von Richard H. Black und Basma Qaddour
Richard Black, Staatssenator für Virginia, erklärte, dass die USA den Handel zwischen dem Iran und Syrien erschweren, indem sie das Gebiet im Norden des Euphrat besetzen, ganz im Sinne des „Plan B“, den der damalige Außenminister John Kerry vor Jahren angekündigt hatte.
Der Online-Zeitung Syriatimes gegenüber äußerte er, dass die USA bis heute versuchen, die Routen zwischen den Ländern zu blockieren, wo immer dies möglich ist, und dass sie ohne jede gesetzliche Legitimation siebzehn Militär-Basen in Syrien errichtet haben.
Die USA und die Kurden
„Um das Gebiet unter ihrer Kontrolle zu halten, haben die USA eine semi-autonome Region geschaffen, die von syrischen Kurden beherrscht wird. Da die Kurden nur etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung dort ausmachen, erzeugt man dadurch, dass man ihnen gestattet, das Gebiet zu kontrollieren, eine politisch instabile Situation.
Die zahlenmäßig weitaus größere arabische Bevölkerung wird so gut wie sicher zu den Waffen greifen, um eine Vorherrschaft der kurdischen Minderheit zu verhindern. Diese ethnische Gewalt würde dann als Rechtfertigung für die USA herhalten, sich zeitlich unbegrenzt in der Region aufzuhalten.
Schließlich haben sie ihre Absicht verkündet, das Wiederauferstehen des IS zu verhindern. Das erneute Ausbrechen von Gewalt in der Region würde sehr wahrscheinlich dem IS zugeschrieben und lieferte dann den Vorwand für eine anhaltende Besatzung“, sagte der Senator.
Die USA weigern sich, die Grausamkeit ihrer Lieblingsgruppe „moderater Rebellen“ publik zu machen
Als er zum US-Einsatz international geächteter Waffen in den nördlichen Regionen Syriens befragt wurde, antwortete Senator Black:
„Es gibt Berichte darüber, dass die USA Streubomben sowie weißen Phosphor in Syrien eingesetzt haben. Diese Behauptungen werden von den USA bestritten. Gleichzeitig beschwert sich die von den USA angeführte Koalition immer wieder über den Einsatz so genannter ‚Fassbomben‘ in Syrien. Es ist unklar, worin der Unterschied besteht zwischen einem Fass, das Sprengstoffe und Granatsplitter enthält, und einer 15.000 Pfund schweren ‚bunkerbrechenden‘ Bombe, die rasiermesserscharfes Schrapnell über große Entfernungen herausschleudert.“
Er wies darauf hin, dass er während seines kürzlichen Besuches in Syrien im September 2018 ein Gebäude mit „Fassraketen“ besucht hatte. Diese wurden von den Terroristen hergestellt, die aus Aleppo gedrängt wurden.
„Manche meinen, ‚Fassbomben‘ sollten für illegal erklärt werden, weil sie nicht zielgenau sind. Die ‚Fass-Raketen‘ wurden von Terroristen willkürlich in zivile Gebiete abgefeuert, mit dem einzigen Ziel, unschuldige Menschen zu töten. Ich habe bis jetzt noch von keinem der militärischen Gegner Syriens gehört, der sich über den Einsatz von ‚Fass-Raketen‘ von Seiten der Terroristen beschwert hätte. In der Tat hat sich der Westen noch nie über Gesetzesbrüche der Terroristen beschwert, die er selbst unterstützt“, führte der Senator aus.
„Moderate Rebellen“
Er gab eindeutig zu verstehen, dass die USA sich weigern, sowohl die barbarische Natur ihrer Lieblingsgruppe „moderater Rebellen“, also der Freien Syrischen Armee, als auch ihre ständige Kooperation mit Terrorgruppen wie al-Nusra und dem IS bekannt zu machen.
„Wir wissen zum Beispiel, dass die Freie Syrische Armee häufig Gefangene köpft und verstümmelt. Wir wissen, dass sie Soldaten im Kampf kannibalisiert haben. Wir wissen, dass sie Postbeamte von öffentlichen Gebäuden in den Tod gestürzt haben. In den letzten Wochen hat die Freie Syrische Armee ein Video verbreitet, das einen ihrer Soldaten dabei zeigt, wie er mit einem Maschinengewehr einen ‚Ehrenmord‘ an seiner eigenen Schwester begeht“, sagte der Senator.
Er ließ uns wissen, dass er im September auf seiner Reise nach Syrien fünf Stunden von Damaskus nach Aleppo unterwegs war. Wo er auch hinkam, erlebte er die Freude der Menschen darüber, dass die Terroristen vertrieben wurden und die Freiheit nach Syrien zurückgekehrt war. Es war eine große Dankbarkeit gegenüber dem syrischen Präsidenten und der syrischen Armee zu spüren.
Kalifat in Syrien
„Wenn die westlichen Mächte, Saudi-Arabien, Katar und die Türkei Syrien besiegt hätten, hätte eine Regierung à la al-Qaida die Macht ergriffen. Diese hätte sich mit vom IS beherrschten Gebieten zusammengetan und mit den Waffen der Syrisch-Arabischen Armee ein gigantisches und gewaltsames Kalifat errichtet. Umliegende Länder wären in der Folge kollabiert und von dem brutalen Kalifat vereinnahmt worden. Diese terroristische Regierung hätte Millionen moderater Muslime und Angehörige religiöser Minderheiten ausgelöscht“, erklärte Senator Black und fuhr fort:
„Ich bin überzeugt davon, dass Europa heute von einem Dschihad bedroht wäre, der nicht nur von einzelnen Terroristen ausgehen würde, sondern von massiven Streitkräften, wenn der Westen und seine arabischen Verbündeten Syrien erfolgreich gestürzt hätten.
2016 begab ich mich unmittelbar nach ihrer Befreiung durch die Syrische Armee in die Stadt Palmyra. Den Piloten und der Flugbesatzung, die bei einem Angriffsflugzeug standen, sagte ich, sie kämpften nicht nur für die Verteidigung Syriens, sondern für die Verteidigung der gesamten zivilisierten Welt.“
Die anhaltende Präsenz des IS ist für den Westen von Vorteil
Weiter führte der Senator aus, dass westliche und arabische Nationen in ihrem Versuch, die rechtmäßige und ordnungsgemäß gewählte Regierung Syriens zu stürzen, die Haager Landkriegsordnung völlig missachteten.
„So verbietet die Haager Landkriegsordnung zum Beispiel die Besetzung eines anderen, nicht Krieg führenden souveränen Staates. Trotzdem haben die USA 17 Stützpunkte in Syrien errichtet, ohne jegliche gesetzliche Legitimation. Man tat dies unter dem Vorwand, den IS zu bekämpfen. Dennoch haben die USA irakischen Streitkräften untersagt, Syrien zu betreten, um den letzten Rückzugsort des IS — dort, wo der Euphrat auf irakisches Gebiet fließt — auszuräuchern. Ebenso bombardierten und töteten die USA 200 bis 300 russische Soldaten, die den Euphrat überquerten, um IS-Stützpunkte im selben Gebiet anzugreifen“, bestätigte Senator Black.
Er fügte noch an, dass eine weitere Präsenz des IS für den Westen offensichtlich von Vorteil sei, wenngleich dies nicht für ein mächtiges IS-Kalifat zuträfe.
Abschließend folgerte er:
„In meinem ganzen Leben hat es nie eine größere Macht des Bösen gegeben als den Terror, dem Syrien durch andere Länder ausgesetzt wurde — ein Terror, der sich durch unermessliche Grausamkeit und Brutalität auszeichnete.
Dennoch hat Syrien sich gegen die Wirtschaftsmacht von zwei Dritteln der großen Weltmächte verteidigt — und hat sie alle geschlagen. Als Berufs-Offizier und jemand, der das Militärwesen studiert, kann ich nicht erklären, wie Syrien dies bewerkstelligen konnte — außer, dass es Gottes Wille war.“
Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „US Has Established 17 Illegal Military Bases in Syria: State Senator Richard H. Black“. Er wurde vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.
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