Er kommt nur vier Tage nachdem der Berliner Kurier mit Verweis auf Generalbundesanwalt Peter Frank schlagzeilte: „Deutsche Ermittler zu gesprengten Ostsee-Pipelines: Die Russen waren es nicht!“ Nathan J. Robinson, bis 2021 politischer Kolumnist für den Guardian und Chefredakteur des linksliberalen Magazins Current Affairs, kommentiert auf Twitter Hershs Großartikel wie folgt:
„Wenn sich Seymour Hershs Report bestätigt, wonach die USA die Nord-Stream-Pipeline gesprengt haben, dann ist das ein einschneidender Akt von internationalem Terrorismus — und das würde auch genau so benannt werden, wenn ‚die Russen‘ etwas Vergleichbares mit uns angestellt hätten.
Seine Ausführungen gehen sehr ins Einzelne, bis dahin, wie die Operation durchgeführt wurde. Die USA dementieren den Bericht hartnäckig. Ich hoffe, dass die großen Blätter jetzt zur Findung der Wahrheit zu jener Art investigativer Arbeit gezwungen sind, derer sie sich in auffallender Manier bislang verweigerten.
Hersh reüssiert souverän und detailgenau — er ist eine Legende auf diesem Gebiet.
Wer auch immer jetzt ‚Verschwörungstheorie‘ ruft, enthüllt damit seine Unkenntnis in Sachen amerikanischer Geschichte. Auf der internationalen Landkarte gehörten verdeckte Terroraktionen von Anfang an, seit ihrer Gründung, ins bevollmächtigte Portfolio der CIA. Eine weitere Konstante war und ist, über derartige Operationen anschließend zu lügen.
Dass Hershs Report die Wahrheit abbildet, ist noch nicht abschließend gesichert. Es wäre aber absolut plausibel, denn ein Staat, der für sich das Recht reklamiert, zur Beförderung seiner Interessen Regierungen zu stürzen, würde sicher nicht zweimal darüber nachdenken, eine ihm im Weg stehende Pipeline in die Luft zu jagen.“
Quellen und Anmerkungen:
https://seymourhersh.substack.com/p/how-america-took-out-the-nord-stream
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