Katrin McClean: In Euerm letzten Film „Der marktgerechte Patient“ ging es um die Folgen der Fallpauschale und die Privatisierung von Krankenhäusern, also eines gewinnorientierten Wirtschaftens, dessen Leidtragende in erster Linie das Personal und die Patienten sind. Ihr habt dabei mit Kooperationspartnern wie dem Hamburger Bündnis für mehr Pflegepersonal und dem Verein der demokratischen Ärztinnen und Ärzte zusammengearbeitet. Hat Euer Film etwas bewirkt?
Franke: Auf jeden Fall. Wir sagen immer, dass er in den Blutkreislauf des Gesundheitssystems eingeschossen ist. Der Film wurde von zahlreichen Einrichtungen bestellt, von Krankenhäusern, Arztpraxen bis hin zu staatlichen Stellen. Er ging durch alle Ebenen des Gesundheitssystems und führte dazu, dass die Beteiligten, insbesondere Ärzte, endlich mal über diese Probleme gesprochen haben. Es wurden bundesweit viele Initiativen für mehr Personal im Krankenhaus gestartet. Es gab mehrere Proteste gegen Krankenhausschließungen, wo wir eingeladen wurden, um diese Aktionen zu unterstützen.
Euer neuer Film „Der marktgerechte Mensch“ untersucht die Problematik nun für die gesamte Gesellschaft. Was hat sich in den letzten Jahren verändert?
Lorenz: Bis in die 1980er Jahre hatten die Menschen in der BRD zu 70 bis 80 Prozent einen unbefristeten Arbeitsvertrag, der Sozialabgaben einschloss. Außerhalb der Arbeitszeit konnten die meisten Menschen ihre Zeit frei gestalten, ohne sich dabei von Märkten abhängig zu machen. Spätestens seit Ende der 1980er Jahre ist aber die Profitrate gesunken und dann entwickelte sich das, was man heute gemeinhin Neoliberalismus nennt, also dass Menschen sich mit Haut und Haar verkaufen müssen. Es reicht nicht mehr, dass du deine acht oder neun Stunden im Betrieb bist. Nur noch 40 Prozent aller Arbeitsverhältnisse sind unbefristet. Der Rest muss zusehen, dass er sich möglichst rund um die Uhr verkauft. Geringverdiener und Solo-Selbstständige haben dabei in der Regel keinerlei soziale Absicherung und müssen Beiträge zu Kranken- und Rentenkasse selbst erwirtschaften. Befristet Angestellte leben in ständiger Unsicherheit. Aber auch die Festangestellten sind wachsendem Druck ausgesetzt, der dazu führt, dass sie sich weit über die Arbeitszeit hinaus für den Betrieb engagieren.
Franke: Das Problem ist, kurz gesagt, dass Unternehmen nicht mehr Menschen engagieren und ihnen ein Tätigkeitsfeld zuordnen, sondern dass man abgeschlossene Jobs nach dem Prinzip Hire and Fire im Rahmen kurzfristiger Mitarbeit und oft ohne Sozialabgaben vergibt. Bedürfnisse außerhalb dieses Arbeitsverhältnisses spielen keinerlei Rolle, und das greift in immer stärkerem Maße die Würde des Menschen an. Der Arbeitgeber verschiebt das unternehmerische Risiko so weit wie möglich auf den Arbeitnehmer und hält sich aus allem raus.
Die sinkende Profitrate hat ja auch dazu geführt, dass zahlreiche Arbeitsvorgänge in Billiglohnländer outgesourct wurden, was dort bekanntlich schon vor Jahrzehnten zu katastrophalen Arbeitsbedingungen geführt hat. Zeigt Euer Film also, dass sich diese Verhältnisse immer mehr auch in den Industrieländern selbst etablieren?
Franke: Ja, die Freiheit der Investoren ist da grenzenlos. Nobelmarken wie Boss oder Armani lassen in osteuropäischen Ländern ihre Produkte von Menschen fertigen, die sieben Tage in der Woche zu einem Niedriglohn arbeiten, der nicht einmal Existenz sichernd ist. Sie dürfen nicht einmal auf die Toilette gehen und müssen Windeln anziehen! Sie nehmen abends Schlaftabletten und morgens Aufputschmittel, um überhaupt durchzuhalten. Und wenn sie krank werden, treffen sie auf Ärzte, denen man unter der Androhung von Entlassung verboten hat, sie krank zu schreiben. Die Bildung von Gewerkschaften wird überall behindert und sanktioniert. Als wir das dokumentiert haben, war ich persönlich zutiefst betroffen. Das geschieht in unseren Nachbarländern mitten in Europa und die Investoren bekommen von den Regierungen auch noch Millionen an Subventionsgeldern geschenkt.
Dabei behaupten Investoren doch oft, dass sie nur finanzieren und gar nicht wissen können, was genau läuft.
Lorenz: Das stimmt aber nicht. Es gibt ja einen globalen Wettbewerb um die besten Bedingungen für Investoren. Wir nennen das den Wettlauf zum Abgrund, den „race to the bottom“. „Beste“ Bedingungen heißt hier niedrigste Löhne, entgrenzte Arbeitszeiten, keine Sozial- und Umweltstandards. Natürlich wissen Investoren das. Deshalb haben sie sich ja aus China zurückgezogen, weil man dort einen Mindestlohn von sieben, acht Euro erkämpft hat. Jetzt gehen sie nach Äthiopien. Die Arbeiter verdienen dort 27 Dollar im Monat, das ist die Hälfte des Lohnniveaus von Bangladesh!
Franke: Äthiopien, das ja ein traditioneller Agrarstaat ist, hatte auf die Industrialisierung des Landes gesetzt und sich deshalb als Industriestandort bei Investoren beworben. Aber momentan ist es so, dass die vor allem sehr jungen Menschen, die in den Fabriken arbeiten, von ihren Familien unterstützt werden müssen, um überhaupt überleben zu können.
Lorenz: Als die Regierung ankündigte, einen Mindestlohn einzuführen, bekam sie sofort Drohungen, dass man die Betriebe dann wieder abbauen würde.
Das Schlimme ist, man findet immer noch einen Ort auf der Welt, wo es noch schlechtere Arbeitsbedingungen gibt. Und da geht das Kapital dann hin.
Äthiopien bietet diesen Betrieben sogar Steuerfreiheit für die nächsten 15 Jahre und schenkt ihnen den Strom.
Heißt das also, in den Industrieländern, werden nur noch die Arbeiten vergeben, die man nicht in andere Länder outsourcen kann, und auch bei denen ringt man im „race to the bottom“ um die billigsten Beschäftigungsverhältnisse?
Franke: Selbst hier wird noch outgesourct, was irgendwie geht, um von den niedrigen Lohnniveaus im Ausland zu profitieren.
Lorenz: Der ganze Lastkraftwagenverkehr in Deutschland wird zu 90 Prozent von osteuropäischen Fahrern bestritten, die nach dem Lohnniveau in ihren Heimatländern bezahlt werden, zu erdrückenden Arbeitsbedingungen. Dabei sind die Auftraggeber deutsche Unternehmen mit Staatsbeteiligung. Also zum Beispiel Schenker oder DHL. Und das obwohl es ein Gesetz gibt, dass Fahrer, wenn sie über längere Zeit hier arbeiten, auch den deutschen Mindestlohn bekommen müssen, aber das wird einfach nicht kontrolliert.
Was ist auf Seiten der Politik passiert, dass so etwas möglich wurde?
Franke: Unter Helmut Kohl wurden in den 1990er Jahren gesetzliche Änderungen eingeführt, die es den Unternehmern erleichterten, Arbeit auf Abruf anzubieten. Um die Jahrtausendwende hat Schröder das dann mit seiner neoliberalen Agenda 2010 auf die Spitze getrieben. Gesetze zu Arbeitsschutz, Arbeitszeit und so weiter wurden total gelockert. Zum Beispiel konnte man plötzlich Arbeitsverträge grundlos befristen, das war vorher nicht möglich. Oder 420-Euro-Jobs konnte man früher nicht so einfach vergeben. Heute sind fast 20 Prozent der Arbeitnehmer geringfügig beschäftigt.
Lorenz: Hinzu kommt, dass sich solche Arbeitsverhältnisse aus dem klassischen Bereich des Niedriglohnsektors auf Ebenen mit höchstem Bildungsniveau ausgebreitet haben. Auch Wissenschaftler und hoch ausgebildete Fachkräfte werden oft nur noch über kürzeste Zeiträume beschäftigt und generell versucht man, aus allen das Letzte herauszuholen. Und wer nicht mehr gebraucht wird, kann gehen, egal wie sehr er oder sie sich vorher für seine Arbeit eingesetzt hat.
Franke: Es ist einfach so: An der Hardware, also am Einsatz von Technik kannst du nicht einsparen. Der Zwang, immer und überall Personalkosten zu sparen, zieht sich durch alle Bereiche der Gesellschaft und auch durch alle Beschäftigungsmodelle. Der Druck nimmt für alle Arbeitnehmer zu.
Welche Folgen hat das für die Arbeitnehmer?
Franke: Es gibt bereits verschiedene Statistiken, die belegen, dass stressbedingte Erkrankungen immer häufiger auftreten, also zum Beispiel Bluthochdruck, kardiologische Probleme oder Rückenschmerzen. Aber die Leute lassen sich deshalb nicht häufiger krankschreiben, im Gegenteil.
Eine weitere gravierende Folge ist die Atomisierung der Gesellschaft, also die wachsende Vereinzelung. Die Beteiligung des Einzelnen am sozialen Leben geht rapide zurück. Menschen gründen keine Familien mehr, engagieren sich nicht mehr in Vereinen. Sie sind zu sehr mit ihrer eigenen Optimierung für den Arbeitsmarkt beschäftigt, was aber dazu führt, dass das soziale Bindegewebe unserer Gesellschaft zerreißt.
Menschen in sozialer Isolation werden häufiger krank und sterben früher.
Lorenz: Einsamkeit ist inzwischen ein ebenso großes Gesundheitsrisiko wie Rauchen oder Alkoholismus.
Franke: Da müsste der Staat eigentlich aktiv werden und soziale Netzwerke unterstützen.
Andererseits sind einsame Menschen ja vielleicht einfacher lenkbar, weil der Arbeitsplatz der einzige Ort ist, wo überhaupt noch sozialer Austausch stattfindet.
Lorenz: Aber genau das geht ja auch zurück. Etwa bei manchen Formen der Gig-Ökonomie, wo Menschen nur noch mit Algorithmen zu tun haben und völlig auf sich selbst zurückgeworfen sind.
Wie sieht das konkret aus?
Franke: Du wirst, wie es früher nur bei Musikern üblich war, nur für einen „Gig“ also einen einzelnen Job auf Honorarbasis beschäftigt und das läuft komplett digitalisiert ab. Also zum Beispiel bei den Fahrradboten von Deliveroo, da loggst du dich ins System ein und meldest an, dass du arbeitsbereit bist. Ein Algorithmus berechnet, ob du als Auftragnehmer infrage kommst. In diesen Algorithmus wiederum werden deine Bewertungen eingespeist, die du bisher bekommen hast. Wer fünf Sterne hat, bekommt die meisten Jobs, mit drei Sternen sieht es schon schlecht aus. Das gilt auch für das Crowdworking.
Das wie funktioniert?
Franke: Da bietest du deine Dienste etwa als Texter oder Programmierer an und bist erfolgreich, wenn du die Angebote deiner Konkurrenten unterbietest. Solche Crowdworker müssen zum Teil einer Überwachung –etwa über Skype — zustimmen, um ihre Leistungen evaluieren zu lassen. Und auch hier unterliegen alle einer Bewertung, von der abhängig ist, welche Jobangebote überhaupt bei ihnen angezeigt werden. Dabei stehst du bei vielen Jobs mit Millionen von Anbietern weltweit in Konkurrenz.
Das heißt, ich könnte jetzt nach Bangladesh ziehen, wo das Leben für mich sehr günstig wäre, und von dort aus Texter-Jobs in Deutschland zu enorm niedrigen Preisen anbieten, die sich für mich aber rechnen würden.
Franke: Genau das wird gemacht und dann als unsere große Freiheit bezeichnet. Oder es wird immer wieder die freie Gestaltung der Arbeitszeiten betont, während das völlige Fehlen von Sozialabgaben nie Thema ist.
Lorenz: Bei uns entwickelt sich ein Phänomen, das man früher nur aus den USA kannte, dass Menschen zum Teil vier bis fünf Jobs haben, um zu überleben, und einer davon ist dann eben Crowdworking.
Das heißt, Millionen Menschen stehen für bestimmte Aufgaben an ihrem privaten Schreibtisch auf Abruf zur Verfügung, ohne dass man ihnen einen Arbeitsplatz einrichten oder sich in irgendeiner Weise um sie kümmern muss.
Franke: Und für all das gibt es keinerlei gesetzliche Regelungen. Während die prekären Beschäftigungsverhältnisse im digitalisierten Raum boomen, hinkt der Gesetzgeber vollkommen hinterher. Zumal das Ganze ja globalisiert ist und deshalb völlig unklar, wie man da überhaupt noch mit Gesetzen reagieren kann.
Ihr erwähnt immer wieder den Druck durch die ständigen Bewertungen der geleisteten Einzeljobs. Was ist der Unterschied zwischen solchen Bewertungen und bisherigen Qualitätsprüfungen oder Evaluierungen?
Franke: Der Mensch wird überhaupt nicht mehr als eigenständiges Wesen gesehen, etwa welche Voraussetzungen er mitbringt oder unter welchen Umständen er arbeitet.
Lorenz: Die meisten Bewertungen entstehen digital nach Kriterien, wie schnell und wie preiswert etwas geleistet wird. Dabei hat der Beschäftigte keine Möglichkeit, selbst Informationen zu übermitteln. Ein Fahrradkurier kann zum Beispiel nicht melden, dass er im Stau steht oder einen Unfall hatte. Solche Unternehmen haben gar keine Angestellten mehr, mit denen die Beschäftigten kommunizieren könnten. Die Konsequenz des Ganzen ist, jede Kurierfahrt ist gleichzeitig ein Wettrennen um den nächsten Job.
Wobei rasende Fahrradkuriere ja schon zu einer Gefahr für den öffentlichen Verkehr werden.
Franke: Das Schlimme ist dabei, dass die Mitarbeiter untereinander in einem erbitterten Wettkampf stehen. Jeder ist der Konkurrent des anderen. Der Schweizer Soziologe Simon Schaupp sagt, dass diese Atomisierung der Menschen gewollt ist, damit „die sich nicht so lästig zusammentun“.
Der Mensch ist unter diesen Marktgesetzen also wie eine Ware, die sich unter hohem Konkurrenzdruck permanent selbst verkaufen muss. Habt Ihr das gemeint, als Ihr eingangs davon gesprochen habt, dass sich der Markt bis ins Private ausbreitet?
Lorenz: Die Soziologin Eva Illouz hat in ihren Untersuchungen gezeigt, wie sich dieser ständige Konkurrenzdruck auf die Beziehungsfähigkeit der Menschen auswirkt, und ist zu erschreckenden Ergebnissen gekommen. Etwa, dass jemand, der eine Beziehung aufnehmen will, sich benimmt wie jemand, der sich gerade um einen Job bewirbt. Verletzlichkeiten werden nicht gezeigt. Aber der offene Umgang mit Schwächen ist ja eine Voraussetzung dafür, dass Liebe und Vertrauen entstehen können.
Franke: Die Unsicherheit, die Menschen heute in ihren Arbeitsverhältnissen erleben, führt auch im Privaten zu Unsicherheiten. Du bist ja ständig infrage gestellt und dadurch kaum noch in der Lage, dich in Ruhe mit deinem Partner auseinanderzusetzen, ohne dass du das gleich wieder als Druck erlebst.
Lorenz: Dafür entwickelt sich die private Beziehung immer mehr selbst zu einem Markt, etwa auf Dating-Portalen oder Angeboten für Singles.
Das heißt also, der Mensch entwickelt sich aufgrund seiner Arbeits- und Lebensverhältnisse immer mehr zur Beziehungsunfähigkeit und wird dadurch zum Konsumenten für den Beziehungsmarkt, was am Ende zur Vermarktung des gesamten Lebens führt.
Lorenz: Genau, und so wie Digitalisierung neue kurzfristige Bindungen schafft, verhindert sie die Entstehung stabiler Beziehungen. Sich auf einen anderen Menschen einzulassen, ohne parallel digital zu kommunizieren, findet immer weniger statt. Sei es, weil man beruflich nonstop erreichbar sein muss oder weil man sich schon so daran gewöhnt hat.
Franke: Wenn Kinder kaum noch erleben, dass ihre Eltern sie ansehen, weil die ständig auf ihr Handy gucken, entwickeln sich gravierende Bindungsschäden.
Das klingt nach düsteren Zukunftsaussichten. Aber Ihr wollt mit Euren Filmen ja auch Mut machen und werbt für das Prinzip der Gemeinwohlökonomie.
Franke: Genau. Es gibt inzwischen über 2000 Unternehmen, die sich den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie unterordnen, also soziale und nachhaltige Kriterien in ihre Bilanzen einbeziehen und sich zu entsprechenden Standards verpflichten, Tendenz steigend. Man behauptet ja, dass nichts Gutes im Falschen entstehen kann. Aber inzwischen gibt es sogar mehrere Gemeinwohl-orientierte Gemeinden, und das ist toll. Wenn ein Bürgermeister von der Idee überzeugt ist, kann er auch durchsetzen, dass er nur Unternehmen in seiner Gemeinde zulässt, die sich nach Gemeinwohl-Kriterien zertifizieren lassen, also auch was die Arbeitsbedingungen betrifft. Das hält den Betrieb und die Menschen am Ort.
Das heißt, Lösungen sind vor allem auf lokaler, regionaler Ebene möglich?
Lorenz: Zum einen ja, zum anderen brauchen wir eine Ausbreitung dieser Idee, und das ist nur durch Vernetzung möglich oder durch gemeinsame Lösungen. Etwa, wenn eine Bank Unternehmen für das Gemeinwohlzertifikat mit günstigen Krediten belohnt. Vor allem ist es etwas, was man heute schon machen kann, ohne auf eine Revolution zu warten.
Mit der sieht es wohl eher schlecht aus, denn nach Euren Schilderungen ist ja schon der klassische Streik in weite Ferne gerückt.
Franke: Das Wichtigste ist: Die Leute müssen sich organisieren. Und es gibt ja schon Widerstand. Da, wo du politisch gute Leute hast, schließen sich die Betroffenen zusammen. So arbeiten die ehemaligen Foodora-FahrerInnen in Münster, die jetzt bei Lieferando sind, an der Gründung eines Betriebsrates. Wir brauchen auf jeden Fall eine Bewegung von unten, die sich der ganzen Problematik bewusst ist. Am Ende unseres Films zeigen wir die Jugendlichen von „Ende Gelände“, die ausdrücklich für die Überwindung der jetzigen gesellschaftlichen Verhältnisse eintreten. Denen ist bewusst, dass sie das direkte Kommunizieren erst wieder trainieren müssen. Sie machen extra Veranstaltungen, in denen sie üben, offen und fair miteinander zu reden.
Lorenz: Sie fordern nicht nur ein neues Gesellschaftsmodell sondern versuchen gleichzeitig, es selbst zu leben.
Ihr selbst gebt anderen Menschen ja auch die Möglichkeit, aktiv und damit auch Teil einer Gemeinschaft zu werden. Kernfilm ist ein Projekt, das vor allem durch Crowdfunding und aktive Beteiligung realisiert wird.
Lorenz: Genau, man hat verschiedene Möglichkeiten, vom Kauf einer DVD oder einer Spende bis hin zur Organisation einer eigenen Veranstaltung. Schon jetzt sind viele Vorführungen ab dem 16. Januar 2020 überall in Deutschland geplant. Aber es können gern noch sehr viel mehr werden.
Dann drücke ich die Daumen für einen erfolgreichen Filmstart und bedanke mich für das Gespräch.
Quellen und Anmerkungen
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