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Goldmedaille im Repressionswettkampf

Goldmedaille im Repressionswettkampf

Die Sportverbände und das Olympische Komitee unterwerfen sich bei den Olympischen Winterspielen dem chinesischen Pandemie-Regime.

Tschernobyl kurz nach der Reaktorkatastrophe? Mondlandung? Apokalypse nach einem Meteoritenaufprall? Nichts von alledem. Die Bilder stammen von der Ankunft der Olympioniken in Peking. Ein von Kopf bis Fuß vermummtes Empfangskomitee bittet visiertragend, maskiert, behandschuht, in Plastik gehüllt zum PCR-Test. Wehe dem, dessen Ergebnis nicht negativ ausfällt! Auf der deutschen Instagram-Teamseite betont man, dass man sich dennoch freue, herzlich empfangen worden zu sein. Ironisch gemeint? Mitnichten. Man macht gute Miene zum bösen Spiel (1).

Fast überall auf der Welt wird „Corona“, „Covid-19“ oder schlicht „das Virus“ noch immer als Vorwand genutzt, um das Leben der gesamten Bevölkerungen zu reglementieren und deren Freiheit zu beschneiden. In Peking treibt man das Ganze auf die Spitze. Die Sportler und Pressevertreter fürchten nicht um ihre Gesundheit, sondern zittern vor dem Ergebnis des täglichen PCR-Tests. Künstlich erzeugte Angst sorgt für Bangen, Einschüchterung und absolute Kontrolle. Aus einem Fest der Begegnung und des interkulturellen Austauschs wird eine gespenstisch anzusehende Demonstration totaler Macht.

Man stelle sich nur einmal kurz vor, die Spiele fänden zeitgleich in Schweden statt. Keinerlei Kontrolle mehr bei der Einreise, keinerlei Masken: welch ein Fest! Stattdessen unterwerfen sich die Verbände und das Olympische Komitee dem absurden chinesischen Regime.

Diese Heuchelei sorgt beim Zuschauer nur noch für Kopfschütteln. Entweder die Gefahr durch Covid existiert tatsächlich, dann führt man solche Spiele nicht durch. Oder aber nicht, dann ist das veranstaltete Hygienespektakel ein trauriger Zirkus.

Zu bedauern sind die Sportler. Viele von ihnen haben sich aus Angst vor einem positiven Test wochenlang im Vorfeld der Spiele zu Hause isoliert. So auch Eric Frenzel, Goldfavorit bei den Nordischen Kombiniern. Er hatte sogar seine Kinder aus der Schule genommen und über Wochen abgeschottet von der eigenen Familie gelebt. „Es war ein Schock“, erklärte er, nachdem einer seiner PCR-Tests in China positiv ausgefallen war. Er wurde in ein Quarantänehotel verfrachtet, in dem dann so unhaltbare Bedingungen herrschten, dass sogar der Verband und das IOC aktiv wurden (2).

Ähnlich erging es dem Sportschau-Reporter Claus Lufen (3). Er saß rund eine Woche in einem fünfzehn Quadratmeter kleinen Zimmer fest und berichtete nach seiner Freilassung — aus dem „Corona-Knast“, wie die BILD-Zeitung schrieb — von erschütternden Zuständen und verzweifelten Athleten. Grundsätzliche Kritik am System äußerte aber auch er nicht (4).

Als die russische Biathletin Valeria Vasnetsova auf Instagram Fotos von der Verpflegung im olympischen Quarantäne-Hotel postete und sich bitterlich über die dortigen Zustände beklagte, erntete sie sogar mehr Ärger als Mitleid. Ihr Landsmann Alexander Tichonow, seines Zeichens vierfacher Biathlon-Olympiasieger, verstieg sich zu folgenden Worten:

„Für solche Beschwerden würde ich Vasnetsova am liebsten die Zunge abschneiden. (...) Sie sorgt mit ihrem Rotz für Unruhe im Team“ (5).

Selbst Eric Frenzels vorsichtige Kritik an den Verhältnissen wurde in einschlägigen deutschen Foren, zum Beispiel bei Spiegel online, von den Lesern mit Hohn überzogen. Er solle sich nicht so haben, jeder habe in dieser Pandemie mal in Quarantäne gemusst.

Gar nicht so wenige scheinen das chinesische Modell noch immer attraktiv zu finden. Die Durchführung der Olympischen Winterspiele in diesem Rahmen ist ein Schritt hin zur Salonfähigkeit eines solchen Vorgehens.

Da bleibt dem kritischen Beobachter nur eins: Keinen TV-Sender einschalten.


Quellen und Anmerkungen:

(1) https://www.n-tv.de/sport/olympia/Wer-gefaehrdet-hier-eigentlich-Olympia-article23094545.html
(2) https://sport.sky.de/artikel/olympia-news-athletin-darf-nach-hilferuf-quarantaene-hotel-verlassen/12531624/34240
(3) https://www.rnd.de/medien/corona-chaos-wirft-olympia-planung-von-ard-und-zdf-durcheinander-KLSX5DB3SBCFBHAC7I5ZVBHLHQ.html
(4) https://www.faz.net/aktuell/sport/olympische-winterspiele/deutsches-team/eric-frenzel-ueber-corona-quarantaene-bei-olympia-in-peking-17783120.html
(5) https://www.focus.de/sport/wintersport/biathletin-vasnetsova-zeigt-bilder-verpflegung-in-quarantaene-hotel-sorgt-fuer-ekel-unmoeglich-das-zu-essen_id_49985500.html


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