Eine systemische Erfassung der aktuellen Corona-Problematik findet in der öffentlichen Diskussion überhaupt nicht statt, sodass die politischen Maßnahmen nicht nur sachlich nicht ausreichend begründet sind, sondern grundsätzlich bei der einseitig viruslastigen Beurteilung infrage gestellt werden müssen.
Es ist schon nahezu peinlich, wenn die Politik — durch mediale Lüsternheit und Panikmache verstärkt — die Alten zu besonderen Schutzobjekten erklärt, deren Immunabwehr sowieso nur noch einen Bruchteil des Schutzes beträgt und damit unter anderem eine natürliche Ursache für das altersentsprechende Sterben ist.
Die medial vermittelte ansteigende Zahl von Toten ist ohne konkrete Differenzierung der Todesursache ein Tiefpunkt journalistischen Versagens.
Dass Politik, Medien und ein größerer Teil der Bevölkerung ein nahezu paranoisches, im Grunde genommen absolut unverständliches Denk- und Handlungssystem mit größter Zerstörungskraft generieren, das fordert eine psychodynamische Deutung, um absolut Irrationales noch halbwegs verstehen zu können.
Im Bemühen, das Bedrohliche, das unbegreifliche Überreagieren, das Paranoische am Corona-Wahn begreiflich zu machen, komme ich zu folgender psychodynamischer Gesamthypothese:
Es gibt ein neues unbekanntes Virus, an dem man erkranken und sterben kann. Die ersten Berichte aus China haben Berührungsängste aktiviert. Eine gewisse Realangst vor Erkrankung und Tod ist nachvollziehbar, vor allem in einer Welt, die Leistungsfähigkeit zum wichtigsten Lebensprinzip erhoben hat und die Sterbegewissheit mit großem Aufwand verdrängt.
Die fachkompetenten Wissenschaftler — Virologen, Epidemiologen, Hygieneexperten — tun ihre Pflicht. Aber ihr begrenztes Wissen schürt den Konkurrenzkampf, wer am schnellsten und besten mit seinen Daten und Interpretationen ankommt, um damit narzisstische Bedürftigkeit zu stillen, aber nicht nur um Aufsehen und Anerkennung zu gewinnen, sondern auch reale materielle und finanzielle Unterstützung für die jeweilige Forschung und Institution zu ergattern.
Politiker müssen Entscheidungen treffen und handeln. Bei mangelndem Wissen, unsicheren Erkenntnissen und fehlenden Erfahrungen müssen sie umso entschlossener handeln, um keine Unsicherheit erkennbar werden zu lassen, immer den politischen Konkurrenzkampf und die nächsten Wahlen im Blick. Sie wissen auch, dass Nichthandeln psychologisch und juristisch wesentlich folgenschwerer ist als Falschhandeln. So sind Politiker Getriebene ihres Narzissmus, ihrer Machtbedürfnisse und Handlungszwänge. Die globale Informationsbühne verstärkt den Handlungsdruck — jede abweichende Entscheidung wird sofort weltweit kritisiert und infrage gestellt. Nur ein Politiker im Range eines „Gottes“ könnte einer informellen Masseninfektion widerstehen. Ob die Schweden „gottgleich“ sind, sei mal nicht beantwortet.
Konkrete Unsicherheit, Unwissen, Handlungszwänge und die Unmöglichkeit, alle Folgen realitätsgerecht zu bedenken, bedeuten eine untragbare Bürde für alle getroffenen Entscheidungen. Deshalb müssen Kritiker, Andersdenkende, Mahner und andere wissenschaftliche Erkenntnisse und Ergebnisse als die, die für das Regierungshandeln genutzt werden, nahezu zwingend bekämpft, diffamiert bis vollkommen verboten werden, damit das Untragbare wenigstens alternativlos erscheint. Eine gesunde und notwendige Alternative wäre ja bei Erkenntnis von Fehlentscheidungen der sofortige Rücktritt der Verantwortlichen. Damit wäre die gegenwärtige Welt sofort all ihrer Führungen beraubt. Das mag zwar folgerichtig sein, ist aber absolut irreal. So werden wir eine sehr lange Zeit mit allen möglichen Fake News der Machteliten rechnen müssen.
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten und die meisten großen Printmedien sind spätestens seit der Flüchtlingskrise 2015 auf Verteidigung des Regierungshandelns eingeschwenkt — was auch psychodynamisch weiter zu klären wäre. Damals wurde „Humanität“ als moralische Waffe gegen kritische Stimmen benutzt, so wie heute „Gesundheitsschutz“. Die Berichterstattung muss deshalb auf Angsteinflößung, Panikmache orientiert werden — Information, um den Panikpegel hochzuhalten, sonst werden ja alle Maßnahmen fragwürdig. Das sichert auch Einschaltquoten. Bei allen kritischen und ungelösten Fragen der Gesellschaft — Klima, Umwelt, Energie, Finanzen, Migration, Europa, Soziales — haben die führenden öffentlichen Medien seit Jahren einen kritischen Journalismus eingestellt — noch ein Thema, dessen Psychodynamik weiter geklärt werden müsste. So werden wir einerseits mit ständig steigenden Zahlen von Infizierten und Toten belastet. Wir bekommen schreckliche Bilder von Särgen gezeigt, von überforderten Intensivstationen, von erkrankten Ärzten und Pflegepersonal, von Mangel an Schutzbekleidung mit der Angst vor einem fürchterlichen Sterben („Ertrinken“). Diese einseitige bis falsche Berichterstattung fördert die Massenhysterie und -panik. Und im Gegensatz werden alle entängstigenden Informationen vermieden oder diffamiert, zum Beispiel die reale Gefährlichkeit des Virus, die Zahl der unbemerkt Infizierten und Genesenen, die wirklichen Todesursachen, realitätsgerechte Statistiken und vor allem kritische Bedenken und wissenschaftliche Gegenargumente zu den autoritären Maßnahmen.
Dass eine breite demokratische Diskussion über alle politischen Entscheidungen und Infektionsschutzmaßnahmen mit allen psychologischen und wirtschaftlichen Folgen nicht wirklich zugelassen wird, schürt den Verdacht auf Fehlentscheidungen und vermehrt die Ängste.
So wird durch Realängste und politisch und medial geschürte Panik, bei großer Unsicherheit und ungenügendem Wissen, ein Massenwahn ausgelöst, der sich wie von selbst durch massenpsychologisch wirksame Ansteckung weiterentwickelt. Die Klopapierhysterie ist ein einfaches banales Beispiel für die Ansteckungsenergie.
Eine so umfassende Panikerzeugung ist sehr geeignet, alle verdrängten, unterdrückten, geleugneten Angst- und Bedrohungsgefühle aus individueller Lebensgeschichte und sozialer Belastung wiederzubeleben, sodass es nahezu ein Segen der psychischen Abwehr ist, alle Bedrohung auf das Virus zu projizieren mit der irrigen Hoffnung, mit einem siegreichen Kampf gegen die Infektionsgefahr alle aufgewühlten Sorgen wieder beruhigen zu können beziehungsweise gelöst zu haben.
Die globalen Informationswege über Internet und Handy helfen zur weltweiten Verbreitung einer Massenpanik!
Bei dieser komplexen Psychodynamik wird es verständlicherweise weniger Einsicht als Protest geben. Denn wir müssen davon ausgehen, dass weltweit große Menschenmassen mit individueller Frühtraumatisierung und mit realen sozialen Bedrohungen beladen sind, sodass ein Einschwenken auf eine kollektive Bedrohung große Vorteile bringt: Die individuelle Problematik und prekäre soziale Verhältnisse können jetzt einer einzigen äußeren Ursache angelastet werden, und der Kampf dagegen rechtfertigt alle Maßnahmen, denen quasi lebensrettende Bedeutung zugeschrieben wird.
Der Virusschutz wird Religion!
Am schwierigsten dürfte die notwendige Annahme sein, dass die weltweiten Machteliten so schwer narzisstisch eingeengt sind, dass sie nur noch ihre sogenannten „rettenden Maßnahmen“ sehen, mit denen sie unbedingt immer Recht behalten müssen und keine Unsicherheit, keine Zweifel, keine Kritik aushalten und zulassen können. Das ist exklusiv narzisstische Symptomatik, die in typischer Weise empathielos für die von den Maßnahmen Betroffenen ist und auf das eigene bedeutungsschwere Machthandeln so zentriert bleibt, dass alle wirtschaftlichen, psychologischen, sozialen und finanziellen Folgen verblassen. Hier muss ich meine Wissens- und Erfahrungskompetenz als Psychiater und Psychoanalytiker stützend ins Feld führen, die mir die unheimliche Kraft narzisstischer Bedürftigkeit vielfach hat deutlich werden lassen, bis hin zu schwerstem autodestruktiven Verhalten.
Die erlittene Frühtraumatisierung wird praktisch in eine aktuelle Pandemie-Traumatisierung — wie befreiend — externalisiert.
Jetzt sind alle betroffen, und jetzt gibt es endlich einen benennbaren Feind, gegen den alle finster entschlossen und gemeinsam kämpfen können. Das ist die Massenpsychologie eines jeden Krieges. Das war die Massenpsychologie des Faschismus, des Stalinismus und wird zur Massenpsychologie des Narzissmus. Der in Kauf genommene Kollaps des Wirtschafts- und Finanzsystems und des Sozialstaates entspricht den ausagierten Lebensangst- und Bedürfnisgefühlen der frühgestörten Persönlichkeitsfolgen.
Die Pandemiepsychose eröffnet die Möglichkeit für die Herstellung einer neuen totalitären Weltordnung zur Rettung der Menschheit. Dass es größere Interessen gibt, einen Massenwahn zu erzeugen oder auch nur zu nutzen, das wird sofort als „Verschwörungstheorie“ abgestraft. Was bis vor kurzem noch ein „Nazi“ zur Abwehr kritischer Fragen war, ist jetzt der „Verschwörungstheoretiker“. Für einen möglichen Deutungszusammenhang ist es nicht zwingend, an eine konkrete personelle oder institutionelle Führung zu denken, es muss nur eine Tendenz initiiert werden — zum Beispiel die Rettung der Menschheit durch einen Impfstoff — alles Übrige läuft dann massenpsychologisch wie von selbst.
Die Virusangst muss nur längere Zeit geschürt werden, zum Beispiel durch Virusmutation oder „neue“ Viren, sodass praktisch alle Notstandsgesetze fortdauern müssen. Mit der Infektions- und Todesangst werden jeder Protest und auch alle Gegenbeweise im Keime erstickt und alle schwerwiegenden Folgen, wie Arbeitslosigkeit, Insolvenz, Verarmung, soziale Not, schwere psychische und psychosoziale Erkrankungen, Gewalt, werden den Viren angelastet. Die politischen und ökonomischen Verhältnisse und Ursachen bleiben unangetastet. Die Politik ist praktisch exkulpiert — das mag jeden Verantwortlichen zur Leugnung latenter Zweifel am eigenen Fehlverhalten beflügeln.
Mit „Gesundheitsschutz“ und finanziell unbegrenzten Hilfen gelingt es Politikern, Schuld in Heldentum zu verwandeln. Das Besondere daran ist, dass selbst alle Eliten nicht in eine interessengeleitete Absicht eingeweiht sein müssen. Unwissen, Narzissmus und Handlungszwang reichen vollkommen aus, Opfer affektiver Infektion zu werden.
Das Unbewusste hat praktisch längst die Führung übernommen. Das erkennen wir nur an der umfassenden Irrationalität der Maßnahmen und des Verhaltens. Das Virus ist praktisch die geniale Waffe, eine neue Weltordnung zu schaffen. Ob diese Entwicklung totalitär wird oder demokratische Reife ermöglicht, hängt entscheidend davon ab, wie wir Erkrankungs- und Sterbeangst überwinden.
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