Im September 2021 begann die Hetze gegen die Ungeimpften, richtig Fahrt aufgenommen hat sie dann aber erst ab Ende Oktober bis ins beginnende Frühjahr 2022 hinein. Dass hier etwas am Aufziehen war, spürte ich damals schon sehr deutlich, und der Kontrast zu dem, was als Politik und politische Werte gerade auch im Sommer und Herbst 2021 im Wahlkampf verkündet wurde, war so krass, dass man es nicht übersehen konnte.
Ich hatte mir schon im September 2021 darüber Gedanken gemacht, und diese Gedanken sind leider immer noch aktuell. Das werden sie auch noch so lange sein, bis diese unselige Epoche kritisch — und in bestimmten Fällen auch juristisch — aufgearbeitet worden ist. Ich greife hier deshalb auf meinen damaligen und hier überarbeiteten Text zurück (1):
Die Grünen tun so, als würden sie sich ohne Wenn und Aber gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzen. Tatsächlich machen sie jedoch selbst aktiv bei Diskriminierung und Ausgrenzung mit — ja, sie treiben sie sogar selbst aktiv weiter voran.
Kürzlich fiel mir auf der Straße ein Wahlplakat der Grünen auf: Rassismus gehört ausgegrenzt. Sonst niemand.
Das stieß mir — selbst ungeimpft — doch übel auf. Schließlich gehören ja gerade die Grünen zu den Parteien, die die Diskriminierung und Ausgrenzung von Ungeimpften besonders heftig vorantreiben — etwa durch eigene Politik in Baden-Württemberg oder durch immer weitergehende Forderungen auf Bundesebene.
Dieses Wahlplakat bringt also in besonders auffälliger Form einen deutlichen Widerspruch zwischen Anspruch und Realität zum Ausdruck — und wohl auch zwischen Realität und selbstgeglaubter Eigenwahrnehmung: ein besonders krasser Fall von kognitiver Dissonanz.
Ich gab mich damit nicht zufrieden; deshalb rief ich eine Sprecherin der Grünen auf Landesebene — wer und welcher Landesverband spielt keine Rolle — an und konfrontierte sie mit diesem Widerspruch. Sie wollte das natürlich nicht so sehen: Es sei jetzt das wichtigste Anliegen, die „Pandemie“ in den Griff zu bekommen, und dafür seien die Beschränkungen für Ungeimpfte leider notwendig, und, ja, die Impfung diene diesem Zweck. Meine Einwände konnten sie natürlich nicht überzeugen, wie auch umgekehrt.
Nicht einmal zur Sprache kam hier die tatsächliche Gefährlichkeit der „Pandemie“, also die grundsätzliche Frage, ob die ergriffenen Maßnahmen — von denen die Diskriminierung der Ungeimpften ja nur eine ist — überhaupt verhältnismäßig und notwendig sind oder nicht.
Und was mir damals offenbar noch gar nicht in den Sinn gekommen war, war die grundsätzliche Frage: Kann die Impfung überhaupt eine Übertragung der Krankheit verhindern? Wenn nicht, dann ist auch jede medizinische Rechtfertigung für einen Druck auf die Ungeimpften, der diese zur Impfung drängen soll, um andere zu schützen, hinfällig. Und genau damit hatte man die Kampagne gegen die Ungeimpften ja begründet. Wie wir heute wissen, war der Pfizer-Impfstoff nicht einmal auf Fremdschutz getestet worden, wie eine Pfizer-Managerin vor dem EU-Parlament zugegeben hat. Das wussten zwar die Normalbürger nicht, denen ein solcher Fremdschutz von der Politik als auch von der ihr nach dem Mund redenden „Wissenschaft“ vorgegaukelt wurde, aber Politik und „Wissenschaft“ wussten das sehr wohl. Warum diese Kampagne gegen die Ungeimpften zur weiteren Demontage der Grundrechte trotzdem betrieben wurde, das ist ein ganz eigenes Thema.
Aber auch unabhängig davon bleibt ja die ganz prinzipielle Frage bestehen:
Berechtigt die Abwehr einer — reellen oder auch nur vermeintlichen, oder auch einer stark übertriebenen — Gefahr, die Demokratie, die persönliche Freiheit, die Grundrechte des Grundgesetzes und alles Grundsätzliche, was in Sachen Emanzipation und Antidiskriminierung in den letzten 40 Jahren erreicht wurde, zu vergessen und abzuschaffen? Ja oder nein?
Ja, sagen die Grünen und auch diese Parteisprecherin. „Die Pandemie!!“ Aber es geht bei dem Ganzen eben nicht nur um die Diskriminierung der Ungeimpften in der jetzigen Situation. Die Antwort, die man auf die oben genannte Frage gibt, ist eine grundsätzliche. Die jetzt vollzogene Diskriminierung der Ungeimpften ist nur ein Präzedenzfall, ist das Überschreiten der Roten Linie, die Freiheit von Unfreiheit, Demokratie von Diktatur trennt. Der Geist ist aus der Flasche. Jetzt, wo dieser Schritt einmal vollzogen ist, können in Zukunft ständig weitere, neue — womit auch immer begründete — Diskriminierungsaktionen gegen sonst wen folgen. Und die Grünen sind bei diesem Tabubruch ganz vorne mit dabei.
Eben das streitet die Parteisprecherin natürlich ab, wenn sie sagt, ihrer Meinung nach würde das alles keine Diskriminierung und Ausgrenzung der Ungeimpften bedeuten. Sie hat also mir als einem davon direkt Betroffenen genau in dieser Sache widersprochen. Was will sie mir damit sagen? Doch wohl das:
„Was Diskriminierung und Ausgrenzung sind und was nicht, bestimmen wir.“
Damit kippen die Grünen freilich auf einen Schlag ihre ganze „Identitätspolitik“ selbst in den Ausguss. Und welche Partei hält sonst die „Identitätspolitik“ höher als ausgerechnet die Grünen? Es ist ja gerade ein Grundpfeiler der ganzen „Identitätspolitik“: Wenn sich jemand als Angehöriger einer benachteiligten Gruppe definiert und sich nun deswegen durch was auch immer diskriminiert fühlt, dann hat er/sie grundsätzlich recht. Das Gefühl des/derjenigen, der/die sich diskriminiert fühlt, ist das wichtigste oder sogar einzige Kriterium für eine Diskriminierung. Das gilt grundsätzlich auch dann, wenn derjenige, dem nun Diskriminierung vorgeworfen wird, tatsächlich keinerlei Absicht hatte, sein Gegenüber zu diskriminieren. Ein klassischer Fall: Die ältere Frau, die ganz freundlich einen Schwarzen fragt, wo er denn herkommt? Wer so fragt, ist schon per se „böse“ und ein — bestenfalls versteckter — Rassist. So geht „Identitätspolitik“. Einziges Kriterium: Der andere fühlt sich wegen seiner „Identität“ diskriminiert. So behaupten es „Identitätspolitiker*innen“ wenigstens.
Und ausgerechnet die Grünen wollen mir das jetzt also absprechen: Jetzt soll plötzlich nicht mehr derjenige, der sich aufgrund seiner „Identität“ — wobei ja die Ungeimpften überhaupt erst durch die dauernde Diskriminierungs- und Hetzkampagne in kürzester Zeit in diese „Identität“ hineingepresst worden sind — diskriminiert fühlt, bestimmen, ob er diskriminiert wird, nein, jetzt beanspruchen das nach Gutsherrenart plötzlich die Grünen paternalistisch für sich. Schöner kann man die eigene „Identitätspolitik“ gar nicht als Heuchelei entlarven, als durch eben diesen Anspruch: „Wir bestimmen, was Diskriminierung ist.“ Damit wird die gesamte „Identitätspolitik“ zu einem ganz nach eigenem Gusto einsetzbaren Universalwerkzeug, um die eigene Macht durchzusetzen, um andere kleinzumachen und als angebliche Diskriminierer zu demütigen und zur Buße aufzufordern — wie gesagt, immer nur dann, wenn die Partei selbst es zum eigenen Vorteil einsetzen kann —, um sich selbst als gut und moralisch allen anderen überlegen darzustellen.
Eine solche wie ein Mantra ständig vor sich her getragene Überzeugung „Wir sind immer die Guten“ ist ja eine markante Eigenschaft von Totalitarismen jeder Couleur. Wenn ich hier von grünem Totalitarismus rede — welche Eigenschaft bringe ich nun in diesem Fall konkret damit in Verbindung?
Ein für mich wesentliches Kriterium von Totalitarismus ist, dass Menschen aufgrund bestimmter — im Prinzip willkürlich und beliebig festgelegter — Kriterien in Menschen erster und zweiter Klasse aufgeteilt werden — mit deutlich unterschiedenen und möglichst detailliert festgelegten Rechten.
Natürlich gibt es dazu immer eine Begründung, weshalb die einen minderwertiger als die anderen sein sollen, wie irrsinnig eine solche Begründung dann nachfolgenden Generationen auch immer erscheinen mag. Und stets gehört dazu auch eine breit angelegte Verächtlichmachung, Diffamierung und Hetze gegen die benachteiligte Gruppe in den Medien, um die Menschen erster Klasse gegen die anderen aufzubringen. Eine solche Hetze ist natürlich dann besonders heftig, wenn die Einteilung der Menschen in erste und zweite Klasse erst frisch eingeführt worden ist — so wie jetzt —, sie hört aber auch später nie auf. Genau das können wir derzeit in den endlosen medialen Kampagnen gegen die Ungeimpften sehen.
Es gehört zu einer solchen, auf der Basis einer totalitären Ideologie eingeführten Diskriminierung also auch dazu, dass dieser neu eingeführte Unterschied zwischen den — vermeintlich — Privilegierten und den ab jetzt Diskriminierten a) moralisch aufgeblasen wird — die einen sind die „Guten“, die anderen die „Bösen“ — und dass b) dieses Thema hochgejazzt wird zu einem der allerwichtigsten Themen der Gesellschaft überhaupt. Die Propaganda zur Herabwürdigung und Verächtlichmachung der „Bösen“ läuft in Dauerschleife, sie beherrscht die Nachrichten, schon allein deswegen, weil ständig neue Regelungen zur Diskriminierung dieser als „Böse“ Markierten eingeführt werden. Genau diese Punkte unterscheiden eine neuzeitliche totalitäre Diskriminierung von einer historisch gewachsenen aus früheren Zeiten, wie etwa die Diskriminierung der Bauern in Zeiten des Feudalismus.
Zu systematischen Diskriminierungen — also einer formellen Einteilung der Menschen in erst- und zweitklassige — in der jüngeren Vergangenheit zählt die Behandlung der Schwarzen in den USA — zumindest bis zur wenigstens formellen rechtlichen Gleichstellung in den 1970er Jahren — und im südafrikanischen Apartheid-Regime. Zwar waren diese Diskriminierungen viel tiefgreifender und viel länger andauernd, aber wenn man den zugrundeliegenden Gedanken betrachtet — man kann Menschen aufgrund irgendwelcher willkürlichen Kriterien in Menschen erster und zweiter Klasse aufteilen — dann sieht man doch die Parallele: Der Tabubruch am Anfang besteht eben darin, genau so eine Vorstellung zu haben und sie dann auch in praktische Politik umzusetzen. Diesen Tabubruch hat unsere Politik mittlerweile vollzogen. Er ist die Grundlage, auf der Ausgrenzung und Verfolgung von angeblich minderwertigen Menschen überhaupt erst möglich sind.
Nun könnte man einwenden, dass die Schwarzen in den USA und im Apartheid-Südafrika schon durch Geburt unentrinnbar an ein Schicksal als diskriminierte Menschen zweiter Klasse gefesselt waren — durch einen kriminellen Rassismus — und daran auch nicht das Geringste, durch welche Handlung und Leistung auch immer, ändern konnten. Dagegen hätten es die Ungeimpften von heute doch selbst in der Hand, durch einen einzigen Akt sofort zu Menschen erster Klasse aufzusteigen, nämlich durch die Impfung.
Also sollte man die Ungeimpften von heute vielleicht eher mit jenen verfolgten Gruppen der Vergangenheit vergleichen, die sich wenigstens durch eigene Initiative aus Diskriminierung und Verfolgung befreien konnten, wie Christen im Römischen Reich oder Juden und "Ketzer" im Mittelalter? Im Mittelalter konnten sich Juden taufen lassen und zu Christen konvertieren — es war „nur“ ihre Zugehörigkeit zum jüdischen Glauben, weswegen sie verfolgt wurden, nicht eine ominöse unabänderliche „Rasse“. Und „Ketzer“ konnten ihren „Irrtümern“ abschwören und so, wie es so schön hieß, „in den Schoß der Mutter Kirche zurückkehren“. Beides — Taufe und eine solche "Rückkehr" — waren Akte der Unterwerfung unter die herrschende Religion und die herrschende Lehre, die man vollziehen musste, um der Verfolgung zu entkommen.
„Dissidenten“, also diejenigen, die in einer Diktatur die politischen Verhältnisse ablehnen — mittlerweile muss man auch bei uns allmählich von "Dissidenten" reden —, können sich durch Akte der Unterwerfung ebenfalls vor Verfolgung schützen: Sie müssen „nur“ den Mund halten — und von Zeit zu Zeit an den Jubelveranstaltungen des Regimes teilnehmen.
Aber genau hier unterscheidet sich die Lage der Ungeimpften doch in einem entscheidenden Punkt: Der Akt der Unterwerfung bedeutet nicht nur Selbstverleugnung, sondern hier geht es durchaus wesentlich um den eigenen Körper: Während die Christen im Römischen Reich oder Juden und „Ketzer“ im Mittelalter nur einen öffentlich bekundeten formellen Unterwerfungsakt vollbringen mussten, ist die Impfung mit einem irreversiblen körperlichen Eingriff verbunden, der in der Vorstellung des unter diesen Umständen Geimpften gefährlich und schädlich ist. Der heutige Staat, der von einem Impfunwilligen eine Corona-Impfung fordert, agiert also in diesem Punkt wesentlich übergriffiger als Gesellschaften der Antike, des Mittelalters oder auch als manch andere moderne Diktaturen.
Sind die Grünen nun wirklich so böswillig oder aber zumindest derart blind? Ist ihr Bewusstsein zum Thema „Diskriminierung“ tatsächlich auf der Stufe von vor „Corona“ — sagen wir zum 31. Dezember 2019 — quasi eingefroren, so dass sie nicht einmal mehr sehen können, dass seitdem ein neues Diskriminierungskriterium eingeführt worden ist, an dessen Etablierung sie sogar kräftig beteiligt waren?
Was die Grünen ja offenbar dabei ganz aus den Augen verloren haben: Es sind grundsätzlich fast beliebig viele Konstellationen denkbar, in denen es zur Diskriminierung bestimmter Gruppen kommen kann. Das bedeutet, dass im Prinzip ständig neue Formen der Diskriminierung und damit neue Gruppen von Diskriminierten entstehen können, die es davor überhaupt noch nicht gab — einfach dadurch, dass ganz neue Kriterien für eine Diskriminierung eingeführt werden, so wie es jetzt mit den Ungeimpften der Fall ist. Die Geschichte der Diskriminierungen ist eben nicht am 31. Dezember 2019 stehengeblieben, sondern sie entwickelt sich weiter. Aber die Grünen sind zumindest eben hier stehengeblieben — oder, was ich für wahrscheinlicher halte, sie haben mit ihrer Haltung gegenüber den Ungeimpften den Rubikon mit vollem Bewusstsein überschritten.
Denn: Bei einer Änderung der politischen Lage können sich laufend neue Formen der Diskriminierung entwickeln — anhand von bewusst neu geschaffenen Trennlinien, die wir heute noch gar nicht erahnen können. Und die Grünen haben die Frage „Wollen wir so etwas in Zukunft weiter zulassen?“ nun klar mit „Ja!“ beantwortet.
Ein bezeichnendes Beispiel aus der Realität hat gezeigt, wie sich praktisch jedes beliebige, willkürlich proklamierte Diskriminierungskriterium durchsetzen lässt und man eine neue Diskriminierung schaffen kann: Es handelt sich um ein Experiment, das die amerikanische Lehrerin Jane Elliot 1968 mit ihrer Klasse (3. Schuljahr) durchführte, um den Kindern zu zeigen, wie sich Rassismus anfühlt. Sie teilte die Kinder in zwei Gruppen ein — in Blau- und Braunäugige — und erklärte ihnen, dass Blauäugige die besseren Menschen seien, weil blaue Augen mehr Licht durchließen, was sich positiv auf das Gehirn auswirke.
„Blauäugige Menschen sind deshalb intelligenter als braunäugige, sie sind sauberer und zivilisierter“, redete sie den Kindern ein. Die Kinder mit blauen Augen machten sofort mit: Bald hänselten sie ihre braunäugigen Kameraden, grenzten sie aus beim Spiel in der Pause. „Brown Eye“ wurde zum Schimpfwort. In nur 15 Minuten veränderte sich ihr Verhalten: „Ich habe beobachtet, wie die sonst wundervollen, bedachten Kinder meiner Klasse in nur 15 Minuten zu fiesen, boshaften, diskriminierenden kleinen Drittklässlern wurden“, so Elliott. Die braunäugigen Kinder waren schon bald verzweifelt, trauten sich aber nicht aufzumucken. Elliot hat das Experiment danach noch öfter wiederholt (2), und auch später ist es anderenorts mit Kindern (3) und auch mit Erwachsenen (4) wiederholt worden, immer mit demselben Ergebnis.
Zwei weitere schöne fiktive Beispiele aus der Literatur zeigen, dass Diskriminierung fast beliebig neu entstehen und dabei ganz beliebige Gruppen treffen kann — und dabei vor allem dazu dient, politische Vorteile für sich selbst abzugreifen: In Bertolt Brechts Stück „Die Rundköpfe und die Spitzköpfe“ (5) werden die Spitzköpfe diskriminiert, in Ephraim Kishons Roman „Mein Kamm“ (6) sind es die Glatzköpfigen.
Wir ahnen schon: Fast mit jedem willkürlich herausgepickten Kriterium lässt sich mit der entsprechenden Propaganda und einer beliebig abwegigen Argumentation eine Gruppe der Bevölkerung dazu manipulieren, andere auszugrenzen und schlecht zu behandeln. Man muss davon ausgehen, dass diejenigen in Politik und Mainstreammedien, die jetzt ihre Dauerhetze gegen Ungeimpfte betreiben, dies auch genau wissen. Sie kalkulieren eine solche Reaktion der bevorzugten Bevölkerungsmehrheit bewusst ein und wollen diese auch bewusst herbeiführen, um den Druck auf die Ungeimpften weiter zu verstärken, ja um ihn im Idealfall zum Selbstläufer zu machen. Und genau das ist praktizierter Totalitarismus in der Variante „Minderheiten als Menschen zweiter Klasse diskriminieren“. Mit den Grünen ganz vorne mit dabei.
Jetzt stelle ich mir vor, welche Diskriminierung in Deutschland als nächste kommen könnte, wenn das Thema „Ungeimpfte“ vielleicht einmal durch ist — was nicht bedeutet, dass die Diskriminierung der Ungeimpften dann aufgehört hätte. Dann wird möglicherweise schon bald die nächste Sau beziehungsweise die nächste zur Diskriminierung freigegebene Minderheit politisch und medial durchs Dorf getrieben. Da die Corona-Angstpropaganda so fantastisch funktioniert hat, könnte ich mir vorstellen, dass auch die nächste Diskriminierungsaktion noch mit Corona zu tun hat. Wer könnten dann die Opfer sein?
Mein Vorschlag: Medizinische Untersuchungen haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit, mit der sich jemand mit Corona infizieren kann, auch von der Blutgruppe abhängt. Demnach werden Menschen mit der Blutgruppe 0 am wenigsten angesteckt, solche mit der Blutgruppe A am häufigsten (7). Damit ist klar, wo es langgeht, jetzt gibt es sogar drei Klassen: Blutgruppe 0 = Menschen erster Klasse, Blutgruppe AB und B = Menschen zweiter Klasse, Blutgruppe A = Menschen dritter Klasse. Dann hieße es nur noch, den Propagandaapparat anzuwerfen ... Und schon hätten wir wieder eine Diskriminierung, und diesmal erneut eine, die dem Menschen angeboren ist, aus der er niemals herauskommen kann und die ihm bis zu seinem Tod erhalten bleibt ... Und, wie praktisch: Die Argumentation — „Die Pandemie! Die Pandemie!“ — könnte fast eins zu eins aus der Kampagne gegen die Ungeimpften übernommen werden.
Fazit
Die Grünen sind in ihrem Anspruch, gegen Diffamierung und Ausgrenzung zu kämpfen, über sich selbst gestolpert und gescheitert. Die erst jüngst aufgekommene Ausgrenzung leugnen sie, weil sie sie selbst aktiv betreiben. Als Vorkämpfer gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sind sie damit nicht mehr glaubwürdig. Ganz im Gegenteil: Ihre angebliche Rolle als Vorkämpfer gegen Ausgrenzung ist Camouflage, um in deren Schatten umso ungehemmter selbst diskriminieren und ausgrenzen zu können. Eben:
Totalitarismus hat viele Gesichter, und eines ist grün. Heute sind die gefährlichsten Totalitaristen diejenigen, die so tun, als wären sie keine.
Soweit der überarbeitete Text von 2021.
Was bleibt heute, im Februar 2023? Das Thema „Ungeimpfte“ und die Diskriminierung der Ungeimpften hat man langsam ausgeschlichen, zu wenig furchtbar ist/war Corona, zu wenig effektiv ist/war die Impfung, zu auffällig sind mittlerweile die Nebenwirkungen. Was bleibt: „Corona“ bedarf der Aufarbeitung — gesellschaftlich, politisch, medial. Und in bestimmten Fällen auch juristisch. Die Diskriminierung der „Ungeimpften“ ist ein wesentlicher Teil davon. Dass die Betreiber, Profiteure und Scharfmacher der Jahre 2020 bis 2022 daran kein Interesse haben, liegt auf der Hand. Aber wenn diese Gesellschaft wieder wirklich und nicht nur oberflächlich befriedet werden soll, führt kein Weg daran vorbei.
Ein erster Schritt wäre sicher, die Diskriminierung der „Ungeimpften“ 2021/22 auch als solche anzuerkennen und zu bezeichnen. Eine solche Aufarbeitung ist auch unverzichtbar, um für alle Zukunft allen klarzumachen, dass Diskriminierung immer wieder neue Formen annehmen kann. Auf dass niemand mehr neue Formen von Diskriminierung übersehen kann. Sonst könnten in Zukunft wirklich einmal Braunäugige, Personen mit Blutgruppe A, Spitzköpfige, Glatzköpfige oder wer auch immer zu Menschen zweiter Klasse erklärt und diskriminiert werden.
Auf die Grünen würden wir auf dem Weg zu einem Land ohne neue Diskriminierungen wahrscheinlich vergeblich zählen. Eher das Gegenteil wird der Fall sein, fürchte ich.
Zum Abschluss noch ein paar „knackige“ Zitate von prominenten Grünen. Auf Kommentare dazu sei verzichtet.
- Winfried Kretschmann, 31. Juli 2021: „Bedenken Sie auch: So manches wird unbequem für Sie werden, wenn Sie sich nicht impfen lassen“ (8).
- Robert Habeck, 8. August 2021: „Völlig eindeutig, dass Geimpfte mehr Rechte haben.“ (9)
- Janosch Dahmen, 5. November 2021: „Polizei soll 2G-Kontaktbeschränkungen auch zu Hause überprüfen“ (10).
- Boris Palmer, 2. Dezember 2021: „Nein verdammt, es gibt keine Meinungsfreiheit zu Tatsachen. Da gibt es richtig und falsch. Fertig! (...) Aber gerne zum Mitschreiben: mRNA schützt zu 90 Prozent vor Intensivstation oder Tod. Das sind die aktuellen Daten aus den deutschen Krankenhäusern. Wenn alle geimpft sind, gibt es keine Überlastung der Krankenhäuser mehr. Die Nebenwirkungen sind so extrem selten, dass man 1000mal häufiger schwer krank wird nach Infektion als nach Impfung. Und damit ist einfach alles gesagt. Daran gibt es nichts zu deuteln, das sind empirisch eindeutig erwiesene Tatsachen. Punkt“ (11).
- Boris Palmer, 20. Dezember 2021: Für Leute wie Sie muss die Impfpflicht her. Gerne bis zur Beugehaft“ (12).
- Boris Palmer, 21. Dezember 2021: „Wer bis 15. Januar keine Erstimpfung vorweisen kann, erhält kein Geld mehr bis zur Vorlage der Impfbescheinigung“ (13).
- Boris Palmer, 13. Januar 2022: „Wenn die Leute wüssten, es kostet 5.000 Euro, ungeimpft zu sein, dann hätten wir 98 Prozent Impfquote“ (14).
- Emilia Fester, 17. März 2022: „Nicht die Impfpflicht ist eine Zumutung; keine Impfpflicht ist eine Zumutung“ (15).
- Katrin Göring-Eckart, 9. April 2022: „Karl Lauterbach ist einer der fachlich besten Gesundheitsexperten, die wir haben“ (16).
Quellen und Anmerkungen:
(1) Diesen Text hatte ich beim „Freitag“ am 12. September 2021 veröffentlicht, er wurde nach wenigen Tagen vom „Support“ entfernt. Ebenso erging es der am 13. Januar 2023 eingestellten überarbeiteten Version. Schön, dass er nun beim „Rubikon“ unterkommen konnte.
(2) https://www.srf.ch/news/international/blaue-augen-vs-braune-augen-jane-elliotts-schocktherapie-gegen-rassismus
(3) https://brf.be/gesellschaft/landundleute/897127/
(4) https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/der-rassist-in-uns-104.html und https://www.welt.de/vermischtes/article130001494/Das-TV-Experiment-mit-dem-Rassisten-in-uns.html
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Rundköpfe_und_die_Spitzköpfe
(6) https://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Kamm
(7) https://www.helios-gesundheit.de/magazin/corona/news/corona-blutgruppe/ und https://www.medunigraz.at/news/detail/covid-19-einfluss-der-blutgruppe und https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/covid-19-schwerer-verlauf-durch-blutgruppe-beeinflusst-11688.php und https://www.mdr.de/wissen/blutgruppe-a-anfaelliger-fuer-corona-haufiger-covid-100.html
(8) https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/corona-ansprache-kretschmann-102.html
(9) https://www.n-tv.de/politik/Habeck-wirft-Ungeimpften-Traegheit-vor-article22730762.html
(10) https://www.n-tv.de/politik/Brauchen-dringend-flaechendeckend-2G-article22910438.html
(11) https://www.facebook.com/100000886242540/posts/pfbid021skHygyRaxUTYC6UfjfigJ3JANxaN1pNk6RQAk2Ak9dHLgnVBuZ8LqU8JgYcPF3Ul/ . Verdammt, ich wollte mich jeden Kommentars enthalten. Ich enthalte mich jeden Kommentars. Schauen wir auf die Tatsachen.
(12) https://www.bild.de/politik/inland/politik/social-media-antwort-palmer-droht-impfunwilligen-mit-beugehaft-78609798.bild.html
(13) https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tuebinger-ob-zu-omikron-palmer-fordert-impfpflicht-ab-mitte-januar.ce206824-29b5-4709-bd85-71d1360f0fd4.html. Das Zitat lief in dem Artikel unter „ganz praktische[n] Vorschläge[n] zur Impfpflicht“ und galt den Einkommen von Arbeitnehmern und Rentnern.
(14) https://www.fr.de/kultur/tv-kino/maischberger-die-woche-ard-boris-palmer-corona-impfpflicht-5000-euro-strafe-ungeimpfte-news-91232854.html
(15) https://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/impfpflicht-3
(16) https://de.style.yahoo.com/bundestagsvizepräsidentin-göring-eckardt-nimmt-lauterbach-080711366.html. Hat sie wirklich gesagt. Sorry, das ist wohl aus Versehen hier reingeraten. Dieser Artikel widmet sich ja einem ernsten Thema und ist keine Comedy.
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