Grau ist meine Lieblings-„Nichtfarbe“: Es ist Schwarz und Weiß — Dunkelheit und Licht. Es ist immer eine Mischung aus beidem, nie nur Eines, sondern gemischte Kontraste. In meinen Augen sollte Erziehung, wenn man dieses Wort überhaupt noch verwendet, genau so sein. Ein zugewandtes und differenziertes Begleiten von kleinen Menschen ins Größerwerden, das aus Liebe lebensnotwendige Grenzen, die eigenen und die der anderen, aufzeigt.
Alte autoritäre Strukturen, die mit Gewalt, Angst, Übergriff, Druck und Scham arbeiten, sollten längst der Vergangenheit angehören.
So stellt es sich mir dar, dass die sogenannte, immer noch zu viel verbreitete Angstpädagogik in der Regel zwei Extreme evoziert: Die Täter, die das, was ihnen widerfuhr, aktiv wiederholen, und die Opfer, die das, was ihnen widerfuhr, immer wieder passiv ertragen.
Die Ausnahmen, nämlich die Menschen, die aufgrund des großen Leidensdruckes beides für sich ablehnen und neue Wege suchen und gehen, bestätigen auch hier — leider nur — die Regel.
Wenn man nun davon ausgeht, dass Täter generell auch beherrschen und herrschen wollen, und Opfer sich nicht dagegen wehren können und mitlaufen, dann könnte das — zumindest vereinfacht und teilweise — eine Erklärung für die immer wiederkehrenden Kriege und einseitigen Machtstrukturen auf dieser Welt sein.
In den späten Siebzigerjahren schrieb der britische Musiker und Mitbegründer der Rockband Pink Floyd, Roger Waters, das Lied „another brick in the wall“; gegen das autoritäre Schulsystem Englands und in Erinnerung an seine eigene Schulzeit.
Die Unterdrückung und Gedankenkontrolle der mitunter äußerst sadistischen Lehrer an den englischen Privatschulen „würden großen Schaden an den Kindern anrichten, man solle die Kinder in Frieden lassen“, so Waters in einem Interview.
Zudem ist Pink, der Protagonist des Albums „The Wall“, ein zerrissener und geschundener Mensch, der den frühen Verlust des Vaters im Krieg und die zu dominante Mutter nicht in Gutes transformieren kann, sondern ein hasserfüllter Täter wird, der Gleiches mit Gleichem vergilt.
So verstehe ich das gesamte Album „The Wall“ und insbesondere den Song „Another Brick in the Wall“ als ein klares Plädoyer gegen autoritäre Strukturen, als einen Aufruf an das freie Denken, das freie Sein und das freie Handeln auf Augenhöhe, und damit als einen großen Appell für den Frieden.
Medienpartner
Nacktes Niveau (Paul Brandenburg), Punkt.preradovic, Kaiser TV,
Hinter den Schlagzeilen, Demokratischer Widerstand,
Eugen Zentner (Kulturzentner), rationalgalerie (Uli Gellermann), Protestnoten, Radio München (Eva Schmidt), Basta Berlin, Kontrafunk und Ständige Publikumskonferenz.
Weitere können folgen.
Ablauf
Samstag 9.7.2022 SONG Fortunate Son (Creedence Clearwater Revival)
TEXT Marcus Klöckner, Die Doppelmoral der Kriegsmacher — zur Aktion Friedensnoten
Samstag 15.7.2022 SONG Redemption Song (Bob Marley)
TEXT Jens Fischer Rodrian, Botschafter für eine gerechte Welt — zur Aktion Friedensnoten
Samstag 23.7.2022 SONG Friedensbewegung (Kilez More)
TEXT Eugen Zentner, Liebe und Leidenschaft — zur Aktion Friedensnoten
Samstag 30.7.2022 SONG Es ist an der Zeit (Hannes Wader)
TEXT Roland Rottenfußer, Der wirkliche Feind — zur Aktion Friedensnoten
Samstag 6.8.2022 SONG War — what is it good for? (Edwin Starr)
TEXT Lüül, Wozu ist Krieg gut? — zur Aktion Friedensnoten
Samstag 13.8.2022 SONG Another brick in the wall (Pink Floyd)
TEXT Alexa Rodrian, Der Ziegel in der Wand — zur Aktion Friedensnoten
Samstag 20.8.2022 SONG Anthem (Leonard Cohen)
TEXT Madita Hampe, In Allem ist ein Riss — zur Aktion Friedensnoten
Samstag 27.8.2022 SONG Feeding off the love of the land (Stevie Wonder)
TEXT Nina Maleika, Zurück zur Verbundenheit — zur Aktion Friedensnoten
Die Reihe wird fortgesetzt.
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