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Das christliche Abendland

Das christliche Abendland

Ein ideologischer Kampfbegriff spaltet das Land und rechtfertigt die Unterdrückung Andersdenkender.

Da sind sie auf die Straße gegangen, die Dresdener Wutbürger, wütend darüber, wie sie vom politischen Establishment abgehängt und von dessen Propagandamedien manipuliert werden.

PEGIDA — Bildungsverzerrte Wutbürger vor den Karren gespannt

Aber dieses Establishment hatte seine Eisen in Form einer Rechtsaußen-Verdummungs-Politriege im Feuer. Lutz Bachmann ließ diese Dresdener Wutbürger schnell ins Vereinsregister als PEGIDA eintragen, als „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Schon waren alle Demonstranten vaterländisch-europäische Verteidiger des christlichen Abendlandes gegen den Islam.

Ich schwöre, dass wohl die allermeisten der PEGIDA-Demonstranten keine Vorstellung davon haben, was sie da eigentlich verteidigen. Sie werden nicht wissen, dass „christliches Abendland“ immer ein äußerst dehnbarer ideologischer Kampfbegriff war, um Wut auf erwünschte Gegner abzulenken und zu kanalisieren.

Sie wissen nicht, dass sie sich damit kein bisschen gegen das Establishment auflehnen, sondern im Gegenteil genau die ideologischen Grundlagen dieses Staates verteidigen, von dem sie sich eigentlich verraten fühlen.

Unser christliches Abendland: Von den Nazis über die CDU bis zu Pegida

1949, also vier Jahre nach dem umfassenden Kollaps des nationalsozialistischen Dritten Reichs beschwor der erste Bundeskanzler Adenauer in seiner ersten Regierungserklärung den Geist christlich-abendländischer Kultur.

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Wahlplakat der CDU von 1946 (1).

Schon drei Jahre vorher, 1946, forderten die inzwischen in der CDU organisierten gewendeten Altnazis: „Rettet die abendländische Kultur … wählt Christlich-Demokratische Union“ (Wahlplakat). Retten vor wem?

Bis 1945 hielt noch der deutsche Mainstream Millionen Europäer für slawische, bolschewistische, jüdisch-marxistische und westlich-liberalistisch-mittelmeerische Minder- bis Untermenschen.
Kurz vor seiner berüchtigten Sportpalastrede im Februar 1943 peitschte Goebbels (2) ein, dass der Krieg entweder von Deutschland und Europa gewonnen werde oder aber der „älteste Kulturkontinent“ von der „innerasiatisch-bolschewistischen Welle“ zerstört und vernichtet werde. Also gegen Asiaten und Bolschewisten.

Eine ähnliche Gesinnung offenbarte dann Adenauer (3), wenn er später wiederholt vor dem „russischen Koloss“ warnte. Und die „gelbe Gefahr“ stand ja auch weiterhin im Raum.

Der Feind steht immer woanders und bedroht „uns“ und „unsere“ Werte!

Der Kern Europas, des „ältesten Kulturkontinents“, war für die Nazis Großdeutschland, das „Germanische Reich“, das das Abendland in Form einer „europäischen Großraumwirtschaft“ beherrschen sollte.

Hinter dem Kampfbegriff des „christlichen Abendlandes“ beziehungsweise „ältesten Kulturkontinents“ verbarg sich historisch immer ein Kerneuropa, dass sich in alle Richtungen gegen seine Nachbarn abgrenzte: Nach Süden gegen den islamisch gesehenen Orient, das Morgenland; nach Südosten gegen Byzanz und die griechisch-orthodoxe Christenwelt; nach Osten gegen Slawen, Russen und Asiaten und durchgehend nach innen gegen die Juden. Was jeweils Vorrang hatte, ergab sich aus der geschichtlichen Lage.

Im Übergang vom Dritten Reich zum Nachkriegsdeutschland wurde das „christliche Abendland“ angepasst. Die Juden- und Islamfeindschaft wurde zurückgestellt und dafür der Kampf gegen die Sowjetunion, bzw. die „asiatischen Horden“ und den „bolschewistischen Koloss“ als Hauptaufgabe eines nun rein westlichen „EU- und NATO-Abendlandes“ propagiert, denn inzwischen hatten die USA die Ehre, auch zum christlichen Abendland gezählt zu werden.

Nach Ende des Kalten Krieges rückte wieder die Islamfeindschaft beziehungsweise die „Gefahr der Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) in den Mittelpunkt.

Schon regelrecht kurios mutet das Grundsatzprogramm der SPD von 2007 an, nach dem unsere „geistigen Wurzeln“, also die des christlichen Abendlandes, „in jüdisch-christlicher Tradition“ zu suchen sind — und das angesichts der zweitausendjährigen Geschichte der Judenverfolgung, die ja schließlich unseren Heiland und Gott gefoltert und umgebracht haben: Millionen Kruzifixe auf dieser Welt können da nicht irren!

Gibt es überhaupt ein „Christliches Abendland“?

„Christliches Abendland“ kann man offenbar dermaßen verzerren, ideologisch passend machen, politisch ausschlachten oder sich als historisches Ornament zurechtbasteln, dass man sich ernstlich fragen muss, ob es überhaupt so etwas wie ein „christliches Abendland“ gibt beziehungsweise jemals gegeben hat.

Ja, es gab dieses „christliche Abendland“, nur war es etwas ganz anderes, als was Kirche, Geisteswissenschaften, herrschende Kultur und Sonntagsredner seit Jahrhunderten jeweils daraus gemacht haben.

Nur ein ungetrübter Blick in die Geschichte kann klären helfen, was sich unter den großen Schlagworten „Abendland“ und „christlich“ im frühen und hohen Mittelalter wirklich an glorreicher Wertebildung abgespielt hat. Vielleicht gelingt es dann sogar, unbedarften PEGIDA-Mitläufern ein Licht aufzustecken.

Zusammenbruch und Einstieg in eine neue Epoche — Das „Abendland“ im Westen

Im 4. Jh. n. Chr. hatte sich das Christentum im damaligen Römischen Reich (4) als Staatsreligion durchgesetzt, wobei es sich in eine Ost- und eine Westkirche spaltete. Ostrom mit Konstantinopel (5) als Herrscher- und Patriarchensitz stellte die eigentliche und direkte Kontinuität des römischen Imperiums sicher.

Der römische Bischof im Westen (Papst, Papa = Vater) erklärte sich zum Führer der gesamten monotheistischen Christenheit (Petrus–Primat), damit gleichzeitig zum Stellvertreter des einzigen Gottes — und somit zum Zentrum der Welt.

Der Westteil des Imperiums mit dem alten Rom und Italien ging im 4. und 5. Jh. unter. Der letzte weströmische Kaiser wurde 476 abgesetzt. 17 Jahre später errichten die Ostgoten ihre Herrschaft und noch einmal 75 Jahre später eroberten die Langobarden (6) Italien, bis schließlich nach weiteren 230 Jahren der Frankenkönig Karl (7), den sie „den Großen“ nennen, das Langobardenreich seinem fränkischen Großreich einverleibte.

Mit dem Niedergang und Zusammenbruch des ausgefeilten, weströmischen, Jahrhunderte alten Sklavenhalterimperiums machte die Geschichte in Europas Westen eine Rolle rückwärts in die frühen Zeiten der Staatsentstehung aus archaischen, egalitären Stammesgesellschaften, die in anderen Weltgegenden, in Asien, im östlichen Mittelmeer und im Nahen Osten schon lange passé waren.

Wie im Verlauf jeder Kultur der frühen Menschheit stieg nun auch die keltisch-germanisch-slawische Welt in die Epoche der Klassengesellschaften, Staatenbildung und Ausbeutung der großen Masse der Produzenten auf. Im Westen des Kontinents wurde daraus das „Abendland“.

Die keltischen Völker in Westeuropa hatten bereits unter der Herrschaft der Römer erfahren, was Staat, Verwaltung, Militär und imperiales, großräumiges Wirtschaften bedeuten und waren christlich-westkirchlich infiziert. Die zu jenen Zeiten durch Europa ziehenden germanischen Stämme standen an der Schwelle zu Reichsgründungen.

Die alten Stammeskulturen, mit ihren druidischen und schamanischen Naturreligionen, mit Priestern und Heiligtümern, kombiniert mit Götterpathos wie das der Asen (8) in Walhalla, waren zunächst noch das Spiegelbild und Nachhall eines kulturellen Zusammenlebens, indem alle ohne Ausnahme zum materiellen Leben und Überleben der Gemeinschaft beizutragen hatten.

Eine Stammesaristokratie, die sich zusehends ohne Eigenarbeit von den Ernte- und Arbeitserträgen „ihrer“ Bauern auf ihrem Landbesitz aushalten ließ, setzte sich von den gemeinen Bauernkriegern ab und entwickelte eigene, herrschaftliche Standesinteressen.

Die Entwicklung von Staaten bildenden Klassengesellschaften ist zugleich der Entstehungsprozess des sogenannten Abendlandes. Der hier historisch neue Klassenstaat konnte nicht mit den alten Stammeskulturen und -religionen funktionieren. Man brauchte einen neuen ideologischen Überbau, der die neu entstandenen Herrschaftsverhältnisse legitimierte, der den Widerstand alten egalitären Denkens brach und für eine neue, abgehobene, elitäre Kultur sorgte.

Rolle und Aufgabe der Lateinisch-Römischen Papstkirche

Es gab bereits eine kulturelle, weltanschauliche Kraft, die eine lange Erfahrung mit Klassenstaaten und Herrschaftseliten hatte und vor Ort war: Die lateinisch-römische Kirche. Als Staatskirche hatte sie länderübergreifende Strukturen und Zusammenhalt bis in die fernen römischen Westprovinzen hinein herausgebildet.

Sie ging nicht mit den Römern unter, sondern wurde Bestandteil von Mischkulturen vor Ort und ein entscheidender Faktor sich abzeichnender Staatenbildungen. Sie war die entscheidende Brücke in dieser Zeitenwende zwischen antiker Klassengesellschaft und sich transformierenden, nordwesteuropäischen Stammesgesellschaften.

Diese römisch-katholische Papstkirche inszenierte einen groß angelegten, aggressiven Kulturkampf gegen die, ihre Religion und damit ihre Identität verteidigenden indigenen Völker. Die Strategie war, die aristokratischen Eliten der germanischen Völkerschaften zum Verrat an ihrer traditionellen Kultur zu verführen und sie durch die Taufe in ihr Lager zu ziehen.

Das wurde die große Zeit der Christianisierung und kirchlichen Mission. Dieser uns seit mehr als tausend Jahren parteiisch und einäugig auf das Edelste beschriebene Vorgang war in Wahrheit ein mörderischer und aggressiver Kulturkampf gegen freie und nach innen noch selbstbewusste, naive und herrschaftsarme Stammesvölkerschaften.

Was passierte im Zuge der Christianisierung? Was hatte es mit den Missionaren, den „Märtyrern“, den edlen Rittern à la Arthur (9), seiner glorreichen Tafelrunde, der Gralssuche oder Bonifatius (10), dem „Apostel der Deutschen“, in Wahrheit auf sich?

Missionarischer Kulturkampf: Die Christianisierung von oben nach unten

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Bonifatius fällt die Donareiche der Chatten und schändete damit eines der wichtigsten germanischen Heiligtümer (11).

Die ersten Missionare waren irische Wandermönche, die aus eigenem Missionseifer, noch nicht im Auftrag der Papstkirche, auf dem Kontinent unterwegs waren. Die Riege der politischen und strategisch handelnden Missionare bestand aus für die damalige Zeit hochgebildeten, eloquenten Klerikern aus berühmten Domschulen oder aus den speziell an den Grenzen eingerichteten Missionsbistümern (Hamburg, Bremen, Utrecht, etc.). Oft zogen die Bischöfe selber los.

Die Missionare wurden in der Regel gastfreundlich in den paganen Gemeinschaften aufgenommen, bis man dann mit der Zeit merkte, dass die ach so um das Seelenheil besorgten Kirchenmänner Vorreiter des expansiven Frankenstaates und seiner Panzerreiter und einer Kirchenexpansion waren, deren beider Ziel Eroberung und Unterwerfung war.

Die Missionare zeigten mitunter auch eine überhebliche, anmaßende Einstellung und wurden handgreiflich und zerstörerisch gegen ihre Gastgeber und deren Stammesheiligtümer. Die gezielte Unterwanderung der Stammeskulturen war für die Gottesstreiter nicht ganz ungefährlich. Wenn man ihnen auf die Schliche kam, wurde mit ihnen kurzer Prozess gemacht, wie man am Schicksal des „Apostels der Deutschen“ Bonifatius sehen kann, der eigentlich Wynfreth hieß, Angelsachse aus Devon war, und vom Papst den Missionskampfnamen Bonifatius (= Wohltäter) erhalten hatte. Er wurde im Juni 754 von einer Friesenmenge beim Missionieren erschlagen.

„Aber im darauf folgenden Jahr begab er sich erneut in die wasserreiche Gegend der Friesen zu dem Zweck, das Werk der Verkündigung zu vollenden. Als er dorthin gelangt war, und für einen bestimmten Tag das Volk zu seiner Unterweisung zusammenrief, kommt ein jeder zu seinem Aufenthaltsort, — aber nicht, um gleichsam demütig das Wort des Herrn zu hören. Sie stürzten sich voll feindlicher Gesinnung und mit gezückten Waffen auf die heiligen Feiern der Predigt des Herrn, und haben den heiligen Stellvertreter Christi mit der blanken Waffe niedergemetzelt und alle seine Begleiter mit dem Schwert getötet“ (12).

Diese klerikalen Reisekader handelten strategisch im Auftrag der Kirchenorganisation und mit Rückendeckung des damals noch ungeteilten und wachsenden fränkischen Staates, dessen König sich schon 498 n. Chr. hatte taufen lassen. Überall entwickelte sich diese herrschaftlich gesteuerte Missionsarbeit „von oben nach unten“ (der Historiker Franz Flaskamp). Zuerst taufte man immer die heidnischen Stammesfürsten. Die lateinisch-römische Religion war zunächst die Ideologie der Fürsten, der Adligen. Sie wurde als Staatskirche die kulturelle Basis der entstehenden Feudalstaaten.

Das „Christliche Abendland“: Feudale Ständestaaten

Das sogenannte christliche Abendland entstand aus dieser historischen Allianz zwischen dem fränkischen feudalen Großstaat und der römischen Kirche. Dieses Erfolgsmodell wuchs unaufhaltsam in den Jahrhunderten des Früh- und Hochmittelalters. Christliche Religion war der gesellschaftliche Spaltpilz, der die wachsende standesmäßige Klassenteilung der Gesellschaften ausnutzte und vertiefte. Zugleich war sie bestens geeignet, den zunehmend in Abhängigkeit und Rechtlosigkeit hineingeratenden unteren Volksschichten den Widerstandsgeist auszutreiben.

Beginnend mit dem frühen Staat der Franken waren alle weiteren mittelalterlichen Staaten durch folgende Charakteristika gekennzeichnet:

  • die Herausbildung einer zentralen königlich-staatlichen Verwaltung;
  • die feudale Grundherrschaft auf der Basis von Belehnung;
  • die Entwaffnung des freien Bauernkriegers zugunsten eines ritterlichen Gefolgschaftswesens;
  • die absolute kriegerische Dominanz des bewaffneten, adeligen, berittenen Kämpfers.

Die Gesellschaft teilte sich nach Besitz und Verfügungsgewalt über alle Ressourcen in Klassen in der Form mittelalterlicher Stände auf: einerseits die Besitzenden und herrschenden Stände der „bellatores“ (Krieger, Ritter) und die „oratores“ (Betende, Kleriker); andererseits die „laboratores“ (Arbeitende, vor allem die Masse der leibeigenen Bauern).

Das Kerngebiet des „Christlichen Abendlandes“: Agressiv, Expansiv

Zusammenfassend ist festzuhalten: Nachdem der erste Karolinger und der römische Papst Mitte des 8. Jahrhunderts eine feste Bindung eingegangen waren und nachdem Karl der Große mit der Unterwerfung der Langobarden in Italien und der Sachsen im Norden ein zentrales, christlich-fränkisches Großreich im Westen des Kontinents mit teilweise ungebremster Brutalität konsolidiert hatte, wurde dieses Staatsgebilde und seine Nachfolgestaaten für die folgenden vier Jahrhunderte zu einer ständigen Gefahr für die angrenzenden, europäischen und erreichbaren außereuropäischen Gebiete.

Das europäische Kerngebiet — eben das berüchtigte „Abendland“ — lag in einer Zone, die sich von Südostengland über Frankreich und Deutschland nach Zentralitalien hinzog, wobei insbesondere Nordfrankreich und Norditalien den Ton angaben.

Eroberungsaktivitäten in die meist heidnischen Randbereiche hinein gingen vorrangig von dem Kriegeradel der jeweiligen Grenzregionen dieses Kernbereiches aus. Schottland, Wales und Irland wurden das Ziel englisch-normannischer Ritter.

Auf der Iberischen Halbinsel wurden im Zuge der Reconquista (13) in immer neuen Schüben nach Süden die muslimischen Gebiete erobert. Höhepunkte aggressiver Expansionsbestrebungen bildeten die Kreuzzüge des westeuropäischen römisch-katholischen Adels nach Palästina.

Die Hauptrichtung sächsisch-deutscher Expansion im Mittelalter zeigte, geografisch bedingt, nach Osten in die slawischen Gebiete.

Militäraristokratie, Ritterverbände und kirchliche Anstachelung

Überhaupt gewann das sogenannte Abendland einen großen Teil seiner Kraft, Stabilität und Gefährlichkeit aus dieser Symbiose zwischen einer europäisch-zentralistischen, lateinischen Kirche und den hochgerüsteten, geschulten Militäraristokratien der Kernländer:

Bernhard von Clairvaux — Ein berühmter Hassprediger der Papstkirche

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Bernhard von Clairvaux (14).

Einer der größten Hassprediger war der berühmte Zisterzienserabt und Kreuzzugsprediger Bernhard von Clairvaux. Er propagierte in den 40er Jahren des 12. Jh.s die Endlösung der Slawenfrage durch einen Kreuzzug gegen sie:

„… fordern wir dazu auf, dass die Stärke der Christen gegen jene (die Heiden) bewaffnet werden soll, und dass, indem sie das Zeichen annehmen und auf sich nehmen, jene Stämme entweder völlig auszulöschen oder dauerhaft zu bekehren sind.“

„Taufe oder Tod!“ war die Parole des kompromisslosen christlichen Gewaltpredigers. Das Problem für die Kirche ist nur, dass es sich bei Bernhard von Clairvaux immerhin um jemanden handelt, der nur 27 Jahre nach seiner „Taufe oder Tod“‚-Bedrohung der Slawen 1174 heiliggesprochen wurde und noch 1830 offiziell zum Kirchenlehrer avancierte. Es fehlt deshalb selbst nach 860 Jahren von kirchlicher Seite nicht an Versuchen, Bernhards Propaganda kleinzureden und die Kriegsschuldfrage zu verwischen. Man kommt aus der Nummer nicht heraus. Das christliche Abendland lässt grüßen.

Die wahren Motive der sächsischen Kriegsherren

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Chronica Slavorum in polnischer Übersetzung, 1862 (15).

Der an die Rettung der Heidenseelen glaubende Missionspriester Helmold von Bosau (Ort am Plöner See) schrieb in den 60er/70er Jahren des 12. Jh.’s eine „CHRONICA SLAVORUM“ (Slawenchronik: die Geschichte der Slawenmission in Holstein vom 9. Jh. bis zum Jahr 1171). Darin entlarvt er entrüstet die wirklichen Motive der erobernden und ausplündernden sächsischen Fürsten. Nachdem sie besiegt waren, mussten sich zwei Slawenstämme mit 15.000 Mark freikaufen. Helmold schreibt:

„Die Fürsten teilten das Geld unter sich auf. Vom Christentum war keine Rede, noch dachten sie daran, Gott die Ehre zu erweisen, der ihnen den Sieg im Krieg verliehen hat. Daran kann man die unersättliche Habgier der Sachsen erkennen. Sie mögen zwar den anderen, angrenzende Barbarenstämmen überlegen sein was Waffen und Kriegskunst angeht, doch sind sie immer eher daran interessiert, die Tribute zu erhöhen, als dem Herren Seelen zu gewinnen. Das Ansehen des Christentums wäre im Slawenland durch die Beharrlichkeit der Priester schon längst erstarkt, wenn nicht die Habgier der Sachsen das verhindert hätte.“

Die Kirche sorgte für den umfassenden, religiösen und weltanschaulichen Zusammenhalt der sich ständig in ihrem Einflussbereich untereinander bekriegenden und befehdenden, hierarchischen Ritterverbände.

Sie erlangte die umfassende Macht über die Seelen der Menschen und war in der Lage, den oben beschriebenen, inneren, sozialen Druck der feudalen Kerngesellschaften zu bündeln und nach außen zu richten. Mission, Verbreitung des wahren Glaubens und Rettung des Seelenheils der Heiden waren die noblen Rechtfertigungsbotschaften für weltliche, handfeste Ziele, nämlich für Eroberung zwecks Beutemacherei und Unterwerfung zwecks Tributeintreibung.

Die christliche Ideologie lieferte autosuggestive Anstachelung zu Landraub und Einverleibung fremder Länder. Die Kreuzzüge, die iberische Reconquista und die immer neuen Vorstöße nach Osten, inklusive eines speziellen „Wendenkreuzzugs“ gegen die Slawen jenseits der Elbe Mitte des 12. Jh.s waren die Umsetzung christlichen, dogmatischen Sendungsbewusstseins.

Warum tendierte dieses „christliche Abendland“ zu innerer und äußerer Expansion, das heißt zu innerem Ausbau der Altländer und zu äußeren Eroberungen und Kolonisierungen? Warum war es so aggressiv und gefürchtet von seinen näheren europäischen und weiteren mittelmeerischen Nachbarn?

Das „Christliche Abendland“ — Ein explosives Gemisch

Der mittelalterliche Stand der „laboratores“, das heißt die Masse der die Herrschenden versorgenden arbeitenden Bevölkerung war nur in begrenztem Umfang in der Lage, diejenigen Überschüsse zu erwirtschaften, die die geistlichen und weltlichen Eliten benötigten.

Lehen, die den adligen Vasallen oder kirchlichen Würdenträgern eine standesgemäße Existenz ermöglichten, mussten entsprechend der damaligen Produktivität der Arbeit über eine bestimmte Landgröße und Menge an Arbeitskräften verfügen. Der englische Historiker Robert Bartlett ermittelte für 7500 englische Rittersitze durchschnittlich pro Lehen 16 bis 17 Quadratkilometer. In der Normandie kamen 1172 auf jedes der ungefähr 2500 Rittergüter durchschnittlich 13 oder 14 Quadratkilometer (16).

Der Größe des herrschenden Adels waren also objektive quantitative Grenzen gesetzt. Land und Lehen waren begehrt. In den Kernländern war der Kuchen bald verteilt und eine Ausdehnung von Besitz und Macht war in der Regel nur durch Landoptimierung per Rodung oder Trockenlegung möglich oder ging direkt auf Kosten von Standesgenossen.

Erstgeburtsrecht und männliche Erblinien waren geeignet, das System zu stabilisieren und in machtmäßiger Balance zu halten. Sie produzierten aber in großer Zahl nachgeborene Söhne und Töchter auf der Suche nach standesgemäßem Auskommen. Das erklärt zu großem Teil die ewigen Fehden und Kämpfe untereinander. Nach jedem Tod eines Fürsten setzten immer wieder Kämpfe der Nachfahren um das Erbe und verschiedener Adelshäuser um die Umbesetzung von Machtpositionen ein.

Ein weiteres Problem ergab sich aus der Struktur der Militärorganisation. Die Führer benötigten Land für ihre militärischen Gefolgsleute, sowohl als Abgeltung für deren Dienste als auch, um sie über Lehen zu weiterer Heerfolge zu verpflichten.

Entsprechendes gilt für die kirchlichen Hierarchien und Institutionen, auch wenn sich durch den Zölibat die Fragen etwas anders stellten. Die römische Prälatenkirche war von der päpstlichen Kurie bis hinunter zu den regionalen Bistümern und den Klöstern ausschließlich mit Angehörigen des Adels bestückt, die auf diesem Wege zu einem standesgemäßen Leben mit entsprechender Karriere fanden.

Aber auch diese Institutionen waren von der Größe ihrer Besitzungen abhängig und brachten missionierende Kandidaten für die Erschließung von eroberten Territorien und dem Aufbau von Herrschaften in der Fremde hervor.

Die sich aus all diesen Aspekten ergebende chronische Knappheit von Land und Lehen war mit Sicherheit einer der Antriebskräfte für die brutale Ausbeutung der hörigen Landbevölkerung im europäischen „christlichen Abendland“ und seine gefährliche Eroberungs- und Expansionsdynamik.

Zurück zum Anfang

Zurück zum Anfang, zu den PEGIDA-Verteidigern des „christlichen Abendlandes“, zu dem konservativ-deutschnationalen Selbstverständnis von „CDU- und CSUlern“, zu unserer „westlichen Wertgemeinschaft“ und zu dem schweren Problem, ob nun der Islam — oder laut SPD auch das Judentum — zum „christlichen Abendland“ gehört oder ob wir es vor solchen „Überfremdungen“ verteidigen müssen.

Ich hoffe, dass klar geworden ist, dass dieses christliche Abendland die Sache von Ausbeutern und Eroberern war. Das „christliche Abendland“ war in unserer Weltgegend der Einstieg in die allgemeine Menschheitsepoche der Staaten, die als Werkzeuge von physisch und seelisch herrschenden Eliten dazu dienten, eigene Bevölkerungen auszubeuten, sie in Schach zu halten und fremde Gesellschaften auszurauben und zu vereinnahmen, eventuell auch auszurotten — immer und überall seit ein paar Tausend Jahren.

Im 17. bis ins 19. Jh. machte sich die Mächte des christlichen Abendlandes daran, den Globus zu erobern und die Menschheit mit riesigen Kolonialreichen unchristlich auszusaugen und zu überfremden, sich als Herrinnen der Welt aufzuspielen, in imperialistischer Konkurrenz untereinander bis zum Äußersten zu gehen und gegenseitig ihre Bevölkerungen in Kriegen zu verschleißen.

Immer mit Segen der Kirche für alle Seiten, für deren Kanonen und für jede Barbarei, sofern sie sie nicht selbst beging. Diese imperialistischen Kolonialmächte hatten rein gar nichts mehr mit der mitunter finsteren Vergangenheit eines „christlichen Abendlandes“ zu tun. Der islamischen Welt von Marokko bis Indonesien wurde in zwei Weltkriegen auf das Übelste mitgespielt. Sie ist niedergedrückt, zerrissen, befindet sich in den Klauen von Weltbank, Monopolkonzernen, Ölscheichs und internationalem Finanzkapital und bringt vermehrt entwurzelte Flüchtlinge.

In welche Verzweiflung haben die Nachfahren des „christlichen Abendlandes“ Menschen getrieben, dass die nur noch „Allahu akbar“ schreien können und als einzige übrig gebliebene Waffe sich dann selbst in die Luft sprengen. Das sind die ärmsten Schweine auf diesem Planeten — denen man als erstes helfen müsste.

Und nun haben die Dresdener Wutbürger tatsächlich Angst vor der Islamisierung des Abendlandes. Bisher war jedenfalls die geschichtliche Lage auf der Welt so, dass eher die Völker und alle arbeitenden Bevölkerungen Süd- und Mittelamerikas, Afrikas und Nordamerikas Grund hatten, die Herrschaftsreligion, die christlichen Eroberer und die christlichen Kolonialherren, also die Christianisierung, zu fürchten.

Das ist heute vorbei. Das globale Finanzkapital und die weltweit operierenden Konzerngiganten der verschiedensten Branchen haben keine Religion, gehören zu keiner Nation, zu keinem Staat. Sie haben diese Menschheitsepoche der scheinheiligen, ihre Herrschaft sichernden Religionen hinter sich gelassen. Ihnen ist eine in ausbeutbare Klassenstaaten parzellierende Welt eher hinderlich geworden. Sie haben mit einem Fuß diese alte Welt der christlichen Abend- und islamischen Morgenländer bereits verlassen, während sie mit dem anderen die Welt im Ganzen und im Stück ruinieren.

Religion ist Opium für das Volk! — Karl Marx

Die PEGIDA-Leute verteidigen sich gegen das Phantom einer Islamisierung, was immer das auch sei, vor dem sie aber dumpfe Angst empfinden. Offen gesagt, es muss alles weg: Islamisierung, Christianisierung, die Weisheiten des Korans oder die Bibel oder welche „Heiligen Bücher“ auch immer. Stellt sie alle in das Regal der Geschichtsbücher und Quellensammlungen.

Es sollte auch dieses Gutmenschengeschwätz über Toleranz und menschlichem Verständnis für den Islam, der ja eigentlich ganz friedlich ist, oder über unser ach so großes christliches Nächstenliebe-Herz aufhören.

Es gibt auf dieser Welt keine einzige wirklich tolerante Weltreligion. Alle stellen euch einen Gott vor die Nase, der euer Führer und Herr ist und weiß, wo es lang geht und den kleinen Gläubigen letztlich entmündigt.

Und da die Götter nicht reden können oder wollen, gibt es Päpste, Priester, Pastoren, Imame, Ayatollahs, Hodschas, Gurus, Dalai Lamas, Rabbis, Brahmanen, Derwische, Erleuchtete, Schamanen, Buddhas, etc. die euch alles Mögliche erzählen, was so ein Gott eigentlich meint.

Alles ist historisch entstandenes Religionsequipment, von Menschen meist sehr zweckdienlich ausgedacht und niedergeschrieben zu Zeiten, wo die Menschen noch einen sehr kleinen Wissenshorizont hatten, sprich keine Ahnung von der Welt und ihren Gesetzmäßigkeiten, der Massenpsychologie, der Evolution, usw. hatten.

Sieht man von den vorstaatlichen, naturrechtlichen Religionen und Kulten ab, so sind alle Religionen Herrschaftswissen, das auf diese oder jene Weise die Ausgebeuteten und Unterprivilegierten ruhig und bei der Stange halten, beziehungsweise vor einen bestimmten, gesellschaftlich-politischen Karren spannen soll.

Jede zu einer Organisation, zu einem Apparat, Kirche und verwalteten Hierarchie geronnene Religion wird automatisch zu einer Stütze des staatlichen Systems, in das sie eingebettet ist. Ohne Staaten und ohne Klassengesellschaft kein Herrschaftswissen, keine Religion, keine Angst und Verlorenheitsgefühl in einer mich niedermachenden Welt, keine Notwendigkeit, in meiner Not von oben Trost zu bekommen.

Liebe PEGIDA-Sympathisanten und AfD-Wähler im Land …

Wenn ich bei der Arbeit neben meinen afghanischen Kollegen an der Werkbank stehe, wenn ich mit meinen indischen Kollegen an einem Softwareproblem knobele, wenn meine Frau die Vorsorge bei den Kindern einer syrischen Flüchtlingsfamilie macht, wenn wir zum Griechen essen gehen, dann gehören wir zusammen, dann lernen wir voneinander, dann ist es schön und interessant zu hören, wie er/sie privat lebt, was er/sie erlebt hat und was er/sie so denkt. Da wird die Welt bunt unter gleichen.

Und dann schleichst du PEGIDA-Demonstrant durch die Gegend, verteidigst irgendein Abendland von vor 1000 Jahren und meinst, die anderen nehmen dir Arbeit weg, für die du dir selbst eventuell viel zu schade wärst. Nein, die Weltfinanzen, die G-7-Staaten, die Großkonzerne, die Weltbank hat zuerst einmal deren Arbeit in ihren Ländern kaputtgemacht, die dortige Wirtschaft ruiniert, die Regime bestochen und am Ende in einem Stellvertreterkrieg ihnen alles zerbombt.

Wer nimmt wem die Arbeit weg? Dieselben, die diesen Flüchtlingen Arbeit und Existenz genommen haben, sind dieselben, die die griechische Bevölkerung fertig machen, die der spanischen Jugend alle Zukunft nehmen, die die polnischen und lettischen Arbeitskräfte aus England herauswerfen und die mexikanischen Arbeitskräfte in den USA in die Wüste schicken wollen. Keine Arbeit für uns?

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„Das neue Verhältnis zwischen Arbeiter und Unternehmer“ (17).

Die Konzernbosse haben die Arbeitsplätze wegrationalisiert. Sie haben Millionen Inländer, die Masse der Flüchtlinge, ausländische Arbeiter in den USA, ja den ganzen Kontinent Afrika als für ihre perverse Wirtschaft nicht mehr lukratives, überflüssiges Menschenmaterial aus dem Verkehr gezogen. Gibt es auf dieser Welt nichts mehr zu arbeiten oder lässt man uns nur nicht an die Arbeit, weil man nicht mehr genug an uns verdienen kann?

Die Flüchtlinge an Land und in den Booten, die Millionen Arbeitslosen in der EU, die Arbeiter jeder Hautfarbe in den USA, die um das Überleben kämpfenden Brasilianer in den Favelas, — wir leiden alle unter den gleichen globalen finanzkapitalistischen Verhältnissen, die uns Stück für Stück das Arbeits- und Lebensrecht versperren.

Hallo ihr PEGIDA-Anhänger und AfD-Wähler,

lasst euch nicht einreden ihr seid die allein Abgehängten. Seid ihr nicht. Andere sind viel schlimmer abgehängt. Aber richtig ist, dass immer mehr und mehr Leute abgehängt werden.

Es ist mehr als dumm, wenn die Abgehängten untereinander aufeinander losgehen. Und lasst euch nicht einreden, ihr seid das Volk. Seid ihr nicht, sondern nur eine kleine Abteilung auch Abgehängter. Auch das mit dem Abendland könnt ihr abhaken. Da gibt es nichts zu retten und zu verteidigen, wie ich euch hoffentlich klarmachen konnte.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Artikel erschien zuerst im Neue Debatte-Magazin.


Quellen und Anmerkungen:

(1) Wahlplakat der CDU von 1946 (Von CDU – Die Datei wurde Wikimedia Commons von der Konrad-Adenauer-Stiftung im Rahmen eines Kooperationsprojektes zur Verfügung gestellt.) – CC BY-SA 3.0 DE
(2) Paul Joseph Goebbels (1897 – 1945) war einer der einflussreichsten Politiker während der Zeit des Nationalsozialismus, einer der engsten Vertrauten Adolf Hitlers und Reichsminister für Propaganda.
(3) Konrad Hermann Joseph Adenauer (1876 – 1967) war von 1949 bis 1963 der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
(4) Der Untergang des Römischen Reiches im Westen ist ein viel diskutiertes Thema der Altertumswissenschaft. Es geht um die Gründe für den allmählichen Niedergang des weströmischen Reiches, das mit der Absetzung des weströmischen Kaisers Romulus Augustulus im Jahr 476 (bzw. mit dem Tod des letzten von Ostrom anerkannten Kaisers Julius Nepos im Jahr 480) endete, wobei höchst unterschiedliche Theorien entworfen wurden und werden. Zentral ist hierbei vor allem die Frage, ob primär innere Faktoren (z. B. strukturelle Probleme, angebliche Dekadenz, religiöse und soziale Umbrüche, Bürgerkriege) oder der Druck durch äußere Angreifer (Germanen, Hunnen, Perser) für die Entwicklung verantwortlich zu machen sind. Mehr Informationen gibt es hier.
(5) Konstantinopel wurde um 660 v. Chr. unter dem Namen Byzantion gegründet. Der römische Kaiser Konstantin der Große machte die Stadt 330 n. Chr. zu seiner Hauptresidenz und benannte sie in Nova Roma um. In der Spätantike beanspruchte die Stadt auch den Rang als „Neues Rom“. Nach dem Tod Kaiser Konstantins 337 wurde die Stadt in Constantinopolis umbenannt. Sie war Hauptstadt des Oströmischen Reichs und blieb dies (abgesehen von der Eroberung im Vierten Kreuzzug) ununterbrochen bis zur Eroberung durch die Osmanen 1453.
(6) Woher der Name der Langobarden stammt, ist unklar. Der langobardische Chronist Paulus Diaconus berichtet im 8. Jahrhundert von einer alten Sage. Demnach hießen die Langobarden einstmals Winniler.
(7) Karl der Große (747 oder 748 – 814) war von 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs. Bis 771 teilte er sich die Herrschaft mit seinem Bruder Karlmann. Karl der Große erlangte im Dezember 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde. Er führte zahlreiche Kriege und baute sein Reich durch Eroberungen auf.
(8) Asen sind in der der nordischen Mythologie ein kriegerisches Göttergeschlecht, das seinen Wohnsitz in Asgard (altnord.: Heim der Asen) hat. Ihnen werden Eigenschaften wie Stärke und Macht zugeschrieben. Asen sind sterblich, sie halten sich lediglich durch Äpfel der Idun, der Göttin der Unsterblichkeit, jung.
(9) König Arthur (auch König Artus) ist eine Sagengestalt, die in zahlreichen Werken des europäischen Mittelalters in unterschiedlichem Zusammenhang genannt und dargestellt wird. Sein Herrschaftsgebiet soll Britannien gewesen sein, wobei durch die Geschichtswissenschaft bezweifelt wird, das Artus überhaupt ein reales historisches Vorbild hatte.
(10) Bonifatius (etwa 673 bis 754 oder 755) war einer der bekanntesten Missionare und der wichtigste Kirchenreformer im Frankenreich. Aufgrund seiner umfangreichen Missionstätigkeit im damals noch überwiegend heidnischen Germanien wird er seit dem 16. Jahrhundert als „Apostel der Deutschen verehrt. Er wurde am 5. Juni 754 oder 755 am Ufer des Flusses Boorne bei Dokkum von Heiden erschlagen.
(11) Bernhard Rode, 1781, gemeinfrei
(12) aus: Eigvils Vita St. Sturmi, Abt des Klosters Fulda
(13) Reconquista (portugiesisch: Rückeroberung) ist die spanische und portugiesische Bezeichnung für das Entstehen und die Ausdehnung des Herrschaftsbereichs der christlichen Reiche der Iberischen Halbinsel im Mittelalter unter Zurückdrängung des muslimischen Machtbereichs. Die Schlacht von Covadonga im Jahr 722 gilt als Beginn der Reconquista, die mit der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige am 2. Januar 1492 endete.
(14) Foto: Gemeinfrei
(15) Foto: Gemeinfrei
(16) Robert Bartlett, Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. Eroberung, Kolonisierung und kultureller Wandel von 950 bis 1350, München 1996
(17) Karikatur aus dem „Neuen Postillon“, Zürich, Schweiz 1896. (Gemeinfrei)


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