Zuschriften von Manova-Lesern an die GLS Bank
Elisabeth Hanus
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe gerade, zu meinem größten Staunen und Unbehagen, gelesen, dass die GLS Bank der Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung gGmbH das Konto gekündigt hat.
Zum Glück läuft meine finanzielle Unterstützung für diese gGmbH nicht direkt über mein GLS-Konto, somit gibt es hier keinen direkten Handlungsbedarf für mich, und die Unterstützung läuft ungestört weiter.
Ich überlege aber ernsthaft, mein Konto bei der GLS Bank zu kündigen.
Wenn freier Journalismus von dieser Bank mit Kündigung des Kontos quittiert wird, fühle ich mich hier nicht mehr sicher. Wird mir möglicherweise auch mein Konto gekündigt werden, wenn ich mich öffentlichkeitswirksam gegen ein Narrativ der Regierung äußere?
Besonders seit der Coronakrise war dieses Vorgehen von Banken gegen regierungskritische Journalisten leider sehr oft zu beobachten.
Ich bin entsetzt, dass diese Praxis anscheinend noch kein Ende hat und sich die GLS Bank anscheinend auch (oder immer noch?) an dieser Praxis beteiligt, kritische Meinungen mundtot zu machen.
Falls Sie eine andere Erklärung für die Kündigung haben als in diesem Artikel beschrieben, lassen Sie es mich und vor allem die Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung gGmbH, wissen.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Hanus
Nadine Stange
Guten Tag, Menschen der GLS Bank,
ich beziehe mich auf Ihre Kündigung des Geschäftskontos des Onlinemagazins Manova.news.
Ich möchte Ihnen herzlich dafür danken, dass Sie mich damit vor einer schweren Fehlentscheidung gerade noch in letzter Sekunde bewahrt haben: Beinahe wäre ich zu Ihrer Bank gewechselt — ich bin ein friedliebender, sozial denkender und -handelnder Mensch mit einer Schwäche für die Schwächeren und hohem Gerechtigskeitsempfinden — , habe dies aber nun selbstverständlich dauerhaft für mich verworfen!
(…)
Nadine Stange
Jens Spillner
Sehr geehrte Damen und Herren in den oberen Etagen der GLS-Bank,
mit Wut und Unverständnis habe ich davon Kenntnis [genommen], dass Sie dem Manova-Magazin ohne Begründung das Konto gekündigt haben.
Haben Sie inzwischen einen triftigen Grund für Ihre Handlung, den Sie Ihren Kunden kommunizieren können?
Der Grund, warum ich mich vor langer Zeit für die GLS-Bank entschieden hatte, war ihr progressives und demokratisches Selbstverständnis.
Ich überlege mir gerade eine neue Bank zu suchen, eine Bank, die nicht versucht, für die Demokratie notwendige kritische Stimmen zu unterdrücken."
LG
Jens Spillner
Susanne Fischer
Hallo Werteleidende,
ich finde es so schön, dass in diesen schweren Zeiten so viel Humor immer weiter um sich greift: Das beginnt bei den Nachrichten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Greift über den Auftritt „unserer“ Vertreter (…) im vom Graben und Gräben umspannten Bundestag … bis hin zu Ihnen.
Auf Ihrer humorvollen Internetseite erfahre ich:
„Grundlagen der Arbeit der GLS Bank sind (…) die Sorge um eine friedliche Koexistenz aller Kulturen, die auf individuelle Freiheit und Verantwortung gegründet sind.“
Angesichts der Kündigung des Manovakontos erkenne ich keinen Sinn in den Zeilen oder aber muss Ihre Werte erstaunt ahnen.
„Bei Geschäftskund_innen prüfen wir, ob der Geschäftszweck mit unseren Zielen und Werten übereinstimmt.“
Was genau sind denn Ihre Werte? Ich ersehe aus Ihren Phrasen eine mindestens ebenso schnelle Entwertung des Gesagten wie beim Geld. Nun ja, so inmitten der Inflation.
Wenn Sie also nicht mit den Werten von Manova übereinstimmen, stimmt das bedenklich, denn die pflegen das von Ihnen oben Propagierte: „eine friedliche Koexistenz aller Kulturen, die auf individuelle Freiheit und Verantwortung gegründet sind (sowie) eine gewaltfreie, respektvolle Kommunikation …“. Bei Manova sehe ich die durchweg gegeben. (…)
„In seltenen Fällen kündigt die GLS Bank Konten, wenn ersichtlich ist, dass die Geschäftspolitik von Kundinnen nicht mit den Werten und Kriterien der GLS Bank übereinstimmen.“
Gut zu wissen — ich gebe mein Bestes, Leute anzuregen, darüber nachzudenken, ob sie nicht auch mal die Gemeinsamkeit ihrer Werte und Ziele mit einer solchen Bank überdenken (wollen). Ich befürchte, da könnte eine übersichtlichere Kundenbilanz bei Ihnen das Ergebnis sein.
(…)
„Konten kündigen wir mit einer Frist von acht Wochen.“ Ich denke, die über Ihre Werte Nachdenkenden werden schneller sein und Ihnen zuvorkommen. Manova wird es freuen, die bekommen durch Ihre Werbung reichlich Kundschaft.
(…)
So, keine Zeit mehr, muss schnell mal an Manova spenden.
(…)
Und tschüss, bin dann mal weg,
Susanne Fischer
Eine Zuschrift an Manova
Christine
Liebes Manova-Team,
für mich gehörte die GLS Bank seit vielen Jahren immer zu den Guten. Ich habe dort seit Jahren gerne Geld in einem Fonds angelegt, obwohl der nicht die Superrendite gebracht hat. Das habe ich ganz bewusst so gewählt. Mir war eben wichtig, in erster Linie eine ethische Geldanlage zu wählen.
Nachdem ich jetzt von eurer unsäglichen Kontokündigung durch die GLS Bank erfahren habe, war ich schockiert. Dann habe ich sofort meine Geldanlagen bei der GLS Bank verkauft. Ich muss davon ausgehen, dass die GLS Bank, wie viele andere, unkritisch regierungsnah geworden ist und anscheinend eure Kritik an der Regierung nicht mehr unterstützt, sondern jetzt indirekt sogar bekämpft. Nur so kann ich mir die Kontokündigung erklären. Mit Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit hat das nichts mehr zu tun. Die GLS ist nicht mehr meine Bank.
Lasst euch nicht unterkriegen. Ich wünsche euch weiterhin Erfolg, unser Volk braucht eine Gegenöffentlichkeit, die Einheitspresse ist ja wahrlich unerträglich geworden.
Viele Grüße
Christine
Wer sich selbst an die GLS Bank wenden möchte, kann das auf diesen Wegen tun:
Per Mail an beschwerdemanagement@gls.de.
Telefonisch unter +49 234 5797 100.
Schriftlich an GLS Bank, 44774 Bochum.
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