1992 wurde ich eingeschult, an einer kleinen Grundschule eines Dorfes im Emsland. Unsere Klassenlehrerin, ein erfahrenes Urgestein, alt eingesessen und bekannt im Ort, sorgte für meine erste prägende Erinnerung an Schule: Vorne im Klassenraum mussten sich ein paar Jungen, die uns Mädchen in der Pause geärgert hatten, in einer Reihe aufstellen, und dann gab sie jedem eine Ohrfeige.
Ich sehe noch die rot-verweinten Gesichter vor mir und das beklemmende Gefühl, das mich in der Situation ergriff. Mir taten die Jungen plötzlich leid. Doch auch der Leiter der Schule vertrat die Anschauung: „Wer nicht hören will, muss fühlen.“ Er zog regelmäßig Schüler an den Ohren über die Schulflure. Auch für seine plötzlichen Griffe in den Nacken war er bekannt. Wir hatten damals alle großen Respekt vor ihm.
Gewalt an Schulen
Sowohl mein Schulleiter als auch die Klassenlehrerin hätten aus heutiger Sicht eine Anzeige wegen Körperverletzung verdient. Gewalt in der Erziehung ist zwar erst seit dem Jahr 2000 in Deutschland gesetzlich verboten — sie war jedoch schon immer falsch und ihre Folgen fatal.
Dabei mag es tatsächlich so aussehen, dass sich Kinder durch eine „harte Hand“ besser fügen und weniger „Ärger“ machen. Doch Menschen, die als Kind Gewalt erfahren haben, werden sich unweigerlich selbst irgendwann gewaltvoll gegenüber ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen verhalten. Und wenn diese Menschen in machtvolle Positionen geraten, hat das schlimme Konsequenzen.
Heute ist es weniger offenkundig-körperliche Gewalt als verdeckt-psychische, die Kinder und Jugendliche an Schulen erfahren. Dabei können verdeckte Gewaltmechanismen wie Ausgrenzung, Drohungen und Machthierarchien „ähnliche, manchmal sogar schwerwiegendere psychische Folgen für eine Person haben als körperliche Gewalt“ (1).
Was macht Gewalt mit uns?
Egal, von welcher Art die Gewalt ist — unsere Psyche trägt den größten Schaden davon. In dem Moment, wo wir Gewalt erfahren, fühlen wir uns ausgeliefert, ohnmächtig und schutzlos — Gefühle, die vor allem Kinder nicht aushalten können.
Aus Schutz und Überlebensgründen verdrängt die Psyche diese Gefühle daher kurzerhand aus dem Bewusstsein — je unerträglicher das Gefühl, desto mehr wird es abgespalten. Das hat allerdings zur Folge, dass jegliche Erinnerung an diese Gefühle zur Gefahr wird. Das eigene Opfersein und die eigene Schwäche dürfen Betroffene von da an nicht mehr fühlen, sonst kommt es zum psychischen Break-Down (2).
Dies wiederum hat jedoch den Preis, dass Betroffene jegliche Opfererfahrungen leugnen und „lieber“ selbst zum (Mit-)Täter werden, als Schwäche zu zeigen. Die Geschichte von Arno Gruen, dessen Lehrerin am ersten Schultag ihre Schüler fragt, wer einen neuen Schlagstock für sie kaufen gehe, und sich daraufhin alle Schüler der Klasse melden, illustriert diese Absurdität: Den Schülern scheint es besser, Mit-Täter zu sein, als eventuell selbst zum Opfer zu werden (3).
Das bedeutet: Wenn selbst erfahrene Gewalt nicht reflektiert und wieder ins Bewusstsein geholt wird, dann werden aus Opfern irgendwann Täter. Ich vermute, dass meine Klassenlehrerin und mein Schulleiter beide selbst Gewalt in ihrer Kindheit und Schulzeit erfahren haben. Beide wurden in den 1940er Jahren in Deutschland geboren und gaben an uns weiter, was ihnen selbst widerfahren war. So schließt sich der Kreislauf der Gewalt. Es ist nämlich so, „dass Gewalt immer nur wieder Gewalt erzeugt — so wie es von jeher gewesen ist“ (4).
Lehrer/innen als Täter
Auch ich, die ich erst in den 1980ern geboren wurde, und in meiner Studien- und Referendarzeit allerlei pädagogisches Werkzeug an die Hand bekam, bin bereits zur Täterin im Klassenzimmer geworden: Kurz nach dem Examen bekam ich eine so genannte „Problemklasse“ — zuvor wurde ich schon von Kollegen vor dieser „schlimmen Horrorklasse“ gewarnt. Nach anfänglichen Versuchen, zugewandt-nett mit den Teenagern umzugehen, geschah es: Ich wurde von einigen Schülern derart getriggert, dass ich die Fassung verlor, laut wurde, einzelne Schüler bestrafte mit extra Aufgaben, Rausschicken, Nachsitzen und schlechten Noten.
Bei einem Mobbing-Vorfall, bei dem Schüler meiner Klasse ein Mädchen der Parallelklasse beleidigten, geriet ich so in Rage, dass ich nicht mehr klar meine Schüler und ihre Beweggründe sehen konnte und einzig ihre Maßregelung im Sinn hatte.
Was war nur mit mir los? Die Klasse brachte mich an meine persönlichen Grenzen, und dass ich nicht die Ruhe bewahren konnte, lag zu einem großen Teil daran, dass ich enorme Angst hatte, Schwäche zu fühlen und zum Opfer zu werden. Mit allen Mitteln wollte ich mich behaupten und die „Chefin“ der Klasse bleiben — Angst spielte eine große Rolle, und diese Angst musste ich mit allen Mitteln überspielen: durch Strafen, Lautwerden, mich groß machen und Schüler in die Schranken weisen.
Dass dies so war, und dass meine Angst eine konkrete Ursache hatte — denn ich bin selbst als Kind und Jugendliche Opfer von Gewalt geworden — kann ich erst heute sehen und als Wahrheit zulassen. Und erst heute, nach der schmerzhaften Auseinandersetzung mit meiner Vergangenheit, öffnet sich mein Blick für die Schüler meiner ehemaligen Klasse: Ich sehe sie nicht mehr als Täter, sondern als Jugendliche in Not, die einen verantwortungsvollen Erwachsenen als Begleitung und Orientierung gebraucht hätten, um sich ihres eigenes Verhaltens bewusst zu werden.
Gewalt auf verschiedenen Ebenen
An dieser Stelle sei vermerkt: An Schulen findet natürlich nicht nur Gewalt von Lehrkräften in Richtung ihrer Schüler statt, auch von Schülerseite geht Gewalt aus — sei es untereinander oder in Richtung Lehrperson. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Auch ich bin schon auf drastische Weise von Schülern angegangen worden und fühle mit jeder Person mit, die so etwas erlebt.
Da es jedoch momentan noch so ist, dass Erwachsene ein Gros des Schulsystems gestalten, sehe ich auch die Erwachsenen hier stärker in der Verantwortung als die Schüler und Schülerinnen. Erwachsene haben im System Schule mehr Gestaltungsspielraum als ihr Klientel — sei es bei der Unterrichtsgestaltung, der Pausenregelung oder bei Bewertungsverfahren.
Viele junge Menschen kommen außerdem aus Familienverhältnissen, in denen sie keine Chance haben, gesund und „in sich ruhend“ aufzuwachsen. Ein Satz, den ich kürzlich gelesen habe, bringt es auf den Punkt: „Bevor ein Kind Probleme macht, hat es welche.“ Wir können daher von Kindern und Jugendlichen nicht erwarten, ihre Schwierigkeiten — sei es im Verhalten, im Umgang mit anderen oder im Umgang mit sich selbst — alleine zu lösen.
Wenn wir Erwachsenen, die wir über mehr Macht verfügen als Kinder und Jugendliche, diese bei schwierigem Verhalten bestrafen, machen wir die Opfer zum Täter. Was wir stattdessen tun können: als Erwachsene verantwortungsvoll auf unser eigenes Verhalten schauen, und darauf aufbauend jungen Menschen eine Stütze sein.
Facetten von Gewalt im Unterricht
Gewalt im Unterricht zwischen Lehrkraft und Klasse hat heute viele Facetten: Lautwerden, bestrafen, drohen und ausgrenzen gehören dazu. Alle diese Methoden sind verletzend, bedrohlich und entwürdigend. Denn sie suggerieren einem jungen Menschen, dass er/sie nicht als Subjekt mit eigenem Wert, sondern als Objekt wahrgenommen wird, das sich seinen Wert erst erarbeiten muss. Anerkennung und Akzeptanz bekommt er/sie erst, wenn er/sie sich den Vorgaben entsprechend verhält. Sätze wie „Wenn du jetzt nicht still bist, kannst du in der Pause drin bleiben“ oder „So wirst du dein Abi nie bekommen“ schüchtern ein und machen Angst, sie sind verbale Gewalt.
Auch unbedacht geäußerte Zuschreibungen wie „Du bist eine Einser-Schülerin“ oder „Dir liegt das Fach xy einfach nicht“ schlagen in die gleiche Kerbe: Traumatologe Franz Ruppert sagt:
„Durch Zuschreibungen werden Menschen von anderen Menschen oder Institutionen mit Merkmalen belegt, die deren Zielen und Zwecken entsprechen. Eine Schulnote sagt nichts über die Identität des jeweiligen Kindes aus, sondern schreibt ihm einen Rang innerhalb eines Vergleichskollektives zu“ (5).
Mein Körper gehört mir
Was ist mit körperlichen Grenzen und Befugnissen? Erst kürzlich erzählte mir ein Schüler, dass sein Deutschlehrer ihm mit einem Duden auf den Kopf „getitscht“ habe, als er eine Frage nicht richtig beantworten konnte. Ob ihm das nun weh getan hat oder nicht — es war das Überschreiten einer körperlichen Grenze.
Genauso verhält es sich mit „Bewegungsaufgaben“ bei Fehlern: Ich habe erlebt, dass Lehrer/innen junge Menschen um den Tisch laufen oder auf Stühlen stehen lassen, wenn diese eine Frage nicht beantworten können. Bei dieser sadistischen Form von „Lehrmethode“ werden Jungen und Mädchen nicht nur vorgeführt, sondern massiv in ihrer autonomen Willensbildung und Selbstwirksamkeit beschränkt.
Viele Schüler/innen empfinden es auch als Bloßstellung, wenn sie nach vorne an die Tafel geholt werden, um dort vor der gesamten Klasse Aufgaben zu lösen oder Vokabeln anzuschreiben. Mir erzählte einmal ein ehemaliger Schüler, in ihm habe sich in dieser Situation „alles zugemacht“, er selbst habe dissoziiert und sei zu keinem klaren Gedanken mehr fähig gewesen.
Genauso fraglich erscheint der Drang einiger Pädagogen, junge Menschen dazu zu bringen, bestimmte Kleidungsstücke im Unterricht abzulegen. Auch hier werden körperliche Befugnisse verletzt, denn wenn ich jemanden zwinge, die Cappy oder Kapuze abzunehmen, obwohl er/sie diese aufbehalten möchte, wende ich willensbeugende Gewalt, „vis compulsiva“, an.
Ist doch nicht so schlimm?
„War doch halb so schlimm“, „Hab dich nicht so“, „Stell dich nicht so an“ sind Sätze, die die Erfahrung von Gewalt bagatellisieren. Hier wird Menschen ihr eigenes Gefühl von Unwohlsein, Scham und Unsicherheit abgesprochen. Gerne fallen solche Sätze in Arztpraxen, aber auch im Sportunterricht. Dabei kann nur der/die Betroffene selbst wissen, ob und wie schlimm das Springen über einen Bock oder das Vorgeführtwerden, wenn man etwas nicht kann, wirklich für ihn/sie gewesen ist.
Ich selbst wurde häufig von einem Sportlehrer als Paradebeispiel dafür genommen, wie man bestimmte Dinge falsch macht — kein schönes Gefühl! Heute lachen wir auch bei Klassentreffen darüber, dass genau dieser Sportlehrer jedes Mal nach dem Sportunterricht unter einem Vorwand in unserer Mädchen-Umkleidekabine auftauchte. Auch wenn das Ganze überhaupt nicht zum Lachen ist — Hauptsache kein Opfer sein.
Isolation und Ausgrenzung
Isolationshaft ist ein viel benutztes Beispiel für psychisch ausgeübte Gewalt und Folter (6). Auch Schüler/innen erfahren an Schulen systematisch Isolation beziehungsweise Ausgrenzung: Störende, laute Unterrichtsteilnehmer werden vor die Tür oder in einen „Reflektionsraum“ geschickt und so von der Klasse und ihren Freunden auf bestimmte Zeit getrennt; manchmal werden sogar einzelne Schüler/innen aus bestimmten Gründen von Klassenfahrten ausgeschlossen.
Was dies in den betroffenen jungen Menschen auslöst, ist nach außen hin meist nicht sichtbar, lässt sich aber anhand spontaner Emotionen wie Wut, Frustration oder auch totaler Gleichgültigkeit erahnen.
Privatsphäre und Scham
Ein eigenes Beispiel mag die verheerende Wirkung von Scham und Beschämung verdeutlichen:
In einer Physikstunde schrieb ich einmal einen Brief an meine beste Freundin — mir schien das eine gute Idee, denn ich fand den Unterricht langweilig und verstand nur Bahnhof. Mein Physiklehrer Herr Schmidt (7) sah das anders, er bekam meine Eigentätigkeit mit und rief mich an die Tafel, damit ich dort eine Aufgabe löste. Währenddessen ging Herr Schmidt zu meinem Tisch, setzte sich auf meinen Stuhl und las meinen soeben verfassten Brief, ja, er schrieb sogar einen Kommentar darunter.
Ich war außer mir: Was für eine Einmischung in mein Privatleben! Ein willkürlicher Eingriff in mein Innerstes — denn natürlich erzählt man seiner besten Freundin nur Vertrauliches. Ich schämte mich sehr und fühlte mich richtig elend, zuhause angekommen verbrannte ich den Brief auf dem Balkon. Heute weiß ich: Scham ist eines der schlimmsten, schwer erträglichsten Gefühle überhaupt (8).
Man schämt sich „in Grund und Boden“, man will sich auslöschen, verschwinden, nicht mehr da sein — und richtet so die erfahrene Gewalt gegen sich selbst. Das Verdrehte: Nicht ich hätte mich schämen müssen, sondern Herr Schmidt, der seine Macht missbrauchte, um mir eine „Lehre“ zu erteilen.
Lernen ohne Liebe?
Ob Schüler in all diesen Situationen etwas lernen, und wenn ja, was, drängt sich als Frage auf. Ein gesundes Lehrer-Schüler-Verhältnis basiert grundlegend auf Kooperation und Vertrauen. „Überall lernt man nur von dem, den man liebt“, sagte schon Goethe.
Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich jede der bislang beschriebenen Situationen als das Gegenteil von liebevollem Umgang und konstruktiver Gemeinschaft. Was kennzeichnet gesunde Beziehungen? Sie „(…) beginnen mit der jeweiligen Wertschätzung des anderen, seiner Fähigkeiten, Interessen und Leistungen. Unterschiedliche Kompetenzen werden nicht dazu verwendet, Oben-Unten-Verhältnisse zu schaffen (…).“, schreibt Franz Ruppert in „Symbiose und Autonomie“.
Ursachenforschung
Auf Platz 1 der Ursachen für Gewalt im Unterricht sehe ich Überforderung. Bei bis zu 30 Kindern beziehungsweise Jugendlichen in einer Klasse ist es ein nahezu hoffnungsloses Unterfangen, hier nicht zu gewaltvollen Mitteln zu greifen. Zudem ist die Arbeitsbelastung, unter der viele Lehrer und Lehrerinnen stehen, immens — ich spreche hier aus eigener Erfahrung und habe mit den unterschiedlichsten Lehrkräften Kontakt. 60 Stunden in der Woche sind normal, in korrekturintensiven Zeiten können es auch mal mehr werden.
Neben diesen äußeren Faktoren kommt die unzureichende Vorbereitung hinzu: Ich habe in meinem Studium rein inhaltlichen Input erhalten, um Auseinandersetzung mit sich selbst, der eigenen Geschichte oder dem eigenen Bild von Kindern ging es nie, genauso wenig wie um Fragen, wie Schule generell gestaltet werden könnte. Dabei ist der Schulalltag prädestiniert für Trigger, die einen an die eigene Kindheit und Schulzeit erinnern — eigenes erlebtes Leid ploppt hoch, die Psyche gerät in Stress.
Früher Opfer — heute Täter
Die Grundlage, damit wir in der Schule gesund und im Mitgefühl mit anderen arbeiten können, ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und den eigenen Überlebensstrategien. Nur wer mit sich selbst mitfühlen kann, kann mit anderen mitfühlen.
Menschen, die eigene Opfererfahrungen nicht verarbeitet haben, werden leicht zum Täter. Wer sich des eigenen Opferseins nicht bewusst ist, macht sich unbewusst zum Wiederholer dessen, was ihm/ihr widerfahren ist.
Fast jeder Gewaltverbrecher ist als Kind selbst Opfer von Gewalt geworden. Pädagogen und Sozialarbeiter, die mit Menschen in Gefängnissen arbeiten, berichten mir, dass keiner der Sträflinge eine sichere Bindung und ein Aufwachsen in Liebe und Geborgenheit erfahren hat.
Lehrer sind auch „nur“ Menschen. Herr Schmidt hatte eine für uns alle sichtbare, starke Sehbehinderung — ich kann mir gut vorstellen, dass er selbst in jungen Jahren gehänselt und ausgegrenzt wurde. Erlebtes Opfersein ist der Nährboden für späteres Tätersein: Vom Gefühl der Machtlosigkeit zum Machtmissbrauch sind es nur wenige Schritte. Und wenn ich mir das bewusst mache, kommt sogar Mitgefühl mit Herrn Schmidt in mir auf.
Ein gewaltvolles System — der Ausstieg ist möglich
Damit Schule ein gewaltfreier Ort konstruktiver Begegnungen wird, braucht es ein radikales Umdenken: Weg von Noten, Fehlerfokus und Schulzwang — hin zu bedingungsloser Akzeptanz eines jeden — unabhängig von Persönlichkeit und Begabungen.
Wir Lehrer und Lehrerinnen haben als Erwachsene natürlicherweise mehr Macht als Kinder und Jugendliche — lasst uns mit dieser Macht sorgsam umgehen!
Autorin und Schulgründerin Aida S. de Rodriguez sagt: „Erziehung ist Gewalt“ (9). Und es stimmt. Denn da, wo wir anfangen, Methoden anzuwenden, um junge Menschen und uns selbst „in Schach“ zu halten, hört liebevolle Begleitung auf, da fängt Manipulation und Abwertung an.
Wenn Lehrer/innen diesen sorgsamen Umgang selbst nicht erfahren haben, wird es schwer für die ihnen Anvertrauten — daher appelliere ich: Schaut auf eure eigene Geschichte. Nur dann gelingt der Ausstieg aus der Täter-Opfer-Dynamik, nur dann können wir aufhören, zu werten, zu strafen und zu belohnen. Denn egal, was ein kleiner Mensch getan hat — den Einsatz von Gewalt kann das niemals rechtfertigen.
Quellen und Anmerkungen:
(1) http://lexikon.stangl.eu/3018/gewalt/
(2) vgl. F. Ruppert „Symbiose und Autonomie“ (2011); „Mein Körper, mein Trauma, mein Ich“ (2017)
(3) A. Gruen „Wider den Gehorsam“ (2014)
(4) A. Lindgren „Niemals Gewalt!“, abgerufen über efraimstochter.de (20.12.2018)
(5) F. Ruppert: „Wer bin Ich in einer traumatisierten Gesellschaft?“ (2018)
(6) https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/gewalt/index.html
(7) Name des Lehrers geändert
(8) Vortrag von Dami Charf über https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=3BVM9pQPoAE
(9) www.elternmorphose.de; Apego Schule Berlin über www.apego-schule.de
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