Zwangsfinanzierte Echokammer

Die Öffentlich-Rechtlichen versprechen Meinungsvielfalt in den Talkshows — stattdessen trieft Einheitsbrei aus den Mattscheiben. Exklusivabdruck aus „Zombie-Journalismus“.

In deutschen Talk-Shows herrscht geradezu Harmonie. Die Gäste und die Moderation sind sich irgendwie in fast allem einig. Bei Detailfragen können dann schon mal Unstimmigkeiten auftreten. Doch im Großen und Ganzen verstehen es die Beteiligten, sich in ihrer gebührenfinanzierten Echokammer wechselseitig zu bestätigen. Was dabei auf der Strecke bleibt ist echte Meinungsvielfalt! Gäbe es die in den Talk-Sendungen, wäre es um die Harmonie schnell geschehen. Wo gehobelt wird, da fliegen Späne. Aber die will man in den sterilen und hochglanzpolierten Studios à la Maybrit Illner nicht. Exklusivabdruck aus „Zombie-Journalismus: Was kommt nach dem Tod der Meinungsfreiheit?“.

An mehreren Stellen in diesem Buch ist davon die Rede, dass bei Illner und Co. das Prinzip auszumachen sei: fünf Stühle, eine Meinung.

Das ist falsch. Ja, absolut falsch. Unsere geliebten Polit-Talkshows sind das Abbild einer Meinungsvielfalt, die meinungsvielfältiger gar nicht sein könnte. Viel ließe sich dazu schreiben, muss man aber nicht. Es genügt ein einfacher Realitätsabgleich.

Es ist der 27. Mai 2021, ein Donnerstagabend, und wir schauen exemplarisch den Polit-Talk maybrit illner. Der Einspieler läuft, die Gäste werden vorgestellt. Wir hören den Ton aus dem Off:

„Helga Rübsamen-Schaeff, die Virologin, sagt: Die Lage in Deutschland ist immer noch instabil. Mirko Drotschmann, der Journalist, kritisiert: Bald sind alle geimpft, nur wir Jungen wissen nicht, wann wir dran sind. Michael Müller, der Regierende Bürgermeister von Berlin, sagt: Wir wollen Jugendlichen auf jeden Fall ein Impfangebot machen. Sibylle Katzenstein, die Ärztin aus Neu-Kölln, weiß: Die Impfquote bei den Erwachsenen ist noch zu niedrig. Und: Ranga Yogeshwar, der Wissenschaftsjournalist, sagt: Wir müssen weltweit impfen. Die reichen Länder tun viel zu wenig. Sie sind zu Gast bei Maybrit Illner“ (1).

Wissen Sie, was das ist? Ja, ja, genau: Meinungsvielfalt. Echter Pluralismus.

Diese Gästeauswahl und Eingangsstatements widerlegen jede Kritik an einer zu einseitigen Besetzung der gebührenfinanzierten großen „Diskursplätze“. Gewiss, richtig ist, dass sich bei einem der wichtigsten Themen in der Pandemie ― der Impfung ― in dieser Runde kein einziger Gast befindet, der die Corona-Impfung fundamental kritisiert. Das ist aber nicht weiter schlimm. Meinungsvielfalt ist trotzdem vorhanden. Jawoll!

Katzenstein findet, die „Impfquote bei den Erwachsenen ist noch zu niedrig“. Drotschmann übt „knallharte“ Kritik und würde gerne wissen, wann „wir“ Jungen dran sind. Müller verspricht, „Jugendlichen auf jeden Fall ein Impfangebot (zu) machen“ ― ei, wie lieb der Müller doch ist.

Rübsamen-Schaeff mahnt wunderbar an, dass „die Lage in Deutschland (…) immer noch instabil“ ist, und dann Yogeshwar, der großartige Yogeshwar, sagt mit der Stimme der wohl reinen Vernunft:

„Wir müssen weltweit impfen.“ ― Wir denken an Bill Gates und seine Aussage in den Tagesthemen, wonach sieben Milliarden Menschen zu impfen seien (2).

Das ist real zu beobachtende Meinungsvielfalt. Diese Sendung ― wie selbstverständlich auch unzählige andere Polit-Talkshows ― dokumentiert, was unser großartiges Rundfunksystem mit unserem Geld zu leisten vermag.

Im Übrigen bin ich der Auffassung, dass die Gebühren deutlich angehoben werden sollten. Die rund 400.000 Euro Jahresgehalt, die Tom Buhrow, der Intendant des WDR, angeblich bekommt (3), sind meines Erachtens zu gering.

Außerdem: In der WirtschaftsWoche ist zu lesen, dass die Produktionskosten für eine Minute „Illner“ bei rund 1.800 Euro liegen (4).

Schön wäre es, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch mehr Geld für solche großartigen Formate ausgeben würde. Dann wäre nämlich bestimmt die Qualitätssteigerung der Qualitätssteigerung zu bestaunen.

So oder so: Vor dieser maybrit illner-Sendung kann man sich nur verneigen. Dem ZDF gebührt ein großer Dank. Mit „dem Zweiten“ sieht man tatsächlich besser. Irgendwie. Also, wenn man bereits von den Zombies gebissen wurde.


„Diesen Totalausfall der Medien und Journalisten in der sogenannten Corona-Pandemie nimmt Klöckner zum Anlass, sich selbige ‚zur Brust‘ zu nehmen. Nach seinem Buch ‚Sabotierte Wirklichkeit: Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird‘ aus dem Jahr 2019 zerlegt Klöckner in seinem neuen Buch die gesamte Medienbranche und ihre journalistischen Zombies. Er präsentiert sie uns als bösartige Propaganda-Maschinerie wider Anstand und Fairness, bar jeder journalistischen Profession. (...) Ihre Hauptkompetenz liege darin, im Schulterschluss mit der Regierung Angst zu schüren. (...) Indem sie jede kritische Analyse scheuen wie der Teufel das Weihwasser seien sie selbst zu einer grundlegenden Gefahr für die Demokratie geworden. (...) Das Politik- und Medienkartell kann nur noch als integrale Verbrechensform begriffen werden, wobei die Medien nicht selten die Politik vor sich hertreiben beziehungsweise der Politik als Verstärker ihrer kriminellen Machenschaften zugunsten der Kapitalfraktionen dienen. Die Medien sind daher nichts anderes als Kombattanten im laufenden ‚information warfare‘ gegen die Zivilgesellschaften. Sie sind kriegführende Partei. Die gesamte Mainstream-Medienindustrie begreift Klöckner völlig richtig als nicht mehr reformierbar.“
Ullrich Mies, Autor und Publizist

„Der Kampf gegen das gleichgeschaltete, regierungskonforme Medienkartell hat gerade erst begonnen. Wer immer noch meint, es ginge um eine innergesellschaftliche Diskussion, hat nicht begriffen, dass es Regierung und angeschlossener Bewusstseinsindustrie ausschließlich darum geht, die Definitionshoheit mit allen perfiden Mitteln zu erhalten. Kollabiert die Definitionshoheit, kollabiert die Macht des herrschenden kriminellen politischen Regimes. Zombie-Journalisten sind mitverantwortlich dafür, dass wir in faschistische Verhältnisse abgleiten. Obwohl in weiten Teilen des Buches anklingt, wie sehr Klöckner die derzeitige Journaille verachtet, gelingt es ihm dennoch, Leserinnen und Leser immer wieder zum herzhaften Lachen zu bringen.“
Annette van Gessel, Pharmazeutin und Lektorin

„Marcus Klöckner liefert (...) jetzt all die Beweise, die bei meiner Draufsicht aus dem Blick geraten sind. Textanalyse vom Feinsten, geschöpft aus dem Fundus der Fehlleistungen, die wir seit anderthalb Jahren beobachtet haben. Nena und #allesdichtmachen. Das WDR-Interview mit Jan Josef Liefers. Die Kampagnen gegen ‚Impfvordrängler‘, ‚Schwurbler‘, ‚Maskenverweigerer‘.“
Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft


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Stimmen zum Buch

„In Klöckners Werk gibt es eine Menge origineller (sprachlicher) Einfälle; das Buch ist stilistisch glänzend geschrieben — wenngleich in der Form eines riesigen Leitartikels, den man sich härter und einseitiger kaum vorstellen kann. (...) Klöckner führt den Ball eng am Fuß und nimmt diverse Akteure und Institutionen gnadenlos aufs Korn, wobei er keinem Konflikt (und Wortspiel) aus dem Wege geht. Konsequent folgt er dem alten Luhmann-Bonmot ‚Der Gag heiligt die Mittel‘, wenn es darum geht, Medienkritik als Gesellschaftskritik zu üben und Nachweise für den Niedergang des Journalismus zu führen.“
Siegfried Weischenberg, Kommunikationswissenschaftler und Soziologe

„Diesen Totalausfall der Medien und Journalisten in der sogenannten Corona-Pandemie nimmt Klöckner zum Anlass, sich selbige ‚zur Brust‘ zu nehmen. Nach seinem Buch ‚Sabotierte Wirklichkeit: Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird‘ aus dem Jahr 2019 zerlegt Klöckner in seinem neuen Buch die gesamte Medienbranche und ihre journalistischen Zombies. Er präsentiert sie uns als bösartige Propaganda-Maschinerie wider Anstand und Fairness, bar jeder journalistischen Profession. (...) Ihre Hauptkompetenz liege darin, im Schulterschluss mit der Regierung Angst zu schüren. (...) Indem sie jede kritische Analyse scheuen wie der Teufel das Weihwasser seien sie selbst zu einer grundlegenden Gefahr für die Demokratie geworden. (...) Das Politik- und Medienkartell kann nur noch als integrale Verbrechensform begriffen werden, wobei die Medien nicht selten die Politik vor sich hertreiben beziehungsweise der Politik als Verstärker ihrer kriminellen Machenschaften zugunsten der Kapitalfraktionen dienen. Die Medien sind daher nichts anderes als Kombattanten im laufenden ‚information warfare‘ gegen die Zivilgesellschaften. Sie sind kriegführende Partei. Die gesamte Mainstream-Medienindustrie begreift Klöckner völlig richtig als nicht mehr reformierbar.“
Ullrich Mies, Autor und Publizist

„Der Kampf gegen das gleichgeschaltete, regierungskonforme Medienkartell hat gerade erst begonnen. Wer immer noch meint, es ginge um eine innergesellschaftliche Diskussion, hat nicht begriffen, dass es Regierung und angeschlossener Bewusstseinsindustrie ausschließlich darum geht, die Definitionshoheit mit allen perfiden Mitteln zu erhalten. Kollabiert die Definitionshoheit, kollabiert die Macht des herrschenden kriminellen politischen Regimes. Zombie-Journalisten sind mitverantwortlich dafür, dass wir in faschistische Verhältnisse abgleiten. Obwohl in weiten Teilen des Buches anklingt, wie sehr Klöckner die derzeitige Journaille verachtet, gelingt es ihm dennoch, Leserinnen und Leser immer wieder zum herzhaften Lachen zu bringen.“
Annette van Gessel, Pharmazeutin und Lektorin

„Marcus Klöckner liefert (...) jetzt all die Beweise, die bei meiner Draufsicht aus dem Blick geraten sind. Textanalyse vom Feinsten, geschöpft aus dem Fundus der Fehlleistungen, die wir seit anderthalb Jahren beobachtet haben. Nena und #allesdichtmachen. Das WDR-Interview mit Jan Josef Liefers. Die Kampagnen gegen ‚Impfvordrängler‘, ‚Schwurbler‘, ‚Maskenverweigerer‘.“
Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft

„Der Unmut des Autors kommt deutlich zum Ausdruck, sorgt aber auch für große Unterhaltung. Klöckner versteht es, seine Kritik so zuzuspitzen, dass sie ins Schwarze trifft, ohne langweilig zu wirken. Stilistisch zieht er alle Register. (...) (Ein) Sachbuch (...), das zu den wohl besten der letzten Jahre gehört. Es ist scharfsinnig, argumentationsstark und anregend. Ein absoluter Lesegenuss.“
Magazin für demokratische Kultur

„Mit dieser Publikation geht es Klöckner nicht nur um eine Abrechnung mit einer Branche, die gerade vollständig versagt und deren schreibende Akteure sich — wenn auch jetzt noch feist lachend, da sich auf Seiten der ‚Siegermacht‘ wähnend — eine solch gewaltige Schuld aufladen, die kein Mensch zu tragen imstande sein wird, wenn er in Zukunft einmal ihr ganzes Ausmaß vor Augen geführt bekommt. Klöckner will dem Bürger mit seiner Analyse auch Waffen an die Hand geben, mit denen er sich gegen den Generalangriff auf seine innerste Integrität zur Wehr setzen kann (...).“
Der Nachrichtenspiegel


Quellen und Anmerkungen:

(1) „Geimpft, getestet, genesen ― wann ist die Pandemie vorbei?“, maybrit illner ― der Polit-Talk im ZDF vom 27. Mai 2021, https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/geimpft-getestet-genesen-wann-istdie-pandemie-vorbei-maybrit-illner-vom-27-mai-2021-100.html, Zugriff: 30. Juni 2021.
(2) Vergleiche auch Sven Böttcher, Wer, wenn nicht Bill? Anleitung für unser Endspiel um die Zukunft, Rubikon, München 2021.
(3) Joachim Huber, „Sind 399.000 Euro zu viel? Haseloff ruft WDR-Intendant Buhrow zu Gehaltsverzicht auf“. In: Der Tagesspiegel, 29. Januar 2020,
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/sind-399-000-euro-zu-viel-haseloff-ruft-wdrintendant-buhrow-zu-gehaltsverzicht-auf/25485142.html, Zugriff: 4. Juli 2021.
(4) „Teure Talkrunden. Günther Jauch kostet 4.600 Euro ― pro Minute“. In: WirtschaftsWoche, https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/teure-talkrunden-kef-sieht-sparpotential-beimpersonal/9546738-2.html, Zugriff: 4. Juli 2021.