Terroranschläge können eine Bevölkerung nur dann terrorisieren, wenn die Massenmedien dies gestatten. Der Täter kann nur eine geringe Anzahl von Personen „terrorisieren“, nämlich nur jene, die sich zufällig am Ort der Tat als Opfer oder Zeugen befinden. Nur durch die mediale Berichterstattung erhält seine Tat nationale oder internationale Bedeutung und kann so die Öffentlichkeit „terrorisieren“. Zwischen Terroristen und Medien besteht daher eine organische Symbiose.
In einem Kommentar auf WDR beleuchtet Dr. Harald Wasser, Philosoph und Soziologe, diese Symbiose am Beispiel des 11. September 2001:
"Für dieses Inferno gab es einen Produzenten; es gab ein Budget, ein Drehbuch, Statisten und: ein Publikum. Vielleicht heißt der Produzent Osama bin Laden? [Und vielleicht nicht - E.D.] Aber wer immer es auch war: Er hatte die entscheidenden Qualitäten eines Produzenten, Geld und die feste Überzeugung vom Massenerfolg seiner Produktion. Er ließ ein Drehbuch schreiben, das den genauen Ablauf des Geschehens festlegte und es wurde darauf geachtet, dass sich dieser Ablauf das Geschehen schnell zu einem „Live-Event“ kondensieren ließ: Die Kameras konnten den Aufprall des zweiten Flugzeugs schon live miterfassen, den Zusammensturz der beiden Türme des World Trade Centers konnten Millionen live mitverfolgen. [...] Eine grauenhafte Katastrophe wurde als (globales) „Live-Event“ geplant und umgesetzt. Berichterstatter und Politiker wurden zu Hauptdarstellern umfunktioniert, ob sie dies wollten oder nicht. [... Die Medien] wurden unfreiwillig und in fataler Weise Teil des Anschlags selbst: Sie stellten die Produktionsteams, die Technik inklusive der Übertragungssatelliten sowie die sendungsbezogene Logistik, und sie stellten einen guten Teil der Schauspieler und Komparsen, namentlich Reporter und Nachrichtensprecher."
Dr. Wassers einziger Irrtum ist aus meiner Sicht, dass die Medien „unfreiwillig“ zu Teilnehmern geworden sind. Die Mutmaßung, dass die Berichterstattung den Leitmedien der New York Times, der Washington Post, CNN, ABC, CBS über den 11. September quasi durch den unausgesprochenen Wunsch eines fremden und geheimen Produzenten aufgezwungen wurde, ist weder gedanklich noch empirisch nachvollziehbar. So arbeitet kein Chefredakteur. In seiner Analyse der US-amerikanischen Medienlandschaft hat Noam Chomsky nachgewiesen, wie Leitmedien in den USA regelmäßig Informationen über viel schlimmere Ereignisse als den 11. September 2001 unterschlagen, wenn die Politik es wünscht. Die ausgedehnte und dramatische Berichterstattung über den 11. September, die sich über Wochen und Monaten hinzog, deutet viel mehr darauf hin, dass sie von den Besitzern dieser Medien und der US-Politik erwünscht war. Leitmedien boten dem Produzenten des Narrativs ihre Dienste aus freiem Willen an.
Die Rolle des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gilt als die mächtigste politische Instanz der Welt. Diese Macht beruht auf der Pflicht aller Staaten, die Befehle des Rates auszuführen, darunter auch Maßnahmen zu treffen, die sonst illegal wären, zum Beispiel einen Mitgliedstaat der Vereinten Nationen anzugreifen. Keine internationale Instanz ist ermächtigt, Entscheidungen des Sicherheitsrats zu überprüfen. Der Sicherheitsrat kann und darf jeden Umstand in der Welt, sei es die Tat einer Privatperson oder eines Staates, als eine Bedrohung des Weltfriedens bezeichnen, und aufgrund dieser Feststellung allen Staaten zwingende Auflagen erteilen. Der Rat ist nicht verpflichtet, seine Feststellungen zu begründen oder Tatumstände nachzuweisen. Es genügt, dass neun Mitglieder des Rates diese Feststellung unterstützen und keiner der fünf ständigen Mitglieder (USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China) sich mit einem Veto dagegen stellt.
So erklärte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mehrmals, dass „internationaler Terrorismus eine der ernsthaftesten Bedrohungen des Friedens und der Sicherheit” sei. Als Folge dieser „Feststellung“ richtete der Rat einen Antiterror-Ausschuss ein und verordnete allen Mitgliedstaaten – aufgrund des Kapitels VII der UN-Charta, den internationalen Terrorismus durch vielfältige Maßnahmen zu bekämpfen. Die Hauptaufgabe des Ausschusses ist zu sichern, dass sich die Staaten an der Bekämpfung des Terrorismus beteiligen.
Als neugieriger Mensch wollte ich wissen, auf welcher faktischen Grundlage die Behauptung des Sicherheitsrats über die ernsthafte Terrorbedrohung des Weltfriedens beruht. Auf meine schriftliche Anfrage beim Antiterror-Ausschuss des Sicherheitsrats wurde mir schriftlich erklärt, dass der Rat keine Daten über das Ausmaß des internationalen Terrorismus besitzt! Der internationale Terrorismus gefährde zwar laut dem Sicherheitsrat ernsthaft den Weltfrieden, aber der Rat könnte es nicht nachweisen. Das Sekretariat des Ausschusses empfahl mir freundlicherweise, mich an eine private US-amerikanische Datenbank zu wenden, die möglicherweise Zahlen über das Ausmaß des internationalen Terrorismus beinhalte. Vielen Dank.
Die Pointe ist hier nicht, dass ich eine Antwort erhielt, sondern die unglaubliche Dreistigkeit des Sicherheitsrats, den internationalen Terrorismus ohne Beweise als „eine der ernsthaftesten Bedrohungen des Friedens und der Sicherheit“ zu bezeichnen. Hinzu kommt noch die weltweite Akzeptanz dieser Behauptung seitens Staaten, Parlamenten und Medien. Um dieses Phänomen zu verstehen, verweise ich auf das Märchen über des Kaisers neue Kleider.
Das wahre Ausmaß des internationalen Terrorismus
Die University of Maryland in den USA betreibt eine Datenbank (GTD - Global Terrorism Database) über Ereignisse weltweit, die die Betreiber als Terroranschläge einstufen. Über die Definition von Terrorismus kann man lange streiten. Unbestreitbar ist aber die gegenwärtige Beschränkung des Begriffs Terrorismus auf nicht-staatliche Akteure. Wo Staaten Gewalt anwenden, spricht man eher von Angriffskriegen oder von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, auch wenn solche Taten im Grunde terroristisch sind. Ob jeder Eintrag in der Datenbank rechtmäßig als Terrorattentat – im herkömmlichen Sinn – eingestuft ist, mag dahingestellt sein. Man darf davon ausgehen, dass ein Teil der eingetragenen Ereignisse keine nicht-staatlichen Terrorattentate, sondern verdeckte Staatsoperationen waren, die von den betreffenden Staaten als Terrorattentate bezeichnet wurden. Daher ist davon auszugehen, dass in dieser Datenbank die Zahlen über Terroranschläge eher zu hoch als zu tief sind.
Laut der Datenbank sterben weltweit jährlich zwischen 20.000 und 30.000 Menschen durch Terroranschläge. Die Mehrzahl der Opfer sterben in fünf Regionen: Irak, Nigeria, Afghanistan, Pakistan und Syrien. Völkerrechtlich ist die Tötung von Zivilisten in einem bewaffneten Konflikt allerdings nicht als Terrorismus, sondern als Kriegsverbrechen eingestuft und fällt daher unter das internationale Strafrecht.
Seit 1989 sollen weniger als 0,6 Prozent aller weltweit registrierten Terroranschläge in Ländern verübt worden sein, wo es keine bewaffneten Konflikte gab. Die durchschnittliche jährliche Anzahl der tödlichen Terroropfer in Europa zwischen 2001 und 2016 liegt bei etwa 44 Personen (siehe Tabelle). Diese Zahl beinhaltet die Anzahl der Opfer von verdeckten Staatsoperationen.
Die hier angeführten Zahlen werden weitgehend verschwiegen. Man sucht vergeblich nach diesen Zahlen in Berichten über die Notwendigkeit der Terrorismusbekämpfung, die von den Vereinten Nationen, der NATO, der Europäischen Union, oder einzelnen Staaten regelmäßig herausgegeben werden. Europol veröffentlicht jährlich einen Bericht über Terrorismus in Europa. Im Bericht für das Jahr 2016 wird nur eine Gesamtzahl von 142 Terroropfern angegeben.
Folgende Tabelle mag erklären, warum Regierungen sich so schwer tun, Statistiken über die Zahl von Terroropfern zu publizieren. Eine detaillierte Opferstatistik, wie sie sich hier befindet, hätte die produzierte Wahrnehmung der Terrorbedrohung getrübt.
Quelle: Global Terrorism Database, University of Maryland (USA)
Anmerkungen zur Tabelle: Nicht inbegriffen sind (a) gezielte Mordtaten; (b) Anschläge im Rahmen von Bürgerkriegen und Aufständen (Ukraine, Russland). Zudem wird nicht zwischen authentischem Terrorismus und verdecktem Staatsterrorismus unterschieden.
Zusammenfassend:
- In 22 europäischen Ländern starb zwischen 2001 und 2016 niemand wegen Terrorismus.
- In neun weiteren europäischen Ländern starben während dieser 16 Jahre weniger als 10 Menschen bei Terroranschlägen.
- Durchschnittlich sterben jährlich in Europa (mit Ausnahme Russlands) in Terroranschlägen 44 Menschen (zum Vergleich: jährlich sterben in Europa etwa 6.000 Menschen durch allerlei Tötungsdelikte). Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bewohner Europas bei einem Terroranschlag stirbt, ist daher etwa 1:10.000.000 (eins zu zehn Millionen).
Wenn Sie, lieber Leser, den Terrorismus fürchten, sollten Sie Ihre Wohnung nie verlassen, denn schon bei der Fahrt mit Ihrem Auto oder sogar mit einem öffentlichen Verkehrsmittel gefährden Sie Ihr Leben weit mehr. Sie sollten auch alleine leben, denn die Gefahr von ihrem Ehepartner ermordet zu werden, ist etwa 40-mal größer als von einem Terroristen. Laut der öffentlichen Argumentation sollten Ehepartner daher als „Gefährder“ eingestuft werden und jeder sollte eine Fußfessel tragen. Die Absurdität dieser Vorstellung belegt nur die Verlogenheit der öffentlichen Behauptung über die Terrorbedrohung, die von der höchsten Etage, dem Sicherheitsrat, verkündet und bis zur letzten Reihe der Abgeordneten nachgeplappert wird.
Der Terrorismus im Vergleich mit anderem Unheil
Auch wenn man die globale Dimension betrachtet, ist diese Behauptung, der Terrorismus sei eine der ernsthaftesten Bedrohungen des Friedens und der Sicherheit, total absurd. Als Vergleich zu den 20.000 bis 30.000 mutmaßlichen Terrorismusopfern in der Welt hier einige Zahlen:
- Im Jahr 2015 starben weltweit 5,9 Million Kinder im Alter unter 5 Jahren. Mehr als die Hälfte dieser Todesfälle hätten mit dem Zugang zu einfachen und erschwinglichen Ressourcen verhindert werden können.
- Jährlich sterben etwa 303.000 Frauen weltweit an vermeidbaren Ursachen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt.
- Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich zwischen 236.000 und 635.000 Menschen, darunter mehrheitlich Kinder, infolge von Malaria, insbesondere in Afrika.
- Allein in Brasilien werden jährlich etwa 58.000 Menschen ermordet. In den USA werden jährlich zwischen 14.000 und 16.000 Menschen ermordet, davon etwa ein Viertel von ihren Angehörigen.
- Sogar Schlangen sind gefährlicher als Terroristen. Laut der internationalen Gesellschaft für Toxikologie sterben bis zu 94.000 Menschen jährlich an den Folgen eines Schlangenbisses, davon etwa 46.000 in Indien.
Die hier aufgeführten Umstände sind gerade jene, die zu Massenmigration und gewaltsamen sozialen Konflikten führen. Der Sicherheitsrat hat durch seine Beschlüsse seit 1990 gezeigt, dass er bereit ist, die unterschiedlichsten Umstände – die weder ein Verbrechen, noch eine Gewalttat waren – als eine „Bedrohung des Friedens und der Sicherheit“ zu bezeichnen, jedoch nicht die hier angeführten Umstände. Der Rat besitzt unbeschränkte Befugnisse jeden Umstand weltweit, nach eigenem Ermessen, als eine Bedrohung des Weltfriedens zu deuten und zu deren Beseitigung allen Staaten zwingende Maßnahmen zu verordnen. Die Bekämpfung der Terrorfiktion hat offensichtlich größere Vorteile für die Mitglieder des Sicherheitsrats und ihre reichen Mandanten als die weltweite Beseitigung von Kindersterblichkeit, Krankheiten und Armut. Investitionen in die Armutsbeseitigung machen niemanden reich. Die Sicherheitsindustrie – die teilweise von der synthetischen Terrorangst lebt – verspricht dem Investor hingegen bis zu 10 Prozent Rendite.
Erste abwegige Theorie
Bekanntlich obliegt es dem Verfechter einer abwegigen Theorie, diese schlüssig nachzuweisen. Dem Gegner einer solchen Theorie genügt es, diese durch bloßen Zweifel zu erschüttern. Ihm obliegt es nicht, eine Gegentheorie vorzustellen.
In Schriften über den vermeintlichen islamistischen Terrorismus wird manchmal die Theorie geäußert, dass geistig gesunde Menschen unter Umständen bereit sind, Terroranschläge über längere Zeit zu planen, deren einzig voraussehbare Folge der eigene Untergang ist.
Diese Theorie ist nicht deshalb abwegig, weil solche Fälle undenkbar sind, sondern weil sie dem normalen menschlichen Verhalten widerspricht. Als allgemeine Regel des menschlichen Verhaltens gilt, dass eine Person die voraussehbaren Folgen seiner Tat begehrt. Zwar gibt es Ausnahmen von dieser Regel, doch dem Verfechter der Ausnahme obliegt, diese schlüssig nachzuweisen. Der Verfechter der allgemeinen Regel braucht diese nicht nachzuweisen, weil sie offenkundig ist.
Um diese Ausnahme in Bezug auf islamistischen Terrorismus nachzuweisen, müsste ihr Verfechter: (a) die Teilnahme der mutmaßlichen Täter an Terroranschlägen nachweisen, (b) ihren verbrecherischen Vorsatz nachweisen und (c) ihre Motivation zur Selbstaufgabe nachweisen.
Nach meinen Recherchen erfüllt keiner der mutmaßlichen Täter der Anschläge in den USA und Europa zwischen 2001 und 2016 diese Kriterien. Was diesen Personen von der Polizei unterstellt wird, gilt nicht als Beweis, weil diese Unterstellungen nicht nachprüfbar sind. Daher muss diese Theorie als abwegig bezeichnet werden, zumindest was den Terrorismus in Nord-Amerika und Europa betrifft.
Zweite abwegige Theorie
Weil die erste Theorie aus guten Gründen nicht so richtig überzeugt, tauchte in den letzten Jahren eine zweite Theorie aus den Denklabors der Machthaber auf, um die Fiktion des islamistischen Terrorismus aufrechtzuerhalten. Es handelt sich um die Theorie der Schnellradikalisierung. Danach sollen terroristische Handlungen, nicht wie früher immer behauptet wurde, seit langer Zeit geplant worden, sondern nach einer kurzen Periode der Schnellradikalisierung des Täters begangen worden sein. Da die Planungszeit der Anschläge aus Gründen der Schnellradikalisierung so kurz ist, soll der Täter keine Gelegenheit gehabt haben, über die Folgen seiner Handlungen nachzudenken. Er hat also ins Blaue gezielt, so die Theorie, mit der Hoffnung, dass dabei „etwas“ herauskommt. Einer Variante zufolge sollen die Schnellradikalisierten plötzlich erkannt haben, dass sie durch ihre Tat ins Paradies gelangen würden, wo 72 Jungfrauen auf sie warten.
Auch hier gilt der Grundsatz, dass es dem Verfechter einer abwegigen Theorie obliegt, diese schlüssig nachzuweisen. Auch die zweite Theorie ist abwegig. Niemand, der sich durch illegale Methoden bereichern will, um das Leben zu genießen, zum Beispiel ein Drogendealer oder ein Dieb, verwandelt sich von einem Tag zum anderen zu einer Mutter Teresa und würde darüber hinaus sein eigenes Leben für „die heilige Sache“ opfern. Eine solche Umwandlung grenzt an Wunder und Wunder sind bekanntlich Ausnahmen, wenn man überhaupt an sie glaubt. Ein Mensch mit krimineller Gesinnung ist dagegen verführbar, einen kriminellen Auftrag auszuführen, wenn ihm der „Auftraggeber“ weltliche Vorteile anbietet, zum Beispiel die Duldung als Asylant, eine reduzierte Freiheitsstrafe, eine neue Identität, Geld oder Drogen.
Dritte abwegige Theorie
Politiker und Journalisten behaupten regelmäßig, dass islamistische Terroristen „unsere Werte“ und „unsere Demokratie“ zerstören wollen. Wenn man aber die Geschichte der sogenannten Terrororganisationen (al-Qaeda und der Islamischen Staat) nachverfolgt, entsteht ein ganz anderes Bild. Die überwältigende Mehrheit der Opfer dieser „Organisationen“ sind selbst Muslime, sei es in Irak, Syrien, Pakistan, Afghanistan, Algerien, Libyen, Tunesien und Ägypten. Unter den Opfern ihrer vermeintlichen Anschläge in Europa befinden sich auch Muslime und Menschen mit afrikanischer oder asiatischer Herkunft. Bundespräsident Johannes Rau erwähnte am 14. September 2001, als er von dem offiziellen 9/11-Staatsdogma noch nicht wusste, dass unter den Opfern vom 9/11 „Menschen aus Asien, Australien und aus Europa, darunter auch viele Deutsche, Menschen aus Afrika und Amerika“ waren. „Der Angriff zielte auf die ganze menschliche Gemeinschaft“, sagte er. An diesem Tag war die dritte abwegige Theorie noch nicht im Stein gemeißelt.
Es ist übrigens auffällig, wie selten die vermeintlichen Terrororganisationen al-Qaeda und der Islamische Staat israelische Einrichtungen angreifen. Auch US-amerikanische Einrichtungen in Europa und Regierungseinrichtungen der NATO-Staaten werden weitgehend in Ruhe gelassen.
Vierte abwegige Theorie
Von Zeit zu Zeit erklären uns einige Spezialisten, Dschihadisten würden versuchen, einen Zivilisationskrieg zwischen dem Islam und dem Westen in die Wege zu leiten. Mit ihren Anschlägen, so die Argumentation, wollen sie eine Überreaktion der westlichen Gesellschaften herbeiführen, sie zu gewaltsamen Maßnahmen gegen Muslime und islamische Völker zwingen. Diese Angriffe würden dann die Muslime weltweit hinter den Gotteskämpfern in einem globalen glorreichen Krieg gegen die Ungläubigen einigen und zum Sieg führen. Schöne Theorie. Heiße Luft.
Diese Theorie ist genau so abwegig wie die anderen Theorien, weil sie weder empirisch begründet noch logisch ist. Wo sind die Massen der Muslime, die hinter den Dschihadisten marschieren? Sechszehn Jahren nach 9/11 haben die Dschihadisten es geschafft, die ganze Welt gegen sich aufzuhetzen:
- Alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, darunter alle islamische Staaten, haben sich geeinigt, den Islamischen Staat und al-Qaeda zu vernichten.
- Zahlreiche religiöse Institutionen und Persönlichkeiten des sunnitischen und schi’itischen Islams weltweit verurteilen die Ideologie der Dschihadisten und erkennen in den Dschihadisten keine Muslime, sondern Verbrecher.
- Auch die Vorstellung ist absurd, dass Dschihadisten, egal wie kampfbereit und fanatisch, die Mächte der „Ungläubigen“ militärisch und wirtschaftlich besiegen könnten, während sie auf Geld, Waffen, Fahrzeuge, Kommunikationstechnologie und Medikamente der „Ungläubigen“ angewiesen sind.
Schließlich soll noch daran erinnert werden, dass es kein Muslim, sondern ein US-amerikanischer Autor, Samuel Huntington, gewesen ist, der die Vision eines Zivilisationskrieges zwischen dem Westen und dem Islam entwarf.
Mehr zum Thema im aktuellen Buch von Elias Davidsson:
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