Westliche Überheblichkeit

Im Rubikon-Exklusivinterview erläutert die Schauspielerin Gabriele Gysi, dass der Westen alles andere als die moralische Speerspitze der Welt sei, sondern, im Gegenteil, die Menschheit an den Rande des Abgrunds geführt habe.

Von „westlichen Werten“ ist oft die Rede. Doch wo sind diese Werte hin? Und waren sie eigentlich jemals wirklich vorhanden? Mit diesen Werten — ob sie nun existieren oder nicht — legitimiert der Westen sein paternalistisches Verhalten gegenüber dem Rest der Welt. Zu Recht? Die Schauspielerin Gabriele Gysi stellt in ihrem neuesten Vortrag dem Westen ein gänzlich anderes Zeugnis aus.

Ihre Rede trägt den Titel „Die Barbaren sind wir“. Diese hielt sie Anfang April im Görlitzer Park in Berlin.

Vor dem Hintergrund des westlichen Säbelrasselns und der hypermoralischen Hochnäsigkeit gegenüber Russland enthält ihr Text äußerst explosive Zeilen, die das Gesicht des Westens demaskieren. Dieser erklärt den gesamten Rest der Welt zu unzivilisierten, umerziehungsbedürftigen Barbaren, während er durch seine beispiellose Machtfülle doch selbst einem Barbaren ähnelt.

Anlässlich ihrer Rede führte Jens Lehrich ein Gespräch mit der Schauspielerin und Regisseurin über die globale Rolle des Westens, die immer ausgefeiltere Inszenierung von systemerhaltenden Bedrohungsszenarien und über die Auswüchse einer immer verrückter werdenden Identitätspolitik.


Jens Lehrich im Gespräch mit Gabriele Gysi


Quellen und Anmerkungen:

Gabriele Gysi: „Die Barbaren sind wir