Stimmen für den Frieden
Eine Internet-Initiative sammelt Statements bekannter und weniger bekannter Zeitgenossen, die sich der allgemeinen Kriegsstimmung entgegenstellen.
Kein Krieg kann geführt werden, wenn nicht zuerst die öffentliche Meinung erreicht wird, die man dafür braucht. Wer Frieden will, muss also die öffentliche Meinung gewinnen und die Propaganda der Herrschenden entlarven. Der Autor ist im Internet auf eine Friedensinitiative, „Ich gebe dem Frieden meine Stimme“, gestoßen. Er empfinde sie als einen wertvollen Beitrag, der sich, von „unten“ ausgehend, gegen „Kriegsertüchtigung“ und für „Friedensertüchtigung“ einsetzt.
Die Initiative mit dem vollen Namen
„Krieg – Nicht in meinem Namen! Ich gebe dem Frieden meine Stimme!“ (1)
fordert Menschen auf, in kurzen Video-Clips ihren Aufruf kund zu tun. Eine Vielzahl dieser kurzen Videobotschaften ist bereits abrufbar. Menschen ohne öffentliche Bekanntheit, die spüren, dass sie jetzt ihre Stimme erheben wollen, und deren persönliche Botschaften zutiefst berühren, treffen sich auf der Plattform mit ihren Kurzvideos mit den Aufrufen von bekannten Persönlichkeiten wie Dr. Daniele Ganser, Historiker und Friedensforscher oder Dr. Ulrike Guérot, Politikwissenschaftlerin und Publizistin, die die sehr persönliche Geschichte ihrer Familie erzählt (9).
Das Video, das bisher die meisten Aufrufe erhielt, ist die zutiefst berührende Geschichte einer 84jährigen Dame, die ihre prägendes Kindheitserlebnis aus dem Zweiten Weltkrieg erzählt. (10)
In einem Video erinnert Uli Masuth an ein Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt:
„Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne Frieden nichts.“(2)
In einem anderen Video vertritt der Psychiater und Psychoanalytiker, Dr. Hans-Joachim Maaz die Aussage:
„Ich halte Krieg für die schlimmste aller menschlichen Erkrankungen. (…) Die Symptome der Kriegskrankheit sind: Lüge, Propaganda, Hass, Hetze, Gewalt, Tod und Zerstörung. (…) Kriegsbefürworter, Waffenlieferer und Befehlsgeber sind Massenmörder. (…) Friedensfähigkeit ist das menschlichste Lebensziel.“ (3)
In einem weiteren Video sagt Holger:
„wenn ich jetzt höre, was da Politiker in Deutschland über Krieg reden, dass wir wieder kriegstüchtig werden müssen, na da fehlen mir die Worte ganz einfach…“ (4)
Dr. Daniele Ganser stärkt und ermuntert die Aktion:
„Ich finde es wunderbar, dass es diese Aktion hier gibt. dass also ganz verschiedene Menschen über das Format ‚Video‘ sich hier klar für den Frieden und gegen den Krieg aussprechen können. Ich habe verschiedene Videos angeschaut hier auf der Plattform und ich bin richtig berührt. Ich glaube, wir müssen uns einfach klar sein, dass wir die Mehrheit sind! Wir sind die Mehrheit, die keine Kriege wollen. Wir kommen oft nicht vor in den Talkshows, wir kommen oft nicht vor in den Zeitungen, wir kommen oft nicht vor in der täglichen Berichterstattung. Aber eigentlich möchte keine Mutter ihren Sohn oder auch ihre Tochter im Krieg verlieren. Eigentlich möchte kein Vater sein Kind im Krieg verlieren. Die Kinder wollen nicht, dass die Eltern im Krieg getötet werden. Wir sind eine Menschheitsfamilie und wir sollten uns untereinander nicht töten. Davon bin ich zutiefst überzeugt und ich glaube, es ist wirklich wichtig, dass wir als schweigende Mehrheit uns auch zu Wort melden.“ (8)
Eine Frau sagt mit klarer Stimme:
„2.700 Multimilliardäre bereichern sich an jedem Krieg, den es gibt, denn sie profitieren am Krieg und am Wiederaufbau.“ (5)
Dr. Eugen Drewermann, Theologe, Psychoanalytiker und Autor zahlreicher Bücher wird zitiert:
„Wenn wir Menschen lieben, ist der Krieg inakzeptabel, denn er besteht darin, auf Befehl hin zynisch, brutal, rücksichtslos, ohne Reue, weil man es angeblich richtig macht, Menschen zu ermorden. Dafür wird man trainiert auf den Übungsplätzen des Militärs, das will die Politik von uns. Dafür schickt sie Offiziere zu 16-jährigen Jungen und Mädchen heute in die Schule, um es als vaterländische Pflicht uns wieder beizubringen. Als Pflicht für die ‚Moral‘, wir müssen das Böse bekämpfen. Ich sage, wer das Böse bekämpft mit immer schlimmerem Bösen, durch massenweises Ermorden von Menschen, trägt nicht zur Güte, zur Begütigung der Menschen bei. Er verschlimmert alle Probleme, die er heuchlerisch vorgibt, lösen zu wollen.“ (6)
Ich selbst hab mich dann auch an der Initiative beteiligt und folgende Video-Botschaft an die Menschen gerichtet:
„Hallo, mein Name ist Bertram Burian, ich komme aus der Umgebung von Wien und möchte hier Folgendes sagen:
Meine nahen und entfernten Lieben!
Wir befinden uns in der wohl gefährlichsten Phase der Entwicklung der Menschheit. Gewalt, Grausamkeit, Krieg, Völkermord, ja sogar die unmittelbare Vorstufe zum Dritten Weltkrieg, das hat es alles schon gegeben.
Verbrechen und Wahnsinn, ja, aber in Kuba telefonierten die Präsidenten. Heute ist die aberwitzige Bereitschaft loszuschlagen größer als im kalten Krieg und die Kommunikation zwischen den ‚Feinden‘ viel geringer. Die kriegslüsternen Falken sind durch die eigene Propaganda und den hemmungslosen Ritt auf der Gier blind geworden.
Krieg ist uns keineswegs angeboren! Ganz im Gegenteil! Angeboren ist uns die Menschlichkeit!
Wie lange will die Menschheit noch leben? 5 Minuten? Unsichere und chaotische Monate oder Jahre? Oder viele Jahrtausende für unsere Kinder und Kindeskinder?
Es gibt nur diese EINE Lösung: Krieg, Aufrüstung, Militär, ja, die Planung von jeglicher staatlichen Gewalt gegen andere Staaten muss vollkommen verschwinden, oder wir werden als Menschheit untergehen. Das war auch das Ansinnen der UNO-Charta. Milliarden von Menschen würden die Opfer sein, wenn die in den Waffen der Waffenindustrie potenzierte Möglichkeit zum Morden zum Einsatz kommt!
Es gibt nur diese Antwort: Reden, Aushandeln, Übereinkommen, Fairness anstatt Krieg. Nur dieser Weg hat Zukunft. Weg mit allem Militär. Fairness ersetzt Gewalt.
Das wird es erst geben, wenn sich niemand mehr auf Kosten der Anderen bereichern kann. Das ist die Wurzel. Die mindeste Antwort ist die absolute Ächtung aller Kriegstreiber!
Es ist mir absolut unerträglich, mir vorzustellen, dass meine Kinder und Enkelkinder, all die Menschen, die ich liebe, und die ganze Menschheitsfamilie diesen entscheidenden Punkt in der Menschheitsgeschichte als grausam getötete und verstümmelte Opfer erleiden oder ertragen müssen.
Organisieren wir die Millionen. Mit aller Kraft!
Krieg – Nicht in meinem Namen! (7)