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Das lebensgefährliche Leben

Das lebensgefährliche Leben

Wir laufen in jedem Moment Gefahr, vom Tod eingeholt zu werden — es wäre jedoch fatal, dem Leben deshalb alles Lebendige auszutreiben.

Die Natur an sich ist ein Wunderwerk, und der Mensch gehört dazu. Ich hatte mir vor ein paar Wochen mit einem Cuttermesser tief in den Daumen geschnitten und den Nagel zweigeteilt. Für ein paar Tage einen Verband drauf, damit die Wunde nicht blutet, und heute sieht man nur noch eine Narbe und den fast ausgewachsenen Nagel. Die größten Fortschritte in der Medizin beruhten auf der Beobachtung der Natur. Wie zum Beispiel im Fall der Antibiotika. Und auch das Impfen beruht auf diesen Beobachtungen.

Wenn ein Erreger den menschlichen Körper angreift, wehrt sich das Immunsystem und behält für lange Zeit in Erinnerung, wie der Gegner geschlagen wurde. Also nutzte man das, indem man winzige Teile eines Erregers oder unschädlich gemachte, aber erkennbare Teile des Schädlings dem Körper anbot, damit dieser die Abwehr trainieren konnte. Wie beim Sparring-Boxen sozusagen. Aber dann glaubten und glauben die Menschen doch immer wieder, sie wären klüger als die Natur, sie könnten sie vollkommen austricksen.

Die Natur, Impfungen und mRNA

Ein Beispiel für diesen Irrglauben ist der Rinderwahn (BSE). Da dachten die Menschen, man könne einem vegetarischen Tier tierisches Protein verabreichen, weil das billiger war. Nun, das hätte gutgehen können, wenn die Natur das mit milden Nebenwirkungen und Ausfällen als Sprung in der Evolution akzeptiert hätte. Aber was dann auftrat, war der bekannte Rinderwahn.

Übersetzt in die Medizin beim Menschen, kann man beobachten, wie die ursprünglich wunderbare Idee der Anwendung von Antibiotika in besonderen Fällen, zur Unterstützung des menschlichen Organismus, durch die Borniertheit und Gier der Menschen zu einer der größten Bedrohungen der Zivilisation wurde, größer übrigens als die Bedrohung durch Corona. Nur dass Medien, Politik und Wirtschaft das ignorieren. Aber Sie können natürlich gerne glauben, dass mehr Menschen an Corona sterben als an multiresistenten Keimen, wenn Sie nur weiterlesen…

Oder schauen wir die Impfung an. So lange man die unschädlich gemachten Erreger dem Immunsystem als Sparringpartner anbot, war es eine durchaus akzeptierbare Vorgehensweise, dem Menschen auf natürliche Art zu helfen. Als man dann aber begann — meist aus Kostengründen —, das eigentliche Antigen zu verdünnen und für den Körper giftige Stoffe beizumischen, die sogenannten Adjuvantien, welche das Immunsystem wie ein Köder zum verdünnten Antigen locken sollen, damit es auch den Erreger bekämpft, begann wieder das Spiel der Zauberlehrlinge mit den Besen.

„Medizinische Fachgesellschaften“, oft finanziert durch einschlägige Pharmafirmen oder die WHO, bestreiten einen Zusammenhang mit dem rasanten Anstieg von Autoimmunerkrankungen. Na, dann sind es eben andere „Besserwisser-Maßnahmen“ der „zivilisierten“ Menschen, die den rasanten Anstieg von Autoimmunerkrankungen verursachen — oder soll das auch bestritten werden? Nun, es wird nicht bestritten, weil keine Industrie durch diese Entwicklung wirtschaftliche Schäden erleidet. Wir sind halt selbst schuld.

Ganz gefährlich aber wird es, wenn Menschen glauben, sie könnten die Natur vollkommen austricksen.

Man produziert im Prinzip kleine Bio-Hacker. Boten-RNA, die durch ein Virus oder durch andere Systeme in den menschlichen Körper und dort in die Zellen eingeschleust werden. Sie sollen die Zelle „umprogrammieren“, damit sie dann Stoffe produziert, die man früher als Antigene teuer in Hühnereiern ausgebrütet oder aufwendig in Bioreaktoren erzeugt hatte. Ich selbst durfte bei der Automatisierung solcher Verfahren mitwirken, und sie waren aufwendig!

Der menschliche Körper, die Natur, soll also durch den Hackerangriff ausgetrickst werden, um selbst Stoffe zu erzeugen, die eigentlich das Virus bildet. Sehr billig zu produzierende mRNA schickt man in den menschlichen Körper, um dort Zellen dazu zu bringen, wie ein Virus zu agieren. Dort sollen Proteine, welche die Zelle dann ausscheidet, vom Immunsystem als feindlich erkannt und bekämpft werden. So soll der Sparring-Effekt nun also wesentlich preisgünstiger erzeugt werden, und das Immunsystem soll lernen, wie es sich zu verteidigen hat, wenn das Virus angreift.

Nun, das kann gut gehen. Die Natur lässt durchaus Evolutionssprünge zu. Aber es kann auch schief gehen. Es kann kaum beeinflusst werden, in welche menschlichen Zellen diese Billig-Hacker eindringen. Wenn es nun Zellen lebensnotwendiger Organe sind und das Immunsystem feststellt, dass diese verändert werden und daraufhin diese Zellen angreifen, kann dadurch nicht nur das Organ, sondern auch der gesamte Körper Schaden nehmen. Bleibt der Hackerangriff aber zunächst unbemerkt und produziert die umprogrammierte Zelle dann die Virusproteine, scheidet sie aus und trainiert so das Immunsystem, weiß niemand, wie sich das langfristig auf das Immunsystem auswirkt.

Das menschliche Immunsystem ist äußerst komplex und vielschichtig aufgebaut. Es hier zu erklären, so weit wir es überhaupt verstehen, würde schnell den Artikel sprengen. Und die rasante Zunahme von Autoimmunerkrankungen weist ja schon darauf hin, wie empfindlich es reagiert.

Aber das Schiefgehen wird man erst nach vielen Jahren feststellen. Denn die Natur und die Evolution denken nicht in Stunden, Tagen oder Wochen, sondern in Generationen.

Niemand kann sagen, wie die Chancen stehen. Für einen solchen Eingriff gibt es kein Beispiel in der Geschichte der Menschheit. Aber es gibt Erfahrungen und Erkenntnisse mit Viren im Zusammenleben mit den Menschen seit Jahrhunderten. Und die zeigen folgende Dinge auf:

Viele Viren werden durch Mutationen nicht gefährlicher, sondern schaden dem Menschen immer weniger.

Denn am ehesten überleben Virenstämme, die den Wirt nicht töten oder ernsthaft schädigen, sondern sich mit ihm „arrangieren“. Wie immer gibt es natürlich Ausnahmen.

Im Alter können nicht nur die Menschen, sondern auch das Immunsystem „dement“ werden. Das heißt, das Immunsystem vergisst, wie es mit Erregern umzugehen hat. Das betrifft besonders jene zivilisierten Menschen, die weitgehend abgesondert von den täglichen Auseinandersetzungen mit den Viren, in abgetrennten Situationen, leben.

Impfungen gegen Viren, das zeigt das Beispiel von Impfungen gegen Influenza-Viren, schützen eine gewisse Zeit vor genau diesem Virus. Aber Viren, die Atemwegserkrankungen auslösen, leben in den meisten Fällen in sozialer Gemeinschaft mit weiteren Viren, von denen wir einen großen Teil noch gar nicht benannt haben. Und dort, wo sich Platz findet, richten sich andere Viren ein, was dazu führt, dass eine Impfung gegen Atemwegserkrankungen durch ein bestimmtes Virus nicht grundsätzlich gleichzeitig andere Viren reduziert.

Inzwischen ist eine ganze Reihe sehr viel versprechender Medikamente gegen Coronaviren-Erkrankungen in der Arzneimittelzulassung. Und Studien über vorbeugende Maßnahmen, nach Berichten von erfolgreichen Präventionsmaßnahmen, wären sicher auch angebracht angesichts der Milliarden, welche für Impfstoffe und sogenannte Impfstoffe ausgegeben werden. Vollkommen unverständlich ist, warum die seit Behring bekannte Methode der Plasmatherapie, also der Therapie durch Gabe von Blutplasma genesener Patienten mit Antikörpern, so stiefmütterlich behandelt wird, obwohl damit gute Erfolge erzielt wurden, die Kosten überschaubar sind, und es sich ja um unzählige Erkrankte und dann auch logischerweise Genesene, die das Plasma spenden könnten, handelt. Vielleicht gibt es derzeit ein Umdenken, denn in den letzten Tagen hörte man, dass die Bundesregierung solche Medikamente gekauft hatte.

Bei HIV-Viren, die unbehandelt innerhalb von 8 bis 14 Jahren potentiell zum Tod der Erkrankten führen, ist die Behandlung mit einer Kombination verschiedener Arzneimittel erfolgreich. Seit 40 Jahren wird kein wirksamer Impfstoff hergestellt. Aber durch die Medikamente ist heute eine in den meisten Fällen die Lebenserwartung der Erkrankten fast normal.

Eines der schlimmsten Viren dürfte das Ebola-Virus sein, mit einer Tödlichkeitsrate von über 80 Prozent. Dies ist natürlich ein typischer Impfkandidat, und seit 2015 gibt es laut WHO eine vielversprechende Impfung. Anders als bei Atemwegserkrankungen durch Viren ist das Virus so aggressiv, dass eine Impfung für Risikogruppen, die exponiert sind, sicher sehr sinnvoll ist.

Auf der Basis dieser Erfahrungen mit Viren sollte man sich fragen, wie die derzeitige Politik im Fall von Corona zu beurteilen ist. Dabei will ich jetzt gar nicht auf die Diskussion eingehen, wie gefährlich oder ungefährlich das Virus ist. Sondern auf einen Aspekt, der die gesellschaftlichen Auswirkungen der Maßnahmen gegen die verkündete Pandemie betrifft. Denn dass es sich bei Corona nicht um die Pest des Mittelalters, HIV oder Ebola mit Übertragung durch die Luft handelt, dürfte unstrittig sein. Können wir die jetzt gerade zu beobachtenden gesellschaftlichen Veränderungen durch Corona wirklich einfach so hinnehmen?

Geständnisse eines „Vulnerablen“

Ja, ich habe viele verrückte, unnötige, auch falsche, dumme Dinge in meinem Leben gemacht. Aber ich habe nie jemanden dabei verletzt außer mich selbst, und ich möchte weder die Schmerzen noch die positiven Eindrücke missen, die ich gerade durch die verrücktesten Taten erleben durfte. Denn sie haben mich zu Erkenntnissen geführt, die ich ohne diese Schmerzen und Erlebnisse niemals gewonnen hätte.

Nun bin ich fast 70 Jahre alt, von einer Autoimmunerkrankung geplagt, deren Therapie das Immunsystem dämpft. Daher macht mich nicht nur mein Alter, sondern auch meine Krankheit zu einem Mitglied der „vulnerablen“ Bevölkerungskreise, welche der Staat nun also beschützen will. Wäre ich noch älter, würde ich vielleicht wie andere in Einzelhaft gehalten oder sogar an ein Bett gefesselt werden, damit mir das Virus nichts anhaben kann. Und beim Rückblick auf mein Leben überlege ich, auf was für ein Leben die nächste Generation, die Covid-Generation, wohl zurückblicken wird.

Die Tatsache, dass ich noch lebe, verdanke ich nicht dem Staat, sondern allein einem wunderbaren Schutzengel, der mich auf teilweise unerklärliche Weise immer im letzten Moment rettete.

Auch wenn ich immer erfolgreich darauf geachtet hatte, nie einen anderen Menschen zu gefährden, hatten mich Jugend, Dummheit, Übermut und andere Verrücktheiten immer wieder in Extremsituationen gebracht, die auch mein Ende hätten bedeuten können.

Da war dieser Mountainbike-Sturz bei einer Alleinfahrt in den Pyrenäen, als ich mit zertrümmertem Schlüsselbein und Helm Stunden neben dem Bike lag, bis ich gefunden wurde. Die Schmerzen, als die Splitter durch die Haut nach außen drangen, waren groß, aber ich wusste, dass ich selbst dafür verantwortlich war. Oder da war der Beinahe-Absturz beim Gleitschirmfliegen, als ich trotz schlechter Windbedingungen startete, mich dann aber auf über 4000 Meter hochschrauben konnte und die Menschen als winzige Punkte unter mir wahrnahm.

Da war der Tauchgang an einem Wrack in einer Tiefe von 106 Metern als Sporttaucher, obwohl die Grenze bei 40 Meter liegen sollte, und die Beobachtung, wie sich das auf das eigene Verhalten auswirkt. Die Dekompressionspausen beim Auftauchen und die Gedanken dabei werde ich so wenig vergessen wie Nachttauchgänge oder das sich plötzliche Finden mitten in einer Gruppe von aufdringlichen Haien, die sonst immer zu scheu waren, um in die Nähe von lauten Tauchern zu kommen.

Da war der Unfall auf leerer Autobahn — ja das gab es früher —, als ein plötzlich einsetzender Regenschauer die Straße bei 240 km/h zu einem See machte und ich den Motor meines Autos an der Mittelleitplanke wie an einem Schleifstein zerrieb. Oder dieses vollkommen unvernünftige Schnellfahren mit dem Motorrad, wobei man immer nur kurze Phasen mit 260 km/h fahren konnte, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.

Oder als ich an einer Piste stand, die für meine skifahrerischen Fähigkeiten eigentlich zu schwierig war und die ich teilweise auf dem Hinterteil hinunterrutschte und trotzdem ohne Knochenbrüche davonkam. Belohnt dann aber durch die unglaublichen Bilder schweizerischer Winterberge.

Da war die Situation, in Afrika trotz eines angeblichen Führers in der Wüste den Weg verloren zu haben, oder im Sudan von einem Patrouillenboot der Marine getaucht zu haben, und auf dem Rückweg die Orientierung der Soldaten durch die Untiefen durch Gewehrschüsse zu erleben. Oder die Nacht auf einem winzigen Fischerboot vor einer der schönsten und unberührtesten Tauchstellen im Roten Meer, als das Dach über mir aus Milliarden von Sternen bestand. Da war die Erfahrung, von der Strömung abgetrieben zu werden und erst im letzten Augenblick — schon ohne Sichtkontakt zum Tauchschiff — doch noch vom Schlauchboot aufgefischt zu werden.

Und da waren — auf einer einsamen Malediven-Insel — die Schmerzen durch Entzündungen in den Ohren, die einen glauben ließen, Sterben wäre die erstrebenswerte Erlösung. Bis dann endlich die glücklicherweise vorsorglich mitgenommenen Antibiotika den Schmerz linderten. Da war die Erfahrung in Afrika, dass man mit Erdnüssen mehrere Tage den Hunger bekämpfen kann, indem man zuerst eine Suppe daraus macht, bevor man am Ende die Reste isst.

Da waren die Stille und die Demut, welche die Unzufriedenheit westlicher Dekadenz wegfegte, als ich die Flüchtlingslager bei Port Sudan durchquerte. Oder die im Gedächtnis eingebrannten Bilder eines jungen Thailänders, der mit einem Armee-Schuss am Arm verwundet worden war und versuchte, in der Apotheke Antibiotika und Verbandsmittel zu bekommen, damit er sofort wieder auf die Straße gehen und Autoreifen anzünden konnte.

Da waren die Blutegel im Dschungel, seltsame, nie zuvor gesehene Tiere, die einen bekrabbelten. Unbekannte, angsteinflößende Geräusche in der Nacht. Alles in eigener Verantwortung, alles entgegen der Vernunft, alles ohne den „Schutz durch den Staat“. Aber alles auch einmalige Erinnerungen, Höhepunkte des Lebens.

Und nun will der Staat mich also vor dem Virus beschützen, indem er mich in Einzelhaft sperrt?

Was wird diese Covid-Generation wohl über ihr Leben erzählen, wenn sie einmal alt ist? Wird sie sich vorkommen, als ob sie ein Leben unter Zombies, unter lebenden Toten führte? Unter Menschen, deren Gesichter versteckt sind, von denen man nicht weiß, ob sie lächeln oder einen vorwurfsvoll anschauen? Umgeben von potentiell tödlichen Virenträgern, zu denen man Abstand halten muss? Mit gesetzlichen Kontaktverboten, die verhindern, dass menschliche Beziehungen entstehen oder bestehen bleiben als gesellschaftlicher Konsens?

Werden diese Menschen jemals die Erfahrung machen, in Afrika während einer Ausgangssperre in der Lobby eines voll besetzten Hotels zu sitzen und von der Security aufgefordert zu werden, das Hotel zu verlassen — am Ende aber mit anderen Gästen und der Security lachend Tee zu trinken, während ein Zimmer frei gemacht wird, damit die komischen Ausländer eine Nacht dort schlafen können?

Wird diese Generation jemals das Gefühl erleben, wie es ist, wenn man Freunde mit Küssen begrüßt, eng zusammen an einem Lagerfeuer sitzt und sich Geschichten erzählt? Gemeinsam in Gesänge ausbricht, die dann auch schon mal in Grölen und Gelächter enden? Oder wie es ist, wenn man irgendwo, entfernt von der Zivilisation, die letzte Zigarette mit einem Freund teilt? Ja, auch mit dem Rauchen habe ich vor 20 Jahren aufgehört.

Oder werden sie vor lauter Händewaschen, Abstandhalten und Virentests vereinsamen, Phobien entwickeln, seelisch verkümmern, in Depressionen verfallen? Und vielleicht am Ende froh sein, wenn der Staat sie fürsorglich in Einzelhaft nimmt und den Kontakt zur Umwelt abschneidet? Wird für sie der tägliche Podcast am Morgen, in welchem die Risiken des Tages erklärt werden, das sein, was für uns früher der Wetterbericht war, welcher für uns wichtig war für unsere Wochenend-Aktivitäten?

Und dann das Arbeitsleben. Da hatte ich als junger Volontär in einer Versicherung Anfang der 1970er Jahre doch tatsächlich scheinbar erfolgreich den Verbesserungsvorschlag gemacht, wie man die Anwendung des Fotokopierens so organisieren konnte, dass sie wesentlich weniger Arbeitszeit in Anspruch nahm. Und mich dann gewundert, warum mich alle Kollegen, die gerne mal ein Schwätzchen am Kopierer gehalten hatten, mit giftigen Blicken musterten. Wie stümperhaft war das gegenüber einer gesetzlichen Vorschrift zugunsten von Homeoffice, die Konzernen Milliarden einspart, die persönlichen Beziehungen von Mitarbeitern erodiert und sie zu Einzelkämpfern macht, die vielleicht bald auf ganz anderer Basis bezahlt werden als in der Vergangenheit, nämlich nach einem vom Arbeitgeber festgelegten „Erfolg“.

Natürlich können Homeoffice, Videokonferenzen und Reisebeschränkungen sinnvoll und auch für die Arbeitnehmer nützlich sein. Aber eben nur, wenn es freiwillig und unter Abklärung aller Vor- und Nachteile passiert, nicht durch Zwang und Androhung von Strafen.

Aber wird die Covid-Generation überhaupt noch begreifen, dass es auch ein Leben gab, in dem man für sich selbst verantwortlich war? Ein Leben, in dem man mit anderen vereinbarte, was man tat? Oder wird es zur Selbstverständlichkeit werden, dass man morgens die Nachrichten hört, um zu erfahren, was an diesem Tag erlaubt ist und was nicht? Vielleicht Nachrichten wie die fiktive folgende:

„In einer Untersuchung des Robert Koch-Instituts wurde festgestellt, dass während der Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 deutlich mehr Menschen an resistenten Krankenhauskeimen starben als an Covid-19. Nachdem das Corona-Virus erfolgreich besiegt wurde, ist nun der Fokus auf diese Seuche gesetzt worden, die droht, unser Gesundheitssystem zu überwältigen. Aus diesem Grund haben alle Menschen, bei denen einmal MRSA-Keime festgestellt worden waren, innerhalb von 14 Tagen im nächstgelegenen Seuchenzentrum vorstellig zu werden.“ Oder:

„Aufgrund einer Untersuchung der Charité wurde festgestellt, dass Menschen mit Übergewicht und hohen Blutzuckerwerten im letzten Jahr 120 Unfälle mit Todesfolge für andere Personen verursacht haben. Aus diesem Grund werden übergewichtige Menschen aufgefordert, innerhalb von acht Wochen ihr Gewicht auf das Normalgewicht zu reduzieren, ansonsten erfolgt die Zwangseinweisung in eine Diätklinik.“

Wird, polemisch gesagt, so etwas das Leben der Corona-Generation bestimmen? Und werden die Menschen dann, am Ende ihres Lebens angekommen, in Isolationshaft genommen — natürlich, um sie zu beschützen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten — und mit einem Mittel behandelt, das auf einer vollkommen neuen Therapiethese beruht und an genau ihrer Altersgruppe noch nie getestet worden war?

Natürlich hoffe ich, dass ich noch weitere 20 Jahre verbreiten kann, dass es auch ein anderes Leben gibt als jenes unter dem Corona-Regime.

Und ich verlange nicht, dass Menschen, die gesund sind, wegen mir beziehungsweise dem Teil der „vulnerablen Bevölkerung“, ihr gesamtes Leben den Anordnungen des Staats unterordnen müssen.

Ich weiß jedenfalls, dass ich alles unternehmen werde, um mein Ende selbst zu bestimmen. Ich werde sicherstellen, dass ich im Alter von über 80 Jahren nicht mehr überdruckbeatmet werde, außer vielleicht kurzzeitig im Fall einer notwendigen Operation mit guten Erfolgsaussichten. Denn ich weiß, wenn ich an diesem Punkt angekommen bin, dann habe ich mein Leben gelebt. Dann will ich so abtreten, wie ich gelebt habe. Mit Würde und in der Nähe der allerengsten menschlichen und tierischen Beziehungen. Und nicht in einem Isolationszimmer oder auf einer Intensivstation.

Vergesst nicht: Jeder wird einmal alt — wenn er nicht vorher stirbt. Und wer heute das für richtig hält, was die Regierung den alten Menschen antut, wird einmal selber darunter leiden müssen.

Dass es tausend bessere Ideen gibt, als sie unsere Regierung in Verbote und Vorschriften gießt, sollte bekannt sein. Hier ist nicht der Platz, um solche Konzepte des Schutzes der „Vulnerablen“ zu erklären. Zu erklären, wie man sie beschützen kann, ohne ihre Rechte und die Rechte des Rests der Bevölkerung zu eliminieren, würde nun wirklich den Rahmen sprengen (1).


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Quellen und Anmerkungen:
(1) https://www.facebook.com/jochen.mitschka/posts/886647155414057


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