Tödlicher Lebensschutz
Millionen Menschen in den Entwicklungsländern haben durch die Corona-Maßnahmen ihren Arbeitsplatz und ihre Ersparnisse verloren.
Der Lockdown wird der Öffentlichkeit als einziges Mittel zur Lösung einer weltweiten Gesundheitskrise verkauft. Die verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen werden dabei einfach ignoriert. Weltweit ist die Armut auf dem Vormarsch. Der Shutdown der Wirtschaft in vielen Ländern hat Menschenleben in einem dramatischen Ausmaß gekostet. In den Entwicklungsländern herrschen Not und Verzweiflung.
von Michel Chossudovsky
Die unausgesprochene Wahrheit lautet, dass das neuartige Coronavirus Finanzeliten und korrupten Politikern als Vorwand dient, die ganze Welt in einen Strudel aus Massenarbeitslosigkeit, Insolvenzen und extreme Armut zu stürzen.
Das ist es, was wirklich geschieht. Eine weltweite Verarmung.
Die Krise hat die Struktur der globalen Wirtschaft verändert. Ganze Wirtschaftszweige, wie etwa der Flugverkehr, der Tourismus, der Einzelhandel, die verarbeitende Industrie und so weiter, werden weltweit in den Bankrott getrieben. Der Lockdown führt zu Hungersnöten in den Entwicklungsländern. Er hat geopolitische Auswirkungen.
Diese absichtlich herbeigeführte Krise ist in der Weltgeschichte beispiellos. Sie ist ein kriegerischer Akt.
Die weltweite Einschränkung des Wirtschaftslebens untergräbt die „Reproduktion des wirklichen Lebens“. Dies betrifft nicht nur die tatsächliche Produktion der „Grundbedürfnisse“ wie Nahrung, Gesundheit, Bildung, Wohnung, sondern auch die „Reproduktion“ der sozialen Beziehungen, der politischen Institutionen, der Kultur, der Künste, der Sportveranstaltungen und der nationalen Identität.
Zum jetzigen Zeitpunkt (Anfang Mai 2020) kann man es unmöglich beziffern oder bewerten. Schätzungsweise ist die halbe Weltwirtschaft entweder ausgebremst oder komplett zum Erliegen gekommen? Der Lockdown löst einen Prozess der Abkoppelung menschlicher und materieller Ressourcen vom Produktionsprozess aus. Viele Sektoren der Realwirtschaft sind komplett zum Stillstand gebracht.
Milliardäre, mächtige Bank- und Finanzinstitutionen, die sowohl Gläubiger von Regierungen als auch von Unternehmen sind, führen einen nicht erklärten Krieg gegen die Realwirtschaft. Dabei fungieren die mächtigen Finanz- und Bankinstitute als „Gläubiger“ und die Unternehmen der Realwirtschaft, die geschwächt und in den Bankrott getrieben werden, als „Schuldner“.
Dieser teuflische Prozess beschränkt sich nicht auf die Vernichtung der kleinen und mittleren Unternehmen. Big Money ist auch Gläubiger von Großunternehmen, wie etwa Fluggesellschaften, Hotelketten, Hightech-Labore, Einzelhändler sowie Import-Export-Firmen und so weiter, die jetzt am Rande des Ruins stehen.
In den USA haben zahlreiche Einzelhändler, Fluggesellschaften, Restaurant- und Hotelketten im Februar einen Insolvenzantrag nach Kapitel 11 eingereicht (Eine Insolvenz nach Kapitel 11 ermöglicht in den USA die Restrukturierung der Schulden unter gerichtlicher Aufsicht; Anmerkung der Übersetzerin). Doch dies ist erst der Anfang. Die große Konkurswelle wird es im Zuge des Lockdown („Die neue Normalität“) geben.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Mai 2020) versucht das Finanzestablishment unablässig (korrupte) nationale Regierungen dazu zu bringen, den Lockdown weiter aufrechtzuerhalten. Und die Regierungen sagen uns, dies diene allein dem „Schutz des Menschen vor dem Virus“.
Was hier verschwiegen wird, sind die eigentlichen Gründe: die Angstkampagne, die im Namen der Gläubiger lanciert wird, und Anweisungen korrupter Regierungen, die Wirtschaft zu schließen, um angeblich „Leben zu retten“. Das ist eine große Lüge. Sie retten keine Leben und das ist ihnen auch bewusst.
Die Coronavirus-Krise „hat die Wirtschaft der USA zum Erliegen gebracht“. Die Volkswirtschaften sind geschwächt. Das Ziel von Big Money ist es, ihre Konkurrenten zu schwächen, „den Scherbenhaufen aufzukehren“ und schließlich bankrotte Unternehmen aufzukaufen oder zu vernichten. Und es stehen viele zur Auswahl.
Seien wir ehrlich: Dies ist eine imperiale Agenda. Was genau wollen die globalen Finanzeliten? Die Tendenz geht in Richtung Zentralisierung und Konzentration der wirtschaftlichen Macht.
Die stark verschuldeten nationalen Regierungen sind Instrumente der Finanzelite. Sie fungieren als Stellvertreter. Die Vergabe wichtiger politischer Posten wird von Lobbygruppen der Wall Street, des militärisch-industriellen Komplexes, der Big Pharma, des Big Oil, der Konzernmedien und der Giganten der digitalen Kommunikation und so weiter kontrolliert.
Die Finanzelite in Amerika und Europa versucht, über Lobbygruppen in Washington die nationalen Regierungen zu kontrollieren.
In welche Richtung geht die Menschheit? Wie wird unsere Zukunft aussehen?
Michel Chossudovsky ist kanadischer Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Ottawa, sowie Gründer und Direktor des Centre for Research on Globalization und Herausgeber von „Global Research“. Darüber hinaus war er als Wirtschaftsberater für Regierungen sogenannter Entwicklungsländer tätig und arbeitete als Consultant für internationale Organisationen wie das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), den Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) oder die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „The Closing Down of the Global Economy and the Corona Crisis. Poverty is Worldwide“ auf GlobalResearch. Er wurde von Maike Fresenborg aus dem ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratteam lektoriert.