Zurück ins Gleichgewicht

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit, sie setzt eine Harmonie zwischen Geist, Körper und Seele voraus.

Kann es einen gesunden Wassertropfen in einem kranken Meer geben? Viele von uns bemühen sich redlich, an der Gesunderhaltung von Körper und Seele zu arbeiten. Die gesellschaftlichen Bedingungen und der allgemeine Zustand unserer Mitwelt sind jedoch so desaströs geworden, dass es schwer ist, nicht vom allgemeinen krank machenden Geist beeinträchtigt zu werden. Systemzwänge und Zeitgeist drängen uns eine Lebensweise auf, die unrhythmisch, artifiziell und von allem Natürlichen entfremdet ist. Wir können als Einzelmenschen keine vollständige Heilung finden, ohne dass wir zugleich an der Gesundung des Ganzen arbeiten.

Was bedeutet es eigentlich, „gesund“ zu sein? Ich denke, um Gesundheit zu definieren, muss man erst einmal den Menschen definieren. Der moderne Mensch unterscheidet sich ganz wesentlich von dem Menschen in der Vergangenheit: Zum Beispiel ist er durch die Industrialisierung von der Natur ziemlich entfremdet, vor allem die Menschen in Städten leben nicht mehr im Einklang mit den Zyklen der Natur, sondern richten sich nach ganz anderen, menschengemachten Rhythmen …

Ist der Lebensrhythmus des Schichtarbeiters, der nie richtig schlafen kann, weil er Tag und Nacht in einer Fabrik die gleichen Bewegungen wiederholt, um Dinge zu produzieren, die oft gar nicht notwendig sind, gesund? Ist es gesund, wie der Büroarbeiter in künstlichem Licht den ganzen Tag bewegungslos Formulare auszufüllen? Sind wir dazu hier auf der Erde?

Es ist an der Zeit, eine neue Definition dessen, was der Mensch sein will, zu kreieren. Der westliche Rationalismus hat letztendlich dazu geführt, dass wir komplett dysharmonisch leben. Wir kennen die Natur nicht mehr, wir kennen nicht einmal uns selbst mehr … Wir sind ausgeliefert an einen Moloch, der uns eine völlig unnatürliche Lebensart aufzwingt, und das Ausmaß der Gehirnwäsche, der wir seit Jahrzehnten ausgesetzt sind, macht sich in der sich immer rasanter ausbreitenden allgemeinen Konfusion bemerkbar.

Nichts ist heute mehr sicher, wir haben überhaupt keinen Halt mehr, überall erleben wir Ausschweifungen, zügelloses, sinnloses Chaos, jede Anomalie soll normalisiert werden, die Unnatürlichkeit soll uns beherrschen und durchdringen, und wohin führt das alles letztendlich? In die Entwürdigung des Menschen. Wo nichts respektiert wird, ist auch niemand geborgen, alle sind wir ausgeliefert, dem Moloch, den Chaoten. Wollen wir das wirklich?

Vielleicht sollten wir mal alle unsere Handys, unsere Fernseher und die Echos der sich unendlich wiederholenden Botschaften in unseren Köpfen ausschalten und ganz, ganz leise der Welt lauschen. Die Welt draußen spricht zu uns, und die Welt in unserem Inneren spricht auch zu uns, und sie flüstert:

„Wir sind nicht auf diesem blaugrünen, wunderbaren Planeten, um uns mit Masken zu ersticken, um Abstand voneinander zu halten oder unser Leben in Angst vor dem Tod zu verbringen. Nein, wir sind hier aus einem ganz besonderen Grund: um Teil zu sein vom Leben, um uns den Wind um die Ohren sausen zu lassen, um den Sternenhimmel zu bewundern, um uns zu verlieben, um unsere Kinder in den Arm zu nehmen und sie in Geborgenheit von Mutter und Vater aufzuziehen, um uns von der Erde und unserer Arbeit zu ernähren, um unsere Kinder groß werden zu sehen, und um irgendwann, dem Tod ins Angesicht zu sehen und sagen zu können: Danke.“

Jeff Bezos und Richard Branson und sonst wer sind ins All geflogen? Ja, sollen alle Milliardäre ins All fliegen und nicht mehr zurückkommen. Sie können gleich alle Politiker und Klimahysteriker und LGTB-Lobbyisten mitnehmen, hier werden sie nicht gebraucht, denn die Erde gehört uns, und wir gehören der Erde …


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