Fatima wurde in einer Klinik in der jemenitischen Stadt Haijah gefilmt. Das entsprechende Video veröffentlichte „RT Deutsch“ am 17. Februar 2019 unter der Überschrift: „Nur Haut und Knochen: Zwölfjährige, die zehn Kilogramm wiegt, als Schreckensbild des Jemenkriegs“. Wer es ertragen kann, schaue es sich an. Fatimas besorgte Schwester wird mit den Worten zitiert:
„Wir leben unter einem Baum. Ich weiß nicht, ob wir uns um sie kümmern können oder ob sie wegen der harten Bedingungen, unter denen wir leiden, unterernährt bleibt. Wir haben nichts, womit wir sie ernähren könnten.“
Haben die 600 – zum Teil „hochrangigen“, bestens abgesicherten und bewirteten – Teilnehmer der sogenannten Sicherheitskonferenz in München am vergangenen Wochenende eine sofortige Beendigung des mörderischen Kriegs im Jemen gefordert – oder überhaupt über dieses vor unseren Augen stattfindende Menschheitsverbrechen gesprochen? Insgesamt werden mehrere Millionen (!) Kinder und Erwachsene im seit Jahren andauernden Krieg zwischen einer von Saudi-Arabien geführten Koalition und den Houthis vom Hunger und von Krankheiten bedroht. Ich habe nichts Entsprechendes gehört oder gelesen. Welche Farce dann das Motto dieser millionenschweren Veranstaltung: „Frieden durch Dialog“.
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser dieser Zeilen: mir fällt nicht mehr viel zu diesem Thema ein! Am 15. Juli 2017 schrieb ich in der „Neuen Rheinischen Zeitung“ (Nr. 637) aufgrund der UNO-Warnung vor einem „Massensterben“ durch Hunger in Afrika einen Beitrag mit der Überschrift „Wir sind Barbaren!“. Bereits vor über eineinhalb Jahren erwartete die UNO im Jemen den Hungertod von sieben Millionen Kindern und Erwachsenen. Die größte Hungersnot, die die Welt seit Jahrzehnten erlebt hat.
Und was ist seither geschehen? Was hat die Weltgemeinschaft unternommen, dieses massenhafte Sterben zu beenden? Deutschland und viele weitere Staaten haben das Gegenteil getan: sie haben Beihilfe zum Genozid im Jemen geleistet. Unsere Regierung hat saudische Soldaten bei der Bundeswehr ausbilden lassen und den Saudis Kriegsschiffe (Fregatten) geliefert, mit denen diese die See- und Flughäfen für lebensnotwendige Hilfslieferungen für das verhungernde Volk blockierten.
„Wenn wir uns daran gewöhnen, dergleichen hinzunehmen, gibt es nichts mehr, was wir nicht hinnehmen.“
Mit diesem Zitat von Jonathan Schell leitet Bernd Greiner sein 2007 in Hamburg erschienenes Buch „Krieg ohne Fronten. Die USA in Vietnam“ ein.
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