Ein Nachmittag im Herbst am See. Dunkelrote Erde, tiefes Blau oben wie unten, die Kette der Berge im Hintergrund. Spiegelglatt ist die Oberfläche des Wassers, so glatt, dass sich in ihr die Welt reflektiert. „Was wünschst du dir?“, frage ich. Kaum jemand würde hier antworten, dass er von einer zerstörten Natur träumt und einer kaputten Welt, von Konflikten, Krankheit und Entbehrung. Niemand wünscht sich Isolation, Erniedrigung, Überwachung, Ausgrenzung und Zwang. Wir sehnen uns alle nach Gemeinschaft, Verbundenheit, Geborgenheit, Verständnis, Freude, Begeisterung und Vertrauen.
Hierin sind wir uns einig. Dennoch kam in die Welt, was wir uns nicht wünschen. Unsere Zivilisation beginnt mit Geschichten von Schuld und Mangel, von Verrat und Betrug und mündet in Erzählungen vom Recht des Stärkeren und der Bedeutungslosigkeit des Einzelnen. Leben ist Kampf, die Natur unerbittlich und die Erde ein gefährlicher Ort. Das Universum ist uns feindlich gesonnen, und das gegenseitige Bekriegen ist der Motor der Evolution. Das Lebendige bedroht uns mit seiner ständigen Unsicherheit, allein das künstlich Erschaffene vermag den Planeten zu einem sicheren Ort zu machen. So heißt es. Was aus diesem Denken entstanden ist, haben wir heute vor Augen.
Fatale Entwicklung
Die Oberfläche des Wassers kräuselt sich. Wind kommt auf, Sturm. Dunkle Fluten steigen. Wir machten uns die Erde untertan und Gott zum Polizisten. Um ihn abzuschütteln, erschufen wir die Wissenschaft. Wir trieben den Geist aus der Materie und erhoben die Maschine zum neuen Gott. Deus ex machina: Fortan regiert der Zufall. Es gibt keinen Plan. Alles ist egal. Das Lebendige wird zur Ressource, zum Objekt, zum Ding. Es ist tot. Was schon tot ist, das kann man nicht mehr töten. Also kann man mit ihm machen, was man will.
Wer das glaubt, der wehrt sich nicht, wenn man ihn seiner Rechte, seiner Freiheiten und seiner Würde beraubt. Er hat die Achtung vor sich selbst verloren und seine Seele längst verkauft.
Er hat sein Herz verschlossen und sein Gehirn von dem Gedanken besetzen lassen, dass alles nur irgendwie passiert. So lebt er das Gegenteil von dem, was er eigentlich leben will und wonach er sich wirklich sehnt. Die Macht über ihn selbst ist ihm abhanden gekommen. Nur ein Mensch, der keine Ahnung davon hat, wer er ist, lässt an seinem Erbgut herumexperimentieren, an seiner Identität, an dem, was ihn als Menschen ausmacht.
In der kollektiven Verwirrung macht Impfen frei. Nichts haben wir aus der Geschichte gelernt. Schlimmer: Diejenigen, die davor warnen, „verharmlosen“ oder „instrumentalisieren“ den Holocaust. Verbissen klammert sich der sich selbst für gut haltende Mensch — der politisch Korrekte, der sich moralisch unanfechtbar macht — an der Vorstellung fest, er lebe in einer „Demokratie“. Verblendet von dem, was er für Vernunft hält, Wissenschaft und Fortschritt, befeuert er, ohne es zu wollen, eine Maschinerie der Spaltung, die die Welt ins Verderben führt. Angesichts der Zerstörung, die er mit dieser Haltung anrichtet, erscheint es schließlich als das Beste, wenn der Mensch wieder von der Erdoberfläche verschwindet.
Entgegengesetzte Ströme
Die Wasser haben sich beruhigt, und die Oberfläche des Sees wird zur Kristallkugel. Ja, dieser Mensch wird verschwinden. Menschen, die die Erde vergewaltigen und dem Lebendigen misstrauen, die sich an ihre alten Knochen klammern und die schöpferische Kraft des Geistes aus ihrem Leben ausschließen, wird es nicht mehr lange geben. Vergeblich suchen sie die Rettung im Außen. Die Technik, die sie nur allzu bereitwillig an sich heran- und in sich hineinlassen, wird sie verschlingen und bestenfalls ein klägliches programmierbares Abbild ausspucken: den Cyborg.
Der Nicht-Mensch wird gehen — derjenige, der seine Menschlichkeit dem Transhumanismus geopfert hat. Es bleibt der echte Mensch — derjenige, der sich Seele und Herz bewahrt hat, der seinen Kopf nicht von dem Irrglauben hat besetzen lassen, er sei eine Fehlkonstruktion.
Er wird sich innerlich weiter aufrichten, stets Souverän im eigenen Reich, im Bewusstsein seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten. Er weiß: Seine Welt entspringt nicht dem Zufall. In jedem Augenblick seines Lebens erfährt er, dass das Bewusstsein das Sein gestaltet und das Außen das Innen reflektiert. Er ist es selbst, der seine Umwelt nach seinem Abbild gestaltet.
Dieser Mensch ist sich seiner Schöpferkraft bewusst. Er hat nicht die Verbindung verloren zwischen Irdischem und Himmlischem, Menschlichem und Göttlichem. Er ist von dem tiefen Wissen durchdrungen, dass das Leben einen Sinn hat und jeder Mensch eine besondere Aufgabe. Er verbringt seine Zeit nicht damit, sich vom Wesentlichen abzulenken und sich die Dinge so zurechtzulegen, wie sie ihm passen. Er schaut hin. Immer wieder steigt er hinab in sein eigenes Wesen und trägt Licht ins Dunkel, um aus sich heraus die Welt zu erhellen.
Fortschritt oder Rückschritt?
Ich höre sie singen, die Sirenen, die diese Vision des Menschen belächeln oder ihr den Stempel „rechtsesoterisch“ und „gefährlich“ aufzudrücken versuchen. Mögen sie mir die ketzerische Frage erlauben, ob wir uns denn tatsächlich weiterentwickelt haben und heute „besser“ dastehen als früher. Wenn wir in unsere Geschichtsbücher blicken, sehen wir unbeholfene Höhlenzeichnungen, haarige, gebeugte Körper, primitive Werkzeuge, Scharmützel und Schlachten, Schmutz und früh endende Leben. Bevor es endlich aufwärts ging mit uns, mussten wir uns des düsteren Mittelalters und der Macht des Klerus entledigen und Inquisition und Pest überwinden.
Wie ist es heute? Wenn ich die Geschichtsbücher schließe, sehe ich zeitgenössische Kunst, die es oft nicht mit den alten Höhlenzeichnungen aufnehmen kann und vor allem kommerzielles Geschick erfordert. Ich sehe in Synthetik gehüllte Körper, die sich über Bildschirme beugen. Das Laufen haben die meisten Menschen weitestgehend verlernt. Mit einfachen Werkzeugen können wir längst nicht mehr umgehen, geschweige denn, sie eigenhändig herstellen. Es gibt noch mehr Kriege, viel, viel mehr Schmutz und ihr längeres Leben fristen viele in virtueller und medikamentöser Dauerbetäubung dahin.
Unsere Zeit hat uns anstelle von Pest und Cholera eine nicht endende Liste von Zivilisationskrankheiten beschert, die die industrielle Medizin nicht heilen und nur behandeln kann, Antibiotikaresistenz und schließlich Corona. Hier wird besonders deutlich, dass wir gar nicht so weit von den Zeiten entfernt sind, über die wir gerne die Nase rümpfen. Die Heilige Römische und Universale Inquisition, der noch im aufgklärten 19. Jahrhundert Menschen zum Opfer fielen, erscheint in nur leicht verändertem Gewand. Häretiker, die sich den Dogmen der Wissenschaftspäpste widersetzen, werden an den Pranger gestellt, aus dem öffentlichen Leben verbannt und für vogelfrei erklärt. Anstatt auf Scheiterhaufen verbrennen sie im Scheinwerferlicht der Massenmedien und „Faktenchecker“, umringt von Gaffern und Opportunisten.
Von Gleichberechtigung kann nicht die Rede sein in einem System, in dem Geimpfte mehr Rechte haben als Ungeimpfte, und auch mit der Toleranz halten wir es heute sicher nicht besser als früher. Jeder, der die herrschende Meinung infrage stellt, wird gedemütigt und ausgegrenzt. Medienwirksam wird dem Gegner das vorgeworfen, was man selber tut. Angriff ist die beste Verteidigung. In einer Welt der Superlative erscheinen die Tat und ihre Verdrehung umso glaubwürdiger, je ungeheurer sie sind. Als letzter Trost bleibt uns, dass es nicht das erste Mal in unserer Geschichte ist, dass Freiheitskämpfer als Kriminelle verfolgt werden.
Die Herrschaft des Zufalls
All diese Dinge, so scheint die Mehrheit zu glauben, geschehen aus reinem Zufall, so als ob sich Taktik, Strategie und Kalkül jenseits allen politischen und wirtschaftlichen Machtstrebens befänden. Tatsächlich sieht es immer wieder nach einem planlosen Durcheinander aus, das die sich ablösenden und nicht selten widersprechenden Maßnahmen hervorrufen. Ständig werden wir mit neuen Zahlen und Rechenmodellen bombardiert, so sehr, dass wir nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht, und nur noch nachplappern können, was man uns einflößt.
Alles Zufall. Unser Universum ist aus einem Knall entstanden, Evolution ist das Resultat willkürlicher Veränderungen, und das Lebendige wird zufällig zerstört. Wo kein Schöpfungsplan ist, da gibt es auch keinen Zerstörungsplan. Schlimmstenfalls sind die Entscheidungsträger von den Ereignissen überrannt. Das ist menschlich. Die wollen schon unser Bestes. Bill Gates hat nicht schon lange vor Corona verkündet, dass er sieben Milliarden Menschen impfen lassen will, und auf den Georgia Guidestones steht nicht, dass die Menschheit auf eine halbe Milliarde reduziert werden soll, um die Erde zu retten. Alles reine Verschwörungstheorie.
Während wir damit beschäftigt sind, Inzidenzwerte zu vergleichen und Betten zu zählen, rollt die eigentliche Gefahr auf uns zu. Das Wasser steigt. Schon steht es uns bis zum Hals.
Wer leben will, der sollte sich jetzt von altem Ballast befreien und sich leicht machen. Lassen wir sie los, die Vorstellungen von armen Sünderlein, blutrünstigen Wölfen und jederzeit ersetzbaren Rädchen im Getriebe, von einer feindseligen Natur und einem sinnlosen Universum. Glauben wir denn wirklich, dass diese Informationen zufällig in die Welt gekommen sind? Sehen wir denn nicht, dass alles, was uns klein hält, dazu dient, uns besser ausbeuten zu können?
Von der Linie auf das freie Feld
Neben den „Erkenntnissen“, die uns das Vertrauen in uns selbst, in die Natur und in das Leben genommen haben, gibt es andere Geschichten, die nahezu in Vergessenheit geraten sind. Sie erzählen von hochbegabten, schöpferischen Wesen, denen die Möglichkeit gegeben wurde, zwischen Licht und Dunkel zu wählen, und von präzisen Gesetzen, Zyklen und Bewegungen, denen das Lebendige folgt. Von hohen Prinzipien berichten sie, von gegenseitigem Respekt, Zusammenwirken und Kooperation und von der Sprache des Lebens (1).
Wer diese Geschichten kennt, der glaubt nicht mehr an den Irrsinn aus Angst, Misstrauen und Ohnmacht. Er lässt sich nicht in die Sklaverei treiben und als Ressource verfeuern, denn er erkennt, wer er wirklich ist. So weiß er, wie dünn der Faden ist, an dem das zerstörerische Narrativ von Beliebigkeit und Zufall hängt. Ein einziges „Ich glaube nicht daran“ kann diesen Faden zum Zerreißen bringen.
Wir sehen dann nicht nur die Karotte vor unserer Nase oder das Rücklicht des Vordermanns, sondern bekommen erneut den Überblick. Das Leben erscheint uns nicht mehr als eine gerade Linie, die von der Wiege zur Bahre führt, sondern als ein weites Feld ungeahnter Möglichkeiten, auf dem wir uns erfahren können. Wir sind frei, das jetzt zu tun. Vielleicht hat ja jemand zufällig Lust dazu. Gehen wir Kiesel sammeln, lassen sie über das Wasser flitschen und sehen wir zu, wie sich die Kreise über den gesamten See verteilen.
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Quellen und Anmerkungen:
(1) Hierzu die Arbeiten von Armin Risi, der das altindische vedische Wissen für die heutige Zeit begreifbar gemacht hat: Armin Risi: Gott und die Götter. Die prophezeite Wiederkehr des vedischen Wissens, Govinda 2020
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