Ein Vertreter von Justitia et Pax Schweiz, einer katholischen Organisation, die von Papst Paul VI. ins Leben gerufen wurde, hielt in Zürich vor einigen Monaten einen kurzen Vortrag. Sein Vater, der aus dem Ausland stammte, musste als sogenannter weißer Jahrgang in Deutschland noch keinen Militärdienst leisten. Seinem Sohn empfahl der Vater hingegen, etwas für Deutschland zu tun und den Militärdienst zu absolvieren. Dieser verweigerte aber den Kriegsdienst und leistete in Deutschland Zivildienst und nahm 1983 auch an Demonstrationen gegen die Stationierung der Pershing-Atomraketen in Deutschland teil.
Logik der Abschreckung wurde durchbrochen
Die Friedensbewegung der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts durchbrach damals mit dem Kampf gegen die Nachrüstung die Logik der Abschreckung und stieß damit das Tor zu einer neuen Ära auf (1). Moskau und Washington einigten sich später auf die Verschrottung aller atomaren Mittelstreckenwaffen, darunter fielen auch alle Pershing 2 und Cruise-Missiles, die im November 1983, in Mutlangen, Heilbronn, Neu-Ulm und Hasselbach stationiert worden waren.
Katholische Bischöfe Deutschlands befürworten Waffenlieferungen
Heute findet dieser ehemalige Kriegsdienstverweigerer von Justitia et Pax es doch richtig, dass Deutschland der Ukraine Waffen liefert. Auch viele katholische Bischöfe Deutschlands befürworten Waffenlieferungen, das Recht der Ukraine, sich zu verteidigen, sagen sie. — Soll also mit Waffen in der Ukraine Frieden geschaffen werden?
Wie sieht Jaques Baud solche Kriegsmateriallieferungen?
Jaques Baud (2), ehemaliger Oberst der Schweizer Armee, der beim Nachrichtendienst der Schweiz und bei UNO-Organisationen tätig war, schrieb:
„Wenn ein Beobachter sieht, dass eine alte Dame auf der Straße von einem Schläger angegriffen wird, ermutigt er sie nicht, sich zu wehren, sondern versucht, die beiden zu trennen. Wir befinden uns in der Situation dieses Beobachters, aber unsere Antwort ist, Waffen zu geben, damit die Ukraine kämpft. Für einen Ukrainer ist es legitim, kämpfen zu wollen, aber für einen Schweizer oder einen anderen Europäer besteht die Rolle darin, zu versuchen, den Schaden zu begrenzen. Aber niemand versucht das im Westen.“
Verbrecher machen Krieg. Kriege machen Verbrecher!, Bild: Arbeiterfotografie
Ein Waffenstillstand oder wenigstens eine Feuerpause in der Ukraine würde vielen Menschen das Leben retten und weitere Zerstörungen verhindern. Die USA und die europäischen Staaten, die der Ukraine Waffen liefern und sie in ihrem Kampf logistisch unterstützen, müssten mit Russland verhandeln, oder wenigstens versuchen, eine Feuerpause zu vereinbaren. Ohne die Hilfe der USA und der europäischen Staaten kann die Ukraine keinen Krieg führen.
Fresko gegen den Krieg an einer Parkmauer in Berlin, Bild: Graswurzel Revolution, kopiert aus der Zeitschrift „Union pacifiste Juillet-Août 2022“
Ukrainische und russische Soldaten werden verheizt
Eigentlich wird seit 2014 in der Ukraine Krieg geführt, im Donbass, nicht erst seit dem 24. Februar 2022. Diese Kämpfe hatten schon 14.000 Opfer gefordert. 80 Prozent der Umgekommenen im Donbass sollen durch die ukrainische Armee verursacht worden sein. Kiew, der ukrainische Präsident Selenskyj wollte den Donbass und die Krim wieder zurückerobern, wie er öffentlich erklärte. Die Krim hatte sich 2014 nach einer Volksabstimmung Russland angeschlossen.
Die Ukraine wurde nach 2014 vom Westen aufgerüstet (3, 4). „Verbrecher machen Kriege. Kriege macht Verbrecher!“, kann man sagen.
Im Tages-Anzeiger stand zu der Ausbildung von ukrainischen Militärs im Ausland:
„Bekannt ist, dass die CIA im amerikanischen Bundesstaat North Carolina einen Stützpunkt hat, wo sie ihre Offiziere ausbildet. Seit 2015 trainiert die CIA dort auch kleine Gruppen von Ukrainern für paramilitärische Operationen“ (5).
Aktuell werden 10.000 ukrainische Soldaten in Großbritannien ausgebildet. Der heutige Krieg auf Seite der Ukraine wird von der NATO und den USA geleitet, durch Geheimdienstinformationen, Luftraumüberwachung, durch Satelliten und Drohnen.
Diese Strategen opfern in dem Krieg ukrainische und russische Soldaten für ihre Ziele und die Ukraine wird durch den Krieg total zerstört. Als ich 1959 Frankfurt am Main besuchte, waren dort noch viele Ruinen zu sehen, 14 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg wird sehr, sehr lange dauern.
14 Millionen Menschen sind geflohen
Bis Mitte Oktober 2022 waren laut Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) rund 14 Millionen Menschen in der Ukraine in Folge des Krieges geflohen und haben die Grenze in ein Nachbarland überquert. Wie viele Soldaten und Zivilisten Russlands und der Ukraine wurden schon getötet, verletzt oder sind verschollen? Über 100.000? Das wird man vielleicht erst in einigen Jahren wissen.
In der Geschichte gibt es einige Beispiele für eine friedliche Lösung von Konflikten.
Baltische Staaten contra militärische Intervention in Tschetschenien
Als 1990 die baltischen Staaten ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärten, wurde von Befürwortern der Selbständigkeit bewusst eine gewaltsame Konfrontation mit der Sowjetunion vermieden. Ein Krieg wie in Tschetschenien fand in Estland, Lettland und Litauen nicht statt. Die Ablösung Tschetscheniens von Russland wurde im zweiten Tschetschenienkrieg (1999 bis 2009) militärisch von Moskau brutal verhindert. Die baltischen Staaten erlangten im Großen und Ganzen gewaltlos ihre Unabhängigkeit in der günstigen Situation von 1990. In späteren Jahren wäre dies vermutlich nicht mehr möglich gewesen.
1956: Ungarn, 1968: Tschechoslowakei, 2022: Ukraine
Auch als 1956 nach der Revolution die ungarische Regierung unter Imre Nagy, einem Kommunisten, durch Moskau weggefegt wurde, kam es nicht zu einem so großen militärischen Widerstand wie heute in der Ukraine, und auch die Opferzahl mit circa 2500 bis 3000 Toten blieb verhältnismäßig klein. Das Land wurde durch den Krieg nicht zerstört. Imre Nagy und andere führende Mitglieder der Regierung und des Aufstandes wurden hingerichtet, auch der Vater des Schweizer Journalisten Miklós Gimes. Gimes hat das Schicksal seiner Mutter und seines Vaters in Ungarn dokumentiert, in dem 95-minütigen Film „Mutter“, der 2002 im Schweizer Fernsehen gezeigt wurde.
Der ungarische Aufstand im Herbst 1956 wurde zudem dadurch ausgelöst, als der geheime Bericht über die Verbrechen Stalins in Ungarn bekannt wurde. Nikita Chruschtschow hatte diesen Bericht im Frühling 1956 im Kreml in Moskau vorgelegt. Den „Säuberungen“ Stalins waren in Ungarn viele Menschen zum Opfer gefallen, auch prominente Kommunisten.
Auch 1968, als der Warschauer Pakt den Prager Frühling der Reformkommunisten militärisch beendete, blieb es in der Tschechoslowakei vor allem beim gewaltlosen Widerstand und die Zahl der Opfer blieb klein. 137 tschechoslowakische Staatsbürger kamen ums Leben. Weder den aufständischen Ungarn noch der Tschechoslowakei des Prager Frühlings halfen die Westmächte 1956 und 1968 mit Waffenlieferungen, noch schickten sie Söldner, noch trainierten sie Soldaten im Ausland für den Kampf gegen die Invasoren. Die Aufständischen in Ungarn wurden 1956 von dem US-Sender Radio Free Europe jedoch ermuntert zu rebellieren und viele erwarteten Hilfe aus dem Westen.
Im Kalten Krieg strebte der Westen mit verdeckten Operationen und Propaganda im Ostblock einen Regimewechsel an. Ungarn und die Tschechoslowakei blieben nach 1956 und 1968 im Ostblock, es kam nicht zu den furchtbaren Zerstörungen und Menschenopfern wie heute in der Ukraine. Nach den Ereignissen in Ungarn, 1956, und der Tschechoslowakei, 1968, flüchteten je etwa 200.000 Menschen in den Westen, nicht wie heute Millionen aus der Ukraine.
Frieden schaffen ohne Waffen, Bild: Arbeiterfotografie
Verhältnis der Kirche zum Militär und zum Krieg
Kommen wir auf den Anfang dieses Textes zurück, bei der ein Vertreter von Justitia et Pax Schweiz, ein ehemaliger Kriegsdienstverweigerer, erklärte, dass er heute Waffenlieferungen an die Ukraine befürworte wie katholische Bischöfe in Deutschland auch. Ist dies ein neues Phänomen, dass kirchliche Kreise Waffenlieferungen befürworten und sogar Kriege?
Der spätere schweizer Reformator Huldrich Zwingli war auch Feldprediger und nahm von 1512 bis 1515 an den Feldzügen der italienischen Kriege teil, insbesondere an der Schlacht bei Marignano, mit Glarnern für den Papst gegen die Franzosen in der Lombardei. Am Schluss seines Lebens zog Zwingli mit den Zürchern gegen die Katholiken der Innerschweiz in den Krieg und wurde am Ende der Schlacht bei Kappel am Albis, 1531, gefangen genommen und dort hingerichtet (6).
Zwingli Denkmal bei der Wasserkirche am Limmatquai in Zürich, Bild: Heinrich Frei
Der Reformator Huldrich Zwingli war ein außerordentlich gebildeter Mann. Franz Rueb veröffentliche dazu ein lesenswertes Buch mit dem Titel „Zwingli: Widerständiger Geist mit politischem Instinkt“. Franz Rueb war früher, bevor er Theaterregisseur und Schriftsteller wurde, Redaktor des Vorwärts, der Partei der Arbeit, und Kantonsrat des Kantons Zürich (7).
Feldprediger der Schweizer Armee, in den militärischen Fußstapfen des Reformators Huldrich Zwinglis. 2008 waren 247 Armeeseelsorger in der Schweizer Armee im Einsatz, Bild: Schweizer Armee
Im Zweiten Weltkrieg unterstützten die evangelische wie die katholische Kirche in Deutschland den Krieg. Die Zeugen Jehovas hingegen verweigerten den Kriegsdienst.
Pfarrer in Friedrichshafen nicht mehr tragbar, der die Rüstungsindustrie rund um den Bodensee dokumentierte (8)
Der evangelische Pfarrer Rainer Schmid, der zivile Produktion statt der Herstellung von Rüstungsgütern forderte, war in Friedrichshafen nicht mehr tragbar. Die Kirchenleitung versetzte ihn nach Aalen in den Norden Deutschlands. In Friedrichshafen und rund um den Bodensee produzieren sehr viele Firmen Kriegsgeräte, was Rainer Schmid mit seinen Freunden dokumentierte. Schmid plädiert auch für die Abschaffung der Armeeseelsorge.
Für Diskussions-Veranstaltungen über die Produktion von Kriegsmaterial stellte die Kirche in Friedrichshafen nach dem „Abgang“ Schmids keine Versammlungslokale mehr zur Verfügung.
Atomwaffen abschaffen jetzt, Rainer Schmid, protestiert vor dem Atomwaffenstützpunkt Büchel, Foto: Rainer Schmid
Die Urchristen leisteten keinen Kriegsdienst
Die ersten Christen waren gegen den Kriegsdienst. Erst als Kaiser Konstantin im 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung das Christentum zur Staatsreligion erhob, leisteten die Angehörigen der früher verfolgten Nazarener Militärdienst. In der Bergpredigt des Jesus von Nazareth ist von Feindesliebe die Rede nicht von Kriegsdienst.
Eigentlich ist es mit dem ursprünglichen Christentum der Urchristen unvereinbar, wenn Feldgeistliche amerikanischen, britischen, deutschen und anderen NATO-Bomberpiloten seelisch beistehen, wie das der Fall war, als sie Jugoslawien, den Irak und Afghanistan bombardierten. Russische Piloten wurden von Geistlichen mit Ikonen begrüßt, als sie von ihren Einsätzen in Syrien zurückkehrten.
Russische Piloten, die aus ihren Einsätzen aus Syrien zurückkehrten, wurden von Popen der orthodoxen Kirche mit heiligen Ikonen empfangen, Bild: Screenshot aus der Tagesschau von yle.fi
Eingezogene Reservisten werden in Sewastopol auf der Krim bei einer Zeremonie gesegnet und verabschiedet, Bild: Scan Blick 12. Oktober 2022
Pontifikalamt im traditionellen Internationalen Soldatengottesdienst zum Weltfriedenstag mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki unter dem Thema „Migranten und Flüchtlinge – Menschen auf der Suche nach Frieden“, Kölner Dom, 11. Januar 2018, Bild: Screenshot aus der Videoaufzeichnung von domradio.de
Die vier Evangelien der Bibel: Eine Droh- keine Frohbotschaft
Vom Matthäus Evangelium, Kapitel 25, Vers 31 bis 40 werden im Domradio Videos eingeblendet, aber nicht der Vers 41, der lautet:
„Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist, dem Teufel und seinen Engeln!“
Dieser Vers zeigt auf, dass die Evangelien in gewissen Abschnitten alles andere als Friedensbotschaften sind. Darauf hat auch Jürg Frick in seiner Studie „Das Ende einer Illusion, Denkanstöße zu Ethik und Pädagogik der Bibel“ hingewiesen.
Wie Frick ausführte, bemüht der Jesus der vier Evangelien ständig die Hölle:
„Über 70 Höllendrohungen spricht er in den Evangelien gegen Sünder, Zweifler, Andersdenkende usw. aus. Die Intoleranz durchzieht die Bibel: ‚Wer nicht für mich ist, ist gegen mich’, meinte Jesus.“
Nicht von ungefähr wurden Abweichler und Ketzer dann auch während Jahrhunderten verbrannt, gehenkt, gevierteilt oder bestenfalls vertrieben. Noch im Zweiten Weltkrieg wurde Kroatien ethnisch, aber auch religiös gesäubert, das heißt Muslime mussten katholisch werden oder wurden vertrieben und ermordet.
Befürworter der Todesstrafe stützen sich auf die Bibel, denn dort steht geschrieben: „Wer einen Menschen schlägt, sodass der stirbt, der soll getötet werden.“
Der Aberglauben und Wunderglauben der Bibel, der schon Kindern vermittelt wird, bevor sie lesen und schreiben können, macht sie später anfällig für den modernen Aberglauben der Esoterik und der Astrologie.
Gebet für die Besatzung, die auf Hiroshima eine Atombombe abwarf
Karl Heinz Deschner dokumentierte die „Kriminalgeschichte des Christentums“, unter anderem auch im Buch „Abermals krähte der Hahn, eine kritische Kirchengeschichte von den Evangelisten bis zu den Faschisten“. Auf Seite 597 dieses Buches kann man lesen:
„Als am 5. August 1945 der Bomber nach Hiroshima startete, sprach ein christlicher Geistlicher ein Gebet zum Schutze der Besatzung: ‚Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf zu unseren Feinden vortragen … Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen.’ In Hiroshima starben Stunden darauf, nach der Explosion der US-Atombombe, einige hunderttausend Menschen. – Der Atom-Bomber war mit christlichem Segen in den Himmel aufgestiegen“ (9).
Keine Trennung von Kirche und Staat im Islam aber auch nicht in Ost und West
In einem Interview in der Neuen Zürcher Zeitung sagte Kardinal Kurt Koch, er habe dem russischen Patriarchen Kyrill I, mit dem bürgerlichen Namen Wladimir Michailowitsch Gundjajew, gesagt, dass Bischöfe Hirten des Volkes und keine Staatskleriker sind. Und dass es ihr Anliegen sein muss, dass der Krieg beendet und Frieden ermöglicht wird (10).
Bekanntlich unterstützt der Patriarch Kyrill I den Krieg Russlands in der Ukraine. Aber bemühen sich heute die Kirchen in Europa und Amerika, dass der Krieg in der Ukraine beendet und der Frieden ermöglicht wird? Wie schon erwähnt befürworten kirchliche Kreise stattdessen Waffenlieferungen an die Ukraine.
Kurt Koch meinte in diesem Interview auch, es gäbe im Osten und im Westen ein unterschiedliches Verständnis der Beziehung zwischen Religion und Staat.
„Im Westen setzte sich im Verlauf der Jahrhunderte die Trennung von Kirche und Staat durch. In der Orthodoxie sei bis heute die sogenannte Sinfonie von beiden wirksam.“
Karl Heinz Deschner. „Kriminalgeschichte des Christentums“
Doch stimmt dies? Ist im Westen der Staat von der Kirche getrennt? Karl Heinz Deschner dokumentierte in seiner „Kriminalgeschichte des Christentums“ die enge Verflechtung von Kirche und Staat auch im Westen. Nicht von ungefähr wurden deutsche Soldaten im Krieg auf dem Balkan und in Afghanistan von Feldpredigern begleitet. „Gott ist mit uns“, wurde der Truppe suggeriert, wenn sie in diesen Kriegen für eine gerechte Sache töteten. Auch die US-Armee hat ihre Feldgeistlichen, auch die Schweizer Armee. Die Eidgenossenschaft soll im sogenannten Ernstfall auch militärisch verteidigt werden.
Ob das sinnvoll wäre, ist eine andere Sache. Aber die Obrigkeit findet es wichtig, dass die Stellvertreter Gottes, die Geistlichen, im Kriegsfall den Soldaten ihren Segen geben, wenn sie schießen, Handgranaten werfen, Minen verlegen, Bomben herunterfallen lassen.
Die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, beginnt ja auch mit der Präambel „Im Namen Gottes des Allmächtigen!“ Auch das Grundgesetz Deutschlands beginnt mit der Präambel: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“. — Kriegsgurgeln wie George W. Bush und Tony Blair hatten die Bibel auf ihrem Nachttischchen. Auch Putin ist liiert mit dem orthodoxen Klerus Russlands, mit Kyrill I.
Die Aufklärung hat auch im Westen nicht wirklich stattgefunden, sonst würde sich dort niemand auf ein imaginäres Wesen beziehen, auf einen Gott im Himmel, um Kriege zu rechtfertigen.
Ludwig Feuerbach und Sigmund Freud zur Religion
Der Philosoph Ludwig Feuerbach (1804 bis 1872) vertrat die These:
„Denn nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, wie es in der Bibel heißt, sondern der Mensch schuf, wie ich im ‚Wesen des Christentums’ zeigte, Gott nach seinem Bilde.“
Der Arzt und Psychologe Sigmund Freud (1856 bis 1939) analysierte die Religionen in seinem Werk „Die Zukunft einer Illusion.“ Seine Schlussfolgerungen: Der Mensch muss erwachsen werden und sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen.
Die freiwerdende Energie, die bisher vom Jenseits vereinnahmt wurde, braucht der Mensch dringend für die Weltgestaltung.
Der Glaube an die Wissenschaft, die den Wahrheitsbeweis mannigfaltig erbracht hat, gibt mehr Halt als die Religion.
Die aufgeklärte Wissenschaft wird unaufhaltsam die Religion als Weltanschauung verdrängen, sie auflösen und an ihre Stelle treten.
Viele von uns sind nicht so optimistisch wie Sigmund Freud, der annahm, dass die aufgeklärte Wissenschaft die Religion verdrängen wird.
Quellen und Anmerkungen:
(1) Der Kampf gegen die „Nachrüstung“ — Die Friedensbewegung der achtziger Jahre durchbrach die Logik der Abschreckung und stieß damit das Tor zu einer neuen Ära auf (udo-leuschner.de)
(2) https://fr.wikipedia.org/wiki/Jacques_Baud
(3) Die neue Eskalation, Walter van Rossum, Dirk Pohlmann und Jürgen Rose diskutieren über den Krieg in der Ukraine. Die neue Eskalation | Rubikon-Magazin
(4) Some of Us Don’t Think the Russian Invasion Was „Aggression“. Here’s Why. — Global ResearchGlobal Research — Centre for Research on Globalization
(5) Interview mit Geheimdienstexperte — „An Putins Stelle würde ich mich fragen, wer mich verraten hat“, Tages-Anzeiger (tagesanzeiger.ch)
(6) Huldrych Zwingli — Wikipedia
(7) Was würde Zwingli zu den Geschäften mit dem Krieg sagen? Zum Jubiläum „500 Jahre Zürcher Reformation“ — IFOR Schweiz — MIR Suisse (ifor-mir.ch)
(8) www.waffenvombodensee.com
(9) Neue Rheinische Zeitung: Filmclips, Hitlers Lobsinger, von Peter Kleinert
Interview mit Karl Heinz Deschner
(10) Interview mit Kardinal Kurt Koch, NZZ am Sonntag, dem 25. September 2022
Wenn Sie für unabhängige Artikel wie diesen etwas übrig haben, können Sie uns zum Beispiel mit einem Dauerauftrag von 2 Euro oder einer Einzelspende unterstützen.
Oder senden Sie einfach eine SMS mit dem Stichwort Manova5 oder Manova10 an die 81190 und mit Ihrer nächsten Handyrechnung werden Ihnen 5, beziehungsweise 10 Euro in Rechnung gestellt, die abzüglich einer Gebühr von 17 Cent unmittelbar unserer Arbeit zugutekommen.