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Frauen und ihre Hoden

Frauen und ihre Hoden

Das Transgender-Neusprech versucht nicht nur, unsere Ausdrucksweise umzumodeln, es hat auch Auswirkungen auf die Realität.

Was ist eine Frau? Bis vor wenigen Jahren wäre dies eine unglaublich dumme Frage gewesen. Jedes Kind kann eine Frau von einem Mann unterscheiden. Und wem um alles in der Welt soll es helfen, sich den Kopf über eine genaue Definition zu zerbrechen?

Mittlerweile aber behaupten immer mehr Trans-Frauen — das sind biologische Männer, die sich als Frauen fühlen —, sie seien Frauen wie jede andere auch. Kein Unterschied, nirgends. Sie treten im Frauensport an, sie wollen Frauenduschen benutzen, in Frauengefängnisse verlegt werden — das volle Programm.

Männer sind körperlich klar im Vorteil. Immer öfter stehen biologische Männer im Frauensport auf dem Podium — hier haben zwei Trans-Frauen im Radrennen in Illinois Gold und Silber geholt; die schnellste biologische Frau landete auf Platz drei. Quelle: New York Post, 6.12.23

Auch im Alltag wird es zunehmend verpflichtend, Menschen nach Wunsch anzusprechen. Lehrkräfte sind in der Schule damit konfrontiert, kleine Mädchen plötzlich mit „er“ und „seinem“ beschreiben zu müssen, auch in Arbeit und öffentlichem Leben nehmen die Fälle zu.

Besonders krasse Blüten treibt dieser Trend in England: Hier müssen Frauen jetzt selbst in Vergewaltigungsprozessen die Täter mit weiblichen Pronomen ansprechen, wenn die Angeklagten dies wünschen. Es verstoße gegen die Würde von Trans-Frauen, wenn sie vor Gericht männlich benannt würden. Zur Würde der Opfer hatte die Gesetzgebung keine Anmerkung.

Zur Einordnung: In England muss für den Tatbestand der Vergewaltigung eine gewaltsame Penetration mit einem Penis vorliegen — diese Täter sind demnach allesamt männlich. In den Jahren von 2012 bis 2018 wurden in England 463 echte Frauen Opfer von Männern, die sich als Frauen fühlen. Sie dürfen jetzt vor Gericht nur noch die weibliche Form verwenden, wenn sie beschreiben, was ihnen angetan wurde.

Plötzlich also ist die Frage „Was ist eine Frau“ von hoher Relevanz. Kann eine Frau einen Penis haben? Braucht man eine Gebärmutter, um eine Frau zu sein? Ist ein kastrierter Mann eine Frau? Ist eine Frau nach Gebärmutter-OP noch eine Frau? Die meisten Menschen kommen bei der Definition des Begriffes „Frau“ erstmal ins Rudern — machen Sie beim Lesen dieses Textes mal eine Pause und versuchen Sie es selbst!

Nach Brockhaus — und sogar noch nach Wikipedia — ist „Frau“ definiert als „weiblicher erwachsener Mensch“, was gleich die Frage aufwirft, was denn weiblich sei: „Dem Geschlecht angehörend, das Eizellen beziehungsweise Makrogameten bildet.“ Dies ist derzeit die offizielle Definition von Frau: Erwachsen, Mensch, dem Geschlecht angehörend, das Eizellen bilden kann; während ein Mann ein erwachsener Mensch ist, der dem Geschlecht angehört, das Spermien bilden kann. Nach dieser Definition ist das Geschlecht im Moment der Zeugung festgelegt und kann nicht gewechselt werden; selbst Jahre nach dem Tod kann man noch feststellen, ob eine Leiche weiblich oder männlich war.

Ganz anders ist die Definition durch Trans-Verbände. Hier ist nicht der Chromosomensatz entscheidend, sondern einzig und allein, ob man sich als Frau oder Mann fühlt. Das Fühlen bestimmt das Geschlecht.

Aus Sicht der Logik ist dies eine etwas seltsame Definition: Eine Frau ist, wer sich als Frau fühlt. Das ist ein klarer Zirkelschluss und fällt nur deshalb nicht sofort auf, weil wir alle wissen, was eine Frau ist. Aber versuchen Sie das mal mit einem anderen Begriff: Ein Quirks ist, was sich als Quirks fühlt — das beinhaltet keine Aussage. Und eine echte Definition, was das denn sein soll, eine Frau, bleibt die Transbewegung konsequent schuldig. Sie hat keinerlei Antwort auf diese Frage, außer, dass man „es“ fühlen kann — was immer „es“ denn ist.

Trans-Verbände sind gut organisiert, international vernetzt und mit enormen finanziellen Mitteln ausgestattet. Sie werden mit Strategiepapieren und in Rhetorikschulungen darauf vorbereitet, Politiker für ihre Version zu gewinnen. Daher verwundert es nicht, dass ihre Auffassung auf dem Vormarsch ist: Hoden, Penis, Dreitagebart, alles egal. Wer sich als Frau fühlt, IST dadurch zu einer Frau geworden; wer das anzweifelt, ist ein transphober, bigotter Mensch. Der Geschlechtseintrag auf der Gemeinde bestimmt das Geschlecht, und dieses kann man jährlich wechseln. Chromosomen werden zunehmend als irrelevant betrachtet.

In Deutschland geht diese Umdeutung zwar leise und unbemerkt, aber nichtsdestotrotz zügig vonstatten. Kurz schaffte es dieses Jahr die Umbenennung von Müttern zu „gebärenden Personen“ in die Schlagzeilen: Männer können demnach auch gebären, und es wäre transphob, einen schwangeren Menschen als „werdende Mutter“ zu bezeichnen.

Nach allgemeinem Kopfschütteln ist das Thema wieder aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwunden. Das war aber keine ungeschickte Formulierung einer übereifrigen Diversitätsbeauftragten. Es wird weltweit konsequent daran gearbeitet, das biologische Geschlecht von dem Begriff „Frau“ zu trennen. Für den Begriff „Männer“ trifft das nicht zu. Bislang werden diese nicht als „Ejakulierer“ bezeichnet, um Trans-Männer nicht zu benachteiligen.

Im englischen Gesundheitssystem werden Frauen zu „Menschen mit Gebärmüttern“ oder „Eierstöcken“ oder „schwangeren Personen“; nach der Entbindung gibt es statt einer Anleitung zum „Breastfeeding“ (Stillen) eine Anleitung zum „Chestfeeding“ (Brustkastenernährung). Die Autorin J.K. Rowling geriet unter massiven Beschuss, weil sie auf einen Tweet, in dem statt „Frau“ das Wort „Menstruierende“ verwendet wurde, retweetete:

„People who menstruate. I`m sure there used to be a word for those people. Someone help me out. Wumben? Wimpund? Woomud?” („Menschen, die menstruieren. Ich bin mir sicher, für solche Leute gab es mal einen Begriff. Kann mir jemand weiterhelfen? Frupen? Freuwen? Fnaukes?“)

Das Plakat der Frauenrechtlerin Posy Parker mit der dem Lexikon entnommenen Definition „Frau: erwachsener weiblicher Mensch“ musste wegen des Vorwurfs von Hatespeech wieder abgenommen werden — es diskriminiere Trans-Frauen, so die Begründung.

Neusprech: Die Bezeichnungen ändern sich rapide

Die Berliner Humboldt-Universität hatte 2022 einen Vortrag der Biologin Marie-Luise Vollbrecht zur Zweigeschlechtlichkeit in der Biologie angesetzt. Die Proteste der Translobby folgten auf dem Fuß; die Aussage, dass es nur zwei Geschlechter gäbe und diese unveränderlich seien, wurde als transfeindlich gebrandmarkt. Die Uni-Leitung ging den einfachen Weg: Sie kuschte vor den Protestierenden, sagte den Vortrag aufgrund von Sicherheitsbedenken und Befürchtung von Eskalationen ab und beschied in einer Presseerklärung, die Meinungen von Vollbrecht stünden „nicht im Einklang mit dem Leitbild der HU und den von ihr vertretenen Werten“.

Letzte Woche, am 6. Dezember 2023, wurden der Universität diese Äußerungen in einem Gerichtsbeschluss untersagt. Googelt man aber heute den Namen Marie-Luise Vollbrecht, so findet man unglaubliche Hasstiraden gegen sie, seitenweise. Der Kern des Vorwurfs: Sie würde Hass auf Transmenschen schüren. Beispiele dafür bleiben die Hasser schuldig.

Wie Umfragen zeigen, haben die meisten Menschen im Sinne von „leben und leben lassen“ grundsätzlich kein Problem mit Männern, die sich als Frauen kleiden. Wir leben in einem freien Land. Gleichzeitig sieht aber nur eine verschwindende Minderheit diese Männer als tatsächliche, echte Frauen an.

Das trifft auch auf die meisten betroffenen Trans-Menschen zu, die tagtäglich damit konfrontiert sind, dass sie der biologischen Realität nie wirklich entkommen können. Das ist sicher eine Quelle großen Leids für diese Menschen.

In diesem Artikel geht es nicht darum, Regeln für den Umgang mit Trans-Menschen zu diskutieren. Es geht darum, Begriffe klar zu definieren. Wenn für Männer, die sich auf der Gemeinde per Sprechakt anders deklarieren, das Wort „Frau“ verwendet wird, geht eine Unterscheidungsmöglichkeit verloren. Warum soll die eine Frau in der Frauennationalmannschaft spielen dürfen und die andere nicht? Warum ist es in Ordnung, wenn die eine Lehrerin Mädchen in der Umkleide beaufsichtigt und die andere nicht? Biologische Unterschiede spielen nur in wenigen Bereichen des Lebens eine Rolle, dann aber oft eine große. Und in diesen Bereichen ist es wichtig, unterscheiden zu können zwischen Frauen und solchen, die es gerne wären.

Egal wie langweilig die Frage „Was ist eine Frau“ klingt: Diese Debatte steht an.


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