Und das Ganze noch einmal
Nachdem das „neuartige Coronavirus“ als Angstmacher ausgereizt ist, müssen neue Varianten dieses angeblichen Todesboten an die Front geschickt werden.
Abschied tut weh. Für Karl Lauterbach & Co. steht die Trennung von einem lieb gewonnenen Repressionsvorwand ins Haus. Das Coronavirus weigert sich offenbar, auch im dritten Winter noch die erwünschten Horrorzahlen zu produzieren — mag man sie auch noch so eifrig herbeizutesten versuchen. Erinnert sich noch jemand an die Affengrippe? Und haben sich die Warnungen des schläfrigen Polit-Nostradamus Karl bezüglich einer „Killervariante“ bewahrheitet? Jüngste Meldungen über überfüllte Kinderkrankenhäuser scheinen indes weniger auf die Sinnhaftigkeit gesundheitspolitischen Handelns hinzudeuten als auf deren Versagen. Was hilft da noch aus der Angstmache-Flaute heraus, zumal Waschlappen und Wollpullover einen nur sehr matten Ersatz darstellen für die volkserzieherische Durchschlagkraft der Atemschutzmaske? Die Lösung liegt nahe: neue, gefährliche Virentypen. Man würde das Nachfolgende für eine böswillige Satire halten, erdacht von notirischen Schwurblern, hätte unser Autor das Thema nicht sauber recherchiert.
Erfolg verspricht dies auch deshalb, weil die Menschen in der Regel nach wie vor nicht in Zweifel ziehen, ob diese angeblich so gefährlichen Viren nachweislich entdeckt wurden und außerdem ihre Infektiosität, vor allem ihre krankmachende gar tödliche Infektiosität nachgewiesen worden wäre. Was das Coronavirus betrifft, wurden wir in einer Weise angelogen, dass sich die Balken biegen. Obwohl dies einer großen Anzahl von Zeitgenossen zunehmend bewusst wird, glauben selbige trotzdem weiter, dass sowohl die Viren als auch deren krankmachendes Verhalten zweifelsfrei belegt wäre. Das macht man sich zunutze.
Ein paar kleine Kostproben aus der Qualitätspresse:
„Kaum ebbt die Corona-Pandemie ab und wir können uns von den letzten beiden Jahren erholen, bricht ein neues Virus aus. Wieder in China, wieder ist es vom Tier auf den Menschen übertragbar, wieder kann es sich durch Fieber, Husten und Müdigkeit äußern. Droht uns eine neue Pandemie?“ (1).
Man gewinnt den Eindruck, dass diese „neuen Erkenntnisse“ gezielt an die Medien durchgesteckt werden, man es kaum erwarten kann, diese als wohlgemerkt ungeprüfte Nachricht an das Publikum weiterzureichen:
„Das gefundene Virus, BtSY2 ist mit dem uns allen bekannten SARS-CoV-2 eng verwandt, wie Forscher herausfanden. Die Studie wurde als Vorabdruck auf dem bioRxiv-Server veröffentlicht und derzeit aber noch nicht von Fachkollegen geprüft“ (2).
Und immer könnte (!) alles ganz schlimm werden. Virologen betätigen sich regelmäßig als Weissager, äußern Besorgnisse, ganz wie beim „neuartigen Virus“. Latent werden die Menschen in diffuser Angst vor „dem Killervirus“ gehalten. Das ist ein unwürdiges Spiel:
„Besorgniserregend war, dass die Forscher feststellten, dass eine Fledermaus sehr häufig von mehreren Viren gleichzeitig befallen wurde, was laut Professor Jonathan Ball, Virologe an der Universität Nottingham, dazu führen kann, dass Viren Teile ihres genetischen Codes austauschen. Somit können auch neue Erreger von Krankheiten entstehen“ (2i).
Es klingt immer gleich und im Kosmos der Virologen schwingt die Paranoia mit:
„In China haben Wissenschaftler ein neues Virus entdeckt, dass beinahe identisch mit SARS-CoV-2 ist. Offenbar grassieren in Südostasien unzählige Viren, die eine sehr große Ähnlichkeit aufweisen. Virologen warnen vor einer tödlicheren Pandemie“ (3).
Gern erinnere ich auch nochmal an den frühsommerlichen Affenzirkus, also Affenpocken-Zirkus (b1):
Bei all diesen Meldungen erfährt der Leser das Entscheidende nicht, hinterfragt und erfragt es auch nicht: Wie wurde der Erreger entdeckt? Wie wurde er später nachgewiesen? Worauf begründen sich die Aussagen über dessen ansteckendes Wesen und Gefährlichkeit? Das ist alles beileibe nicht klar, aber der Konsument glaubt es und alles Erdenkliche wird getan, um ihn in diesem Glauben zu belassen. Das hat mich motiviert, an ein Wissenschafts-Magazin, namens Spektrum zu schreiben.
„Sehr geehrter Herr Lingenhöhl,
am 25. November des Jahres zeichneten Sie eine Nachricht (4), nach der 13 bislang unbekannte Virentypen in fossilen Proben nachgewiesen worden wären. Nicht nur das: Sie berichteten auch darüber, dass das von Ihnen als Quelle genannte Forscherteam eines der Viren in Zellkulturen in Virulenz gebracht, also infektiös gemacht hätte.
Wie Sie selbst anmerkten, ist die Studie noch ‚nicht veröffentlicht‘ worden (5), womit Sie wohl das fehlende Peer Review meinten. Allerdings lässt ihr Bericht in dessen Intendierung keinen Zweifel daran aufkommen, dass es die Entdeckung dieser 13 Virentypen wie auch bei einem den Nachweis der Infektiösität gegeben hätte. Bitte erläutern Sie mir daher, mittels welcher Methoden man diese Viren angeblich entdeckt und danach nachgewiesen hat und/oder liefern mir dazu eine einsehbare Quelle.
Im gleichen Text berichteten Sie davon, dass eben obiges Forscherteam bereits zuvor ein sogenanntes Riesenvirus entdeckt hätte (6). Obwohl ich bei Letzterem eher geneigt bin zu glauben, sei mein obiges Ersuchen auch auf diese Entdeckung bezogen.
Hintergrund meines Anliegens sind die Geschehnisse der letzten zweieinhalb Jahre und darüber hinaus. Als Stichworte seien das „neuartige“ Coronavirus und das Masernvirus genannt, welche auch durch die regelmäßig von Ihnen verwendeten Quellen als übermäßig gefährlich beurteilt wurden.
Diese Behauptungen wurden jedoch niemals bewiesen. Und gerade in Bezug auf SARS-CoV-2 und die angeblich von diesem hervorgerufene Krankheit Covid-19 wurden wir systematisch belogen.
Wir sind uns hoffentlich einig, dass PCR- und Antigen-Tests, die in der Vergangenheit massenhaft zur Anwendung kamen, dass diese als Nachweismethode für ein Virus, gar für eine Infektion und schon gar nicht einer Krankheit schlichtweg ungeeignet sind. Leider ist das aber nicht die einzige Unaufrichtigkeit im Milieu der Virologen. Denn auch die Sequenzierung, als Methode zur Erfassung und Kategorisierung einer neuentdeckten mikrobiologischen Struktur wirft Fragen auf. Vielleicht können Sie hier zur Aufklärung beitragen.
Die regierenden Politiker der letzten Jahre haben sich immer auf die Wissenschaft berufen, wenn sie mit medizinisch sinnentleerten Maßnahmen der nichtpharmazeutischen Intervention (NPI) die Bevölkerung in Angst und Schrecken hielten. Es kann keine Zweifel mehr darüber geben, dass nicht nur Politiker sondern auch eine ganze Armada von „Experten“, vor allem aus dem Bereich der Virologie, die Menschen angelogen haben.
Und ganz offenbar möchte man weiter auf der viralen Welle reiten, wie das Zitat aus Ihrem Bericht nahelegt:
‚Das Team hatte sie unter anderem aus der Wolle von Mammuts und den Eingeweiden eines eingefrorenen Wolfs isoliert. Alempic und Co schätzen, dass es noch tausende unbekannte Viren im Permafrost geben könnte, von denen manche womöglich auch Menschen infizieren könnten. Angesichts der zunehmenden Nutzung der Permafrostgebiete und des Klimawandels, der die Böden verstärkt auftauen lässt, drohten hier also gewisse Risiken, schreiben die Forscher‘ (4i).
Was sollen diese haltlosen Spekulationen bezwecken? Ist das beständige Ablassen emotionaler Stellungnahmen neuerdings Merkmal wissenschaftlichen Arbeitens? Dieses „könnten“ und „gewisse Risiken“ erinnert mich doch äußerst unangenehm an die jüngste Vergangenheit und daher möchte ich gern von Ihnen, Herr Lingenhöhl, wissen, auf welcher Basis die Forscher mit ihren Befürchtungen hausieren gingen.
Danke im voraus für Ihre Antwort.
Freundliche Grüße,
Peter Frey
Bitte bleiben Sie schön achtsam, liebe Leser.
Redaktionelle Anmerkung:
Dieser Beitrag erschien zuerst unter dem Titel „Weiter und weiter auf der viralen Welle“ bei Peds Ansichten.
Quellen und Anmerkungen:
(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.
(1) 11. August 2022; RTL News; Anna Kriller; Langya-Henipavirus kann zu Organversagen führen; https://www.rtl.de/cms/neues-virus-in-china-entdeckt-langya-henipavirus-gefaehrlicher-als-corona-5000966.html
(2, 2i) 27. November 2022; msn; Viktoria Gleirscher; Neus Virus entdeckt: Könnte uns bald eine neue Pandemie erreichen?; https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/neues-virus-entdeckt-k%C3%B6nnte-uns-bald-erneut-eine-pandemie-erreichen/ar-AA14Baqa
(3) 13. März 2021; news.de; Virus RpYN06: Angst vor noch tödlicherer Pandemie! Wissenschaftler entdecken neues Virus; https://www.news.de/panorama/855907975/virus-rpyn06-in-studie-mit-fledermaeusen-in-china-entdeckt-wissenschaftler-finden-sars-cov-2-aehnlichen-krankheitserreger/1/
(4, 4i) 25. November 2022; Spektrum; Daniel Lingenhöhl; Zehntausende Jahre altes Virus »wiederbelebt«; https://www.spektrum.de/news/permafrost-zehntausende-jahre-altes-virus-wiederbelebt/2081040
(5) 10. November 2022; bioRxiv; Jean-Marie Alempic, Audrey Lartique, Artemiy E Goncharov und weitere; An update on eukaryotic viruses revived from ancient permafrost; https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2022.11.10.515937v1
(6) 8. September 2015; PNAS; Matthieu Legendre, Audrey Lartigue, Lionel Bertaux und weitere; Eingehende Untersuchung von Mollivirus sibericum, einem neuen, 30.000 Jahre alten Riesenvirus, das Acanthamoeba infiziert; https://www.pnas.org/doi/abs/10.1073/pnas.1510795112
(b1) 22. Mai 2022; ARD-Tagesschau; Screenshot zum Suchbegriff „Affenpocken“; https://www.tagesschau.de/search/?searchText=Affenpocken