Mark Jeftovic von Guerilla Capitalism hat eine super Idee, wie wir schnell und einfach das Klima retten können: #BanPrivateJets — ein Schritt in die richtige Richtung.
Was soll gut daran sein, wenn sich alle paar Jahre wieder die Politiker und Wirtschaftsbosse — sowie inzwischen auch Stars und Sternchen — in Rio oder sonstwo auf der Welt zur soundsovielten Klimakonferenz treffen? Meist wird geflogen. In Rio sollen es 2012 an die 25.000 Menschen gewesen sein.
Und was haben diese ganzen Konferenzen gebracht? Während die kleinen Leute immer mehr besteuert und belastet werden, steigt die Zahl der Privatjets deutlich an: in den letzten 10 Jahren in China um 350 Prozent. In Deutschland hat sich die Zahl zwischen 2006 und 2016 verdoppelt. 435 Privatjets in Deutschland — wozu denn überhaupt?
Immer noch ist die Elite dieser Welt damit beschäftigt, per Privatjet um die Welt zu düsen und uns zu erzählen, wir sollten weniger Energie verbrauchen. Aber Fliegen ist wesentlich klimaschädlicher als alle anderen Fortbewegungsmittel.
Wenn wir Privatjets ohne Ausnahme verbieten würden — kaum jemand wäre betroffen. Noch nicht einmal die Reichen. Nur die wenigen Superreichen, die in den letzten Jahrzehnten unter anderem durch die Geldgeschenke der Zentralbanken immer schneller immer reicher wurden, müssten sich etwas Neues einfallen lassen. Vielleicht einfach mal skypen? Einfach mal vorangehen und zeigen, wie man sich verantwortungsvoll gegenüber seinen Mitmenschen und der Umwelt verhält?
Die CO2-Einsparungen wären jedenfalls enorm. Bei weltweit etwa 18.000 Privatjets rechnet Mark Jeftovic mit mindestens 22 Milliarden Tonnen, die sehr schnell und einfach eingespart werden können.
Ich hatte an anderer Stelle bereits darauf hingewiesen, dass Fliegen die klimaschädlichste Bewegungsform überhaupt ist.
Wie K. O. Schallaböck schon 2004 errechnet hat, bewirken 0,1 Prozent der Wege mehr als 40 Prozent der Klimalasten des Verkehrs. Das ist seitdem sicher noch extremer geworden.
Und die Fluggesellschaften zahlen noch nicht einmal Mineralölsteuer. Es wäre ja das mindeste, dass Fliegen genauso besteuert wird wie alle anderen Bewegungsformen, wenn man es mit dem Klimaschutz ernst meint. Dieses Steuergeschenk an die Fluggesellschaften führt dazu, dass Fliegen immer noch billiger ist als alles andere. Für 9,90 Euro nach Brüssel oder Amsterdam? Das schafft Anreize.
Aber nicht nur die Billigfliegerei ist ein Problem. Es ist vor allem die sogenannte Elite, die ich hier in der Pflicht sehe, ihre Vorbildfunktion zu erfüllen. Leider ist es derzeit genau das Gegenteil: Je reicher, desto mehr Energie wird verbraucht. Der ökologische Fußabdruck verhundertfacht sich:
„Vor allem die sogenannte Elite der Gesellschaft macht es uns immer noch vor: Jede Villa mit Swimmingpool und Aircondition, Gartenbeleuchtung, Sauna und Whirlpool. Besser gleich mehrere Villen in den unterschiedlichen Klimazonen, mal am Strand, mal in den Bergen. Und dann darf der Privatjet nicht fehlen. Und auch das eigene Kreuzfahrtschiff. Das muss alles unterhalten werden und kostet Energie.
Man kann getrost davon ausgehen, dass ein Superreicher mindestens die 100-fache CO2-Emission eines Normalbürgers verursacht. Das sind doch aber genau die Signalgeber, die Vorreiter der Gesellschaft. Oder zumindest wollen sie es sein“ .
Der Privatjet gilt immer noch als Symbol dafür, dass man „es geschafft hat“. Aber das muss sich dringend ändern. Der eigene Privatjet muss ein Symbol dafür werden, dass man immer noch geistig in der Steinzeit lebt. Dass man immer noch nicht begriffen hat, dass wir auf EINEM Planeten leben.
Die sogenannten Eliten könnten mit gutem Beispiel voran gehen: Lassen Sie sich etwas einfallen, wie man das Skypen persönlicher macht. Das kann die angeblich so wichtigen Face-to-Face-Kontakte mit Sicherheit in vielen Fällen ersetzen.
Vielleicht muss man Privatjets auch nicht gleich verbieten, aber man könnte sie sehr stark besteuern — zumindest als kleinen Ausgleich für die Abzockerei der Superreichen der letzten Jahrzehnte.
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