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Die neue Erde

Die neue Erde

Die Textsammlung „Evolution 2021“ von Dieter Broers macht Mut, gemeinsam eine neue Realität zu erschaffen.

Stellen wir uns vor: Wie wäre es, wenn wir am Morgen aufwachen und alles ganz anders wäre? Nicht der schrillende Wecker reißt uns aus dem Schlaf, sondern ein zarter Sonnenstrahl. Leicht streift er über das Gesicht und holt uns sanft aus den Träumen einer langen Nacht. Schon lösen sie sich auf, die Traumfetzen einer Welt zwischen Lockdown und Krieg, Sinnlosigkeit und Zerstörung, knappen Lebensmitteln und Gratis-Impfstoffen im Überfluss. Der Duft nach Kaffee und frischen Croissants durchzieht den Raum. Wir recken und strecken uns, machen uns ganz weit, ganz groß, und beginnen einen Tag, an dem es so viel zu tun gibt!

Draußen haben sich bereits Menschen versammelt, Nachbarn, Freunde, Familienmitglieder. „Da bist du ja!“ Freundlich werden wir empfangen. Die Luft ist warm und riecht nach Tau und frühem Sommer. Vögel zwitschern durch die Luft. Aus dem nahen Wald klingt das leise Rauschen der Blätter. Im Hintergrund macht jemand Musik. Niemand sagt uns, was wir zu tun und zu lassen haben. Voller Tatendrang machen wir uns daran, das zu machen, wozu wir von Natur aus alle Lust haben: uns für die Gemeinschaft zu engagieren. Vor uns liegt ein neuer Tag des Entdeckens und Entwickelns unserer Fähigkeiten. Ans Werk! Das Leben ist schön!

Was soll denn der Quatsch? Ernüchtert stellen wir den Wecker aus. Siehst du denn nicht, was hier los ist? Hast du nicht die Zeitung gelesen? Die Nachrichten gesehen? Erkennst du die Gefahren denn nicht? Bist du nicht dagegen? Unterstützt du denn nicht den Kampf gegen die Bösen? Bist du nicht auf der Seite der Guten? Willst du nicht sehen, dass das Leben nicht schön ist? Was soll die Träumerei? Glaubst du, das würde die Welt besser machen?

Stell dir vor, es ist Frieden

Im Dezember 2020 startete der Biophysiker Dieter Broers einen Aufruf, in dem er die Leser seiner Newsletter bat, ihre persönlichen Zukunftsvisionen zu formulieren. Außerdem lud er Experten aus verschiedenen Fachrichtungen ein, aus ihrer Sicht die Frage zu beantworten, wo die Menschheit heute steht, wie es weitergehen kann und wie wir unsere Zukunft gestalten müssen, um ein wirklich lebenswertes Dasein für alle zu schaffen. Mit den zahlreichen Zuschriften ist eine Art Fahrplan für eine Erde 2.0 entstanden, der dazu ermutigt, frei und unzensiert Visionen zu entwickeln, wie eine neue Welt aussehen kann.

Dem Projekt zugrunde liegt nicht der im Jahr 2015 von der NASA entdeckte Exoplanet Kepler 452b, der der Erde sehr ähnlich sein soll, oder eine Umsiedlung auf den Planeten Mars, sondern die Theorie des Timeline Splittings, die davon ausgeht, dass sich unterschiedliche Wirklichkeitszeitlinien voneinander trennen können. Demnach kann es eine Art Shift geben, bei dem sich die Menschen entsprechend ihres jeweiligen Bewusstseinsstandes in verschiedene Realitäten begeben.

Dieter Broers benutzt den Begriff Erde 2.0 als Metapher für den Willen und die Entschiedenheit, mit der wir bereit sind, Neuland zu betreten, unsere vermeintlichen Komfortzonen zu verlassen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und es radikal besser zu machen als die bisher praktizierten Lebenskonzepte.

Was auch immer diesen grundsätzlichen Wandel letztlich provozieren wird — ob Sonnenstürme, die Verschiebung des Erdmagnetfeldes oder die künstlich herbeigeführte Veränderung des elektromagnetischen Pulses der Erde — wir brauchen Visionen, damit sich die Dinge entsprechend unserer Vorstellungskraft manifestieren können.

Gemeinsam das Feld stärken

Ohne Bild gibt es kein Abbild, ohne Idee keine Form, ohne Geist keine Materie. Gedanken erschaffen Realität. Die Aussage Existieren heißt Gedacht-Werden zählt zu den elementarsten Herleitungen der Quantenphysik. Dementsprechend sind wir dafür zuständig, was wir für möglich halten und was nicht. Niemand gibt es uns vor. Aus diesem Grunde erscheint es Dieter Broers und seinem Team so wichtig, gemeinsam an einer positiven Vision für eine liebevolle, respektvolle und glückliche Zukunft zu arbeiten.

Ähnlich der Entstehung eines hundertsten Affen, des Erreichens einer kritischen Masse, ist eine gewisse Anzahl von Gleichgesinnten erforderlich, um eine neue Realitätsbildung zu erschaffen. Das Anlegen eines neuen Gartens geht schneller mit Freunden zusammen als allein. Die Zukunftsvisionen wurden unter dem Titel Evolution 2021 zusammengefasst. (1) Zu Wort kommen neben bekannten Autoren wie Daniele Ganser, Armin Risi und Catharina Roland Menschen, die den Mut haben, ihren innersten Träumen Ausdruck zu geben.

Viele Beiträge ähneln sich darin, dass es sich nicht um abstrakte philosophische Erwägungen handelt, sondern konkret um die Art und Weise, wie wir zusammen Wirklichkeit herstellen, wie in dem von Catharina Roland und Coco Taché initiierten Manifest der neuen Erde (2) und im Earth Oasis Netzwerk von Viktor Rollhausen (3). Die Form der Beiträge ist so verschieden wie deren Inhalte. Wirtschaftsexperten stehen neben Träumenden, Sachtexte neben Gedichten. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt.

Freies Feld

Es geht um Themen wie Medizin, Ernährung, Ökologie, Bewegung, das Verhältnis zwischen Männern und Frauen, Familie, und immer wieder um die Frage nach unserem Bewusstsein, unserer Schöpferkraft und unserer Bereitschaft, präsent zu sein, wenn alles zusammenbricht. Es sind Texte voller Schönheit, authentisch und stark. Voller Freude ist die neue Erde, voller Liebe und Verständnis. Überall ist saubere Luft, sauberes Wasser, saubere Erde, schreibt Jacqueline Bittner. Jede Handvoll ist energetisch geladen und voller Leben.

Viele Menschen, schreibt Maria-Christine Kramer, wenden sich wieder dem Kunsthandwerk zu. Wir widmen uns dem Instrumentenbau und schaffen herrliche Instrumente, die überall auf der Erde gespielt werden. Die Bereiche Kunst und Kultur haben einen hohen Stellenwert, und es entstehen überall wunderbare neue Geschichten. Schulungen finden unter freiem Himmel statt, unter großen Bäumen, an Seeufern, in Wäldern. Die Menschen wohnen in Baumhaussiedlungen, unter Wasser und in Häusern, die in der Luft zu hängen scheinen.

Es gibt keine Kindergärten, keine Schulen, kein Geld, schreibt Conny Danksin. Jeder teilt die von der Quelle mitgegebenen Gaben mit seinen Mitmenschen. Es gibt keine Krankheiten. Kommunikation läuft über Telepathie. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

So verschieden die Beiträge sind: Alle zeugen von dem Wunsch nach Frieden, Leichtigkeit, Geborgenheit, Gemeinschaft, Freude und Verbundenheit mit der Natur, nach dem zutiefst Menschlichen, dem, was uns ausmacht.

Der Übergang ist überraschend. Ich wusste nicht mehr, schreibt Vera Brandes, was Traum war und was Wirklichkeit. (...) Ich war völlig elektrisiert, ich erkannte das Wunderbare, das Einmalige, die Schönheit in allem, das Geschenk, das in jedem lag, dem ich je begegnet bin, und in jedem Moment, den ich je erlebt habe, und war erfüllt von tiefer Dankbarkeit. In diesem Zustand war es völlig unmöglich, irgendeine negative Emotion zu empfinden. Ich probierte es aus, ob ich ein negatives Gefühl in mir hervorholen könnte, aber es war nicht möglich.

Zwischen Meta- und Multiversum

Evolution 2021 macht deutlich, wie viele Menschen ihre Energien nicht von einem künstlichen Metaversum absaugen lassen, einem digitalen Raum, der durch die Konvergenz von virtueller, erweiterter und physischer Realität entsteht. Viele werden sich darüber bewusst, dass wir in einem Multiversum leben, einer Vielzahl von Universen, deren Realität weitaus reicher und vielfältiger ist als alles, was Künstliche Intelligenz in der Lage ist zu programmieren.

Die Menschen machen von ihrer eigenen Intelligenz Gebrauch, lateinisch intellegere: „erkennen, verstehen, wählen zwischen“. Sie entscheiden sich für ihre eigene Schöpferkraft und schaffen aus ihren Köpfen und Herzen heraus eine Realität, die nichts gemein hat mit der Realität der Hetzenden und Spaltenden, der Untergebenen und Gehorsamen, die nicht erkennen wollen, wofür sie verheizt werden. Wie eine Blase schälen sich die Visionen aus der aktuellen Welt heraus, machen den Zögernden Mut und geben denen, die sich auf den Weg gemacht haben, Hoffnung und Zuversicht.

Anspruchsvoll

Wie es letztlich kommen wird, das wissen wir alle nicht. Niemand kann vorhersagen, was geschehen wird. Wird es einen Schleier geben, der fällt, ein Schiff, das vorbeikommt? Wird die Bombe gezündet? Wird sich das Magnetfeld der Erde plötzlich verändern? Wird sich ihre Achse verschieben? Wird der Planet eine Zeitlang in Dunkelheit getaucht sein? Werden wir dabei wachen oder träumen? Werden wir auf verschiedenen Wegen weitergehen? Werden wir es überleben?

Die Pueblo-Indianer sprechen davon, dass wir einen Geburtsprozess durchlaufen. Für den amerikanischen Philosophen Charles Eisenstein sind wir in diesem Prozess Mutter, Kind und Geburtshelfer in einem (4). Eine Aufgabe höchster Anforderungen liegt vor uns. Denn wir sind dabei, uns gleichzeitig selbst zur Welt zu bringen und dabei das Umfeld zu schaffen, in dem wir leben wollen. Dieser Herausforderung kann nur begegnen, wer sich nicht als Opfer der Ereignisse sieht, sondern sich darüber bewusst ist, was für Möglichkeiten er hat.

Achte auf deine Träume, denn sie werden Realität, lautet ein indianisches Sprichwort. Auf denn! Möge jeder, der sich hier angesprochen fühlt, seine eigene Vision entwickeln. Möge er seinen Gedanken Flügel verleihen und sie davor schützen, von Besserwissern und Miesepetern gestutzt zu werden.

Wo auf der einen Seite extreme Gefahr droht, wächst auf der anderen das Rettende. Wer weiß: Vielleicht hat es tatsächlich Flügel.

Vielleicht gleicht es tatsächlich dem, was uns in unserer Kindheit ausgeredet wurde. Und vielleicht ist es gar schon da.



Quellen und Anmerkungen:

(1) Dieter Broers: Evolution 2021, Dieter Broers Verlag 2021
(2) https://thenewearthmanifesto.com/#
(3) https://content.earth-oasis-netzwerk.de/
(4) https://www.rubikon.news/artikel/schwere-geburt


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