Die letzten Tage beziehungsweise Wochen vor dem Kongress „Krieg nach innen, Krieg nach außen — und die Intellektuellen als „Stützen der Gesellschaft“? (1) haben das Thema bereits scharf illustriert: Der Krieg scheint das wichtigste Feld unserer Politiker zu sein, die letzte Form ihrer Kommunikation. Wenn nichts mehr geht, so geht immer noch „Krieg!“: Die Kriegsdrohung gegen Russland hat noch nichts an ihrer Gefährlichkeit eingebüßt (2) — im Gegenteil, da wird schon die Interventions-Drohung gegen Venezuela gerichtet, der Putschist als Staatsmann herumgereicht (3).
Das geht sogar den rechten Regierungen Latein-Amerikas zu weit (4). Sie wissen inzwischen sehr gut, nicht erst seit dem Krieg in Syrien: Kriege werden immer gegen die Bevölkerung geführt – auch gegen die Bevölkerung des kriegstreibenden Landes.
Dem beabsichtigten Völkerrechtsbruch, geht die Zerstörung der Demokratie im Inneren voraus: den „Rückfall in koloniale Praxis“, so Norman Paech in der jungen Welt vom 6. Februar 2019 (5). Das kann sich nur eine Kolonialmacht leisten beziehungsweise eine, die diesen Status anstrebt und auch innenpolitisch vorbereitet (6).
Diese Kriege sind nur möglich, wenn den Krieg nach außen ein Krieg im Inneren sekundiert. Wenn die Straßen nach Osten panzerfest gemacht werden, wenn der Transport von Kriegsmaterial Vorfahrt vor dem zivilen bekommt, sind die Verspätungen bei der Bahn, Staus auf den Autobahnen also Kriegstribute auf Kosten der Bevölkerung (7).
Welche Rolle spielen die Intellektuellen dabei? Welche Rolle ist ihnen dabei zugedacht? Wie sehen sie sich selbst, ihre Rolle und ihre Funktion? Die Frage unseres Kongresses in diesem Jahr).
Stützen der Gesellschaft — diese Bezeichnung haben wir von einem Bild von George Grosz (1893 — 1959) aus dem Jahr 1926 übernommen (8).
Wir sehen vornedran den Akademiker, vielleicht ein Arzt oder Apotheker, Rechtsanwalt oder Lehrer, ausgestattet mit den Insignien der Macht und den Malen der Unterwerfung: mit Schmiss, Säbel und Hakenkreuz; hinter ihm der Politiker (Sozialdemokrat) und der Journalist, und wiederum hinter diesen der Pope und das Militär (9).
Grosz hatte mit diesem Bild der Weimarer Republik den Spiegel vorgehalten (10): Die Stützen der Gesellschaft sind die des alten Regimes.
Die Intellektuellen selbst verstehen sich ja gerne als kritische Mahner ihrer Zeitgenossen, als Gewissen der Gesellschaft (11):
Folgende Darstellung entspricht dem Selbst-Bild der Intellektuellen viel besser.
Sie zeigt die Top-10 der Liste der „500 wichtigsten Intellektuellen Deutschlands“, zum ersten Mal erschienen 2006 in der Zeitschrift „Cicero“, hier der Stand von 2016. Der Autor ist der Berliner Ökonom und Politikwissenschaftler Max A. Höfer.
Wie ist diese Liste zustande gekommen? Die Grundlage bilden die 160 wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften. Aus diesen wird erhoben, wie häufig auf die einzelnen Personen Bezug genommen wird. Sodann werden in einer Internetrecherche deren Zitate erfasst und Treffer in der wissenschaftlichen Literaturdatenbank Google Scholar gezählt. Schließlich wird ihre Vernetzung anhand von Querverweisen im biografischen Archiv Munzinger festgestellt.
Wird damit — mit dieser Methode der Erhebung der „wichtigsten Intellektuellen“ Deutschlands nicht gerade ihre Rolle, ihre Funktion als Stützen der Gesellschaft bestätigt: Die Intellektuellen als diejenigen, die die Medien uns als solche präsentieren.
Die Intellektuellen als Geschöpf der Medien, die ihre Bedeutung erst dadurch erlangt haben, dass die Medien sie uns als diese zeigen: die „wichtigsten Intellektuellen“.
Ausgerechnet die Medien! — jene „4. Gewalt“, deren Gewalt beziehungsweise Macht darin besteht, dass sie die Ideen der Herrschenden zu herrschenden Ideen machen — und dafür sorgen, dass diese es bleiben.
Die Medien sind der Bezugspunkt und der bevorzugte Ort der Intellektuellen — als Stützen der Gesellschaft.
Stützen der „Gesellschaft“? — das sind die Intellektuellen natürlich nur in dem Sinn, dass sie die Herrschaft der Minderheit der Herrschenden über die Gesellschaft stützen. Sie sind ja selbst Teil der Gesellschaft nur (aber) „privilegierter“ Teil — daher die Nähe zu den Herrschenden, weitgehend freigesetzt von schweißtriefender Arbeit, ausgestattet mit den Instrumenten und Mitteln der Produktion von Wissen (und seltener deren Distribution) und der dafür nötigen Zeit.
Ihre Bedeutung können sie erst entfalten, wenn und soweit nicht nur die Herrschenden, sondern diese Gesellschaft es ihnen gestattet, erlaubt, möglich macht. Sie brauchen eher die Gesellschaft als ihre Stütze, als dass sie umgekehrt Stützen der Gesellschaft wären.
Die Gesellschaft ist ja frei, die Ideen der Herrschenden als die ihren zu betrachten, aber daran arbeiten die Intellektuellen, das ist ihre Aufgabe, Funktion.
„Stützen“ der Gesellschaft sind die Intellektuellen also aufgrund ihrer gesellschaftlichen Position zwischen den 99 Prozent der vergesellschafteten Individuen und dem herrschenden Rest — oder: zwischen dem Wolf und den Gänsen — wie es die Figur auf dem Brunnen im Hof des Domes zu Regensburg zeigt (12a):
Wir sehen: das Denkmal des Intellektuellen: ein Mönch, der den Gänsen predigt. Predigen: das ist eine der Aufgabe(n) des Intellektuellen. Seine Funktion sehen wir, wenn wir um die Figur herum gehen:
Hier zeigt er sein „wahres Gesicht“ würden wir sagen: seine Predigt dient dazu, die Gänse anzulocken, um sie dem Wolf auszuliefern, ihr Vertrauen zu gewinnen — es zu missbrauchen.
Wir sehen hier die Skulptur der Bourdieu'schen Formel: „Verstecken durch Zeigen“: ich verstecke etwas, indem ich etwas anderes (statt dessen) zeige – nach Bourdieu (12b) das Grundprinzip des Diskurses der Macht (14).
Wenn wir diese Formel wie einen Bruch schreiben, haben wir die Darstellung des Verhältnisses von Signifikant („Zeichen“) S2 und Signifikat („Bezeichnetem“) S1, worin für Lacan (13) die Ambiguität des Sprechens begründet ist, von bewusstem Sprechen und unbewusstem Diskurs.
Während der Mönch zu den Gänsen spricht S2 (Signifikant)
versteckt er den Wolf, der sie erwartet S1 (Signifikat)
Die „Doppelzüngigkeit“ („Ambiguität der Rede) des Mönchs entspricht seiner
Zwischenposition zwischen den Gänsen und dem Wolf:
„Zwischenposition“ zwischen gegensätzlichen Interessen — der Wolf möchte die Gans, aber die Gänse wollen nicht vom Wolf gefressen werden.
Diese Zwischen-Position ist die Position der Medien (M): zwischen den Herrschenden (K) und der Bevölkerung (P und C).
Schema des Diskurses der Macht (15):
K: der — „Wolf“, (Position des „Herrn“ (Kaiphas) — der Platz des „Anderen“, das Unbewusste bei Lacan)
M: der „Mönch“, (Position der „Magd des Herrn“) die Medien — auf dem Platz des Subjekts im Diskurs des Anderen bei Lacan)
P & C: die „Gänse“, (Positionen des „Ich“ und des „anderen“ bei Lacan), stellvertretend für die Bevölkerung
Die Medien zeigen diese Interessen-Gegensätze auf der Ebene des Diskurses, das heißt, sie verstecken sie, indem sie (andere) Erklärungen der Politik der Herrschenden aufkleben:
indem sie andere Gründe vorbringen für das Handeln der politisch Verantwortlichen, für deren Fehler, andere Ursachen für das Unheil, das aus ihren Fehlern folgt.
Mit orwellschen Verdrehungen waschen sie die Verantwortlichen von ihren Verbrechen rein, die diese sich auf Kosten der Bevölkerung geleistet hatten oder vorhaben, als „Weißwäscher“ bezeichnet sie Brecht, als TUIs (16).
Die FAZ bringt täglich überwältigendes Anschauungsmaterial. Eine „Glanzleistung“ stammt vom 8. Februar 2019: „Wer ist der Putschist“ fragt Tjerk Brühwiller in einem Beitrag zu Venezuela. Nach vielen abenteuerlichen Hasensprüngen kommt er zum glorreichen Ergebnis: „Bei Guaidós Vorgehen handelt es sich eben nicht um einen kalkulierten Putschversuch, sondern um den Versuch, zur Rechtsstaatlichkeit zurückzukehren.“
Die TUIs stellen sich damit „auf die andere Seite der Barrikade“ — einer die längste Zeit unsichtbaren, aber keineswegs weniger wirkungsvollen Barrikade. Sie verkaufen Meinungen, so Brecht.
Im Konzept des Two-step-flow of communication (17) wird das Verstecken der Interessen-Gegensätze noch einmal versteckt — indem behauptet wird, es sei ein allgemeines Phänomen der „Massenkommunikation“.
Die „Zwischenposition“, die die Intellektuellen oder sagen wir besser die Akademiker besetzen, ist auch außerhalb der Medien im eigentlichen Sinn ihre Position, zum Beispiel die der Psychotherapeuten. Damit sind wir bei uns selbst und der Frage der Verantwortung der Psychologen — als Stützen der Gesellschaft: Basaglia et al. (18) hatten von ihnen als „Befriedungsverbrecher“ gesprochen. Die NGfP hatte mit ihrer „Stellungnahme zur Psychotherapie von Soldaten“ gegen den Missbrauch der Therapie (von Soldaten, die wieder an die Front geschickt werden sollen) auf ihrem Symposium „Trommeln für den Krieg“ vom 8. März 2014 protestiert (19).
Auch in der aktuellen Diskussion über die Rückkehr des Autoritarismus, des Autoritären (20) nehmen Teile von ihnen die Rolle von Stützen der Gesellschaft ein, indem sie dem wachsenden Rechtsradikalismus einen autoritären Charakter supponieren. Also wieder die Zwischenposition zur Wende nach der anderen Seite (21) benützen: die Schuld finden sie immer wieder beim „Volk“ — statt die Wiederkehr das alten Regimes in den Parolen und Gewand des neo zu benennen: des neo-liberalen, neo-konservativen oder des anti-„ewig-gestrigen“, anti-dogmatischen oder gar anti-faschistischen auf jeden Fall antikommunistischen Diskurses.
Nicht ein „Charakter“ ist der Grund der Rechtswende, sondern diese ist die Folge der Parolen (S2), mit denen sie ihre Politik (S1) der Enteignung und der Zerstörung des Politischen, legitimieren — und: des „Ernst-Nehmens“ der Parolen.
Was der Charakter dazu beiträgt — Riesman hatte das bereits in den 1950er Jahren ausgeplaudert, als er den Typus des „außen-geleiteten“ (22) diagnostiziert hatte, was nichts anderes ist, als dem Diskurs der Macht folgend — dem Diskurs der Medien.
Derrida hat 1993 diesen Diskurs nicht ohne Grund einen „herrschsüchtigen“ genannt (23): er „organisiert und beherrscht überall die öffentliche Kundgebung, die Zeugenschaft im öffentlichen Raum.“ „Dank der Vermittlung der Medien“ („M“) werden die unterschiedlichen Diskurse der politischen Klasse, der massenmedialen Kultur, und der akademischen Kultur miteinander verschmolzen.“ „Sie kommunizieren und zielen in jedem Augenblick auf den Punkt der größten Kraft hin, um die politisch-ökonomische Hegemonie und den Imperialismus („K“) zu sichern.“
Der Ort des Diskurses der Macht ist der Bezugspunkt und der bevorzugte Ort der Intellektuellen – als Stützen der Gesellschaft.
Die Zwischenposition ist allerdings nur die Bedingung der Möglichkeit, für die Funktion, Stützen der Gesellschaft. Sie ist zugleich auch die Bedingung der Möglichkeit, die Richtung des Diskurses umzudrehen: von den Gänsen zum Wolf. Indem sie sich „mit denen in Solidarität verbünden, die sich gegen die Herrschaft der herrschenden Minderheit zur Wehr setzen, und indem sie ihnen das Wissen zur Verfügung stellen, das sie ursprünglich im Dienste biopolitischer Bemächtigung und ökonomischer Ausbeutung produziert hatten. Damit unterlaufen sie subversiv diese Wissensproduktion und wirken zugleich mit ihrer eigenen Selbstbefreiung aus ihrer Indienstnahme durch die heteronomen Zwecke der Kapitalakkumulation“ an der Selbstbefreiung derer mit, die sich gegen die Herrschaft der herrschenden Minderheit zur Wehr setzen — sprich: der sozialen Revolution (24).
Quellen & Anmerkungen
(1) Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie („NGfP“) vom 7. bis 10. März 2019 in Berlin
(2) „Die in Estland stationierten deutschen Kampfjets sind in den vergangenen sechs Monaten 30 Mal zu Alarmeinsätzen gestartet, um ungekennzeichnete russische Flugzeuge über der Ostsee zu begleiten“ — die Meldung der dpa vom Abwehrkampf an der Ostfront. Arnold Schölzel. NATO-IM des Tages: Joachim Krause. jW 6.2.19, S.8; https://www.jungewelt.de/artikel/348596.nato-im-des-tages-joachim-krause.html
(3) Und Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat am Montag 4. Feb.2019 sogar die Regierung Venezuelas ausgewechselt — per Pressemitteilung: „Für Deutschland ist Juan Guaidó im Einklang mit der venezolanischen Verfassung Übergangspräsident“ „um freie, faire und demokratische Präsidentschaftswahlen zu organisieren“: André Scheer und Modaira Rubio, Caracas Hände weg von Venezuela!. Bundesregierung unterstützt Putsch gegen Präsident Maduro. Gerüchte über bevorstehende Militärintervention. jW 5.2.2019, S. 1. https://www.jungewelt.de/artikel/348488.maas-erkennt-guaid%C3%B3-an-h%C3%A4nde-weg-von-venezuela.html
(4) André Scheer. Absage an Guaidó. Forderung nach Invasion zurückgewiesen: „Lima-Gruppe“ will Sturz von Venezuelas Präsident Maduro „friedlich“ erreichen. jW 27.02.2019. https://www.jungewelt.de/artikel/349999.krise-in-s%C3%BCdamerika-absage-an-guaid%C3%B3.html
(5) https://www.jungewelt.de/artikel/348563.putsch-in-venezuela-das-ist-der-r%C3%BCckfall-in-eine-koloniale-praxis.html
(6) Klaus-Jürgen Bruder (2018). Ein Gift von hoher Reinheit. Neokoloniale Lebensweise
https://www.ngfp.de/2018/04/ein-gift-von-hoher-reinheit/
(7) Bahn frei für die Bundeswehr. IMI-Analyse. 1/2019 — 7.1.2019. https://www.imi-online.de/download/IMI-Analyse2019-1b-Bahn.pdf
(8) © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders / Artists Rights Society (ARS), New York
(9) nicht im Bild: die Künstler, damals die Intellektuellen par excellence, sie verstanden sich (damals) nicht als Stützen der Gesellschaft, sondern als deren Kritiker — („Künstlerkritik“)
(10) darin Henrik Ibsens (1828 bis 1906) Schauspiel von 1877 folgend, mit dem Ibsen der bürgerlichen Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts den Spiegel ihrer heuchlerischen Moral vorgehalten hatte: Leben und Karriere des Konsul Bernick sind auf ein Fundament aus Lügen gebaut. Einzige Hoffnungsträger sind einige Frauen, ein Kind sowie die Arbeiterschaft.
(11) http://www.rp-online.de/politik/deutschland/die-leisen-vordenker-aid-1.6508927
(12a) Brunnen (1980) Josef Michael Neustifter. Bronze, Stein. Die Darstellung auf dem Brunnenstock geht auf die Fabel von der Gänsepredigt zurück. Während ein Priester predigend vor Gänsen steht, öffnet sich der Mantel am Rücken und seine wahre Gestalt wird sichtbar – der Wolf, der eine Gans am Hals ergreift. Somit wird das Böse enthüllt. (Paulus, Helmut-Eberhard: Regensburger Brunnen und Plätze. Regensburg 1998, S. 54f.; Bauer, Karl: Regensburg. Aus Kunst-, Kultur- und Sittengeschichte. Regensburg 1988, S. 71.)
(12b) Bourdieu, P. (1996): Sur la télevision. Liber — Raison d´agir. 1996 [Über das Fernsehen. Frankfurt/M: Suhrkamp 1998].
(13) Lacan, J. (1953): Funktion und Feld des Sprechens und der Sprache in der Psychoanalyse. Bericht auf dem Kongreß in Rom am 26. und 27. September 1953. [dt. von K. Laermann in: J. Lacan: Schriften I. Weinheim 1986, S. 71–169, S.98].
(14) aus Lacans Konzept des Unbewussten als „Diskurs des Anderen“ übertragen: s. Klaus-Jürgen Bruder (2005). Das Unbewusste, der Diskurs der Macht. In: Michael Buchholz und Günter Gödde (Hg.): „Macht und Dynamik des Unbewußten — Auseinandersetzungen in Philosophie, Medizin und Psychoanalyse“, Bd. II, Giessen (Psychosozial-Verlag) 2005, 635-668; Peter Brückner (1978) hatte in diesem Zusammenhang vom „verinnerten Staat“ gesprochen: der — in „Westdeutschland“ — den sozialen Frieden und die kulturelle Hegemonie der herrschenden Klassen gesichert“ habe (S. 149) indem er den Bürger zu „reflexartigem Unterwerfungsverhalten“ (S. 133) gebracht hatte. („Versuch, uns und anderen die Bundesrepublik zu erklären“. Berlin: Wagenbach)
(15) Klaus-Jürgen Bruder (2010) „…wirst Du mich dreimal verleugnen“ – Skizze zur Politischen Psychologie. (PDF) Journal für Psychologie (1/2010)
(16) Gebildet aus: Tellekt-Uell-In (TUI) — Anagramm für „Intellektuell": Bert Brecht (1930-54): Turandot oder der Kongress der Weißwäscher. Brecht habe dabei an seine Kollegen gedacht, sowohl in der Zeit der Weimarer Republik, jenem, wie er es nannte, „Goldenen Zeitalter der Tuis“, als auch in der Zeit des amerikanischen Exils an „die beiden großen Musiktuis“ Igor Strawinski und Arnold Schönberg sowie der Soziologen-Tui Max Horkheimer, an die Tuis vom „Komitee für unamerikanische Umtriebe“, die 1947 ein Verfahren gegen Brecht eröffneten — zur Strafe erfand er für sein „Turandot“-Stück ein Komitee, das alle Tuis „auf unchinesische Gedanken hin zu durchforschen“ hat. (s. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45845384.html).
(17) Lazarsfeld, Paul F., Berelson, B. & Gaudet, H. (1944). The people’s choice: How the voter makes up his mind in a presidential campaign. New York: Columbia University Press.
(18) Franco Basaglia (Hrsg.): Befriedungsverbrechen: über die Dienstbarkeit der Intellektuellen. Europ. Verlag-Anst., Frankfurt am Main 1980
(19) https://www.ngfp.de/2014/03/stellungnahme-zur-psychotherapie-von-soldaten/
(20) „Rückkehr des Autoritarismus“, jW 4.3.19, S. 15: Holger Czitrich-Stahl. Kontrollverlust und Widerstand. Neues Heft der Zeitschrift Z analysiert Krise des politischen Systems; Almuth Bruder-Bezzel. Die Wiederkehr des Autoritären — Pegida und Mehr. Vortrag im Rahmen der „Langen Nacht der Psychoanalyse“ Berlin, 2016
(21) Alfred Adler (1919) Die andere Seite. Untersuchung der Schuld des Volkes
(22) David Riesman (1950) The Lonely Crowd: A Study of the Changing American Character, der erste soziologische Welt-Bestseller, Entwicklungsmodell sozialer Charaktere (verschiedene Typen von Verhaltenskonformität): traditionsgeleitet (tradition-directed), innengeleitet (inner-directed) und außengeleitet (other-directed)
(23) Derrida, Jacques (1993). Spectres de Marx. Paris [dt.: Marx‘ Gespenster. Der verschuldete Staat, die Trauerarbeit und die neue Internationale. Frankfurt/M.: Fischer 1995], Seite 90f.
(24) Friedrich Voßkühler (2019) Solidarisch und subversiv. Über die Aufgabe der Intellektuellen. Beitrag auf dem Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie („NGfP“) vom 7. bis 10. März 2019 in Berlin
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