe ich in meinem Umfeld erstmals von Beschwerden nach der Impfung beziehungsweise Nebenwirkungen gehört. In meinem Bekanntenkreis kam es zu zwei Todesfällen. Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn sagte, auf den Intensivstationen lägen nur Ungeimpfte. Ich fand heraus, dass die Menschen erst 14 Tage nach dem sogenannten Piks als geimpft gelten und fragte mich, warum das so ist. Viele meiner Bekannten konnten nicht verstehen, dass sie für zwei Wochen als ungeimpft galten, obwohl sie die Spritze schon bekommen hatten. Ärzte setzten das um und meinten, die Beschwerden können gar nicht von der Impfung sein, weil sie ja per Definition noch gar nicht geimpft seien.
Ich habe mir dann weitere Fragen gestellt: Gab es so was schon mal, bei anderen Medikamenten, oder ist das ein völlig neues Vorgehen? Hängt es damit zusammen, dass der Impfstoff nur eine Notzulassung hat? Liegen auf den Intensivstationen wirklich nur Ungeimpfte? Was ist mit den Todesfällen, wie werden die eingestuft? Werden sie obduziert? Damit begann die Arbeit an diesem Film.
Sie haben eine Reihe von Betroffenen besucht und mit ihnen gesprochen. Wie haben Sie Interviewpartner gefunden?
Die Menschen, die ich kannte, wollten nicht vor die Kamera. Mein Team und ich haben im Internet recherchiert und nach Impfgeschädigten gesucht. Allerdings fand ich nur in England wohnende Impfgeschädigte, keine in Deutschland. So flogen wir nach London und interviewten dort drei Impfgeschädigte. Sie wunderten sich, warum ich niemanden in Deutschland befrage, und zeigten mir auf meinem Laptop die Foren mit Impfgeschädigten in Deutschland. Wieso hatte ich das vor einer Woche zu Hause nicht gesehen? Wieder in Deutschland, ließ sich die Seite wiederum nicht aufrufen. Aber ich hatte die Kontakte mitgebracht und bin dann zwei Wochen durch Deutschland gefahren und habe Impfgeschädigte interviewt.
So begannen die Aufnahmen für den Film. Allerdings war ich auch skeptisch und fragte mich, ob die jungen Mädels tatsächlich unter Impfnebenwirkungen leiden oder ob sie versuchen, Aufmerksamkeit zu generieren? Es waren viele Selbstständige dabei, die jetzt plötzlich nicht mehr arbeiten konnten. Wollten sie mit Spendenaufrufen eine neue Einnahmequelle finden? Deshalb wollte ich mir unbedingt ein persönliches Bild von den Impfgeschädigten machen und habe Skype-Interviews abgelehnt.
Und was haben Sie erlebt?
Bei meinen Besuchen war schnell klar — das kann man nicht spielen. Bei einer Interviewpartnerin hatte ich die Kamera gerade laufen und wollte loslegen. Plötzlich bekommt sie einen Anfall, einen Krampf. Ich wusste ich nicht, was ich tun sollte. Wenn man plötzlich einem Menschen mit so einem Anfall gegenübersteht, wird einem ganz anders. Zum Glück hatte eine Mitbewohnerin alles mitbekommen und beruhigte mich, das ginge vorüber. Und wirklich ließ der Krampf irgendwann nach. Ich fragte meine Interviewpartnerin, seit wann sie diese Anfälle habe. Erst nach der Impfung. Dieses Erlebnis zeigte mir deutlich, dass man diese Impfnebenwirkungen nicht vortäuschen kann — das funktioniert nicht.
Wie lief Ihre Recherche dann weiter?
Den Kreis der Interviewpartner für den Film habe ich weiter gefasst. Mit dem Einverständnis der Impfgeschädigten habe ich deren Ärztebriefe und Unterlagen zusammen mit den Videos renommierten Fachärzten vorgelegt, um deren Einschätzung zu bekommen. Die fachliche Meinung war durchweg, dass man die Erkrankungen nicht auf psychische Hintergründe zurückführen kann, sondern dass es Folgen der Impfung sein müssten. Zumal die Beschwerden erst nach der Impfung aufgetreten sind.
Wir haben auch mit Bestattern geredet, weil sie mit den Todesfällen zu tun haben. Einer ist im Film zu sehen, zwei weitere wollten nicht vor die Kamera, haben aber seine Aussagen bestätigt. So entstand der Film.
Ich habe versucht, der Sache auf den Grund zu gehen, das Ganze journalistisch aufzuarbeiten — nicht nur mit einer Quelle hinterlegt, sondern mit mehreren.
Wie ist die Resonanz?
Ich hatte nicht mit diesem Erfolg gerechnet. Vorher hatte ich ja schon Corona – die große Irreführung in die Kinos gebracht. Er lief schon recht gut, doch Nur ein Piks ist doppelt bis dreifach erfolgreicher. Die Resonanz ist riesengroß und der Bedarf an dem Film enorm. Hier in Taucha läuft er jetzt in der zwölften Woche und es sitzen immer noch 40 Leute drin. Dagegen hat der aktuelle Hollywoodstreifen nebenan nur sieben Besucher.
Werben Sie für den Film?
Ja, neben den Kinoaufführungen machen wir noch viele Sonderveranstaltungen. Ich bin mit einer Tour durch Deutschland gefahren. Da waren alle Veranstaltungen bis auf den letzten Platz ausverkauft. Teilweise mussten wir sogar Leute nach Hause schicken. So, wie es hier am Anfang in Taucha war, als viele Leute ohne Ticket-Vorbestellung keinen Platz mehr bekommen haben. Das zeigt, wie sehr das Thema den Menschen auf den Nägeln brennt und wie groß das Interesse an Aufklärung und Aufarbeitung ist. Ich fühle mich damit bestätigt.
Was war Ihr bewegendstes Erlebnis?
Das war hier in Taucha. Eine Mutter und ihre Tochter kamen unabhängig voneinander in die gleiche Vorstellung. Die Tochter geimpft, die Mutter nicht.
Die Tochter hatte zur Mutter gesagt: „Wenn du dich nicht impfen lässt, dann darfst du mich und deine Enkel nicht mehr besuchen und ich besuche auch dich nicht mehr.“ Sie hatten sich seitdem nicht mehr gesehen. Beide wussten nicht, dass sie zusammen im Kino sitzen.
Nach dem Filmgespräch haben sie sich im Flur getroffen, sich umarmt, und die Tochter hat der Mutter gesagt: „Du hast recht gehabt. Wir wurden getäuscht. Es tut mir leid.“ Die beiden haben sich hier im Kino verziehen und wieder zueinander gefunden, durch diesen Film. Sie kamen danach zu mir, um mir das zu erzählen.
Was so ein Film erreichen kann!
Ja, das ist beeindruckend und zeigt: Die Spaltung der Gesellschaft, die durch die Maßnahmen und die Propaganda erzeugt wurde, kann überwunden werden. Die soziale Distanzierung kann rückgängig gemacht werden. Deshalb mache ich solche Veranstaltungen und lasse den Film nicht im Internet laufen. Ich möchte, dass die Leute sich den Film zusammen anschauen und danach ins Gespräch kommen. Wir erleben regelmäßig, dass die Leute nach dem Film im Foyer stehen und diskutieren, sich austauschen. Leute finden dadurch zueinander. Ich glaube, das ist der Weg, den wir einschlagen müssen.
So wie im Tauchaer Kino läuft es aber nicht überall ...
Ich bin sehr froh über das Kino hier in Taucha. In der Coronazeit durften die Ungeimpften nicht ins Kino. Heute kommen diese Leute, um sich meinen Film anzusehen. Das ist für mich ein tolles Gefühl. Denn das ist nicht nur Wiedergutmachung, das nenne ich Größe seitens der Betreiber des Kinos. Sie sind mutig und beweisen Menschlichkeit: seine Fehler einzugestehen und auf die Menschen zuzugehen. Andere Kinos verschließen Augen und Ohren und sagen: „Nein, damit wollen wir nichts zu tun haben, der Film passt nicht in unser Portfolio.“ Letztens wurde mir von einem Kino gesagt: „Das ist nicht unser Niveau.“
Sehen mehr Ungeimpfte oder mehr Geimpfte den Film?
Während bei Corona – die große Irreführung mehr Ungeimpfte kamen, halten sich beim aktuellen Film beide Gruppen die Waage. Den Filmtitel habe ich bewusst gewählt. Das Narrativ war: Es ist ja nur ein Piks, ganz einfach, damit schützt man sich und alle anderen und man ist solidarisch. Der Titel spricht wahrscheinlich auch die Geimpften an und erzeugt keine ablehnende Erwartungshaltung.
Wie haben Sie die Coronajahre empfunden?
Für mich war die Zeit ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Meine Aufgabe sehe ich darin, dazu beizutragen, die Spaltung zu überwinden. Ich kann das nicht allein bewältigen, schon gar nicht weltweit. Aber ich kann einen Anstoß dafür geben. Ich kann ein Beispiel dafür geben, wie man das machen kann.
Weitere Filme müssen folgen, nicht nur von mir, auch von anderen. Ich möchte damit die Menschen — auch Filmemacher und Politiker — ermutigen, weiter in diese Richtung zu gehen.
Am Ende blicken wir auf eine dunkle Zeit in unserer Geschichte, wie wir schon mehrere hatten. Sie muss immer wieder in Erinnerung gerufen werden, als Beispiel und als Mahnung, dass so etwas nicht wieder passieren darf.
War es schwierig, den Film zu finanzieren?
Ich habe ihn fast vollständig selbst finanziert. Es gab kleinere private Spenden. Wir hatten weder Crowdfunding noch irgendeine Förderung. Ich musste einen Kredit dafür aufnehmen. Als Filmemacher war ich durch die Coronazeit schon finanziell sehr gehandicapt. Ich hatte schon zwei Filme in der Pipeline, die im Jahr 2020 eigentlich in die Kinos kommen sollten. Aber durch Corona konnten sie nicht veröffentlicht werden. Die Kinos mussten jeden zweiten Platz sperren oder komplett schließen. Damit war das Risiko für unsere Filme einfach sehr hoch und wir haben den Kinostart verschoben. Aber dadurch fehlten die Einnahmen. Ich konnte auch nicht mehr so arbeiten, wie ich das eigentlich gewohnt bin. Viele Aufträge sind weggefallen. Es war unheimlich schwierig, mich finanziell über Wasser zu halten. Ich habe dann mit viel Glück eine Bank gefunden, die mir einen Kredit gegeben hat. Damit konnte ich den Film finanzieren.
Das Kino in Taucha ist eins von sechs Kinos in Deutschland, die den Film zuerst gezeigt haben. Hier war es eine private Initiative, die den Betreiber angesprochen und überzeugt hat, den Film zu zeigen. Wie war das bei den anderen?
Ähnlich. Das Kino in Olde hatte schon den Film Corona — die große Irreführung gezeigt. Sie haben bei mir nachgefragt. Es gab noch ein Kino in Gangkofen, das ebenfalls den ersten Film gespielt hatte und gleich angekündigt hat, dass sie den anderen Film auch spielen werden. Der erste Film war bei ihnen schon ein sehr großer Erfolg. Die anderen Kinos wurden mehr oder weniger durch persönliche Initiativen dazu gebracht, Nur ein Piks zu spielen.
Sehr viele Leute haben sich an die Kinobetreiber gewandt. Die haben gemerkt: „Wir verlieren Stammpublikum, wenn wir den Film jetzt nicht spielen.“ Insgesamt waren es am Ende sogar acht Kinos, die den Film gezeigt haben.
Wie läuft es darüber hinaus?
Wie schwer es an anderen Orten ist, zeigt Dresden. Ein Kino war schon so weit, den Film zu zeigen. Aber dann haben sich Mitarbeiter quergestellt. Von einem anderen Kino in Dresden habe ich eine weitere Absage bekommen. Da hatte ich schon den Vertrag unterschrieben. Ich hatte den Saal für 800 Euro selbst gemietet. Der Chef hat kein Problem, einen impfkritischen Film zu zeigen. Aber es muss Mitarbeiter geben, die das nicht wollen. Die offizielle Begründung war: „Aus personellen Gründen können wir Ihr Angebot leider nicht wahrnehmen.“ Ich habe gleich nach einem Folgetermin gefragt. Nein, es geht wohl grundsätzlich nicht. Da war für mich klar, woher der Wind weht.
Planen Sie ein Nachfolgeprojekt?
Wir sind schon in der Vorproduktion. In Corona — die große Irreführung ging es um die ganzen politischen Machenschaften, die Korruption. Nur ein Piks behandelt die Impfung und die Schäden. Jetzt wollen wir die Rolle der Kinder näher beleuchten. Anknüpfungspunkt ist die im Film Nur ein Piks gezeigte Mutter, die ihre Tochter nach der Impfung verloren hat. Wir wollen die Kinder in den Fokus rücken, weil sie die Generation sind, die jetzt heranwächst und die später die Geschicke unseres Landes, unserer Gesellschaft leiten und lenken soll. Sie haben nicht nur durch die Spritze selbst, sondern auch durch die anderen Maßnahmen ungemein gelitten und enorme Folgeschäden erfahren. Man kann das heute noch gar nicht abschätzen.
Wir wollen natürlich auch die RKI-Files unter die Lupe nehmen. Ein weiteres ganz wichtiges Thema ist die Information der Impfgeschädigten über Therapieansätze. Es gibt unterschiedliche Verfahren und Prinzipien. Die wollen wir im Überblick vorstellen, um den Leuten zu helfen.
Wie sind Sie eigentlich Filmemacher geworden?
Ich war schon als Kind sehr kreativ. Mit sechs Jahren habe ich Theater gespielt. Ursprünglich war Schauspieler mein Berufswunsch. Aber irgendwann habe ich festgestellt — das ist es doch nicht. Ich habe eine Ausbildung gemacht und hatte den Traum, mich mit einer eigenen Filmfirma selbstständig zu machen. Das habe ich 2004 tatsächlich umgesetzt. Es fing mit Auftragsproduktionen an. Anfänglich war es schwer, doch ich habe mich hochgekämpft. 2006 habe ich meinen ersten Spielfilm gedreht. 2010 kam der zweite Kinofilm, und so ging das weiter. Heute sind es so viele Filme, dass ich sie nicht mehr zählen kann. Ich habe für das öffentlich-rechtliche Fernsehen gearbeitet, für kleine private Sender, für regionale Sender und schließlich selbst einen TV-Sender gegründet. Der heißt Seelow TV. Auch einen eigenen Filmverleih habe ich gegründet und vor zweieinhalb Jahren schließlich die Taurus Pictures, die sich mit Kinofilmen und kritischen Dokumentationen beschäftigt. Zwischenzeitlich war ich Geschäftsführer einer Film GmbH mit zehn Angestellten.
Haben Sie eine Botschaft?
Zwei Sachen würde ich den Menschen gerne sagen: Wenn ihr wollt, dass der Film auch in eurer Stadt gezeigt wird, dann kann man mich über meine Webseite erreichen. Da steht meine Telefonnummer oder ihr schreibt mir eine E-Mail. Zum anderen — wenn es Lehrer unter den Lesern gibt, die gerne möchten, dass der Film in ihrer Klasse gezeigt wird, dann kann man sich gerne vertrauensvoll an mich wenden. Ich stelle den Film für eine Vorführung in Schulen zur Verfügung. Das haben wir auch schon gemacht. In Sachsen lief der Film bereits in einigen Klassen.
Mir ist wichtig, dass der Film gerade der jüngeren Generation gezeigt wird. Sie soll einen Einblick und eine andere Sichtweise bekommen als die, die sie durch die etablierten Medien beziehungsweise die Gesellschaft bisher vermittelt bekommen hat.
Redaktionelle Anmerkung: Der Artikel erschien zuerst am 24. Oktober 2024 unter dem Titel „Im Kino die Spaltung überwinden“ auf dem Blog Freie Akademie für Medien & Journalismus. Der vorliegende Text wurde zeitlich aktualisiert.
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