Probleme an der Tankstelle
Seit dem 24. Mai 2022 gibt es in ganz Deutschland Probleme an der Ladenkasse. Das Kartenterminal Verifone H5000 verweigert an vielen Orten den Dienst. Betroffen sind nicht nur Drogerie- und Supermärkte, sondern auch viele Tankstellen. Wenn der Kraftstoff schon im Tank ist, lässt sich der Kauf schlecht rückgängig machen. Wer kein Bargeld dabei hat, stellt sich auf Probleme ein. Ein Internetnutzer schreibt:
„Ich durfte gestern Abend ganz räudig an der Tankstelle meinen Perso abgeben und zur nächsten Bank fahren[,] um das Geld abzuholen. Der Tankwart hatte schon 100 Zettel da liegen, glaube[,] einige wird er nie wiedersehen“ Stadt-Bremerhaven.de.
Wenn das Kartenbezahlterminal an der Supermarktkasse streikt, ist auch der Cash-Back-Service nicht verfügbar. Geldabheben an der Ladenkasse geht dann nicht. Leider machen sich die Geldautomaten immer rarer. Die Schließung von Bankfilialen ist bereits ein Thema in den großen Medien. Ebenso das Verschwinden von Bankomaten, das damit einhergeht. Der Österreichische Rundfunk berichtet, dass bis 2023 40 Prozent der Bankfilialen in Europa wegfallen könnten.
19. November 2019: Störung in drei Ländern
Bargeld quittiert nie seinen Dienst. Das elektronische Bezahlsystem dagegen ist relativ anfällig. Für technische Fehler und für Hackerangriffe, für Überlastung wie für Stromausfälle und Naturkatastrophen. Darüber berichten die Medien immer wieder. Am 19. November 2019 zum Beispiel fielen Kartenlesegeräte in gleich drei Ländern aus: in Luxemburg, der Schweiz und in Österreich. So berichtete Watson.ch:
„In der ganzen Schweiz sind grössere Probleme beim elektronischen Zahlungsverkehr aufgetreten. EC- und Kreditkartenzahlungen bei Bezahlterminals waren am Vormittag unterbrochen. Auch betroffen davon waren die SBB.“
Der Fehler hatte mit dem Zahlungsdienstleister Six Payment Services zu tun. Das Unternehmen gehört zu Worldline. Einer der leitenden Mitarbeiter dieses Konzerns gehört einer dreißigköpfigen Beratergruppe an. Sie berät die Europäische Zentralbank bei der Entwicklung des digitalen Euros.
12. Dezember 2020: Einkaufssamstag mit Unwägbarkeiten
In Österreich gab es an diesem Tag immer wieder Probleme bei der Abwicklung von Kartenzahlungen. Der Standard schrieb:
„Der vorweihnachtliche Einkaufssamstag ist flächendeckend von Problemen bei Kartenzahlungen beeinträchtigt worden. Das berichteten Betroffene und der Handelsverband am Samstag. Der Betreiber Six Payment Services führte die Probleme auf eine Störung bei einem Internetprovider zurück.“
1. Januar 2017: Probleme am Neujahrstag
Am Neujahrstag 2017 hatten Kartenzahler in Österreich ein Problem. Beim Spiegel hieß es:
„Eine technische Störung brachte am Neujahrstag in Österreich Tankstellenkunden und Restaurantbesucher in Verlegenheit. Kartenzahlung war stundenlang nicht möglich.“
23. Dezember 2019: Störung bei 120.000 Händlern
Noch schnell ein Geschenk kaufen … Am 23. Dezember gelang das vielerorts nur Barzahlern. Die Welt beschrieb die Situation wie folgt:
„Wegen einer IT-Panne konnten Verbraucher auf der Zielgeraden des Weihnachtsgeschäfts zeitweise nicht per Karte an den Ladenkassen zahlen. Die Störung habe zu Problemen bei rund 120.000 Händlern geführt. (...). An den Kassen zahlreicher großer Handelsmarken soll es zu tumultartigen Szenen gekommen sein.“
21. Mai 2019: Panne in Luxemburg
Kein Durchkommen mit Bankomatkarte. So erging es vielen Luxemburgern am 21. Mai 2019:
„Der Zahlungsdienstleister Worldline bestätigte auf Nachfrage, dass es gegen 10 Uhr ‚eine vorübergehende Teilstörung’ der Systeme gab, die auch Bezahlterminals in Luxemburg betroffen habe.“ Wort.lu
3. Dezenber 2021: Störung im deutschen Einzelhandel
Am 3. Dezember 2021 kam es in Deutschland zu einer kurzfristigen Störung bei Kartenzahlungen:
„Aktuell gibt es im Einzelhandel offenbar eine Störung im Zahlungsverkehr. Ein Bezahlen mit EC-Karte ist daher vielerorts nicht oder nur eingeschränkt möglich.“ Netzwelt.de
2. Januar 2018: Kreditkartenzahlungen bei Aldi Süd mehrfach belastet
Nicht jeder technische Fehler führt zum Ausfall eines Systems. Manchmal nehmen die Dinge einen anderen Weg. So mussten einmal Kunden von Aldi Süd folgende Erfahrung machen:
„Böse Überraschung für Kunden von Aldi Süd: Wer kürzlich bei dem Discounter eingekauft und mit Kreditkarte bezahlt hat, muss damit rechnen, dass seine Karte gleich mehrfach belastet wurde.“ Augsburger Allgemeine
Die politische Dimension der Abkehr vom Bargeld
Störungen im elektronischen Zahlungsverkehr entstehen nicht immer rein zufällig. Konten können auch gezielt gesperrt werden, um Druck auf einzelne Menschen oder Gruppen von Menschen auszuüben.
Cyberangriff auf Banken in der Ukraine
Am 15. Februar 2022, also einige Tage vor dem Einmarsch russischer Truppen, gab es einen Cyberangriff auf die Oschadbank sowie auf das größte Kreditinstitut der Ukraine, die „Privatbank“. Die Mobiltelefonanwendungen der Banken versagten den Dienst und Online-Zahlungen waren nicht möglich. Gefälschte SMS-Nachrichten lösten eine Panik aus.
Russische LKW-Fahrer stranden in Deutschland
Nach dem Einmarsch russischer Truppen wurden neue Sanktionen verhängt. Nicht wenige westliche Firmen, darunter Visa und Mastercard, stellten ihre Geschäftstätigkeit in Russland ein. So geschah Folgendes:
„Hier (in Plettenberg) stehen seit mehreren Tagen vier Sattelzugmaschinen mit russischen Kennzeichen. Alle sind hier infolge des Ukraine-Krieges gestrandet. Jetzt fehlt es nicht nur an der Rückfracht, sondern auch an Benzin. Denn die Kreditkarten der russischen Fahrer sind gesperrt. Sie können nicht mehr tanken.“ Focus
Die Fernfahrer aus Russland konnten ziemlich wenig dafür, dass sich die Dinge in diese dramatische Richtung entwickelt hatten. Wer daran dachte, genügend Bargeld in der Reisetasche mitzuführen, war der politischen Situation nicht schutzlos ausgeliefert.
Kanada ruft Notstand aus und sperrt Bankkonten
In Kanada galt ab dem 15. Januar 2022, dass sich ungeimpfte Truckerfahrer in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssen, sobald sie kanadischen Boden betreten. Für denjenigen, der sich nicht impfen lassen wollte, bedeutete das de facto, dass er seinen Beruf nicht weiter ausüben konnte.
So kam es, dass viele Trucks nach Ottawa fuhren und den Verkehr blockierten. Die Regierung sollte zum Einlenken gezwungen werden. Stattdessen aber rief der Premierminister den Notstand aus. Per Notverordnung wurde die Möglichkeit geschaffen, nicht nur Truckerfahrern, sondern auch Unterstützern der Proteste das Bankkonto einzufrieren. Schließlich begann die Sperrung von Girokonten, die Blockaden wurden beseitigt und der Notstand aufgehoben.
Auch an diesem Beispiel zeigt sich, dass Bargeld hilft, die eigene Handlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
WikiLeaks wird der Geldhahn zugedreht
Es ist zwar schon etwas länger her, aber dennoch eindrücklich. WikiLeaks ist die Plattform von Julian Assange. Millionen geheimer Dokumente gelangten über sie an die Öffentlichkeit. Dazu zählen etwa auch die Enthüllungen über amerikanische Kriegsverbrechen im Irak. Das war im Oktober 2010. Kaum einen Monat später sperrte Paypal WikiLeaks die Konten. Auch Mastercard, Visa und die Bank of America — alle offene Befürworter einer Bargeldabschaffung — froren die Transaktionen ein. Selbst die Schweizer Post Finance tat es.
Bargeld braucht die Bürger, die Bürger brauchen Bargeld
Bis zu 700 Liter Regenfall pro Quadratmeter in nur 30 Stunden. Solche rekordverdächtigen Niederschläge gab es in Australien Anfang März 2022. Gigantische Überschwemmungen zerstörten auch die Infrastruktur für die Strom-, Mobilfunk- und Internetversorgung. Weil die Kartenzahlung dann nicht mehr möglich war, musste etwas geschehen. So kam Bargeld mit dem Hubschrauber in das Krisengebiet.
Das Problem in Australien war, dass viele Leute kein Bargeld mehr zu Hause bei Seite gelegt hatten. Die Banken bemühten sich in der Vergangenheit kräftig, den Bürger davon zu entwöhnen. Zu diesem Zweck wurden zum Beispiel viele Geldautomaten abgebaut, damit sich der Bezug von Banknoten möglichst kompliziert gestaltet. Der australische Zentralbankchef bezeichnete die Reise in eine bargeldlose Welt als im „nationalen Interesse“.
Auch in Europa droht mittelfristig der Verlust einer adäquaten Möglichkeit, Bargeld abzuheben und Bargeld auszugeben. Je weniger Bürger mit Bargeld bezahlen, desto mehr Einzelhändler könnten dazu übergehen, die Barzahlung abzulehnen.
Je mehr Bankfilialen schließen, je mehr Automaten verschwinden, desto aufwendiger wird es für Händler, Bargeld auf ihre Konten einzuzahlen und desto komplizierter wird es für die Kunden, Bargeld zu besorgen.
Wenn der Bürger die Unabhängigkeit vor politischer Willkür, Stromausfällen, Hackerangriffen und Softwarefehlern bewahren möchte, muss er von seiner Freiheit Gebrauch machen. Denn die Freiheit verschwindet durch Nichtgebrauch! In Griechenland sind Barzahlungen bereits ab einem Einkaufswert von 500 Euro verboten.
Was kann der Bürger tun, um das Bargeld in die Zukunft zu retten? Er kann insbesondere:
- im Alltag mit Bargeld bezahlen
- mit seinen Mitmenschen über die Gefahren aus dem Verschwinden von Bargeld sprechen;
- informative Artikel zum Thema verbreiten, wie Sie sie etwa auf dem Blog von Bargeldverbot.info finden
- Flyer verteilen, die Sie selbst drucken lassen oder bestellen können.
Wenn Sie für unabhängige Artikel wie diesen etwas übrig haben, können Sie uns zum Beispiel mit einem Dauerauftrag von 2 Euro oder einer Einzelspende unterstützen.
Oder senden Sie einfach eine SMS mit dem Stichwort Manova5 oder Manova10 an die 81190 und mit Ihrer nächsten Handyrechnung werden Ihnen 5, beziehungsweise 10 Euro in Rechnung gestellt, die abzüglich einer Gebühr von 17 Cent unmittelbar unserer Arbeit zugutekommen.