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Der Königsweg

Der Königsweg

Um die Welt der Krisen und Kriege zu beenden, muss sich jeder auf seine eigene Reise machen.

Das Chaos auf der Welt ist unverkennbar. Überall herrscht Krieg, Krise, Hunger, Diktatur und Unfreiheit. Bomben, Panzer, Gewehre und Kugeln zerstören Menschenleben, während andere an Hunger und Krankheit leiden. Die digital-technische Megamaschine frisst sich ihren Weg in unser aller Leben und wird zum Instrument einer digitalen Diktatur, die um uns herum langsam Gestalt annimmt. Gleichzeitig wird die Umwelt zerstört, geopfert dem hehren Ziel, das „Klima“ zu retten; die Demokratie soll bewahrt und „Wachstum und Wohlstand für alle“ geschaffen werden, woran doch wieder nur einige wenige Milliardäre noch mehr Geld verdienen. Etwas, so spüren immer mehr Menschen, ist vollkommen aus den Fugen geraten in dieser Welt, die niemandes wahre Bedürfnisse mehr erfüllt, sondern uns in einem beständigen Mangel gefangen hält.

Wollen wir den totalen Kollaps und die Unterdrückung durch ein menschenfeindliches System abwenden, dann müssen wir etwas Grundlegendes verändern. Das jedoch scheint unmöglich. Umso wichtiger, dass Kerstin Chavent mit „Der Königsweg“ ein hoffnungsvolles Buch vorgelegt hat, das augenblicklich Lust macht, sich auf die Reise zu begeben. Denn wenn wir das bestehende Elend abwenden wollen, dann ist jeder Einzelne gefragt, diese Heldenreise anzutreten. Und genau auf eine solche Reise nimmt Kerstin Chavent den Leser mit.

Dabei beginnen wir am Ausgangspunkt, dem Beginn einer jeden Heldenreise: Eine Welt, die als normal erlebt wird und die zu verlassen dem Helden eigentlich eher unbequem ist. Und doch merken wir, dass hier etwas nicht stimmt. Der Druck nimmt an allen Ecken und Enden zu, und so wird das Leben immer anstrengender, immer mangelhafter. Für viele war die große Corona-Erzählung mit dem damit verbundenen Zwang und Autoritarismus bereits zu viel, und sie haben sich auf die Reise gemacht. Doch auch Krieg und Wirtschaftskrise sowie die Zwangsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem „Kampf gegen den Klimawandel“ lassen immer mehr Menschen feststellen, dass etwas Grundlegendes verlorengegangen ist, und so gehen sie auf die Suche.

Dabei steht zunächst die Erkenntnis als erste Etappe an. Was ist es, das hier so fundamental falsch läuft? Kerstin Chavent begleitet uns auf diesem Weg durch ein auf Wachstum und Profit ausgerichtetes System, das den Menschen und die Natur ausblendet. Beides wird geopfert, um einer Maschinerie zu dienen, die längst das Wesentliche aus dem Blick verloren hat. Denn es ist eine Maschinerie, die auf Rationalität, auf Berechnung und Leistung ausgerichtet ist. Nicht das Schöpferische, Kreative steht im Fokus dieses Systems, sondern die Problemlösung; und wenn die Menschheit nur auf Problemlösungen fixiert ist, dann wird sie auch überall Probleme sehen, die gelöst werden müssen. Auch die Religionen sind in einer solchen Welt keine Hilfe.

Denn der spirituelle Gedanke, dass die ganze Welt, der Kosmos, belebt und mit höheren Dimensionen verbunden ist, ist längst aus den Vorstellungen der Religionen verschwunden. Stattdessen sind die großen Weltreligionen nichts weiter als Machtzentren, die über die Weisheit und Spiritualität der Menschen herrschen und diese letztlich verhindern.

Starre hierarchische Strukturen, die im Laufe der Jahrhunderte alle Zentren der Spiritualität, lokale Gottheiten und Heiligtümer okkupiert und dem eigenen Glaubenssystem eingemeindet haben, stehen als Torwächter zwischen Mensch und Gott. Das Göttliche ist auf diese Weise vom Menschen getrennt worden, der Mensch zu einem unterwürfigen Bittsteller gegenüber einer hierarchischen Gottheit degradiert. Und es ist kein großzügiger, gutmütiger Gott, sondern ein strafender, urteilender.

Papst und Kaiser als Sinnbild für die beiden unterdrückenden Instanzen auf der Welt zwingen die Menschen auf diese Weise auf die Reise. Denn der Mensch hat in sich eine Sehnsucht nach Freiheit und Entfaltung, die auch mit den starrsten Hierarchien nicht zerstört werden kann. Und was der Reisende findet, das ist die Ahnung von einer ganz anderen Welt. Denn es war nicht immer so, wie es heute ist. Es existiert eine Geschichte, bevor es Staaten und institutionalisierte Religionen gab — eine lange Zeit im Leben der Menschen, in der sie frei lebten und eins waren mit der göttlichen Natur des Kosmos. Denn Trennung und Herrschaft sind neuere, patriarchale Erscheinungen. Doch vor dem Patriarchat war das Matriarchat.

Dabei bedeutet Patriarchat nicht stumpf die Herrschaft der Männer. Nicht dass Männer die Welt beherrschen, ist das eigentliche Problem; Patriarchat steht für starre, hierarchische Strukturen, die Macht akkumulieren und die Welt — streng nach rationalen Gesichtspunkten — zu formen und zu verändern versuchen. Dass es keinen Unterschied macht, wenn man einfach eine Frau an die Spitze derselben Struktur stellt, das haben die Deutschen unter 16 Jahren Angela Merkel zur Genüge erfahren. Nein, ein Matriarchat ist eine Gesellschaft, die keine Macht, keine Staatsstrukturen benötigt. Matriarchat ist daher keine „Herrschaft der Frau“, sondern eine Gesellschaft, in der das Nährende, Unterstützende und Umsorgende im Mittelpunkt steht.

Dabei waren und sind matriarchale Gesellschaften ganz anders strukturiert. Sie leben in Clanverbänden als Großfamilien zusammen, in dem Clanhaus der Matriarchin, also der ältesten, lebenden Frau des Clans. Sie übt jedoch keine Macht aus.

Es gibt keine zentrale Instanz, die Macht innehat. Stattdessen werden Entscheidungen im Rat des Clans gefasst, in dem jeder ein Stimmrecht hat. Betrifft die Angelegenheit nicht nur einen Clan, sondern beispielsweise das ganze Dorf, dann werden Abgesandte in einen gemeinsamen Dorf- oder Stadtrat entsandt, um die Angelegenheit dort zu besprechen. Entscheidungen werden immer in Auseinandersetzung mit allen Betroffenen getroffen.

Im Clanhaus wird für alle gesorgt. Niemand muss zwanghaft Leistung erbringen, um ein Recht auf Leben zu haben. Die gemeinsame Bewirtschaftung von Land kommt allen zugute. Die Gemeinschaft sorgt für den Einzelnen, und der Einzelne leistet seinen Beitrag zur Gemeinschaft. So kann ein jeder sich frei entfalten und ist dennoch rundum abgesichert.

Auch für die Liebe bietet dieses Gesellschaftsmodell einen ganz anderen Ansatz: Anstatt dass die Frau sich unter die Herrschaft und Obhut des Mannes begibt, der von da an für sie verantwortlich ist, treffen Mann und Frau sich nur punktuell. Beide bleiben weiterhin in ihrem jeweiligen Clanhaus. Da beide umsorgt sind, gestaltet sich die Aufzucht der Kinder viel natürlicher. Es gibt keinen Zwang, dass die Mutter ihr Kind so schnell wie möglich im Kindergarten betreuen lassen muss, um wieder arbeiten gehen zu können. Stattdessen kann sie ganz Mutter sein, bis das Kind und sie selbst so weit sind, dass sie sich anderen Aufgaben zuwenden kann.

Dabei eröffnet diese Form eine viel freiere Form der Liebe. Mann und Frau müssen nicht auf ewig zusammenbleiben, weil sie gemeinsame Verantwortung übernommen haben, die sie bindet. Stattdessen können sie zusammenbleiben, solange die Liebe andauert, und danach ihres Weges gehen, ohne dass das jedoch zu Konflikten führen muss. Da das Kind im Clanhaus der Mutter großgezogen wird, ist es ohnehin unwichtig, wer der Vater ist. Tatsächlich war den matriarchalen Gesellschaften der Auslöser für Schwangerschaft und Geburt lange Zeit nicht bekannt.

Matriarchale Gesellschaften leben zudem vollkommen im Einklang mit der Natur. Für sie ist die Welt an sich ein göttliches Paradies, ein von Göttinnen belebter Ort. Männliche Götter gab es vor dem Patriarchat nicht. Die Göttin war das Symbol der Geburt, der Ernährung und des Umsorgens, und als solches keine richtende und strafende Instanz. Diese Vorstellung gewann erst mit dem Aufstieg des Patriarchats an Bedeutung und wurde im Laufe der Jahrtausende zur vorherrschenden Vorstellung. Dabei wurden alle weiblichen Gott- und Geistwesen verdrängt und zu männlichen umgedeutet. Und so konnten auch Hierarchien, Krieg und Gewalt Einzug halten in die Welt der Menschen. Sie verdrängten das Natürliche, das Nährende und Umsorgende, und ersetzten es durch Macht, Strafe, das Hierarchische und den Besitz.

Denn anders als das Patriarchat kennt das Matriarchat auch keinen persönlichen Besitz. Alles, was in die Sphäre des Clanhauses gelangt, steht allen zur Verfügung. Überschüsse werden nicht angehäuft, und wer genug hat, der teilt mit jenen, die weniger haben. Auf diese Weise erhält man im Matriarchat Ansehen und eine soziale Stellung – nicht durch Macht, Stärke und Eigentum. Auf diese Weise gibt es keine Armut, und selbst Geld wird kaum bis überhaupt nicht verwendet. Diese Gesellschaft, die spirituell tief in der Natur verwurzelt ist, sich als Teil derselben betrachtet und sie daher schützt und nährt, wird den Bedürfnissen der Menschen ganz und gar gerecht. Und Kerstin Chavent zeichnet sie in Worten, die Lust darauf machen, sofort eine solche aufzubauen.

Dabei bezieht sie immer wieder zahlreiche Symboliken mit ein, die auch in unserer heutigen Kultur überlebt haben: Die Märchen, in denen die Bedeutung der Frau und des Matriarchats noch versteckt weiterlebt, ebenso wie die Mythen aus anderen Kulturen, die in symbolischer Form die Natur deuten und von anderen Welten erzählen. Dabei begleitet den Reisenden auch das Tarot, dessen Symbolik uraltes Wissen verdeutlicht: Vom Magier über den Papst, Kaiser, Alchemisten, den Tod – bis hin zum Narren, der die letzte Karte darstellt. Er ermuntert dazu, sich von dem Irrsinn in der Welt nicht entmutigen zu lassen, sondern einfach weiterzumachen mit der Suche nach einer besseren Welt.

Somit ist Kerstin Chavents Buch eine Ermutigung, nicht in den derzeitigen, destruktiven Verhältnissen zu verharren, sondern sich selbst auf eine individuelle Reise zu begeben, um etwas Neues, etwas Menschlicheres zu finden.

Dabei kommt dieses Buch ganz ohne trockene, langwierige Analysen aus. Denn Kerstin Chavent greift die teils bewusste, teils unbewusste Erkenntnis vieler Menschen auf, dass die Welt so, wie sie derzeit ist, auf einem desaströsen Pfad ist, und vermag mit nur wenigen Worten diese Erkenntnis ins Bewusstsein zu holen. Ihr Stil ist dabei trotz der Schwere der Thematik alles andere als niederschmetternd, sondern oft federleicht und hoffnungsfroh. Daher ist das Buch für jeden verständlich zu lesen; es liest sich zudem schnell, ohne jemals langweilig zu werden.

„Der Königsweg“ ist eine empfehlenswerte Lektüre für jene, die sich inspirieren lassen wollen, sich auf den Weg einer individuellen Heldenreise zu begeben.


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