Jens Fischer Rodrian — unter anderen Initiator der Solidaritätskonzerte für Julian Assange — spricht über Lampenfieber, sein neues Album „Alles nur geliehen“, seine politischen Erfahrungen in der Partei Die Basis, über das bundesdeutsche Parteiensystem, seine nach wie vor „links-grüne Urgesinnung“ und die Enttäuschung über ehemalige Mitstreiter. Wie viele andere vor Ort fragt er sich, wann endlich die Corona-Aufarbeitung stattfindet. Bei der neuen Partei von Sahra Wagenknecht sieht er das — noch — nicht.
Tino Eisbrenner ist „eigentlich immer auf Tour“ und wehrt sich gerade mit musikalischen Mitteln dagegen, dass Puschkin-Denkmäler in der Ukraine abgerissen werden. Dafür instrumentalisiert er auch gerne Heinrich Heine oder Bertolt Brecht. Nicht nur als Musiker, sondern generell auch als Mensch ist es für ihn wichtig, Brücken zu bauen. Künstlern liegt das aber eigentlich im Blut, denn wenn mehrere Musiker zusammen agieren, versuchen sie immer Harmonie zu schaffen. Anders ausgedrückt, steht immer die Frage im Mittelpunkt: „Was verbindet uns?“
Alexa Rodrians erster Kontakt zu Dresden war wenig erfreulich: Die erhoffte Stelle an der Hochschule bekam sie damals nicht, doch man sieht sich bekanntlich immer — mindestens — zweimal im Leben. Am letzten November-Wochenende durfte sie mehrfach in Elbflorenz auf der Bühne stehen. In ihren aktuellen Texten setzt sie sich mit ehemaligen Freunden beziehungsweise „Schwestern“ auseinander, die sich in den letzten drei Jahren aus ihrem Leben verabschiedet haben. Klar ist aber auch: „Freedom is not a Statue“, wie ein genialer Song aus ihrem Repertoire heißt — eine Botschaft, die man sich stets vergegenwärtigen sollte und für die es sich zu kämpfen lohnt.
Sven Brajer und Aron Morhoff auf den Jazztagen Dresden
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