Kürzlich konnte ich erleben, wie eine Kollegin in der Tageswerkstätte für jugendliche und erwachsene Menschen, in der wir beide arbeiten, einen richtigen Wutanfall hatte. Sie musste sich empört darüber Luft machen, dass ein von ihr betreuter Mitarbeiter nun schon die zweite Woche im Krankenstand war — ohne ein absehbares Ende. Im Gespräch mit dessen Eltern hatte sie soeben erfahren, dass die Behandlung seiner heftigen Zahnschmerzen noch immer nicht organisiert werden konnte.
Frustrationstoleranz?
Im professionellen Umgang mit Menschen mit Behinderung benötigt man unter anderem viel Geduld, eine hohe Frustrationstoleranz und Flexibilität — aber irgendwann stößt man an seine Grenzen. Die Vorstellung, einen kognitiv eingeschränkten Menschen mit akuten Schmerzen überhaupt mehrere Tage auf eine Behandlung warten zu lassen, fand meine Kollegin schon schrecklich, aber nach mehr als einer Woche noch immer keinen Termin zu haben? Nur die Aussicht — wahrscheinlich — in den nächsten beiden Wochen irgendwann „dazwischengeschoben“ zu werden?
Was ein solcher, als Dauerzustand erlebter Schmerz für einen Menschen mit einer intellektuellen Behinderung bedeutet, kann man sich kaum vorstellen. Aber meine Kollegin hat eine weitere sehr wichtige Fähigkeit für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung: Empathie — und die ließ sie vor lauter Empörung über eine derartige Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit fast verzweifeln.
Ich kenne den Mann, um den es sich hier handelt, ebenfalls sehr gut. Er ist Mitte dreißig und ich habe ihn mehr als fünf Jahre in meiner Werkstatt betreut. Das ist schon einige Jahre her, aber ich kann mich erinnern, dass er damals auch einmal außer der Reihe eine zahnärztliche Behandlung brauchte — aber das war nach zwei oder drei Tagen erledigt. Oder täusche ich mich? Habe ich die Wartezeit falsch in Erinnerung?
Ich hänge meinen eigenen Gedanken nach und erinnere mich daran, was es für die Eltern dieses Mannes jedesmal bedeutete, ihn zu einer Behandlung zu bewegen. Eine Behandlung unter Vollnarkose — denn er würde sich freiwillig nicht einmal in eine normale Arztpraxis begeben, geschweige denn eine wie auch immer geartete Untersuchung oder Behandlung über sich ergehen lassen …
Ein bisschen kann ich ihn verstehen, ich brauche auch immer einen willensstarken, vernünftigen und sehr erwachsenen Anteil in mir selbst, um mich zu einem Termin beim Zahnarzt überwinden zu können.
Während meine Kollegin sich zu Recht über die Dreistigkeit empört, einen Menschen mit Behinderung so lange auf eine Behandlung seiner Zahnschmerzen warten zu lassen, sinne ich darüber nach, wer noch alles unter dieser unwürdigen Warterei leiden muss. Denn ein Mensch mit Behinderung hat immer (!) ein Umfeld, das mitleidet und die zusätzliche Belastung, die eine plötzliche Krankheit oder ein schmerzhafter Zustand bedeuten, ebenfalls aushalten und mittragen muss. Ein Umfeld, dass dann dieser willensstarke und vernünftige Teil sein und die Behandlung auch gegen die verständliche Angst des Betroffenen durchsetzen muss.
Stellen Sie sich ein Kleinkind vor. Ein Kind, das noch kaum sprechen kann, das man nicht vertrösten kann, das die Aussicht auf Linderung in 20 Tagen nicht begreifen kann, ein kleiner Mensch, der vielleicht schon vor Schmerzen um sich schlägt oder auch nur schreit und weint, der womöglich weder essen noch trinken möchte, vom Einnehmen zusätzlich notwendiger Medikamente ganz zu schweigen.
Wenn dieses Kind schon Mitte dreißig ist, macht das die Schwierigkeiten nicht unbedingt kleiner — das Verständnis und die Empathie in der medizinischen Verwaltung offensichtlich schon, denn wie meine Kollegin berichtet, bekommen die Eltern nur wage Auskünfte vom Verwaltungspersonal. Es heißt, sie könnten darauf hoffen, in den nächsten Tagen einen Termin zur Besprechung mit dem Anästhesie-Team zu erhalten.
Das ist doch schon mal was? — Nicht wirklich!
Als Eltern eines Kindes mit Behinderung, aber auch in der Betreuung dieser Menschen, lernt man schnell, sich mit dem zu arrangieren, was eben möglich ist. Aber als meine Kollegin erzählt, dass die Eltern des von ihr betreuten Mitarbeiters eine OP-Tauglichkeitsbestätigung besorgen sollen, die zum Termin mit dem Anästhesie-Team mitzubringen ist, ist auch meine Grenze erreicht.
Wie soll das denn bitte gehen, wenn der Patient schon allein beim Anblick einer Arztpraxis die Krise bekommt? Wir sind nun alle ratlos, fühlen uns ohnmächtig und wütend und sehen eines ganz deutlich: hier stimmt etwas ganz und gar nicht! Meine Kollegin macht sich und ihrer Empörung weiter Luft und bringt mich auf die Idee, diesen Artikel zu verfassen.
Nach einem langen Arbeitstag schreibe ich mir also meinen eigenen Frust über diese unwürdige Behandlung von der Seele und zünde vor dem zu Bett gehen noch eine Kerze an — beten kann in jedem Fall nicht schaden und ein bisschen Kraft und Zuspruch können alle Beteiligten im Moment sicher gut gebrauchen!
Universitätsklinikum Graz, Zahnmedizin
Am nächsten Tag, mit ruhigerem Kopf, beginne ich nach Feierabend mit weiterer Recherche: Im Universitätsklinikum Graz — in der Abteilung Zahnmedizin — werden sowohl Unfallopfer mit Verletzungen in Gesicht und Kiefer versorgt, als auch komplizierte Kieferoperationen durchgeführt, die eine stationäre Aufnahme erfordern.
Darüber hinaus gibt es eine Notfallambulanz für akute Schmerzzustände und das einzige Angebot in der Region für Menschen mit Behinderung, die nur unter Vollnarkose zahnärztlich behandelt werden können.
Jetzt erinnere ich mich auch wieder: Als der besagte Mitarbeiter noch durch mich betreut wurde, haben dessen Eltern immer einen jährlichen Kontroll- und Behandlungstermin für ihren Sohn vereinbart und bei dem einen akuten zahnmedizinischen Notfall damals, wurde er tatsächlich innerhalb weniger Tage operiert.
Ich erinnere mich außerdem, dass Graz in diesem Kontext ein wirklich hervorragendes Zusatzangebot hat, bei der Narkose für die Zahnbehandlung auf Wunsch auch eine gynäkologische Untersuchung von Frauen mit Behinderung durchzuführen, damit für diese Untersuchung nicht noch eine weitere Vollnarkose notwendig wird. Ich hatte das bisher für eine gute Grundversorgung für Menschen mit Behinderung gehalten.
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde auf höchstem Niveau
Meine Recherche ergab zunächst nur eine neue Information — dass sich die Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit rühmt, die „Versorgung aller steirischen, burgenländischen und Kärntner Patienten auf dem Gebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde umfassend und auf höchstem Niveau“ sicherzustellen — das ist für mein Gefühl ein ganz schön großes Einzugsgebiet.
Aber so weit, so gut. Ich fahre zwar nicht ins nächste Bundesland zum Zahnarzt, aber eine Vollnarkose ist schließlich ein sehr spezielles Bedürfnis.
Doch bei näherer Betrachtung und Recherche stellte sich heraus, diese Grundversorgung gibt es nicht mehr! Seit ein paar Jahren wird „optimiert“ und jeder weiß doch eigentlich, dass hinter „Modernisierung“ und „Umstrukturierung“ meist schlicht und einfach Einsparungen und Kürzungen stecken.
In Graz wurde im Januar 2016 ein Neubau für die Universitätsklinik für Zahnmedizin eröffnet und die Station, auf der die Behandlungen unter Vollnarkose für Menschen mit Behinderung durchgeführt wurden, hat auch die Durchführung der gesamten Gesichtschirurgie übernommen — scheinbar ohne entsprechende Veränderungen der ursprünglichen Personalmenge.
Man kann die daraus folgenden Veränderungen natürlich so darstellen, dass nun jeder Operationsraum optimal genutzt wird und kaum unnötige Kosten durch Leerlaufzeiten entstehen. Aber diese höhere „Auslastung“ hat insbesondere Konsequenzen für Menschen, die auf eine Vollnarkose zur zahnärztlichen Behandlung angewiesen sind.
Es bedeutet beispielsweise, dass man am Tag einer Behandlung unter Vollnarkose keinen Termin mehr für das nächste Jahr vereinbaren kann, wie es bis vor der Zusammenlegung möglich war, sondern dass man stattdessen den nächsten Termin erst in zwei Jahren erhält.
Da frage ich mich doch ernsthaft, warum mein Zahnarzt mich zweimal in einem Jahr sehen will, wenn einmal alle zwei Jahre auch ausreichen. Entweder habe ich da etwas falsch verstanden oder für mich gelten aus irgendeinem Grund andere Regeln — oder vielleicht gehöre ich schlicht zu einer dieser wartungsintensiveren Jahrgänge?
Effektive Verwaltung in der hochklassigen Medizin
Angesichts der hervorragenden Organisation, der man sich bei einem Ansuchen um einen Termin gegenübersieht, kann man sich gegen Ungleichbehandlung und unzumutbare Wartezeiten kaum wehren. Man kann vielleicht einen empörten Artikel schreiben — aber wenn man selbst gerade Schmerzen hat und dringend einen Termin braucht?
Zunächst einmal kommt man gar nicht so einfach an einen medizinischen Ansprechpartner, sondern die Patienten in der Warteschlange werden mit unverbindlichen Auskünften der Verwaltung vertröstet und mit verschiedenen Aufträgen beschäftigt. Aber von einem Menschen eine OP-Tauglichkeitsbestätigung zu verlangen, der sich durch seine Behinderung grundsätzlich in keinerlei Hinsicht freiwillig behandeln lässt und nicht einmal eine gewöhnliche Arztpraxis betritt, ist nicht nur eine Farce.
Es ist, wenn man es einmal auf der menschlichen und nicht der organisatorischen Ebene betrachtet, keine Kleinigkeit, die Eltern oder gesetzlichen Vertreter dieses Menschen zusätzlich zu der enormen Verantwortung und der herausfordernden Situation, die sie gerade bewältigen müssen, auch noch mit dem Gefühl zu belasten, eine der notwendigen Vorbedingungen zur Behandlung nicht erfüllen zu können — schlimmer noch, die Verzögerung womöglich gerade selber zu verschulden …
Immer optimistisch bleiben?
Wenigstens ist Graz nicht weit weg und in unserem Fall müssen die Eltern mit dem Schmerzpatienten nur eine halbe Stunde Fahrtweg in Kauf nehmen. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn wer es sich leisten kann, persönlich die Sprechzeiten für Patienten ohne Termin wahrzunehmen, hat gute Chancen zumindest für den nächsten Tag einen Besprechungstermin mit medizinischem Personal zu erhalten.
Weitab in Kärnten oder dem Burgenland liegen nach einem halben Dutzend Anrufen sicher die Nerven blank oder allein die langen Fahrtzeiten fressen sämtlichen Pflegeurlaub auf, den man zur Verfügung hat.
Wo ist hier die Menschlichkeit?
Modernisierung gibt es ja allerorten und ich frage mich, wie man es schafft, Kürzungen der tatsächlichen Leistungen so schön zu verpacken und zu verkaufen. Wer entwickelt solche Strukturen, in der medizinischen Notfallversorgung mit Patienten nach Gesichtspunkten der finanziellen Effektivität zu verfahren? Wer beschließt diese Änderungen und jubelt sie der Allgemeinheit dann auch noch als modern und fortschrittlich unter?
Mir kommt diese ganze bürokratische Mauer so vor, als ließe man die Patienten vor dem OP wie vor dem Check-In-Terminal am Flughafen in möglichst vielen Windungen auf und ab durch einen Parcours laufen — und die am meisten hilfebedürftigen Menschen werden still und heimlich von denen mit Frühbucherrabatt und Online-Check-In überholt — und diese Ungerechtigkeit wird für die unterschiedlich abgefertigten Patienten häufig nicht einmal sichtbar!
Wer sich besser organisiert, oder mehr zahlt, bekommt auch mehr?
Das mag am Flughafen völlig in Ordnung sein, in der medizinischen Notfallversorgung ist es aber absolut unwürdig!
Wie war das noch: Die Würde des Menschen ist unantastbar? Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes verpflichtet alle staatliche Gewalt dazu, diese Würde des Menschen — die Würde eines JEDEN Menschen — zu achten und zu schützen. Zumindest habe ich das so verstanden, aber wer weiß?
Österreich hat zwar keinen solchen expliziten Artikel als Grundlage der Verfassung, ist aber an die Europäische Grundrechtecharta gebunden. Dieser schönen Gesetzgebung zum Trotz kann man sich scheinbar nicht mehr so sicher sein, dass die medizinische Grundversorgung zu den gesicherten Grund- und Menschenrechten gehört, wenn die medizinische Behandlung eines Schmerzpatienten auf die lange Bank geschoben wird, während der zur Verfügung stehende OP voll ausgelastet ist mit langfristig geplanten und termingerecht ausgeführten Behandlungen, die zumeist in medizinischer Hinsicht keinerlei echte Dringlichkeit haben.
Solidaritätsprinzip der Krankenversicherung?
Rege ich mich hier wirklich über das Problem einer Minderheit auf? Wäre es nicht eine Qualitätssteigerung für ALLE Patienten, wenn man eine gewisse „Ineffektivität“ zugunsten der Menschlichkeit tolerieren könnte, auch wenn es die Finanzen etwas mehr belastet? Ist ein wenig Solidarität wirklich so schwer?
Vielleicht liegt meine Empörung auch einfach nur darin begründet, dass ich mich nicht mit dem Verweis auf den Durchschnitt abspeisen lasse, sondern ich finde relevant, welche Möglichkeiten der Letzte in der Warteschlange hat. Ist das jetzt naiv oder schlicht ein Berufsrisiko im Sozialbereich?
Die letzten in der Warteschlange sind häufig gefühlte Lichtjahre von den Möglichkeiten entfernt, die der Durchschnittsbürger noch für sich organisieren kann! Wenn man also sagt, die Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied, dann schwächeln die österreichischen Leistungen des angeblichen Sozialstaates zumindest in der hinteren Hälfte der Warteschlange derartig, dass es schon nicht mehr genügt, nur von Ungerechtigkeit zu sprechen oder sich über Diskriminierung zu beschweren.
Recht auf Grundversorgung?
Was bitte ist denn naiv an dem Wunsch, dass jeder Bürger ohne Ansehen der Unterschiede in Bildungsgrad, Geschlecht, Religion, Gesundheitszustand, Kultur oder IQ die gleichen Rechte auf eine Grundversorgung durch die staatlich bereitgestellte Infrastruktur haben sollte?
Auf diese Frage bekommt man fast immer zur Antwort, man könne sich ja eine Zusatzversicherung leisten, wenn man mit dem Standardangebot nicht zufrieden ist. Danach hatte ich zwar nicht gefragt, aber so kann man natürlich auch mit Kritik umgehen: wer mehr zahlt, bekommt auch mehr. Da kann einem ja schlecht werden! Hier geht es doch nicht um Einzelzimmer oder Wunschtermin, sondern darum überhaupt (!) zeitnah einen Termin zur Behandlung zu bekommen.
Ganz perfide finde ich auch den Verweis auf andere Länder in dieser Welt — und dass man bei einer solchen Alternative doch froh sein könne „hier bei uns“ überhaupt die Möglichkeit zu einer Behandlung zu erhalten. Das stimmt natürlich, wenn man sich die allgemeinen Vorzüge dieses Landes vergegenwärtigen will, aber hier geht es doch auch nicht um einen allgemeinen Ländervergleich, sondern ich will die Ungleichheit und Ungerechtigkeit innerhalb dieses Landes ansprechen.
Pseudoantworten und Scheinargumentationen kennen wir alle nur zu gut und wir sind so daran gewöhnt, dass man sie kaum in Frage stellt und sich abspeisen lässt. Was aber wirklich passiert, ist ein automatisierter Kurzschluss der Emotionen und der völlige Verlust der Empathie.
Kann es wirklich in Ordnung sein, dass ein unterprivilegierter Mensch — mit Behinderung oder vielleicht auch bald einfach nur ohne eine Zusatzversicherung? — mit heftigen Schmerzen wochenlang warten muss, während am laufenden Band termingerecht Kieferfehlstellungen korrigiert und Nasenscheidewandbegradigungen oder gar schönheitschirurgische Eingriffe durchführt werden? Ist es unzumutbar eine Terminverschiebung tolerieren zu müssen, weil ein medizinischer Notfall zu behandeln ist?
Sind wir alle Menschen und damit gleichwertig oder vielleicht doch nicht? Gibt es Menschen, die durch ihre geringere Intelligenz auch weniger wert sind oder ist es nicht vielmehr so, dass dieser Mensch, der schon durch seine Erkrankung viel weniger an der Gesellschaft und ihren Angeboten teilhaben kann, nicht wenigstens in den medizinischen Grundbedürfnissen gut versorgt sein sollte? Mir wird richtig schlecht — vor lauter gerechtem Zorn, aber auch völliger Ohnmacht!
Beste medizinische Versorgung und professioneller Umgang mit Menschen mit Behinderung
Aber verstehen Sie mich nicht falsch. Die Menschen, die im medizinischen Bereich der Zahnklinik und insbesondere der Ambulanz arbeiten, verdienen Respekt und Hochachtung für die herausfordernde Arbeit, die sie täglich leisten.
Wenn man die Wartezeit durchgestanden hat und der Mensch für den man die Verantwortung trägt, letztendlich tatsächlich behandelt wurde, dann höre ich von den Eltern oder Betreuern nur Positives zur Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Professionalität im Umgang mit Menschen mit Behinderung in der Zahnambulanz!
Hier soll nicht das in Verwaltungsstrukturen ebenso gefangene Personal des Klinikums angeklagt werden. Hier geht es um eine allgemeine Leistung eines demokratischen Sozialstaates, der diese Infrastruktur angeblich mit unseren Steuern finanziert und sich neuerdings auch noch mit dem Logo der angestrebten Inklusion ziert.
Eine unzureichende medizinische Basisversorgung mit ungerechten Zugangsbedingungen ist aber mit einem Sozialstaat unvereinbar — von staatlicher Seite die (zivil)gesellschaftliche Inklusion von Menschen mit Behinderung zum Thema zu machen, ist angesichts solcher Defizite geradezu lächerlich.
Spätestens jetzt rege ich mich wirklich auf! Aber ich hoffe zumindest, dass angesichts dieser realen und schwerwiegenden Probleme mir niemand nahelegt, meine Zeit und mein Engagement darauf zu verwenden, mich in diesem Schriftstück oder überhaupt in meiner Sprache um eine andere Bezeichnung für Menschen mit Behinderung zu bemühen.
Denn spätestens wenn ein Familienmitglied oder man selber zum Schmerzpatienten wird, haben wir ALLE besondere Bedürfnisse — und wären dankbar für eine echte Effektivitätssteigerung zur möglichst schnellen Behandlung unserer herausfordernden Situation!
Weiterführende Links:
https://www.sozialministerium.at/site/Service_Medien/News_Veranstaltungen/News/Sozialstaat_Oesterreich_Leistungen_Ausgaben_und_Finanzierung_2018
http://zahnmedizin.uniklinikumgraz.at/KLINIK/Seiten/Klinikpr%c3%a4sentation.aspx
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