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Die Unterwanderbewegung

Die Unterwanderbewegung

Die CIA hat die Medien in einer Weise infiltriert, dass beide eigentlich keine getrennten Bereiche mehr sind.

In den guten alten Zeiten, als die Welt noch in Ordnung und einfacher war, musste die psychopathische Central Intelligence Agency (CIA) geheim die Nachrichtenmedien infiltrieren, um die Informationen zu manipulieren, die die Amerikaner über ihre Nation und die Welt konsumierten. Heutzutage gibt es überhaupt keine nennenswerte Trennung zwischen den Nachrichtenmedien und der CIA.

Der Journalist Glenn Greenwald betonte gerade einen interessanten Aspekt der Berichterstattung der New York Times (NYT) über die sogenannte Bountygate-Story, die die Agentur im Juni vorigen Jahres an die Öffentlichkeit gebracht hatte. Dabei ging es darum, dass die russische Regierung angeblich versuchte, Taliban-treue Kampftruppen zu bezahlen, um US-Soldaten in Afghanistan anzugreifen.

„Einer der NYT-Reporter, der ursprünglich die russische Kopfgeld-Affäre aufgedeckt hatte ― anfänglich ungenannten ,Geheimdienstlern‘ zugeschrieben ―, sagt heute, dass es eine CIA-Behauptung war“, tweetete Greenwald. „Also wiederholen die Medien ― wieder einmal ― CIA-Geschichten ohne zu hinterfragen: Gratulation an alle.“

In der Tat erwähnte der ursprüngliche NYT-Bericht die Beteiligung der CIA an der Geschichte nicht, lediglich „Beamte“ wurden dabei zitiert. Doch klingt dieser neueste Artikel so, als hätte er seine Leser von Anfang an über die Wurzeln der Geschichte in der verlogenen, folternden, mit Drogen handelnden und kriegstreibenden Central Intelligence Agency informiert. Der Autor schreibt sogar: „Die New York Times berichtete erstmals im vergangenen Sommer über die Existenz der Untersuchung seitens der CIA“, wobei der Hyperlink zum ursprünglichen Artikel führt, in dem die CIA nicht erwähnt wurde. Erst später begann die New York Times zu berichten, dass die CIA die Kopfgeld-Vorwürfe gegenüber Russland überhaupt untersuchte.

Das wäre das gleiche „Russische Kopfgeld“-Narrativ, das bereits im September diskreditiert wurde, als der oberste US-Militärbeamte in Afghanistan sagte, dass keine ausreichenden Beweise für die Behauptungen aufgetaucht seien, was heute mit einem neuen Artikel von The Daily Beast unter dem Titel „U.S. Intel Walks Back Claim Russians Put Bounties on American Troops“ (US-Geheimdienst distanziert sich von Behauptung, Russland habe Kopfgelder auf amerikanische Truppen ausgesetzt) weiter diskreditiert wurde.

The Daily Beast, die selbst unkritisch viele Artikel zur Verbreitung des CIA-„Bountygate“-Narrativs veröffentlicht hatte, berichtet das Folgende:

„Es war eine Blockbuster-Story über die Rückkehr Russlands zum imperialen ‚Großen Spiel‘ in Afghanistan. Der Kreml hatte auf dem jahrelangem zentralasiatischen Schlachtfeld Geld an Kämpfer verteilt, damit diese die verbleibenden US-Streitkräfte töten. Das löste einen massiven Aufschrei der Demokraten und ihrer #Widerstandsverstärker über die verräterische russische Marionette im Weißen Haus aus, deren Bewunderung für Wladimir Putin die amerikanischen Truppen gefährdet hatte.

Doch am Donnerstag gab die Biden-Administration bekannt, dass der US-Geheimdienst doch nur ‚geringes bis mäßiges‘ Vertrauen in die Geschichte habe. Übersetzt aus dem Jargon der Spionagewelt bedeutet dies, die Geheimdienste herausfanden, dass die Geschichte allenfalls unbewiesen und möglicherweise unwahr ist.“

„Aua! US-Spionageagenturen gaben im Grunde zu, sie hätten gelogen, dass Russland in Afghanistan angeblich Militante dafür bezahlt habe, amerikanische Besatzungstruppen zu töten.
Natürlich verbreiteten die gesamten westlichen Medien diese Lüge wochenlang, aber erwarten Sie nicht, dass sie irgendwelche Korrekturen vornehmen: https://t.co/4GbUXBCOpI.“

― Ben Norton (@BenjaminNorton), 15. April 2021.

Daher propagierten die Massenmedien aggressiv ein CIA-Narrativ, für das keiner von ihnen jemals einen Beweis gesehen hat, da es keinen Beweis gab und weil es von Anfang an eine völlig unbegründete Behauptung war. Sie veröffentlichten buchstäblich eine CIA-Pressemitteilung und tarnten sie als eine Nachricht.

Dies ermöglichte der CIA, Zweifel und Bedenken an Trumps geplantem Truppenabzug aus Afghanistan und Deutschland aufkommen zu lassen, sowie die Anti-Russland-Stimmung auf der Weltbühne weiter anzuheizen. Und das könnte durchaus auch dazu beigetragen haben, dass der Geheimdienst offiziell zu denen gehört, die von Bidens performativem Afghanistan-„Abzug“ ausgenommen sind.

In totalitären Diktaturen teilt die staatliche Spionageagentur den Nachrichtenmedien mit, welche Geschichten sie bringen sollen, und die Nachrichtenmedien veröffentlichen sie unhinterfragt. In freien Demokratien sagt die Spionageagentur der Regierung: „Hallo Kollege, ich habe einen Knüller für dich“, und die Nachrichtenmedien veröffentlichen es unhinterfragt.

Im Jahr 1977 veröffentlichte Carl Bernstein einen Artikel mit dem Titel „Die CIA und die Medien“, in dem er berichtete, dass die CIA die einflussreichsten Nachrichtenagenturen Amerikas verdeckt infiltriert und mehr als 400 Reporter hatte, die sie in einem Programm namens „Operation Mockingbird“ als Aktivposten betrachtete.

Es war ein großer Skandal und das zu Recht. Die Nachrichtenmedien sollen wahrheitsgemäß über das berichten, was auf der Welt passiert, und nicht die öffentliche Wahrnehmung manipulieren, um den Agenden von Spionen und Kriegstreibern zu genügen.

Heutzutage findet die Zusammenarbeit mit der CIA ganz offen statt, und die Menschen sind zu sehr von Propaganda eingenommen, um dies überhaupt als skandalös zu erkennen. Immens einflussreiche Zeitschriften wie die New York Times geben unkritisch CIA-Desinfo weiter, die dann von Kabelnachrichtenexperten als Tatsache gesponnen wird. Der alleinige Eigentümer der Washington Post (WaPo) ist ein CIA-Auftragnehmer, und die WaPo hat diesen Interessenkonflikt nicht ein einziges Mal offengelegt, wenn sie über US-Geheimdienste berichtet, wie es das journalistische Standardprotokoll vorsieht.

Die Massenmedien beschäftigen nun ganz offen Geheimdienstveteranen wie John Brennan, James Clapper, Chuck Rosenberg, Michael Hayden, Frank Figliuzzi, Fran Townsend, Stephen Hall, Samantha Vinograd, Andrew McCabe, Josh Campbell, Asha Rangappa, Phil Mudd, James Gagliano, Jeremy Bash, Susan Hennessey, Ned Price und Rick Francona, ebenso bekannte CIA-Aktivposten wie NBCs Ken Dilanian sowie CIA-Praktikanten wie Anderson Cooper und CIA-Anwärter wie Tucker Carlson.

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SUPERCUT:
Ein Rückblick darauf, wie die Kabelnachrichtensender sich auf die diskreditierte russische Kopfgeld-Affäre stürzten pic.twitter.com/QaG9xAqiuR.
― DailyCaller (@DailyCaller), [15. April 2021)(https://twitter.com/DailyCaller/status/1382777804014641152?ref_src=twsrc%5Etfw).

Das ist nicht Operation Mockingbird. Es ist weitaus schlimmer. Operation Mockingbird bedeutete, dass die CIA etwas mit den Medien macht. Was wir jetzt sehen, ist die CIA, die offen als die Medien agiert. Jegliche Trennung zwischen der CIA und den Nachrichtenmedien, ja sogar jeder Anschein einer Trennung, wurde fallen gelassen.

Das ist schlimm. Das ist sehr, sehr schlimm. Die Demokratie hat keine sinnvolle Existenz, wenn die Stimmen der Menschen nicht mit einem klaren Verständnis dessen abgegeben werden, was in ihrer Nation und ihrer Welt geschieht. Wird ihr Verständnis so geformt, dass es den Agenden der Regierung entspricht, die sie ja gerade mit ihren Stimmen beeinflussen sollen, dann erleben wir die mächtigste militärische und wirtschaftliche Macht in der Geschichte der Zivilisation ohne jegliche Rechenschaftspflicht gegenüber den Wählern. Es ist einfach ein riesiges, weltumspannendes Machtgefüge, das tut, was immer sie will, mit wem sie will. Eine totalitäre Diktatur in Reinkultur.

Gerade die CIA ist die allerschlimmste Institution, die an der Spitze der Bewegungen dieser Diktatur stehen könnte. Eine kleine Recherche über die vielen, vielen schrecklichen Aktionen, die die CIA im Laufe der Jahre durchgeführt hat, wird Ihnen schnell zeigen, dass dies wahr ist. Schon ein Blick auf das genügt, was die CIA mit dem Phoenix-Programm in Vietnam verfolgte.

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Für den Fall, dass jemand daran erinnert werden muss, hier ist eine unvollständige Liste der Ex-Spione, die in den Trump-Jahren als Medienfiguren dienten: https://t.co/CJT8YGcvkN.
― Matt Taibbi (@mtaibbi), 16. April 2021.

In unserer Gesellschaft gibt es eine weitverbreitete Wahnvorstellung, dass korrupte Regierungsbehörden, die dafür bekannt sind, in der Vergangenheit Schlechtes getan zu haben, aus irgendeinem Grund einfach damit aufgehört haben. Dieser Irrglaube wird durch keinerlei Beweise gestützt und durch Berge von gegenteiligen Beweisen widerlegt. Es wird geglaubt, weil es bequem ist, und aus wirklich keinem anderen Grund.

Die CIA sollte überhaupt nicht existieren und schon gar nicht die Nachrichtenmedien kontrollieren, geschweige denn die Bewegungen des US-Imperiums. Mögen wir eines Tages eine Menschheit erleben, die völlig frei von der Herrschaft der Psychopathen ist, von unserem gesamten globalen Verhalten als Kollektiv, bis hin zu den Gedanken, die wir in unseren eigenen Köpfen haben.

Mögen wir ihre scheußlichen Klauen aus jedem Bereich unseres Seins herausreißen.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien am 16. April 2021 unter dem Titel „The CIA Used To Infiltrate The Media. Now The CIA Is The Media“ zuerst auf dem Blog caitlinjohnstone.com. Er wurde von Sabine Amann vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzerteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratteam lektoriert.


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