Tief durchatmen!
Dass man mittlerweile sogar Gebärende und Grundschulkinder zwingt, Masken zu tragen, ist von atemberaubender Grausamkeit und Dummheit.
Man sollte meinen, irgendwann sei es genug. Es gebe irgendwo eine Grenze für das, was Machthaber und „Experten“ hilflosen Menschen antun können — eine durch das Gewissen vorgegebene Hemmung, Schutzbefohlene zu misshandeln. Die Beispiele von Schwangeren auf Geburtsstationen und von Grundschulkindern zeigen aber, wie stark Menschenfeindlichkeit „im Namen der Gesundheit“ unsere Gesellschaft bereits unterwandert hat. Wer gebiert, braucht sehr viel Luft. Der Vorgang ist schwer und schmerzhaft genug. Vorschriftenwahn und Konformismus haben es mancherorts aber geschafft, dass Schwangere nicht nur ohne ihren geliebten Partner, sondern auch zwangsmaskiert und nach Luft ringend gebären müssen. Auch kleine Kinder, die nicht die Kraft und das Atemvolumen besitzen, um den nötigen Sauerstoff durch die Maske hindurch einzusaugen, werden mit den gesundheitsschädlichen Vorschriften traktiert. Atmen wir tief durch — und dann wehren wir uns!
„Höre auf die Wissenschaft!“ ist eines der neuen Credos geworden, das offensichtlich den aktuellen Diskurs rund um Corona bestimmt. Facebook, Instagram sowie der Großteil der Leitmedien scheinen hier einer Meinung zu sein. Viele Menschen sind überzeugt davon, dass sie tatsächlich wissenschaftlichen Grundsätzen folgen. Dabei wollen sie sich nicht wirklich eingestehen, dass sie eigentlich nicht viel mehr wissen als das, was sie durch Facebook und die „Leitmedien” erfahren. Und dort tummeln sich immer nur dieselben „Experten“, die jedoch kaum eine abweichende Meinung zulassen. Eine reflektierte und kritische Auseinandersetzung mit den Phänomenen dieser Zeit ist so natürlich nicht möglich.
Schlimmer als das Nicht-informiert-sein oder auch das Falsch-informiert-sein, ist aber meines Erachtens der Konformismus, der das Verhalten der Mehrheit derzeit bestimmt. Das zeigt die Angst, von der Mainstream-Meinung abzuweichen, sowie das kollektive Wegschauen bei Ereignissen, die genauso menschenverachtend wie beschämend sind und die in dieser Zeit stattfinden, die aber stillschweigend „im Namen der Gesundheit“ hingenommen werden.
Ein Beispiel für so eine Verfehlung ist, wie Schwangere bei der Geburt in Covid-19-Zeiten behandelt werden. Wer es noch nicht gehört hat: In Frankreich und Belgien, aber auch in anderen Ländern werden Frauen neuerdings dazu gezwungen, mit Maske zu gebären.
Während sich die Wissenschaft immer noch nicht ganz darüber einig ist, ob das Masken-Tragen die Verbreitung der Virusinfektion verhindert, wie beispielsweise Ines Kappstein in der Fachzeitschrift für Krankenhaushygiene erläutert, oder ob überhaupt noch dieselbe Pandemiegefahr wie im Februar/März dieses Jahres besteht, scheinen die Dogmen der Maske unhinterfragt in alle Lebensbereiche hinein zu wirken, ohne das kleinste Bisschen an Mitgefühl und Mitmenschlichkeit.
Wer von meinen Freunden bereits Kinder hat, weiß, dass das Kindermachen und Kinderbekommen eines der schönsten und bewegendsten Ereignisse im Leben eines Menschen ist, auch wenn Frauen beim Kinderbekommen ungleich mehr leisten müssen als Männer. Es ist etwas ganz fundamental und existenziell Bewegendes. Gleichzeitig ist es Schwerstarbeit. Leider macht die Corona-Panik auch vor den Geburtsstationen nicht halt.
Das französische Kollektiv Stop aux violences obstetricales et gynécologiques (Stop der Gewalt bei der Geburtshilfe) sammelte in kürzester Zeit unter dem Hashtag #stopaccouchementsmasqués über 1.000 persönliche Erfahrungsberichte von Frauen aus Frankreich und Belgien, die erzählen, wie es ihnen bei der Geburt ergangen ist.
Fanny aus Versailles zum Beispiel, Mutter des kleinen Maël, schilderte, dass sie sich während des gesamten Geburtsvorganges mehrfach übergeben musste. Sie hätte mit der Maske an Atemnot gelitten und verstärkt Übelkeit empfunden, bis zuletzt das Kind anhand eines Kaiserschnitts zur Welt gebracht werden musste.
Manche Männer dürfen nur kurz oder gar nicht bei der Geburt ihres eigenen Kindes dabei sein. Die Frauen werden ganz sich selbst überlassen. Wie groß kann die Angst vor Covid-19 sein, dass Müttern, in einer der schwersten Stunden ihres Lebens, so etwas angetan wird, um angeblich irgendjemanden vor einer Infektion zu schützen?
Keine Verordnung schreibt Maskentragen bei der Geburt vor
Das Verrückte ist, dass im Dschungel der neuen Verordnungen keine Regelung vorschreibt, dass Frauen selbst beim Akt des Gebärens eine Maske tragen müssen. Es würde sich vermutlich kein Politiker finden, der dies explizit gefordert hat.
Die Weltgesundheitsorganisation äußert sich in ihren Statuten auch nicht zu dem Thema Geburt. Es wird lediglich nahe gelegt, bei sportlicher Betätigung keine Maske zu tragen:
„People should NOT wear masks when exercising, as masks may reduce the ability to breathe comfortably. Sweat can make the mask become wet more quickly which makes it difficult to breathe and promotes the growth of microorganisms.“
Da das Gebären einem Marathon ähnelt, sollte dies meines Erachtens auch für Frauen im Kreißsaal gelten.
Abhängig von der Laune oder vom Corona-Angstpegel des Personals wird dies in manchen Geburtskliniken so praktiziert oder der Schwangeren wird nahe gelegt, es sei im Interesse des Gemeinwohls, eine Maske zu tragen. Bei genauerem Nachfragen weiß man aber nicht recht, wer genau dies verordnet hat. Die Hebammen werfen ihren Vorgesetzten vor, nicht ausreichend FFP2-Masken zur Verfügung zu stellen, die Klinikleitung beruft sich auf die Politik et cetera.
Wissen die Menschen nicht, dass man wahnsinnig viel Luft braucht, wenn man gebärt? Wozu machen Schwangere denn diese ganzen Geburtsvorbereitungskurse, in denen gelehrt wird, dass alles vom richtigen Atmen abhängt?
Man hat nicht nur irrsinnige Schmerzen, man muss auch noch in der Pressphase schneller und tiefer atmen, weil sonst das Baby nicht durch den Geburtskanal kommen kann. Komplikationen sind bei der Geburt so vorprogrammiert.
Die Frauen berichten, wie schockiert sie waren, als man ihre Partner weggeschickt hat und sie während der Presswehen gebeten wurden, weiterhin die Maske zu tragen. Sie hatten den Eindruck zu ersticken und konnten auch nicht so gut pressen, da sie in große Panik geraten waren. Die Gefahr, dass der Mutter und dem Kind während der Geburt etwas passiert, ist ohnehin groß. Kann die Mutter aufgrund von Atemnot oder Panik nicht richtig pressen, so muss häufig mit Instrumenten nachgeholfen werden, damit das Kind seinen Weg nach draußen findet. Manche Frauen bringen bereits aus Angst, dass ihnen ähnliches widerfährt, FFP2-Masken mit ins Krankenhaus, um sie den Hebammen zu schenken.
Medizinisches Experiment an Frauen
Die Klinik-Ärzte sind sich jedoch einig darin, dass Frauen, die nicht positiv getestet wurden oder keine Symptome zeigten, keine Maske zu tragen bräuchten. Diejenigen Angestellten der Klinik, die eine FFP2-Maske tragen möchten, könnten dies tun. Eine „normale“ chirurgische Maske biete bereits ausreichend Schutz, konstatierte Philippe Deruelle, Generalsekretär des Gynäkologenverbandes CNGOF in der Huffington Post. Auch Väter sollten bei der Geburt dabei sein dürfen.
Der Vorsitzende der nationalen Hebammenschule, Adrien Gantois, informierte in einem Brief, das Tragen der Maske sei während des Pressens zum Schutze des Personals zwar erwünscht, aber nicht verpflichtend.
Medizinisch ist das Ganze vermutlich ein Experiment. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es klinische Studien dazu gibt, die beweisen, dass das Maskentragen bei einer Spontangeburt unbedenklich ist, da kein Ethikrat so einen Schwachsinn von Studie genehmigen würde. Abgesehen vom tatsächlichen Sauerstoffmangel ist es vor allem psychologisch eine Katastrophe. Ganz allein, ohne Partner, mit Maske. Ich würde vor Panik sterben, das müsst Ihr mir glauben. Die Frauen werden traumatisiert und leiden unnötig während der Geburt ihres Kindes. Sie werden ihres persönlichen Geburtserlebnisses beraubt. Hier findet „im Namen der Gesundheit“ eine Misshandlung vor unseren Augen statt und wir schauen weg und sagen nichts.
Kinderärzte sprechen sich aus gegen das Maskentragen bei Grundschulkindern
Es gibt auch keine Studien darüber, ob das Maskentragen bei kleinen Grundschulkindern zwischen sechs und zehn Jahren unbedenklich ist. Dennoch wird dies neuerdings in vielen deutschen Schulen unhinterfragt durchgesetzt. Auch wenn es in Frankreich erst ab 11 Jahren vorgeschrieben ist, fordert witzigerweise eine deutsch-französische Schule auch schon bei Kindern ab 6 Jahren das Maskentragen ein, obwohl sich vermehrt Kinderärzte dagegen aussprechen, wie zum Beispiel der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach. Fischbach sagt:
„Das Tragen einer Mund-Nase-Maske im Unterricht ist nicht sinnvoll. Ein längeres Maskentragen beeinträchtigt bei Schülern die Leistungsfähigkeit.“
Der Kinderarzt Eugen Jantzen schildert in einem Video, es gebe Anzeichen dafür, dass kleine Kinder wegen des „Totraumes” innerhalb der Maske einen Sauerstoffmangel erleiden. Aufgrund ihrer kleinen Körpergröße könnten sie diesen nicht so leicht kompensieren wie Erwachsene oder Elfjährige. Das führe dazu, dass ihre Körper verstärkt Adrenalin erzeugen, was die Konzentrationsfähigkeit auf Dauer schädigt, aber vor allem auch die Nieren.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, werden jetzt Kinder vom Unterricht ausgeschlossen, auch wenn sie eine ärztliche Maskenbefreiung haben. Ich habe von Schuldirektoren gehört, die sich über ärztliche Atteste hinwegsetzten und Kinder von der Schule suspendierten. Und manche Schulleitungen beauftragten vereinzelt Kinder als „Aufpasser“, der Schulleitung Mitschüler zu melden, die im Schulhof oder im Schulbus ihre Maske nicht oder nicht richtig trugen. Kleine Masken-Kapos sozusagen. Zudem wurde mir berichtet, dass in anderen Schulen, in denen die Maskenpflicht wieder aufgehoben wurde, angeblich Lehrer ihren Schülern vorgeschlagen hätten, dass sie — bei freiwilligem Tragen der Masken — keine Hausaufgaben aufbekommen würden.
Was ist hier los? Wo ist der offene Protest in Medien und in der Gesellschaft angesichts dieser durchaus bedenklichen Entwicklungen? Dass wir unsere Kinder zum Denunzieren anstiften und auch noch „andersartige“ Kinder institutionalisiert ausgrenzen, sollte doch bei allen, die eine humanistische Erziehung genossen haben, einen riesigen Aufschrei auslösen.
Schule als Anstalt zur Disziplinierung von Kindern
Ganz gleich, was nun der Einzelne von Masken hält oder nicht - ich selbst trage gerne im Alltag eine Maske, wenn es den Umgang mit meinen Mitmenschen erleichtert. Dennoch sollte langsam jedem auffallen, dass hier eine Spaltung der Gesellschaft stattfindet. Wir haben doch alle „Die Welle” in der Schule gesehen und wissen, was passiert, wenn man junge Menschen in „gut” und „böse” einteilt.
Hannah Arendt hat in „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“
geschrieben:
„Was moderne Menschen so leicht in die totalitären Bewegungen jagt und sie so gut vorbereitet für die totalitäre Herrschaft, ist die allenthalben zunehmende Verlassenheit. Es ist, als breche alles, was Menschen miteinander verbindet, in der Krise zusammen, so daß jeder von jedem verlassen und auf nichts mehr Verlass ist.“
Die Ohnmachtsgefühle der Menschen, die Orientierungslosigkeit, die Einsamkeit, die Ausgrenzung, Verlassenheit haben dazu geführt, dass totalitäre Ideologien an Zuspruch und Akzeptanz gewonnen haben.
Verlassenheit entsteht durch Spaltung. Hier werden Kinder gespalten. Die Schule ist zu einer Art „Anstalt” mutiert, die darauf achtet, dass die Abstandsregeln eingehalten werden. Die Schule ist aber nicht dafür da, uns zu disziplinieren, sondern sie soll uns eine Ordnung bieten, damit wir uns in Freiheit entfalten können. Die Gesellschaft wird durch die Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 gespalten. Selbst in meinem Freundeskreis verhärten sich zunehmend die Lager.
Jetzt sagen vielleicht viele: „Ja, was soll man machen? Schuld an allem ist halt das Virus.“ — Schulterzuckend und unbeteiligt, als könnte er oder sie nichts daran ändern. „Die Wertschätzung des Individuums gegenüber einem Kollektiv oder gegenüber dem Staat, das macht die freiheitliche Ordnung in unserem System aus, und nicht nur in einem abstrakten, juristischen Sinne, sondern in unserer Lebenswelt“, sagt Ulrike Ackermann in einem Interview zu ihrem Buch „Das Schweigen der Mitte“.
Das Wohl des Einzelnen steht über dem der Gruppe. Ich denke, unsere Lebenswelt gestalten wir im gegenseitigen Miteinander und jeder Einzelne trägt dazu bei. Jeder von uns kann etwas daran ändern. Indem wir öffentlich darüber sprechen und uns gegenseitig diese Geschichten erzählen, können wir auf Missstände hinweisen und einen neuen Diskurs anstoßen, der jenseits von Corona an die Menschlichkeit in uns allen appelliert.
Und wer mir erzählt, dass ein sechsjähriges Schulkind, das Angst vor der Maske hat oder andere medizinische Gründe, die es hindern, eine Maske zu tragen, Schuld daran sei, dass Omas und Opas in dieser Welt sterben, ist in meinen Augen ein ideologisch verblendeter Mensch und argumentiert höchst manipulativ.
Und wer meint, die gebärende Frau habe Mitverantwortung für ihre Mitmenschen zu tragen, für das „Gemeinwohl“, dann zeig ich ihm oder ihr den Vogel. Die Gebärende muss gar nichts! Das einzige, was sie tun muss, ist zu schauen, dass es ihr und ihrem Kind gut geht. Und deswegen würde ich allen meinen Freundinnen, denen so etwas passieren sollte, raten:
„Widersetzt Euch! Reißt Euch die Maske vom Gesicht. Atmet, hechelt, stöhnt und schreit so laut Ihr könnt.“