Man könnte die Agenda 2030 — und die damit verbundenen gesellschaftlichen Entwicklungen — aus unserer Perspektive als eine These bezeichnen. Doch sie ist nicht unbegründet. Einerseits lassen sich deutliche Tendenzen beobachten, die auf eine zunehmende Konzentration von Macht und eine gezielte Verarmung eines Großteils der Bevölkerung hinweisen. Andererseits existieren universelle Gesetzmäßigkeiten des Geistes, die diesen Prozess erklären können. Eines dieser Prinzipien besagt, dass der gespaltene Geist des Menschen dazu neigt, seine Macht stetig ausbauen zu wollen — das „Mehr“ wird zum erstrebenswerten Ideal, unabhängig davon, worum es sich handelt. Nach den Maßstäben des gespaltenen Geistes ist dies nicht nur logisch, sondern auch in der Realität fortlaufend zu beobachten.
Die Planung und Vorbereitung eines so umfassenden Projekts wie der Umgestaltung der Gesellschaft erfordert viel Zeit, Ressourcen und die Zusammenarbeit vieler intelligenter Menschen. Die entscheidende Frage ist also: Gibt es eine Gruppe von Menschen, die über diese Mittel verfügt?
Die Antwort lautet: Selbstverständlich.
Die herrschende Klasse muss sich nicht selbst um die Verwaltung oder Vermehrung ihres Vermögens kümmern — dafür steht ihr eine hierarchisch organisierte Armee aus Geschäftsführern, Managern und einfachen Angestellten zur Verfügung. Wofür also nutzen sie ihre Zeit? Besteht ihr Dasein wirklich nur darin, auf ihren Yachten zu verweilen und das Leben zu genießen? Sicherlich nicht.
Selbst das luxuriöseste Leben wird irgendwann monoton und offenbart eine innere Leere, mit der sich auch Wohlhabende konfrontiert sehen. Um diesem inneren Konflikt zu entkommen, gibt es — wie für jeden anderen Menschen auch — zwei grundsätzliche Wege: einen rechtgesinnten und einen fehlgeleiteten.
Der rechtgesinnte Weg würde bedeuten, die eigenen Überzeugungen und den damit verbundenen Lebensstil kritisch zu hinterfragen. Wer dies tut, erkennt unweigerlich, dass das rastlose Streben nach materiellem Besitz oder Macht letztlich ein Jagdrennen nach Vergänglichem ist — und dass all dies für sich genommen keinen echten Wert besitzt.
Der andere Weg unterliegt einem Trugschluss, dem auch die meisten anderen Menschen unterliegen. Sie bauen an einem weltlichen, vergänglichen Projekt, das ihnen am Ende ein Gefühl verspricht, dem sie schon ihr ganzes Leben hinterherrennen und welches sie bisher nie zufriedengestellt hat. Für die Unterschicht sind es kleinere Projekte — das Wohneigentum, der berufliche Erfolg, das nächste „Spielzeug“, wie beispielsweise der neueste Sportwagen. Für die Oberschicht geht es um Macht und Einfluss — darum, die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen zu formen, sodass sie ihre absolute Kontrolle nicht nur festigen, sondern weiter ausbauen können.
Wir kennen dich — besser als du dich selbst
Während die Oberschicht die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen formt, geschieht dies nicht nur durch politische oder wirtschaftliche Maßnahmen. Kontrolle setzt Identifikation voraus — und in dieser Hinsicht sind wir längst vollständig erfasst. Einerseits durch den staatlichen Apparat, der uns mit Pass, Ausweis und Steuernummer ausgestattet hat. Doch der industrielle Informationskomplex steht dem Staat in nichts nach.
Durch unsere Smartphones, Tablets und Computer haben wir in den vergangenen Jahrzehnten den Konzernen eine immense Menge an Daten geliefert. Von jedem Einzelnen existiert bereits ein „anonymes“ Profil, das jederzeit einer realen Person zugeordnet werden kann. In vielerlei Hinsicht kennen uns diese Unternehmen besser als wir uns selbst. Denn während wir dazu neigen, bestimmte Eigenschaften oder Wünsche vor uns selbst auszublenden, zeichnen unsere digitalen Spuren ein gnadenlos klares Bild. Unsere Suchanfragen, unsere Interessen, unsere verborgenen Sehnsüchte — all das formt ein Profil, das uns, wenn wir es in seiner Gesamtheit präsentiert bekämen, möglicherweise erschrecken würde. Nicht wenige würden wohl reflexartig mit Verleugnung oder Verdrängung reagieren.
Die zunehmende Verschmelzung von Staat und Konzernen verschärft diese Entwicklung und ebnet dem Totalitarismus den Weg. Geheimdienste, die dem Staat unterstellt sind, lagern gezielt Überwachungsaufgaben an private Unternehmen aus — eine Praxis, die den Kontrollapparat noch schwerer durchschaubar macht.
Ein besonders prägnantes Beispiel liefert, wie so oft, die USA: Dort heuert die CIA das Unternehmen „Palantir“ an, um eine flächendeckende Überwachung zu ermöglichen. Ziel sei es, so Tom-Oliver Regenauer in seinem Artikel „Der Weltwächter“ auf Manova, „Prognosen darüber zu erstellen, wer, wann, wo was macht. Oder denkt. Oder schreibt.“
Wer sich ein genaueres Bild von diesen Strukturen machen möchte, dem sei der vollständige Artikel empfohlen. Er bietet zumindest einen ersten Umriss dessen, was bereits jetzt Realität ist.
Aufklärung als Risiko — wenn Wahrheit zur Bedrohung wird
Es gibt jedoch auch Hoffnung — eine Hoffnung, die zugleich eine reale Gefahr in sich birgt. Die im Internet gewachsene, anarchische Informationsstruktur ermöglicht es wahrheitssuchenden Menschen, sich außerhalb der uns aufgezwungenen Informationsblase zu informieren. In diesem offenen Raum arbeiten viele Individuen mit ganz unterschiedlichen Weltbildern daran, alternative Erklärungsmodelle für gesellschaftliche Geschehnisse zu entwickeln. Oftmals sind diese Analysen viel detaillierter als der von den Massenmedien dargebotene, leicht verdauliche und mit „Opium fürs Volk“ versetzte Informationsbrei. Häufig stehen sie sogar in direktem Widerspruch zu dem, was uns als Wahrheit verkauft wird.
Doch genau hier liegt auch die Gefahr. Es fällt schwer, an dieser Stelle mahnend zu sein — und doch ist es notwendig. Besonders jene, die ihr Leben der Aufklärung über das herrschende System widmen, sollten sich der Konsequenzen ihrer Arbeit bewusst sein.
Die größte Bedrohung für die herrschende Klasse besteht darin, dass ihre Machenschaften von einer breiten Masse durchschaut werden. Ein unkontrollierter, chaotischer Krieg liegt nicht in ihrem Interesse — doch was, wenn ihre Pläne ans Licht kämen? Wie würden sie reagieren?
Eines ist sicher: Sie würden das Zepter nicht kampflos aus der Hand geben. Der Verlust von Macht und einem privilegierten Lebensstandard kann für den menschlichen Geist eine äußerst schmerzhafte Erfahrung sein. Viele der Mächtigen würden alles in ihrer Macht Stehende tun, um ein solches Szenario zu verhindern. Doch was, wenn sie der überwältigenden Mehrheit der Unterschicht unterlegen wären? Dann wäre ein großer Krieg plötzlich nicht mehr so abwegig — ein Krieg, der ihre Machenschaften vertuschen und Beweise vernichten soll.
Der ewige Kampf: Wenn der Aufstand der Massen in den Krieg mündet
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Unterschicht versucht, das Joch abzulegen, das auf ihr lastet. Im Jahr 1848 veröffentlichten Karl Marx und Friedrich Engels das Kommunistische Manifest — eine Schrift, die eine Vision von der Überwindung der Klassenherrschaft entwarf. Doch es dauerte Jahrzehnte, bis diese Idee unter der Arbeiterklasse Fuß fasste und an Stärke gewann. Für die herrschende Klasse war der Kommunismus von Anfang an eine Bedrohung, weshalb sie zahlreiche Maßnahmen ergriff, um seine Verbreitung zu unterbinden. Ein besonders repressives Mittel war das „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ unter Otto von Bismarck. Es ermöglichte die systematische Überwachung und Verfolgung sozialistischer und kommunistischer Gruppierungen sowie die gezielte Inhaftierung oder Verbannung führender Persönlichkeiten, die als subversiv galten.
Zu den prominentesten Verfolgten gehörten Wilhelm Liebknecht (1826 bis 1900), einer der Gründerväter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), August Bebel (1840 bis 1913), ein weiterer Begründer der Sozialdemokratie, sowie Johann Most (1846 bis 1906), Herausgeber der Zeitschrift Freiheit, der sich später zum Anarchismus bekannte. Alle drei gerieten aufgrund ihrer politischen Arbeit wiederholt ins Visier der preußischen Behörden, wurden verhaftet oder ins Exil getrieben.
Neben gezielten Repressionen setzte die Obrigkeit — wie auch heute — auf Zensur und Medienkontrolle. Besonders die Sozialistengesetze ermöglichten es, Druckschriften mit kommunistisch-sozialistischem Gedankengut zu verbieten. Gleichzeitig wurde eine massive Propagandakampagne gegen den Kommunismus geführt. Er wurde als Gefahr für die nationale Ordnung (zu Recht), für den Wohlstand (der Reichen) und für die persönliche Freiheit (zu Unrecht) dargestellt.
Doch trotz aller Unterdrückungsmaßnahmen konnte die Bewegung kurzfristige Erfolge erzielen. Die herrschende Klasse sah sich gezwungen, Reformen einzuführen, um den Nährboden für revolutionäre Bestrebungen zu entschärfen. Arbeiterrechte wurden gestärkt, soziale Sicherungssysteme ausgebaut und politische Partizipationsmöglichkeiten erweitert. Doch dies sollte nur ein vorübergehendes Zugeständnis bleiben. Parallel dazu wurde dafür gesorgt, dass die kommunistische Idee ein für alle Mal begraben würde.
Um die kommunistische Idee endgültig zu zerschlagen, wurde gezielt nach einer nationalen und autoritären Bewegung gesucht — einer Kraft, die unter normalen Umständen politisch unbedeutend geblieben wäre. Doch mit der richtigen Unterstützung durch die herrschenden Eliten Europas wurde sie systematisch aufgebaut und gefördert — nicht, um den Widerstand der Arbeiterklasse zu brechen, sondern um die dort vorhandene Energie für ihre eigenen Ziele umzulenken und nutzbar zu machen. Das Ergebnis war die Machtergreifung Adolf Hitlers und der Aufstieg der NSDAP — eine Entwicklung, die nicht nur von den Nationalsozialisten selbst, sondern bis 1938 auch von europäischen Politikern wie Winston Churchill als Bollwerk gegen den Bolschewismus betrachtet wurde.
Illusion der Freiheit: Wie der wahre Klassenkampf verschleiert wird
Die herrschende Klasse hat mit Sicherheit aus den Fehlern ihrer Vorfahren gelernt. Mit einem vielfältigen Repertoire an Manipulationswerkzeugen orchestriert sie eine Dystopie, verkleidet als verlockender Tanz — wie der Rattenfänger von Hameln, der die Kinder in eine Höhle lockt, aus der es kein Entrinnen mehr gibt.
Der Klassenkampf existiert noch immer, und zwar in einem Ausmaß wie eh und je — doch die Masse spürt ihn nicht, als würde er gar nicht existieren. Sie befindet sich in einem Zustand der Trance, eingelullt von immer neuen vermeintlichen Katastrophen, die sie im Tiefschlaf halten.
Auf der einen Seite wird eine neue „rechte Gefahr“ beschworen, die die Demokratie bedrohen soll — dabei sitzen die wahren Rechten längst an der Macht. Hinzu kommen inszenierte Pandemien und eine allgegenwärtige Klimakatastrophe.
Was erwartet uns wohl in diesem Jahr, zur Halbzeit der Agenda 2030? Eine Wirtschaftskrise? Die nächste Pandemie? Irgendetwas wird es geben, um die Menschen weiter im Schlaf zu halten.
Jedenfalls existiert der reale Klassenkampf in den Massenmedien nicht. Zwar gibt es im linken politischen Spektrum noch Forderungen, die sich gegen die bestehende Ungleichheit richten, doch haben sich diese Bewegungen in der Vergangenheit selbst zersetzt. Sie waren zu sehr darauf fokussiert, ihren Kampf gegen „Rechts“ fortzuführen und wurden dabei selbst zu Opfern der Propaganda der herrschenden Klasse — ohne wirklich zu erkennen, wer die wahre Macht in Händen hält.
Aus psychologischer wie auch spiritueller Sicht ist die treibende Kraft innerhalb der Psyche der Herrschenden vor allem Angst. Sie äußert sich in vielfältiger Form, doch im Kern geht es um die Furcht vor dem Blick nach innen — die Angst, das aufzugeben, was sie zu sein glauben. In diesem Punkt unterscheiden sie sich nicht von den meisten anderen Menschen, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung.
Ich selbst war unzählige Male Zeuge menschlicher Abgründe und erlaube mir daraus zu schließen, dass diese Abgründe umso tiefer werden, je höher der Einsatz ist — insbesondere dann, wenn es nicht nur um persönlichen Besitz geht, sondern um die Beherrschung ganzer Konzerne, Staaten und sogar Kontinente.
Der einzige mir ersichtliche Weg zu einer friedlichen Revolution wäre eine Zusicherung von Straffreiheit, sofern die Herrschenden ihre menschenverachtenden Pläne niederlegen — verbunden mit der Aussicht auf Unterstützung bei einer Evolution hin zu einer menschenfreundlichen Gesellschaft.
Denn jede Drohung, jeder Versuch der Vergeltung würde die Spannungen nur weiter eskalieren — bis hin zu einer unaufhaltsamen kriegerischen Auseinandersetzung.
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